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  #1  
Alt 18.01.2011, 00:34
beathaag beathaag ist offline
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Rotes Gesicht Hilfe!!

hallo, hilfe, wahrscheinlich das übliche???! und wahrscheinlich mega verworren: habe heute abend von meinem Bruder erfahren, dass mein Vater ´Leberkrebs hat. habe Weihnachtsferien mit meiner Tochter, die meinen Vater noch mehr liebt als ich, bei meinen Eltern verbracht. Papa war ständig erkältet und hatte sehr starke Schmerzen im Arm. Wenn er jammert, ist was! dacht ich mir. dacht er sich auch. Er meinte, er wisse nicht, iregndwas stimme mit ihm nicht. Dazu muss ich sagen, dass wir bereits megamäßiges Glück hatten: vor zehn Jahren war er schon einmal und zwar das erste Mal im Leben sehr krank, stand auf der Kippe, ging gut. Ich darf also eigentlich nicht jammern, besonders wenn ich lese, dass viele viel jünger als mein Vater sind. Er ist Jahrgang 38`. Aber ich bin so was von verzweifelt!!!!!!! Hab den Fehler gemacht ??!! im Internet zu surfen. Halt von vorne: die letzten Wochen hatte mein Vater wie gesagt, extreme Schmerzen, vor allem, im Arm. Der HA ; Orthopäde etc. meinten es könne alles mögliche sein. Heute Morgen wohl hatte Vater extreme Schmerzen im Rücken und er wurde innerhalb kürzester Zeit ganz gelb, ja Gelbsucht. Hausarzt kam, direkt ins Spital. "Sie sind sehr sehr krank: Leberkrebs. Der Arzt nahm meine Mutter in den Arm, und versicherte, dass er meine Eltern nicht alleine lassen werde. Metastasen. Jetzt versuchen sie abzuklären, woher der Krebs kommt bzw. wo er sonst noch ist. Laut meiner Mutter hatte Papa wohl auch Blut im Urin. Ich bin fix und alle Wie muss es erst den beiden gehn?! Ich lebe im Ausland und mein Vater bat, dass ich nicht sofort ins Auto steigen solle und her rasen. Ich tus nur deshalb nicht, damit er nicht Panik kriegt. Hab im Internet gesurft und gesehen, dass die Lebenserwartung sehr gering ist. hab richtiggehend Angst! Was kommt da auf ihn zu?!

Geändert von beathaag (18.01.2011 um 00:36 Uhr)
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  #2  
Alt 18.01.2011, 01:41
der_weg der_weg ist offline
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Hallo Du....

Ich verstehe dass Du in Panik bist.... Aber: Man muss erstmal gucken woher der Krebs überhaupt kommt.... Wenn die Ärzte schon glauben dass es Metastasen sind, denn wird es vermutlich kein primärer Leberkrebs sein, sondern aus irgendeinem anderen Organ kommen.... Also lass Dich nicht verrückt machen von dem, was Du über Leberkrebs liest....

Wenn er Blut im Urin hat, denn könnte es Blasenkrebs sein.... Muss aber nicht.... Blasenkrebs metatasiert eher selten als erstes in die Leber....

Es könnte z b auch Darnkrebs sein ( ist so das häufigste), und der ist sehr gut erforscht und somit auch am besten zu behandeln, auch im metastasierten Stadium kann man da ggf noch was machen.

Also erstmal runter kommen und die endgültoge Diagnose abwarten...

So schnell stirbt es sich nicht, auch an Krebs nicht.

