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  #1  
Alt 16.10.2006, 20:49
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Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: Für Mama...

Liebe Mama,

lange habe ich hier nicht geschrieben, aber ich denke jeden Tag an dich!

In vielen Beiträgen habe ich gelesen, dass sich die Hinterbliebenen den Verstorbenen für einen Tag zurückwünschen möchten. Bei mir war das Samstag auch so. Ich hörte eine unserer Lieblings-CD’s im Auto und irgendwie kam es so über mich und ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Ein Lied hat mich an die Zeit erinnert, als ich etwa 19 war. Da war die Welt noch in Ordnung. Keinen großen Kummer und du warst gesund – das wäre für mich heute das Größte, wenn du noch da wärst. Hätte ich damals schon gewusst, dass du so früh sterben musst….ich hätte einiges anders gemacht und den Widder in mir gezähmt Aber du wusstest wie ich manchmal war und hast mich wieder von der Palme geholt. Du warst ein toller Mensch und die beste Mama, die ich je haben konnte. Oft kommt mir in den Sinn, dass ich dir hätte noch viel mehr sagen wollen in deinen letzten Tagen. Die 10 Tage im Hospiz schleichen sich in meine Gedanken…vor allem der Mittwoch. Vor den Besuchen hatte ich immer Angst, denn ich wusste nicht, was mich erwartet. Die Angst, es könnte dir schlecht gehen und ich kann dir nicht helfen, hat mir sehr zu schaffen gemacht. Aber als ich an diesem Mittwoch in dein Zimmer kam, da strahltest du mich an, als ob nie etwas gewesen wäre und du gleich mit nach Hause kommen wolltest. Du hast munter mit mir geplappert, obwohl du die ganzen Tage vorher kaum gesprochen hast, außer einem schwachen „okay“ und „ja/nein“ bekamen wir nichts mehr von dir zu hören. Ich hatte mich an dem Mittwoch so sehr darüber gefreut. Tja, das war wohl das letzte Aufbäumen wie du es früher genannt hast. Das Schöne aber ist, dass ich dein strahlendes Gesicht nicht vergessen habe und nie vergessen werde.

Ich hätte dir noch so viel sagen wollen…Du warst immer für mich da und wenn ich Liebeskummer oder andere Probleme hatte, dann hast du mit mir gelitten und mich getröstet. Du warst meine beste Freundin und ich konnte dir alles anvertrauen, ohne Angst haben zu müssen, dass du es gegen mich verwenden könntest. Ach Mama, vielleicht siehst du, was bei uns alles passiert. Ich bin zwar ein ganz rationaler Mensch, aber trotzdem hoffe ich, dass wir uns eines Tages wieder sehen.

Du bist jetzt seit 8 Monaten, 1 Woche und 1 Tag nicht mehr hier. Mein Schmerz hat sich verändert; ich habe inzwischen akzeptiert, dass du nicht wiederkommen wirst. Inzwischen sind es einzelne Momente und Erinnerungen, die mir wehtun und das wird sich wohl niemals ändern. Vor Weihnachten habe ich schon etwas Angst. Letztes Weihnachten war ich schon sehr traurig, denn ich wusste, dass es unser letztes sein wird. Dieses Jahr wird sich einiges ändern….

Mama, ich umarme dich ganz fest (so wie früher). Ich vermisse dich so!

Dein Engel
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Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter. (Rilke)
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  #2  
Alt 02.11.2006, 13:46
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Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: Für Mama...

Liebste Mama,

mir ging es in der letzten Woche ziemlich schlecht. Du fehlst mir einfach so sehr und die Traurigkeit kam über mich. Vielleicht hast du das von da oben sehen können und hast mir Zeichen gegeben Ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll…bin immer noch verwirrt.

