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  #1  
Alt 14.11.2011, 21:23
Niese Niese ist offline
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Pfeil Wie sag ich s ihm??? :-( ....Endstadium...

Hallo ihr lieben.
Kaffee in die Mitte stell...

Ich lese hier schon eine Weile mit. Ich bin selber eine Angehörige von gleich zwei Krebs Fällen. Mein Bruder 40 und mein Papa 73.
Mein Bruder hat Kehlkopfkrebs, der wurde entfernt, Chemo, Bestrahlung...
Komplikationen duch Fiestelbildung im Halsbereich, da wurde die Halsschlagader angefressen und ist duch geknallt.
Fast verblutet, gerettet und Muskelgewebe verpflanzt auf beiden Seiten zur Stabilisierung.
Das heilt auf der linken Seite nicht. Dort hat er eine offene Wunde, die versorgt wird.
Nun sind Metastasen in derr Lunge 4-6cm und im Halsbereich. (mehr weiß ich so nicht)
Die eine Riesenbeule am Hals wurde nun Zwangsbestrahlt damit die nicht plazt!Also nur palliativ.
Das hat erstmal geholfen.
Seine Partnerin hat ihn verlassen und nun hat er nur mich und Mama (die mit papa genug zu tun hat).
Ich habe mit seiner Ärztin gesprochen, wo er nun steht. Sie meinte Medizinisch kann man für ihn nichts mehr machen!
Die Metas werden immer wieder kommen und ihren Tribut vordern.
Ich habe mich um ein Hospiz bemüht, halbe std von uns, was sehr gut ist.
Die Ärztin hat es ihm gesagt, das es nicht mehr besser wird und sie ihn erstmal dort hin schickt. Damit er sich überpaupt erstmel drauf einläßt, meinte sie zum aufpäppeln oder so.
Nun ist er eine Woche dort und plant seine neue Wohnung!

Die Leiterin dort, meinte zu mir. klipp und klar... er befindet sich im Finalstadium und man kann jeden Tag damit rechnen.
Was soll ich tun. Er ist da so gut aufgehoben und kann von mir aus noch Jahre machen. Aber er kann nicht alleine wohnen! Wir sind berufstätig mit 9 std haben ein Baby und und und.

Wie kann ich ihm erklären, das er es dort gut hat oder da bleiben soll...
Ich weiß nicht wie ich mich ausdrücken soll.
Er hat pflegestufe 2 und ist nach 10 min nur vom stehen schon kaputt.

Ich streite mich schon mit meinem Mann deshalb, weil er meint, man müßte ihm doch mal klipp und klar sagen das er nicht alleine leben kann und es ihm doch so schlecht geht.

Wieso verdrängt er das so? Wieso denkt er, er ist fast gesund? Wieso
...ach schei. alles...............

kann mir jemand helfen die richtigen Worte zu finden?
Die Leiterin meint nur, dann suchen sie ihm halt n Wohnung. und dann Dienstag verbluten und sonntag gefunden werden????????????
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  #2  
Alt 14.11.2011, 22:21
Kamuffel Kamuffel ist offline
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Beiträge: 289
Standard AW: Wie sag ich s ihm??? :-( ....Endstadium...

Ne die richtigen Worten wirst du einfach nicht finden, jetzt nicht und später. Als mein Mann in diesem Final Stadium war, habe ich auch hin und her überlegt, wie sprichst du mit ihm, was sagst du bis er starb. Ich habe heute immer noch die fragenden Augen vor mir,die lassen mich nicht los. Heute nach 1 Jahr und drei Moante weiß ich immer noch nicht was richtig war. Jetzt sitze ich da und habe eine neue Partnerschaft und habe selbst Blasenkrebs und weiß selbst nicht wie meinem Partner mitteile, daß unsere Partnerschaft nicht von Dauer ist.... mit allen Konsequenzen, also frage nicht, wie und was und wo, sei einfach nur da, nur da sein, ich weiß wie schwer das alles ist........ aber mehr kann ich dir nicht raten. Gruß I.
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  #3  
Alt 14.11.2011, 22:48
Niese Niese ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Wie sag ich s ihm??? :-( ....Endstadium...