Viele Grüße
Sophie
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Geändert von der_weg (18.01.2011 um 01:43 Uhr)
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  #3  
Alt 18.01.2011, 02:48
beathaag beathaag ist offline
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Hallo Sophie,
Wow, ich bin dir megadankbar, rotiere hier im Dreieck . Du hast es geschafft, dass ich an einer Stelle sogar grinsen muss! Du hast ja recht: erst mal sehn was los ist.
War schon heftig zu sehn, dass da ganz schön viele Leute direkt oder indirekt betroffen sind.
Hab gefühlte 20 000 Beiträge gelesen und war heute wohl Googles bester Kunde.
Hab echt Panik bekommen, dass jetzt alles sehr schnell gehen würde.
Dazu kommt, dass meine Tochter ihren Opa seeehr liebt, der kommt , glaube ich noch fast vor mir; die beiden sind ein verschworenes Team. Mein Vater hält normalerweise immer etwas Distanz, aber Jo (meine Tochter) darf sich abends auf der Couch an ihn quetschen. Und dann grinsen die beiden sich an! Was meint Ihr? Sie ist 10 Jahre.Soll ich ihr was sagen und wenn ja, was? Welche Erfahrungen habt Ihr in dem Bereich? Und wenn ich am WE zu Papa ins Spital fahre, soll ich sie mitnehmen?

Gute Nacht und viele, wenn auch etwas unbeholfene Grüße
Beate
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  #4  
Alt 18.01.2011, 09:04
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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hallo sophie
tut mir leid, daß auch du und deine familie von dem schei*** krebs betroffen seid. am anfang stand ich auch kopf, als wir vom leberkrebs meiner mutter erfuhren. das war anfang november und kaum zu glauben aber wahr: mittlerweile gehört es zum alltag.man gewöhnt sich tatsächlich dran und kippt nicht immer aus den latschen, wenn er sich bemerkbar macht.
auch du wirst wieder boden unter den füssen finden, zumal du ja noch die aufgabe mit deiner tochter hast. hmm ich würd erstmal warten, was die ärzte sagen. stehn ja bestimmt noch untersuchungen aus.
und wenn ihr gewissheit habt, welche auch immer, dann hat sie schon ein recht, zu erfahren ,daß ihr inniggeliebter opa schwer krank ist.
ich wünsch dir viel kraft für die kommende zeit und hoff, du findest hier den nötigen raum für dich.
lg tine
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  #5  
Alt 18.01.2011, 12:31
der_weg der_weg ist offline
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Zitat:
Zitat von fraunachbarin Beitrag anzeigen
hallo sophie
tut mir leid, daß auch du und deine familie von dem schei*** krebs betroffen seid. am anfang stand ich auch kopf, als wir vom leberkrebs meiner mutter erfuhren. [...]
lg tine
Der Beitrag war wahrscheinlich für Beate gedacht, nciht für mich ;-)
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  #6  
Alt 18.01.2011, 12:48
der_weg der_weg ist offline
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Hallo Beate,

also Erfahrung habe ich nicht direkt mit KIndern und Krebserkrankungen, aber ich würde schon sagen dass man sie auf lange Sicht einweihen sollte.... Vielleicht sie nicht gleich mit allem konfrontieren, sondern so kindgerecht erzählen dass der Opa "krank" ist.... und sollte es wirklich soweit kommen dass er stirbt, die langsam drauf vorbereiten.... Naja, er wird ja auch wieder raus kommen aus dem KH, also gleich mitnehmen muss man sie vielleicht nicht.... Würde vielleicht auch mal dein Vater fragen ob er will dass sie ihn da besucht.... Es sei denn er bleibt jetzt wirklich lange drinnen.... aber gleich beim ersten Besuch muss sie ja nicht unbedingt dabei sein. Du musst ja selbst erstmal die Lage checken und denn überlegen ob man ihr das zumuten kann. Sollte er sehr lange drinnen bleiben, denn würde ich sie schon irgendwann mitnehmen.

Ich hoffe das hilft weiter

Lieben Grüß
Sophie
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  #7  
Alt 18.01.2011, 16:11
tischlerin tischlerin ist offline
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Liebe Beate!

Erstmal sei gedrückt, ich weiß, was es heißt, einen geliebten Familienangehörigen mit einer Krebserkrankung zu haben. Deine Frage betreffend Deine Tochter möchte ich gerne beantworten:

Meiner Meinung nach und aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es das allerbeste ist, Kinder in dieser Situation nicht anzulügen. Kinder haben feine Antennen für solche Angelegenheiten, und wenn man den Kindern etwas verschweigt oder darauf achtet, dass nur hinter verschlossenen Türen "getuschelt" wird, bekommen Kinder Angst, weil sie nicht wissen was los ist und sie fangen an, sich die wildesten und furchtbarsten Phantasien auszumalen, oftmals glauben sie sogar, mit dem Kind selbst ist etwas los. Es besteht dann auch die Gefahr, dass Kinder zufällig von irgendwo hören "oh mein Gott, dein Opa hat Krebs, das tut mir so leid, er wird sterben!"