Am Montag, auf dem Weg ins Büro, wollte ich die Auto-Uhr am Armaturenbrett umstellen. Als ich drauf schaute war es 9:57 Uhr, klar eine Stunde ging sie vor. Dachte mir, dass ich das an der nächsten Ampel erledigen könnte. Als ich wieder hinsah, war es 8:57 Uhr. Ich habe an der Uhr aber nichts gestellt, geschweige sie angefasst. Wie konnte das passieren? Ich habe mir die Bedienungsanleitung durchgelesen und da steht nichts von drin, dass die Uhr sich automatisch umstellt. Immerhin habe ich den Wagen schon über 2 Jahre und musste das immer manuell machen. Als ich dann abends an den PC bin und meine Mails gecheckt habe, hatte ich eine Mitteilung, dass ich 1 von 10 Halsketten gewonnen habe. Ich habe noch nie etwas gewonnen…ich habe an diversen Umfragen dieser Firma teilgenommen, aber das ICH was gewinne….Also der Montag war schon sehr aufreibend

Weißt du, was noch passiert ist?! Am Samstag war ich auf deiner damaligen Lieblings-Chat-Seite. Damals konnte ich nicht verstehen, dass dir das chatten soviel Spaß gemacht hat. Immerhin warst du doch schon 54 . Mir hast du dann gesagt, dass du so deine Ängste vergisst und dich gut ablenken kannst. Du hast mir damals deinen Namen und dein Passwort verraten. Vor einigen Monaten habe ich versucht, mich damit anzumelden. Leider war es das falsche PW. Am Samstag gab ich dann spontan das richtige ein und landete auf deiner Seite, deinem Profil. In deinem Gästebuch waren sehr viele liebe Einträge deiner Chat-Freunde, die dich sehr vermissen. Sie haben seit deinem Tod jeden Monat ganz liebe Einträge hinterlassen, damit die Seite nicht gelöscht wird. Immerhin warst du seit fast 10 Monaten dort nicht mehr angemeldet. Deiner Freundin S. habe ich gemailt, dass ich es bin, die mit deinem Namen online ist, nicht, dass sie sich erschreckt. Wir haben dann eine ganze Zeit gemailt. Sie kann deinen letzten Anruf, da warst du schon im Hospiz, nicht vergessen. Ich weiß es noch ganz genau: Du hast nach deinem Handy verlangt und ich habe dir die Nummer gewählt, weil du schon zu schwach dazu warst. Das Telefonat macht ihr immer noch zu schaffen und sie weint oft.

Papa fliegt nächste Woche in den Urlaub. Er leidet sehr darunter, dass du nicht mehr da bist, auch wenn es „schon“ 9 Monate sind. Vor 3 Wochen hattet ihr euren 36. Hochzeitstag; er hat es nicht vergessen, was er früher aber schon mal tat. Du übrigens auch…

Oma geht’s auch nicht gut. Ich habe Angst, dass sie bald zu dir kommen wird. Seit du tot bist, ist sie noch älter und gebrechlicher geworden. Sie ist zwar schon 86, aber noch ein Todesfall im Moment wäre zuviel für mich.

Ach Mama, mit dir wäre alles viel einfacher. Ohne dich ist es nur noch halb so schön!

Pass bitte gut auf uns auf. Wir sehen uns….irgendwann in einer anderen Welt…

Dein Engel
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  #3  
Alt 22.11.2006, 09:27
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Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: Für Mama...

Liebe Mama,

ich bin froh, dass ich das Online-Tagebuch habe, denn hier kann ich meine Gedanken besser sortieren und dir schreiben, was mich bewegt.

Mir schwirren so viele Gedanken an dich durch den Kopf. Leider sind es immer nur die traurigen Momente, an die ich denken muss. Aber diese Phase gehört zu meiner Trauer und ich muss sie durchleben. Durch den Trauerkurs und die „Übungen“, die wir dort machen, wird natürlich noch mehr freigesetzt als verdrängt; bin aber ganz froh darüber, dass ich alles aufarbeiten kann, auch wenn’s manchmal einfacher wäre, die Dinge in die hinterste Schublade zu schieben. Außerdem weiß ich wie es ist, wenn die Dinge wieder an die Oberfläche wollen…das wäre dann doppelt so schwer, alles aufzuarbeiten.

