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Zu alt für die Chemotherapie??
Hallo an alle!
Bei meiner Mutter wurde mit 83 Jahren ein inoperables Magenkorpuskarzinom mit ausgedehnder Peritonealmetastasierung intra- und extrazellulär, schleimbildendes, tubuläres Adenokarzinom mit einer Siegelringkomponente ( Mischtyp aus intestinalen und diffusen Typ ) festgestellt. Um es kurz zu machen: Sie wurde zum Sterben nach Haus geschickt. Eine Chemo in diesem Alter würde Sie nicht mehr verkraften. Dabei ist meine Mutter für Ihr Alter wie ich finde noch recht fit: Versorgt sich selbst, geht Einkaufen, macht den Garten, geht mehrer Kilometer am Stück. Wird denn da nur aufs Alter gesehen? Interessiert die individuelle Fitness hier gar nicht? Wer kann mir helfen? Wer hat Erfahrungen mit Krebe und Chemo im Alter? Vielen Dank und liebe Grüße an alle!! |
#2
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Hallo Marathomas,
tut mir leid zu lesen, dass Deine Ma auch an diesem miesen Schalentier erkrankt ist. Erfahrungswerte mit Chemo bei älteren Personen habe ich (zum Glück) nicht. Möchte Dir aber vielleicht zu bedenken geben: Wie hoch sind die Heilungschancen bei dieser Krebsart? Wenn die Chancen sehr gering sind, möchtest Du Deine Mutter noch mit einer Chemo quälen? Aus ärztlicher Sicht denke ich mal, dass auch auf die Kosten geschaut wird. Meine 6 Zyklen Chemo haben 10.000,00 Euronen gekostet und sorry, aber das sind so alte Menschen "nicht mehr wert". Ich wünsche Deiner Ma noch eine lange, qualitativ hochwertige Lebenszeit. Viele Grüße Birgit |
#3
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Danke Auntie für Deine Meinung.
Mir geht es eben um Meinungsbildung durch Erfahrungen von Betroffenen. Bisher habe ich nur die Meinung eines Arztes, aber wir werden natürlich auch eine zweit und wenn es sein muss eine drittmeinung einholen. Wir geben doch nicht auf ohne alle Optionen geprüft zu haben. Klar will ich meine Mutter nicht quälen, und Sie sich auch nicht. Aber die Informationen sind spärlich...zu spärlich! Die Chemo ( oder jede andere sinnvolle Behandlung ) kann meine Mutter zum Glück bezahlen.... Viele Grüße marathomas |
#4
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Hallo,
mein Vater ist 77, Lungenkrebs, nicht kleinzellig, nicht operabel. Therapievorschlag war Bestrahlung und Chemo. Mein Vater lehnte die Chemo ab, entschied sich nur für die Bestrahlung. Die Ärztin riet meinem Vater aufgrund seiner vielen Nebenerkrankungen allerdings dann nicht zur Chemo, sondern akzeptierte seinen Wunsch. Wir Angehörigen müssen dies auch tun. Wie hoch die Heilungschancen bei der Krebsart Deiner Mutter ist, kann ich leider nicht sagen. Erkundige Dich mal. Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute. |
#5
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Hallo Marathomas,
Zitat:
Finde ich auch sehr vernünftig Das finde ich sollte letztendlich ihre Entscheidung sein. Schließlich ist es ihr Körper. Den Ärzten muss man oft auf die Füsse treten, bevor sich was bewegt, leider. Zitat:
Liebe Grüße zurück Birgit Geändert von gitti2002 (04.08.2010 um 12:44 Uhr) Grund: Zitat |
#6
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Endlich mal Leute, die mich verstehen...allein das hilft schon!!!
Danke euch!!!! Wenn euch noch was Einfällt? Nur zu! Kraftvolle Grüße |
#7
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Hallo, bin gerade durch Zufall auf deinen Artikel gestoßen. Also eine Bekannte unserer Nachbarn ist 85 Jahre. Leider weiß ich jetzt nicht genau welche Krebsart sie hat, aber auf jeden Fall hat sie auch schon Metastasen an anderen Stellen. Aber die Frage auf deine Antwort lautet: Ja, auch sie bekommt Chemo. Manchmal muss der Zyklus der Chemos aber auch bei ihr verschoben werden, weil sie die Chemos schlecht verträgt und zwischendurch einige Tage sehr geschwächt ist.
PS: Ich glaube wenn es um die eigenen Eltern geht, ist einem das Alter egal für die Therapien hauptsache man darf weiterhoffen. Alles Guter Deiner Mam!!! |
#8
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Ich glaube das hängt auch etwas von der Krankenkasse ab, was sie bis zu welchem Alter bezahlt oder auch nicht.
Meine Freundin B. ist mit 67J in 2007 an einem Mamma-Ca erkrankt und bei einer flächendeckenden KK mit 3 Buchstaben versichert. Sie erzählte mir, dass man ihr im Krankenhaus sinngemäß gesagt habe: "Da haben Sie aber Glück, dass Sie noch nicht 70 sind. Ab 70 zahlt nämlich Ihre Kasse die Chemotherapien nur noch mit sehr sehr großem Kampf ..." Inzwischen ist sie glücklicherweise gesundet und wir hoffen, dass es nicht nochmals auftritt - im Oktober wird sie 70. Viel Glück und Kampfgeist, dass ihr bekommt, wofür sich die Mama entscheidet!
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ... ... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ... ... I`ll see you when the sun sets!!! |
#9
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Es klingt sicher dekandent, aber ob die KK zahlt oder nicht spielt im Moment keine Rolle.