Wenn Kinder die Tatsachen kindgerecht erklärt bekommen, Fragen beantwortet kriegen und auch - wenn es soweit ist - auf den Tod des Opas vorbereitet werden, haben sie die viel bessere Möglichkeit, dies zu verarbeiten. Und - sehr wichtig - die Kinder wissen dann auch, dass nicht sie selbst krank oder schuld sind. Es ist auch wichtig, dass Kinder wissen, dass Mama in nächster Zeit sehr traurig und verwirrt und auch schlecht aufgelegt sein kann und dass sie wissen, dass das nichts mit dem Kind an sich sondern mit der neuen Situation zu tun hat.

Kinder haben - wenn man mit ihnen ehrlich umgeht - eine beneidenswerte Art, mit Tod umzugehen. Mein Bruder ist vor 9 Monaten gestorben, wir waren sehr intensiv miteinander verbunden und erst als ich mir von der Krebshilfe all diese Tipps bezüglich Kinder geholt hatte (vorher hatte ich es meinem Sohn verheimlicht), habe ich meinem Sohn die Wahrheit gesagt (8 Jahre) und er konnte damit viel besser umgehen, als mit dem "Geheimnis", das ich vorher hatte und er konnte auch verstehen, warum ich gereizt, traurig, unaufmerksam war und er war sehr froh zu hören, dass es nicht an ihm lag. Kinder verkraften viel, wenn man ehrlich mit ihnen umgeht. Ob sie ins Krankenhaus mitgeht - das soll Deine Tochter selber entscheiden, die Tochter meines Bruders (sie war zum Zeitpunkt als ihr Papa starb, 8 Jahre) ist auf eigenen Wunsch bis zum letzten Tag immer im Spital bei ihm gewesen, auch an dem Tag, als er starb. Aber das muss Deine Tochter selber wissen.

Was die Krankheit Leberkrebs an sich betrifft, so kann ich Dir keine Tipps geben, bei meinem Bruder war es ein Pankreaskarzinom.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit, so komisch es klingt, aber - wie auch fraunachbarin sagt - man kann sich an diese Situation gewöhnen, auch wenn es sehr, sehr anstrengend ist.

Alles Liebe für Dich und Deine Tochter und vor allem alles Gute für Deinen Papa!

Geändert von tischlerin (18.01.2011 um 16:17 Uhr)
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  #8  
Alt 18.01.2011, 17:09
beathaag beathaag ist offline
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Liebe Tischlerin,

danke für die Mühe, die du dir gemacht hast, um mir weiterzuhelfen. Ich glaube allmählich, dieses Forum ist vielleicht eine wirklich gute Sache. Werde deinen Rat beherzigen. Denn um Johanna mache ich mir da große Sorgen. Sie hatte gerade erst die Trennung von mir und meinem Mann zu verkraften, Papis Neue, einen Umzug und den Wechsel in eine neue Schule, die zwar gut ist, sie aber momentan heillos überfordert.
War heute bei meiner Ärztin, um die Situation und mein völliges Überfordertsein von dieser mit ihr zu besprechen. Zum Thema Kind vertrat sie eine ähnliche Meinung wie du. Ich werde meinen Vater fragen. Wahrscheinlich werde ich mich in den nächsten Tagen ins Auto schwingen und hinfahren, erst mal ohne Tochter, um mit den Ärzten zu sprechen etc. Es ist gräßlich hier so weit weg ca 500 km zu sitzen, das hält man ja nich aus. Klink mir jetzt erst mal Johanniskraut aus der apotheke ein ( bin ansonsten kein Junkie, aber so bin ich ja wirklich niemandem eine Hilfe) Ich danke dir auch für die guten Wünsche! Pankreas ist auch eine ziemlich aggressive Art oder? Ich habe auch einen Bruder, wir mögen uns auch sehr, auch wenn wir uns nicht so oft sehn. Darf ich fragen wie alt dein Bruder geworden ist? Oder ist das zu indiskret? Die größte Angst ist im Moment die, dass es alles viel schneller geht als eh schon befürchtet. Eigentlich sollten heute weitere Untersuchungen stattfinden, aber da mein Vater seit jahren Marcumar nimmt, haben sie das aufgeschoben... oder vielleciht aufgehoben, weil es eh nix mehr nützt. Halt stopp, jetzt werde ich wieder so entsetzlich negativ, sollte mir an einigen von euch echt ein Beispiel nehmen; arbeite dran!

