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  #1  
Alt 06.06.2018, 13:22
Max90 Max90 ist offline
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Standard Lebensberatung?

Zunächst einmal ein herzliches Hallo miteinander,

Ob das Unterforum richtig ist, vermag ich nicht zu sagen, aber ich hatte den Eindruck es passe am ehesten hier hinein.
ich weiß noch nicht genau, wo ich mit dem Text hin möchte, aber es wird wohl auf eine konkrete Schlussfrage und die Hoffnung auf ein paar aufmunternde Worte und Ratschläge hinauslaufen.

Vorweg meine kurze Krankengeschichte: 2006 Hodentumor, Entfernung des linken Hodens und 3 Zyklen PEB. Danach 5 Jahre in Remission bis 2011 Diagnose Hodgkin Lymphom, möglicherweise ausgelöst durch die vorangegangene Chemo. Behandelt mit 4 Zyklen IGEV, 2 Zyklen HD BEAM und autologer SZT. Seit dem in vollständiger Remission.

Während meiner zweiten Tumorerkrankung machte ich gerade ein FSJ im Rettungsdienst, das mir sehr viel Spaß machte. Im Anschluss daran wollte ich studieren. Das Lymphom machte mir zunächst einen Strich durch die Rechnung. Statt zum Wintersemester 2011 das Studium zu beginnen erholte ich mich von der Therapie (ich wurde an meinem Geburtstag Mitte August aus der Klinik entlassen). Da es mir allerdings recht schnell wieder gut ging und ich so bald wie möglich zur Normalität zurück wollte, entschloss ich mich die Fortbildung zum Rettungssanitäter im Herbst zu machen, die ich auch erfolgreich absolvierte. Da ein Beginn zum Wintersemester empfohlen wurde, überbrückte ich die Zeit bis Herbst 2012 mit Jobben.
Dann Begann ich schließlich mein Studium in Düsseldorf in Geschichte und Anglistik, hatte aber von Anfang an nur Augen für die schönen Dinge des Lebens und ging nur sporadisch hin. Traf mich lieber mit Freunden, spielte Computer und konsumierte in dieser Zeit, auch bedingt durch meinen Freundeskreis, viel Cannabis. Während meines zweiten Semesters lernte ich meine jetzige Freundin kennen. Ein Umzug nach Düsseldorf, der zuvor noch angedacht war, spielte nun keine Rolle mehr. Dazu erwies sich das Anglistikstudium als nicht meinen Erwartungen entsprechend und ich wechselte zum Wintersemester 2013 an die Uni meiner Nachbarstadt und fing mit Geschichte und Theologie neu an.
Ich war glücklich in meiner neuen Beziehung, ich war glücklich Student zu sein und ich war glücklich gesund zu sein. Den „Ernst des Lebens“ schob ich weiter vor mir her. Etwa ein Jahr später zog ich mit meiner Freundin zusammen. Ich besuchte weiterhin nur die Veranstaltungen die mir Spaß machten und mit der Organisation meines Studiums beschäftige ich mich nur beiläufig.
Zwischenzeitlich adoptierten wir noch einen kleinen Hund, unser Liebesglück besteht weiter und insgesamt war/bin ich mit Hauswirtschaft, Hund, Nebenjob und Studium rund um die Uhr verplant.
Irgendwann vor etwa zwei Jahren kam die Einsicht, dass ich mein Leben doch Zielführend weiterführen muss und mein Studium entsprechend optimieren um möglichst viele Punkte zu sammeln und noch zeitnah meinen Abschluss zu machen.
Also sammelte ich fleißig Punkte, ging so oft in die Uni, wie ich konnte und stehe nun kurz vor der Vollendung meines Studiums. Allerdings werde ich dieses Jahr 28, mache meinen Bachelor in einer Geisteswissenschaft voraussichtlich nach 11 Semestern und langsam aber sicher plagen mich Sorgen… Sie sind nicht übermäßig groß, weil auch nach sechs, bald sieben Jahren immer noch zu froh bin, gesund zu sein, aber irgendwann würde auch ich gerne Geld verdienen und einem normalen Arbeitsleben nachgehen.
Doch nimmt mich mit dem Abschluss und der Semesterzahl überhaupt jemand? Soll ich meine Krankengeschichte erzählen, wenn jemand in einem eventuellen Vorstellungsgespräch nach meiner Studiendauer fragt?
Zur Zeit arbeite ich als Minijobber in der Qualitätssicherung eines Automobilzulieferers. Dort möchte ich nach meinem Studium nicht weiter arbeiten, aber eine Tätigkeit innerhalb der QS, vor allem in der Reklamationsbearbeitung oder Arbeit in eine ähnliche Richtung wären schon gut.