Ich werde für ihn dasein und ich glaube das Gott mir die richtigen Worte geben wird. Und ich werd versuchen das die Leiterin mich/uns bei diesem Gedpräch unterstützt. Dafür sind die ja da. Klar können die ihn nicht festhalten wenn er gehen will. Aber beim "manipulieren ;-) " müssen die mir helfen!
Es geht nicht, das er ohne Aufsicht in irgendeiner Bude verblutet.
Das würde ich mir nicht verzeihn. Also Gespräch suchen ... Nur wie? Mit welchen Argumenten hält man jemanden in einem Hospiz? Der denkt die letzte Bestrahlung (palliativ) hat geholfen.
Gute Nacht erstmal an alle
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  #4  
Alt 15.11.2011, 08:20
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Beiträge: 947
Standard AW: Wie sag ich s ihm??? :-( ....Endstadium...

Hallo Niese!

Ich denke, dass Dein Bruder sehr wohl weiß wie es um ihn steht und dieses eine Art "Flucht nach vorne" für ihn ist, er will nicht sterben (wie auch in so einem jungen Alter) und klammert sich eben an diesen winzig kleinen Strohhalm der Bestrahlung und hofft... bzw. will/kann er den Gedanken an das Sterben, an seinen eigenen Tod, nicht zulassen, er verdrängt... kann und will es nicht glauben.

Und er weiß bestimmt auch, was ein Hospiz ist... da sind die Leute da zum Sterben, deshalb will er von dort wahrscheinlich weg.

Vielleicht kannst Du ihn davon überzeugen, dass er erstmal zu Kräften kommen muss, ihm sagen, dass hier jederzeit jemand da ist, wenn er Hilfe nötig hat, ihm sagen, dass er im Moment ja nicht alleine klar kommt oder ihn fragen, ob er denkt, dass er alleine klar kommt, einkaufen, kochen etc. kann. Er soll ruhig planen, aber eben auch wissen, dass er nicht von heute auf Morgen in eine eigene Wohnung ziehen kann (bekommt man bei Euch in der Gegend von heute auf Morgen eine Wohnung?).

Ein Bekannter von uns hat im Finalstadium, genau genommen zwei Tage vor seinem Tod noch davon gesprochen, dass er zu seiner Schwester zieht, meine Tante hat zwei/drei Wochen vor ihrem Tod ihre Garderobe total erneuert (die meisten Dinge hatten bei ihrem Tod sogar noch das Preisschild dran... tja, hätten wir sagen sollen, dass sie das eh alles nicht mehr brauchen wird weil sie stirbt?), lass ihn planen... Von einem Plan/Traum zur Wirklichkeit ist es ein weiter Weg .
Vielleicht hilft es ihm einfach diesen Weg zu überstehen. Ich wünsche Euch viel Kraft für diesen schweren Weg.
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  #5  
Alt 15.11.2011, 09:29
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Beiträge: 508
Standard AW: Wie sag ich s ihm??? :-( ....Endstadium...

Hallo Niese,

das ist eine schwierige Situation, in der Ihr dort seid. Aber das, was die Vorschreiberinnen geschrieben haben, ist meines Erachtens auch ganz richtig.
Ich arbeite auch ehrenamtlich in einem Hospiz, ganz zuoberst steht immer der Patient. Es ist SEIN WEG, der Weg Deines Bruders. Wenn er seine Wohnung planen möchte, dann lasst ihn. Er entscheidet, was er für sich zulassen kann und was nicht.
Ich bin mir sicher, dass Dir das Hospiz dabei helfen wird, ein Gespräch zu führen und ihm zu vermitteln, dass er dort für den Moment recht gut aufgehoben ist.

Ich wünsche Dir viel Kraft und eine gute Zeit, für Dich und für Deinen Bruder.

Thessa
__________________
Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009
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  #6  
Alt 15.11.2011, 17:24
Niese Niese ist offline
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Registriert seit: 14.11.2011
Beiträge: 37
Standard AW: Wie sag ich s ihm??? :-( ....Endstadium...

Danke für eure Antworten.
Er hat eine Magensonde und kann schon lang nicht mehr essen. Deshalb wird einkaufen bzw kochen für ihn nicht relevant sein.
Ich werd ihm sagen, das er das Pflegegeld dann nicht mehr bekommt und damit rechnet er. Wer sich allein versorgen kann bekommt die Pflegestufe nicht mehr, zumindest ein Argument.
Ich werd ihn planen lassen und die Zeit hinaus zögern. Irgendwie...
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endstadium, hospiz


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