LG
Beate
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  #9  
Alt 18.01.2011, 20:05
tischlerin tischlerin ist offline
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Liebe Beate!
Das finde ich super, dass Du bei Deiner Ärztin warst, um DIR SELBST Hilfe zu holen, denn wenn man einen schwererkrankten Verwandten in der Familie hat, vergißt man oft auf sich selbst. Ja, man denkt sich, ich bin eh nicht krank, ich muss für meinen Papa da sein, stark sein, etc. Aber dass die Krankheit auch die Angehörigen stark belastet, das wird manchmal übersehen.

Was Deine Tochter betrifft - oh ja, sie hat nun eine sehr unruhige Zeit hinter sich und wahrscheinlich auch vor sich. Eventuell kannst Du auch der Lehrerin / dem Lehrer in der Schule Bescheid geben, damit er ein Auge auf Johanna wirft.
Mir hat die Broschüre Mama/Papa hat Krebs sehr geholfen, hier zum Download: http://http://www.krebshilfe-wien.at/Mama-Papa-hat-Krebs.89.0.html Zwar ist Deine Tochter nicht mit Mama oder Papa betroffen, aber es ist trotzdem eine große Hilfe, wie man mit Kindern umgehen kann. Mir half es auch viel, obwohl es für meinen Sohn "nur" der Onkel war, der sterben musste.

Mein Bruder war erst 45 Jahre alt, er starb 22 Monate nach Diagnosestellung. Seine Tochter war sein ein und alles und umgekehrt ebenfalls, meine Nichte liebte ihren Papa über alles. Ich hatte schon vor seiner Erkrankung eine enge Beziehung zu seiner Tochter / meiner Nichte, denn unsere beiden Kinder sind fast gleich alt und eher wie Bruder und Schwester als wie Cousin und Cousine. Daher traf uns der Tod noch mehr, ich habe nicht nur meinen Bruder verloren, sondern meine Nichte ihren Papa und meine Mama ihren Sohn. Aber es ist völlig egal wie alt jemand ist, es ist nie der richtige Zeitpunkt.

Aber ich bin durch diese Erfahrungen gereift und weiß mittlerweile, was echt wichtig ist im Leben. Ich weiß auch, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt, sie lehrt uns nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben.

Dass Du soweit von Deinem Papa weg bist, ist natürlich blöd, da kann man nicht mal schnell rüberschauen. Aber auch telefonieren geht jeden Tag, und die Qualität, nicht die Quantität der Besuche zählt. Du schreibst von Deiner Mutter, das heißt wohl, Dein Papa hat jemanden, der bei ihm ist und ihn begleitet, das ist gut und wichtig und auch für Dich eine Beruhigung. Auch Deine Mama sollte auf sich schauen, sprich sie mal drauf an, wenn Du Gelegenheit hast.

Glaub mir, man entwickelt unheimliche Kräfte, wenn man gebraucht wird, was immer auf Dich / Euch zukommt, behalte das Wesentliche im Auge, nutze die Zeit mit Deinem Papa bei Besuchen, Telefonaten, Briefen, Email. Und wenn es Dein Papa schafft, wovon wir erstmal ausgehen wollen, dann ist es umso besser, Du hast die Qualität der Tochter/Papabeziehung auf eine neue Stufe gestellt.