So, das ist jetzt schon eine Menge Text, obwohl ich versucht habe mich kurz zu fassen.
Für Rückfragen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung und ich bin für jeden Kommentar und jede Anmerkung dankbar.
__________________
01.2007 Diagnose Hodenkrebs
ab 02.2007 2x PEB Chemo adjuvant
---> komplette Remission
03.2011 Diagnose Morbus Hodgkin (PEB assoziiert)
ab 03.2011 2x IGeV (vll. 4x) + SZT + BEAM

Da wollte der Krebs wohl eine Revanche... verlieren wird er trotzdem wieder
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  #2  
Alt 07.06.2018, 10:51
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

Hallo Max,
ich möchte dich mal gerne ein bisschen beruhigen: mit 28 gehörst du noch lange nicht zum alten Eisen .

Jede Personalabteilung, die ihren Job versteht, weiß das auch.

Ich bin u.a. Ausbilderin, und bedingt durch die räumliche Nähe zur RWTH Aachen bewerben sich bei uns auch Leute, die in deinem Alter sind und ein Studium abgebrochen haben bzw. rausgeprüft wurden, als Azubis. Und diese Leute haben viele Vorteile im Gegensatz zu jüngeren Bewerbern, die gerade erst mit der Schule fertig geworden sind.

Wenn du dich für eine Stelle in der QS bewirbst, ist der Fall doch einfach, du hast folgende Pluspunkte:

- Erfahrung mit dem Job!!!
- allgemeine Lebenserfahrung
- gesetteltes häusliches Umfeld!
- Rettungssanitäter sind vermutlich die stressresistentesten Menschen, die überhaupt herumlaufen

Und während du in der schriftlichen Bewerbung einfach durch ein gutes Zeugnis vom jetzigen Arbeitgeber glänzen solltest, kann es schon sehr gut sein, dass du im Vorstellungsgespräch auf die Dauer deines Studiums angesprochen wirst, und dann kannst du die Krankheit erwähnen;
alternativ legst du einen kompletten, also wirklich kompletten Lebenslauf ohne Lücken! vor, in dem du die Krankheit erwähnst. Oder du lässt halt die Lücken und schreibst etwas wie "kann ich im persönlichen Gespräch erklären", allerdings würde ich mir echt keinen Kopf machen, da das ja nun schon ein paar Jahre her ist.

Und noch was: ich persönlich habe mit 32 meine erste Vollzeitarbeitsstelle angetreten, ich habe auch ohne Krankheit ziemlich lange studiert. Und zwar weil ich mich selbst finanziert habe und deswegen quasi halbtags gearbeitet und halbtags studiert habe. (Etwas, was laut Rentenversicherung übrigens ein Ding der Unmöglichkeit ist, wie diese Deppen auf ihren unverlangt zugesandten "Rentenklärungsanträgen" behauptet haben . Nun, offensichtlich habe ich bei denen etwas eingezahlt -und- einen Abschluss, also bitte, was wissen die schon ). (Und naguti, ich habe damals auch gerne gefeiert und eine Zeitlang auch relativ viel gekifft. Das ist nunmal bei Studentens öfter so.)