Es geht nur um die menschlicher Aspekte. Ich habe mit meiner Mutter auch darüber gesprochen. Mein Schwager hat mehrere Chemos mit 43 gemacht und es ging Ihm Zeitweise sehr dreckig. Ich kann Ihr nur helfen die Optionen aufzuzeigen, zu recherchieren und Ihre Entscheidung zu Akzeptieren und Sie zu stützen. Wobei auch immer! Aber Danke für eure Info´s! Heute Nachmittag ist Arzttermin...mal sehen... Danke und liebe Grüße marathomas |
#10
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Du sagst, Deine Mama ist 83 ...
Ich kann nur sagen, wie ICH glaube dass ich entscheiden würde wäre ich in Deiner Situation (mir ist bewußt, dass man das gar nicht entscheiden KANN wenn man es nicht MUSS). Es ist ja so, das weißt Du selbst, dass es fast allen eben mit der Chemo auch sehr schlecht gehen kann aufgrund der ganzen Nebenwirkungen und ob der Organismus Deiner Mutter das wegsteckt ist fraglich. Letztendlich ist es vielleicht so, dass sie sich mit der Chemo sehr rumquält und es am Ende doch nicht schafft, die Chemo abbricht oder sonstwas. Dass sie die Chemo als "Spaziergang" durchzieht glaube ich nicht - bei wem ist das schon so? Daher bin ich der Ansicht, dass man der Mama alle Zeit die ihr noch bleibt so schmerzfrei und schön wie möglich machen und sie nicht quälen sollte mit einer Therapie deren Erfolg nicht wirklich gesichert und absehbar ist. Aber ihr müßt eure Entscheidung mit euch vereinen können, sonst steht ihr am Ende da und sagt: hätten wir es doch bloß versucht. Andererseits kann es auch sein, ihr entscheidet euch dafür und steht am Ende da und sagt: hätten wir ihr das bloß nicht noch angetan mit der Chemo. Dennoch denkt daran: die Mama ist 83 und damit in einem Alter das viele viele Menschen die KEINEN Krebs haben gar nicht erst erreichen ... und mit dem Gedanken an Abschied muss man sich immer vertraut machen. Ich würde mit dem Arzt sprechen, welche reelle Chance besteht, dass sie die Chemo gut verkraftet und diese auch so hilft wie sie soll. Vielleicht würde man mit der Chemo auch "Leiden verlängern" ... Alles Liebe und ich bin froh, dass ich sowas nicht entscheiden muss. Mit dem Wunsch für eine gute Entscheidungsfindung, Angie
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Hallo HeikesFreundin,
genau das sind meine Gedankengänge.... Es gibt eben Situatuationen im Leben, da MUSS man entscheiden. Das kann man nicht lernen, nicht vorbereiten, da steht man mit dem da was man hat! Aber es bringt einen auch zurück auf den Boden und die Kernfragen des Lebens: Was ist denn nun das wichtigste am Leben? Nichts ist ohne Sinn, und wenn ich eben nur da sein kann, dann bin ich halt da! Dank und Tschüß! |
#12
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Das Wichtigste ist für mich als Hospiztante, dass die Menschen (wenn wirklich keine Gesundung mehr möglich ist oder auch der Patient alles ablehnt, was ja sein gutes Recht ist) SCHMERZFREI sind und dadurch die noch bestmögliche Lebensqualität haben.
... den Tagen mehr Leben geben! Viel Kraft!
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Die Würfel sind gefallen...
Nach Konsultation meherer Ärzte: - Keine neue Diagnose, da Bildgebend zuverlässig nur mit Kontrastmittel. Geht nicht weil Nieren zu Schwach. - Alternative: Laparaskopie -> Vollnarkose -> Wieder Krankenhaus -> Seh wahrscheinlich im Ergebniss nicht Ermutigend - HIPEC: Wahnsinn in diesem Alter und Verfassung. Sehr wahrscheinlich versetzt eine Reduktion der Tumormasse bis "weit ins gesunde hinein" sie in einen Zustand der sich vielleicht erst in Wochen oder vielleicht auch Monaten einstellt ( wenn überhaupt ). Also: Orthomol als Nahrungsergänzung, Mistel und Hoffnung. Den Tagen maximales Leben geben!! Danke für euren Rat und Sorry für den Telegrammstil, aber Prosa geht grad nicht... marathomas |
#14
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Ich lese mit Schrecken, wie viele andere Menschen diese Erfahrung machen müssen. Meine Oma hatte sich von sich aus auch gegen jede Therapie gewehrt und ich erinnere mich, dass meine Eltern damals enorm geschockt davon waren, obwohl sie sich gar nicht aufgegeben hatte, sondern sich und ihrem Körper diese Tortur nicht zumuten wollte. Damals verstand auch ich es nicht, heute kann ich es nachvollziehen. Schlimm muss es sein, wenn die Entscheidung von den Ärzten kommt und eine "Geldverschwendung" unterschwellig der Grund ist. Nun hat man bei meiner Mutter Brustkrebs festgestellt und sie hat sich für die Therapien entschieden. Sie ist aber auch erst 71. Diese Angst ist fürchterlich, auch weil es immer so plötzlich kommt.
Viel Kraft wünsche ich Dir, marathomas, deiner Mutter und uns allen! |
#15
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AW: Zu alt für die Chemotherapie??
Gestern, vor wenigen Stunden starb meine Mutter.
"Sie schlief friedlich ein" so sagte mir die Nachtschwester. Was der Krebs von Ihr übrig ließ waren weniger als 50 kg geschundenes Fleisch. Sie möge in frieden ruhen... Danke für eure Hilfe und Beiträge marathomas |
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