Oft frage ich mich, wie du das alles ausgehalten hast. Kleinzelliger Lungenkrebs, einmal Vollremission nach 6 Monaten durch Chemo und Bestrahlung, dann 3 Hirnmetastasen, Ganzkopfbestrahlung, Remission der 3 Metastasen, neues Rezidiv in der Lunge, wieder Chemo und wieder neue Hirnmetas, div. Chemos und am Ende noch Lebermetastasen. Letztendlich konnte dir die Chemo aber nicht mehr helfen. Du hast nie gejammert oder dich beklagt, obwohl du täglich starke Kopfschmerzen hattest. Du hast so tapfer um dein Leben gekämpft. Mama, ich ziehe den Hut vor dir. Meine ganze Bewunderung gehört DIR. Ich war und bin sehr stolz auf dich.

Weißt du noch, als ich dir das 1. Mal die Haare abrasiert habe? Es war im 2. Zyklus der Chemo und sie fielen schon büschelweise aus. Ich hatte einfach Panik, dass du eines Morgens aufwachst und sie liegen auf deinem Kissen. Mir kam die Idee, dass wir die Haare schon vorher abschneiden, damit der Schock nicht ganz so groß ist. Es hat mir so Leid um deine schönen Haare getan.

Nie in meinem Leben hätte ich gedacht, dass du schon so früh gehen musst. Wenn es etwas nach dem Tod gibt – und das hoffe ich ganz stark – dann wünsche ich mir ein Wiedersehen mit dir.

Ich liebe dich...

Dein Rübchen
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  #4  
Alt 26.11.2006, 18:49
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Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: Für Mama...

In Memoriam (Heidi *14.06.1951 +26.02.2006)

Mama, heute ist Totensonntag und heute vor 9 Monaten warst du schon fast im Regenbogenland angekommen.

Ich weiß noch genau wie es war, als am So., 26.02.06 um 20:15 Uhr mein Handy klingelte, im Display stand "Hospiz". Mein Herz raste und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich wusste, nun ist es soweit und ich muss ans Sterbebett meiner Ma. Ich fühlte mich wie in einem fremden Körper, voller Angst, was jetzt auf mich zukommen würde.

Zum Glück war ich in diesem Moment nicht alleine. R. und U. fuhren mich ins Hospiz. Papa war auch noch unterwegs und kam nach. Als wir ankamen sagte die Schwester, dass es dir seit etwa 1 Stunde schlechter geht. Mama, ich hatte solch eine Panik, dich sterben zu sehen. Als ich dann bei dir im Zimmer war und dich röchelnd auf dem Bett liegen sah, wurde ich ruhig und sehr gefasst, irgendwie dachte ich nur noch: Hoffentlich hat sie es bald geschafft!