Ich drück Euch fest die Daumen, lass mal hören, wie es Deinem Papa, Deiner Tochter und Dir weiter ergangen ist.

Bis bald!

Geändert von tischlerin (18.01.2011 um 20:10 Uhr)
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  #10  
Alt 18.01.2011, 21:52
H. Engels H. Engels ist offline
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Hallo Beate,

ich sehe es auch wie die Tischlerin.

Meine Familie ist ja auch von diesem Thema betroffen und wir haben es den Kindern (6, 12) in recht schonungsloser aber Kindgerechter Art und Weise erklärt.
Wir hatten uns im Vorfeld mit der Leiterin der Vorschule unserer Kleinen kurzgeschlossen, um sie zu fragen ob die doch sehr offene Art, mit der wir das Ganze abhandeln, gerade die Kleine nicht überfordert.
Der Tenor ist eigentlich überall der selbe: Offenheit ist besser als verschweigen!

Der Erfolg dieser Offenheit äußert sich darin, das unsere 6jährige sich freut, dass Oma "nach oben gehen darf" und vor allem dann keine Schmerzen mehr hat!

Ich denke, auch Du wirst den für Euch richtigen Weg finden, auch wenn bei Euch die ungleich größeren, privaten Probleme, das ganze nicht einfacher machen!

Ich wünsche Euch alles Gute und viel viel Kraft.

Gruß sagt Holger

Geändert von H. Engels (18.01.2011 um 21:54 Uhr)
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  #11  
Alt 26.01.2011, 20:00
tischlerin tischlerin ist offline
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Hallo Beate!
Wie gehts Dir und Deiner Tochter und vorallem Deinem Papa?
Wünsche Euch viel Kraft!
Liebe Grüße
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  #12  
Alt 27.01.2011, 07:26
beathaag beathaag ist offline
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Hallo Tischlerin,

dabei fällt mir ein: hat Tischlerin nähere Bedeutung? Mein Papa ist nämlich Schreiner.
Danke für deine Nachfrage!
Also letzte Woche haben sie im KH noch Lunge und diese Woche die Leber punktiert. Ein erneutes Gespräch mit meinen Eltern sollte erst am Dienstag, dann am Freitag, jetzt am kommenden Dienstag stattfinden. Dass es mehr als ernst ist, wurde meinen Eltern ja bereits im ersten Gespräch gesagt.
Gestern kam mein Vater überraschend nach Hause. Morgen fahre ich mit meiner Tochter hin. Nach meiner Grippeattacke letzte Woche war meine Tochter krank; sie ist sonst sehr widerstandsfähig - wie ihr Opa. Meine Mutter meinte nun, ob meine Tochter noch Husten hat oder nicht, wäre jetzt egal. Wenn ich mit meinem Vater telefoniere, erkenne ich die Stimme fast nicht mehr. Er war stets etwas zu laut mit seiner tiefen, kräftigen Stimme, nun ist es ein unmerkliches und kraftloses Flüstern. Hab ein wenig Angst davor ihn in dem Zustand zu sehen. Es muss ihm schon richtig schlecht gehen, sonst wollte er mich und meine Tochter nicht sehen bzw. wollte nicht, dass wir ihn so sehen. Der Rücken ist wohl auch voller Tumore; der HA meinte, meine Vater müsse doch etwas gemerkt haben. Ja klar, aber wir /er hat haben das immer darauf zurückgeführt, dass er für seine Fahrer immer noch selbst die Zulaubsvertretung gemacht hat und das ist ein Knochenjob. Letzte Woche setzte bei mir der Verdrängungsmechanismus ein, seit gestern bröckelt der wieder. Schreibe dir später mehr, muss jetzt was für die Arbeit tun und Jo wird auch gleich wach. Gestern Abend hatte sie ein wenig Fieber. Ohne Grund bist du ja sicher nicht in diesem Forum, vielleicht schreibst du mir auch mal von dir, wenn dir danach ist? Und noch mal danke
Gruß
Beate
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  #13  
Alt 27.01.2011, 17:16
tischlerin tischlerin ist offline
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Liebe Beate!