So, also mein Arbeitszeugnis hat da auf jeden Fall bewirkt, dass ich innerhalb sehr kurzer Zeit eine Stelle hatte.

Du bist in einer guten Lage: du hast Arbeitserfahrung, bist jung, und allzuviel Auswahl haben Arbeitgeber bei Mitgliedern deiner Generation heutzutage gar nicht, also nur Mut.

Jeder versteht, dass du dir derzeit viele Gedanken machst, eine neue Lebensphase wird beginnen; aber ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen veranschaulichen, dass du dir eigentlich keine Sorge machen musst.
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  #3  
Alt 07.06.2018, 10:59
vintage vintage ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

hallo max,

ich wünsche dir viel erfolg und mache dir nicht so viele sorgen!
es gibt genug studierende über 30 oder auch über 40, und die finden auch einen job.
meine vorschreiberin hat schon soweit alles geschrieben!
du machst deinen weg und alles klingt gut!

mein mann war auch rettungsassistent und hatte sein studium mit mitte 40 fertig (2. bildungsweg). und er hatte einen job im studium und danach.

lasse dir ein gutes zeugnis geben von deinen bisherigen stellen. du schaffst das alles!
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #4  
Alt 07.06.2018, 17:39
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

Ich hab da mal eine Frage, eventuell hab ich da etwas nicht richtig verstanden
Von was hast du während des Studiums gelebt, also finanziell?
__________________
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  #5  
Alt 08.06.2018, 06:00
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

Hallo Max90,

Zitat:
(ich wurde an meinem Geburtstag Mitte August aus der Klinik entlassen)...
War bei mir ähnlich:
Kann nach erfolgreicher Therapie allerdings zwei "Geburtstage" im August feiern.

Du bist also auch "im Zeichen der Sonne" geboren.
Ich kenne/kannte jede Menge weiblicher und männlicher Löwen.

Bei allen individuellen Unterschieden/Ausprägungen war eine Gemeinsamkeit feststellbar:
Alle Löwen sind nach meinen Erfahrungen geborene Optimisten, weshalb die auch so schnell gar nichts "umhaut".

Du fragst nach Lebensberatung.

Der Dalai Lama wurde mal gefragt, was der Sinn des Lebens sei.
Kurz und bündig antwortete er:
Der Sinn des Lebens ist glücklich zu sein.

Womit er zweifellos recht hat.

Du beschriebst hier Vieles, das den Eindruck erweckt, daß auch Du Dich daran orientierst.

Sicher muß auch der häusliche "Kamin von etwas rauchen" können.
Die Frage dabei ist aber immer, welchen Preis man dafür zu zahlen bereit ist.

Damit will ich sagen:
Wann immer Du in Deinem Leben feststellst, daß Du eigentlich gar nicht mehr glücklich bist, dann bring auch den Mut auf, das zu ändern.

Bzgl. Job brauchst Du Dir wohl kaum Sorgen zu machen.


Liebe Grüße und alles Gute für die Zukunft.
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #6  
Alt 09.06.2018, 12:16
Stuggi Stuggi ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

Hallo Max,

da ich auch 10 Jahre (damals noch Diplom) studiert habe, kenne ich deine Gedanken ganz gut.
Ich hab nach meinem Studium noch an der Uni gearbeitet ... aber für mich war´s nicht so toll, weil mein Kollege einfach nicht zu mir passte.

Meinen ersten Industrie-Job hab ich dann per Zufall in einem Gespräch nach dem Surfen gefunden. Hab mit einem gequatscht und dann hab ich mich bei ihm in der Firma beworben.
Leider war´s die Solar-Branche und das gab einen schweren Abschwung und ich war wieder draußen

Nun dachte ich mit Berufserfahrung sollte es ein Leichtes sein - war´s aber genau nicht! Mir hing mein Lebenslauf als schwerer Klotz hinten dran ...
Über 2 Jahre hab ich gesucht, obwohl ich teils den selben Job wie in der alten Firma gemacht hätte. Immer hatte ich das Gefühl die Fachabteilung will mich ... aber die Personalabteilung nicht.