Deine Hand war schon etwas kalt. Dein Wangen gerötet, nur die Partie um den Mund herum war ganz blass. Die Hospizschwester erklärte mir, dass dies ein Zeichen sei, dass der Kreislauf nicht mehr funktioniert und praktisch ein Organversagen mit sich zieht. Papa und ich hielten deine Hände und streichelten dich, wir haben deine Lieblingsmusik spielen lassen. Gegen 22:15 Uhr wurdest du unruhiger und hast schwer geatmet. Wir haben dann nach der Schwester geklingelt (natürlich war auch gerade noch Schichtwechsel) die schnell kam. Kleiner Schock, sie kam direkt von einer Faschingsveranstaltung in Clownshose. Es war wirklich eine sehr komische Situation. Du liegst im Sterben und die Schwester steht da mit bunter Hose. Es hat ihr Leid getan, aber sie wusste nicht, dass es dir so schlecht geht. Ich empfand es nicht als schlimm, aber völlig irre. Sie sah dich und sagte: Ich sehe schon, ging weg und kam mit einer Spritze zurück. Du bekamst das erste und letzte Mal Morphium gespritzt. 1-2 Minuten später fühlte sie deinen Puls und sagte, dass du gegangen bist. Ich konnte nicht weinen und war immer noch sehr gefasst. Wir blieben noch eine Weile bei dir, bevor wir nach Hause fuhren. Am Montag haben wir uns 3 Stunden von dir verabschieden können. Die Tulpen, die ich dir am Vortag mitgebracht habe, lagen auf deinem Bett. Du sahst schön aus, ohne Schmerz und einfach nur erlöst. Deine Augen waren ganz leicht geöffnet und dein Mund hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, so als ob du sagen wolltest: Endlich habe ich es geschafft, mir geht es jetzt gut. Die Hospizangestellten sagten, du würdest schelmisch grinsen. Als ich mit dir allein im Zimmer war, hatte ich schon ein wenig Angst. Du warst die erste Verstorbene, die ich je gesehen habe. Ich bin um dein Bett herumgeschlichen und dachte, dass du bestimmt gleich wieder die Augen öffnest. Aber nein, das hast du natürlich nicht gemacht! Ich habe mich getraut, dir einen Kuss auf die Stirn zu geben. Damals habe ich lange gezögert, das zu machen. Heute bin ich froh, es getan zu haben. Ach Mama, es tut so weh, dich loslassen zu müssen. Aber soweit bin ich noch nicht, das braucht noch etwas Zeit, die ich mir nehme. Immerhin haben wir 34 Jahre miteinander verbracht, die ich nie vergessen werde. Unsere Urlaube ohne Papa (ja, er konnte manchmal ganz schön anstrengend sein ) in Italien, auf Kreta...die waren toll. An diese Dinge möchte ich mich immer erinnern, auch noch in vielen Jahren, wenn ich alt und grau bin.

Mama, lass es dir gut gehen dort, wo du jetzt bist. Ich wünsche mir, dass du an einem schönen Ort bist, wo die Sonne scheint, bunte Blumen blühen, die Schmetterlinge fliegen....

Dein Herz
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Geändert von Gaby283 (26.11.2006 um 18:52 Uhr)
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  #5  
Alt 20.12.2006, 16:44
vanitas02 vanitas02 ist offline
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Standard AW: Für Mama...

hallo gaby,

habe jetzt nur deine ersten einträge gelesen ... und mir geht es so wie dir. eins zu eins. weiter habe ich noch nicht gelesen. weiter bin ich selbst auch noch nicht. meine mutter ist erst am 12.12. als letzte woche dienstag gestorben. aktuell bin ich noch da, wo ich es noch nicht so recht realisiere. ich spare mir insofern deine kommenden briefe erst noch auf und hoffe, dass sie immer positiver und fröhlicher werden.

liebe grüße
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es wird schon wieder
wieder
wieder wie was
wieder wie vorher
es wird nie wieder wie vorher
irgendwann wird es
aber nicht wieder (pirko)
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  #6  
Alt 21.12.2006, 03:45
Leonie Marie Leonie Marie ist offline
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Standard AW: Für Mama...

Hallo Gaby,
ich habe soeben Dein Tagebuch gelesen und finde, daß Du das so schlecht gar nicht machst mit dem trauern... Du hast diesen Kurs besucht und schon davor mit diesem Tagebuch eine Art gefunden, Dich immer wieder mit Deiner Ma zu treffen, zu unterhalten. Sie hört Dich, da bin ich ganz sicher.

Sei nicht wütend oder vielleicht eher neidisch auf "die anderen" - Glück und Unglück scheint relativ, ist tatsächlich jedoch vor allem subjektiv! Wenn Dir selber ein Unglück (das von Dir zumindest so empfunden wird) widerfährt, ist es darum so schwer zu relativieren.