Ich habe erst acht Monate, nachdem mein Bruder an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben ist, angefangen, in diesem Forum zu lesen. Während seiner Krankheit und danach habe ich gedacht, ich schaff das schon alles und werde das schon alles gut verarbeiten, aber irgendwann bin ich dann draufgekommen, dass nur Menschen, denen das gleiche widerfahren ist oder gerade widerfährt, wirklich verstehen können, was man selber durchmacht. Deshalb habe ich mich in diesem Forum angemeldet und es tröstet sehr, wenn man ähnlich verlaufende Schicksale liest (natürlich wünscht man es niemanden, aber es ist einfach so, dass es vielen Menschen gleich geht). Und als ich Deine Frage mit Deiner Tochter gelesen habe, habe ich mich gleich zurückversetzt gefühlt in die Zeit, als ich meinem Sohn erklären musste, dass sein Onkel sterben wird und dass seine heißgeliebte Cousine ihren Papa verlieren wird. Und ich dachte, vielleicht kann ich jemandem helfen, die das jetzt das Gleiche mit ihrem Kind durchmacht, wie ich damals.
Warum Tischlerin? Weil mein Bruder Tischler war und er war noch so jung mit seinen 45 Jahren und sein Traum war es, eine eigene Tischlerwerkstatt aufzumachen. Er hat immer gesagt: "Wenn ich ein Stück Holz in der Hand habe, geht es mir gut!". Als er bereits krank war, aber noch hoffte, gesund zu werden, hatte er sich für alle Formalitäten schon erkundigt, um selbständig zu werden, aber es kam alles anders...

Für Deinen Besuch bei Deinem Papa wünsche ich Dir viel Kraft und die Möglichkeit, die Zeit, die ihr habt, mit wirklich wichtigen Gesprächen zu verbringen!

Liebe Grüße

Geändert von tischlerin (28.01.2011 um 09:18 Uhr)
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  #14  
Alt 31.01.2011, 22:37
beathaag beathaag ist offline
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Liebe Tischlerin,

zu Gesprächen war mein Vater leider nicht in der Lage. Es ging ihm ziemlich schlecht und er hatte sehr starke Schmerzen. Die Tabletten halfen nicht. Er hat so gelitten; heute nun sollte ein Gespräch über die weitere Vorgehensweise stattfinden; die weitere Vorgehensweise scheint es aber nun nicht mehr zu geben. Stattdessen liegt mein Vater wieder auf der Station; Schmerztherapie und Flüssignahrung. Gefunden wurden noch rasant wachsende Tumore in Lunge und Dickdarm. Am WE habe ich mich denke ich noch ganz gut gehalten, heute bin ich fix und fertig: er tut mir so unendlich leid. Und es gibt nichts was man tun kann. Gestern haben meine Eltern mich dan nach Hause geschickt. wir müssen so lange es geht möglichst normal weiter machen. Ich bewundere meine Mutter, ich war immer überzeugt sie sei nicht belastbar; aber sie hält sich unglaublich aufrecht und meine Tochter war am WE der Hit überhaupt. Ein Bild hat sich mir eingeprägt: wie sie und ihr Opa Arm in Arm (sie ihn stützend) zu uns in die Küche tappen. Das war unglaublich schön. Sie machts prima. Noch weiß sie nur, dass er schwer krank ist. Ich werde die nächsten WEnden wieder hin fahren und ich hoffe es werden noch einige ganz gute werden!!!! Im übrigen kommt mir das mit dem Holz bekannt vor: mein Vater fühlt sich in seiner kleinen Werkstatt am wohlsten, das halbe Haus hat er innen mit Holz gestaltet.

LG Beate
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  #15  
Alt 31.01.2011, 23:00
der_weg der_weg ist offline
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Hat man denn nun heraus gefunden wo der Primärtumor liegt ? Das in der Leber sind ja denn anscheinend Metastasen.

ich wünsche euch viel Kraft !

Freut mich zu hören, dass sowohl Deine Mutter als auch Deine Tochter besser mit der Situation umgehen können als erwartet.

Lieben Gruß
Sophie
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