Daher, Nicole
Zitat:
Zitat von NicoleZ Beitrag anzeigen
Jede Personalabteilung, die ihren Job versteht, weiß das auch.
kann ich hier nur eingeschränkt zustimmen. Oft waren es tatsächlich die Frauen, die das lockerer gesehen. Meine Meinung von "Schlipsträgern" (Männern) in diesem Bereich könnte schlechter kaum aussehen
Es gab dann aber auch eine Direktvermittlerin, bei der ich es wahrscheinlich geschafft hätte. Durch die Absage des Erstkandidaten meiner jetzigen Stelle hatte ich aber schon was bekommen.

Sodele, nun zu den Tips, die ich gerne noch loswerden möchte:
- Da Du geheilt bist (das muss man dann im Gespräch halt nochmal sagen, dass nach dieser Zeit / nach 5 Jahren alles gut ist), ist so eine Krankheit genauso zu bewerten wie z.B. eine Schwangerschaft. Kein Problem
- Ich habe oft erwähnt, dass das lange Studium nicht nur körperlich begründet war, sondern auch von der Frage, ob ich überlebe. Da verschieben sich halt die Ziele "etwas". Das war dann vorbei und ich wollte endlich mal Geld verdienen mit dem Studium. Verstehen die auch.
- Ich hatte, mit backup meiner Eltern, eine Wohnung in der Nähe gekauft. Die Firma war an einer langfristigen Beschäftigung interessiert und ich hatte einen Ankerpunkt. Wenn Du welche findest, dann ins Gespräch oder das ANschreiben damit.
- Lücken im Lebenslauf lassen sich eventuell damit begründen, dass Du es einfach schwerer hast, etwas zu finden. Das gibt zwar niemand zu, aber da fällt man beim ein oder anderen Job heraus. Kann man so objektiv auch sagen, wenn das Wehleid nicht mit schwingt
Sagst lieber dazu "dann muss ich mich halt mehr anstrengen, als andere" und bissl Grinsen.
- Arbeitsagentur:
Ich hab nach ner Weile von der Behinderten-Abteilung auf die Akademiker gewechselt - was für eine Veränderung! Endlich wurden mir richtige Jobs zugesandt (hatte zwar die meisten selber schon gefunden) und auch was von mir verlangt. Zusätzlich habe ich wegen der 2-jährigen Job-Losigkeit ein persönliches Bewerber-Training bekommen und dort meinen Lebenslauf verbessert (der war allerdings schon gut) und endlich gelernt, dass ich ein ziemlich schwieriges Studium abgeschlossen habe und darauf stolz sein kann.
Nicht immer nur grübeln über die lange Dauer, sondern stolz, es geschafft zu haben.
Danach hatte ich in den Vorstellungsgesprächen viel mehr bums und war viel cooler. Das war bei mir der größte Vorteil.

Also Du siehst: Du wirst es schwerer haben, als die allgemeine Bevölkerung, aber es sollte doch was werden

Viele Grüße!
Sebastian

Geändert von Stuggi (09.06.2018 um 12:21 Uhr)
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  #7  
Alt 09.06.2018, 14:30
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

Aber Sebastian, du schreibst ja selber "damals noch Diplom" - heutzutage haben es Unternehmen aufgrund der demographischen Entwicklung wirklich viel schwerer als "damals", Stellen für Azubis oder Berufseinsteiger mit Jungvolk zu besetzen.
Glaub et misch . Die Zeiten haben sich geändert.
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  #8  
Alt 10.06.2018, 21:19
Stuggi Stuggi ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

Mag sein
Da ich aber genau vor 3-4 Jahren in der unglücklichen Lage war, kannste auch sehen, dass es mir genau so passiert ist.
Na is ja nun egal ... aber es war schon n ziemlicher Kampf
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  #9  
Alt 11.06.2018, 07:52
Max90 Max90 ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

So, entschuldigt bitte, dass es ein paar Tage gedauert hat, bis ich mich wieder zu Wort melde.