Ein Beispiel: Ich habe 2005 erst die Lungenkrebsdiagnose meines Papis aufnehmen, dann den Tod meines Opas hinnehmen müssen. Mitte des Jahres ist mein Vater gestorben, eigene OP 5 Tage nach seinem Tod und zur Beisetzung mußte ich dann meiner Familie beibringen, daß ich auch Krebs habe - glücklicherweise mit sehr guten Heilungschancen. Es folgten Chemo, Trennung von meinem Freund, Umzug, Jobwechsel, Bestrahlung, Remission, Fatigue, die schwelende Angst vor einem Rezidiv, die Frage ob ich noch Kinder bekommen kann (ich bin 31) und die psychische Verarbeitung die noch lange nicht abgeschlossen ist....

Wenn Du mich auf der Straße triffst regst Du Dich vielleicht auf, weil ich Dir davon erzähle, daß ich nicht weiß ob ich immer noch "Karriere" machen will - oder lieber doch nicht. Und denkst vielleicht: "Mensch hat die Probleme! Ich möchte auch, daß es mir so gut geht. Außerdem:Es gibt da doch viel wichtigeres!"

Du hast Recht. Aber auch Deine Ma hat recht: Du weißt nicht, was hinter den Kulissen los ist! Und: Egal wie es den anderen geht, geht es Dir in Abhängigkeit davon besser?

Ich versuche mich nicht so sehr daran aufzuhängen, was die anderen vermeintlich haben oder nicht haben, sondern an dem was ich habe:

Ich habe einen Vater gehabt der mich über alles geliebt hat. Vielleicht hat er es nicht immer so zeigen können, und doch sind da viele schöne Erinnerungen - auch wenn viele Fragen bleiben. Ich lebe und habe hoffentlich noch viel Zeit um zu trauern, soviel wie ich brauche.

Ich wünsche Dir (und mir) daß nach der Zeit der Trauer (die auch für Dich so lang sein sollte, wie DU es brauchst - Deine Ma kann das nicht für Dich entscheiden, das mußt Du alleine tun) dieser Spruch lebendig für Dich (und für mich) wird

Nicht traurig daß es vergangen sondern dankbar daß es gewesen!

In aufrichtiger Anteilnahme

Deine Leonie Marie
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  #7  
Alt 26.02.2007, 17:14
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Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: Für Mama...

Liebe Mama,

ist es wirklich schon 365 Tage her,

dass ich dich das letzte Mal gesehen habe,
dass ich dich umarmen durfte,
dass ich dich trösten durfte,
dass ich dich gehen lassen musste???

Die Zeit ging so schnell vorbei, vieles ist passiert. Oft waren es tiefe Löcher, in die ich fiel, aber trotzdem bin ich immer wieder aufgestanden und habe mein Leben neu gestaltet. Nein, die Trauer ist nicht weniger geworden, aber sie ist anders. Oft überfällt mich die Sehnsucht nach dir. Wir sitzen bei Papa am Tisch und dein Platz ist leer. Mir fehlt deine Stimme, dein Lachen, deine Umarmung und dass mich jemand Rübchen nennt. Das tut auch Papa nicht mehr, seit du tot bist...Weisst du noch, als du mir vor zig Jahren auf der Straße laut Rübchen hinterher gerufen hast?! Ich hätte vor Scham im Boden versinken können, so peinlich war mir das (hab auch mit dir geschimpft )Heute würde ich mir wünschen, dass du es mir nachrufst.

Seine Mama zu verlieren ist nie leicht. Ich glaube es ist egal, wie alt man ist. Aber ich versuche, das Beste daraus zu machen.

Ich hoffe, dir gefällt das Blumenherz, dass wir auf dein Grab gelegt haben. Es sieht schön bunt und fröhlich aus Habe auch Bilder gemacht, die ich gleich an deine Schwester und deine Freundin mailen werde.

So Mamilein, jetzt mache ich mal Schluss, sonst werde ich noch ganz traurig.

Schlafe in Frieden, mein Engel

In ewiger Liebe
Dein Rübchen
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