Vielen Dank für die Rückmeldungen, die aufmunternden Worte und die zahlreichen Ratschläge!

Nicole, das was du schreibst, liest sich sehr motivierend. In meiner Situation ist das was du schreibst wirklich Balsam für die Seele und ich danke dir sehr für den Beitrag. Dass die Geburtenschwäche meiner Generation mir in die Karten spielt, habe ich schon öfter gehört

Vintage: Auch dir herzlichen Dank für die lieben, aufmunternden Worte.

Wangi: Ich gehe auf Minijobbasis arbeiten, bekomme finanzielle Unterstützung von meinen Eltern und meine Lebensgefährtin arbeitet Vollzeit.

Iotol, ich gebe mir immer Mühe glücklich zu sein. Während ich im Krankenhaus lag, hatte ich einmal den Gedanken, dass ich lieber mein ganzes Leben arm auf der Straße leben würde, wenn ich dafür gesund wäre und bliebe. An diesen Gedanken versuche ich mich zu erinnern, wenn mich die Sorgen des Alltags und vor allem finanzielle Sorgen einholen. Ich bin dann zeitweise regelrecht böse auf mich. Aber zu meinem Glück gehört es auch, andere Menschen glücklich zu machen. Für meine Freundin würde ich gerne mehr Geld verdienen, um ihr z.B. die Hochzeit zu ermöglichen, die sie sich schon immer gewünscht hat und Urlaube, von denen sie schon lange träumt. Für sie war/ist Geld auch nie von großer Bedeutung gewesen und sie hat mich die letzten Jahre quasi „mit durchgefüttert“, aber ich würde ihr gerne etwas zurückgeben.

Sebastian, deine Ausführungen klingen trotz der Startschwierigkeiten durchaus motivierend, weil du es schließlich doch in ein Beschäftigungsverhältnis geschafft hast und du sogar aus der Erfahrung der Arbeitslosigkeit und den Fortbildungen noch wertvolle Einsichten gewonnen hast. Darf man fragen, was du studiert hast?

Liebe Grüße
Max
__________________
01.2007 Diagnose Hodenkrebs
ab 02.2007 2x PEB Chemo adjuvant
---> komplette Remission
03.2011 Diagnose Morbus Hodgkin (PEB assoziiert)
ab 03.2011 2x IGeV (vll. 4x) + SZT + BEAM

Da wollte der Krebs wohl eine Revanche... verlieren wird er trotzdem wieder
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  #10  
Alt 11.06.2018, 17:20
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

Lieber Max,

wenn ich das richtig verstehe, hast Du Theologie und Geschichte studiert?

Nun ist es einerseits mit Geisteswissenschaften immer schwierig den passenden Job zu finden. Andererseits bin ich aber auch der Meinung, dass gerade Theologie ein Fach ist, in dem Lebenserfahrung sehr sehr wichtig ist. Ich behaupte jetzt Mal ganz dreist, dass man den Umgang mit Lebenskrisen nicht an der Uni lernen kann. Es dürfte daher auch zutreffen, dass Du wichtige Erfahrungen gesammelt hast, die Du in dem von Dir gewählten Fach wirklich benötigst. Geheilt bist Du auch. Klingt jetzt nicht sooooo schlecht?
*Toitoitoi*
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  #11  
Alt 19.06.2018, 23:47
Stuggi Stuggi ist offline
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Standard AW: Lebensberatung?

Chemie. Also nicht soooo unbeliebt

War schon n bissl langer Kampf.
Aber tatsächlich: so langsam war der Fachkräftemangel mehr als nur ein Spruch um Gehälter niedrig zu halten
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