Müllerscher Mischtumor und Afterloading

[mse13]

Hallo zusammen!
Ich bin neu hier, 66 Jahre alt und wurde vor knapp 6 Wochen totaloperiert. Der Gebärmutterkörper sowie das Bindegewebe waren von dem sog. Müllerschen Mischtumor (3 verschiedene Tumorzellen), der besonders aggressiv sein soll, befallen. Eileiter und Eierstöcke, das komplette Bauchfell und 28 Lymphknoten wurden ebenfalls entfernt, waren aber tumorfrei. Die große Frage war und ist die Nachbehandlung. Da es über diesen seltenen Tumor keine Studien gibt, wurde mir einfach prophylaktisch Chemo und Bestrahlung von außen und innen empfohlen. Ich habe mit mehreren Fachärzten gesprochen und mich letztendlich "nur" für 4 Afterloadings entschieden. Morgen findet das erste statt und mir ist schon sehr mulmig. Hat jemand von euch Erfahrung damit? Wenn man die evtl. Nebenwirkungen liest, wird einem ganz schwindlig.
Chemo habe ich total abgelehnt, weil ich auf viele Medikamente allergisch reagiere und mein Operateur auch der Meinung ist, dass er alles entfernt hat und vor allem die freien Lymphknoten eine Chemo nicht erfordern. Es weiß halt keiner so wirklich Bescheid über diesen Müllerschen Mischtumor.
Vielleicht kann mir von euch eine etwas darüber berichten.
Ich wäre sehr dankbar über eine Reaktion, zumal ich heute, einen Tag vor dem Afterloading, sehr niedergeschlagen bin.
Ganz liebe Grüße aus Rheinland-Pfalz
sendet euch
mse13

[Gast1]

Liebe mse,
ich bin jetzt 67 Jahre alt und bekam die Diagnose MM/G3 am 24.10.12. Trotz des Frühstadiums T 1a und ohne Lymphknotenbefall verfiel ich wegen der ungünstigen Prognosen zum Überleben in einen Schockzustand. Ich wählte zur Verbesserung der ÜL-Chance die adjuvante Chemo mit 6 x Carboplatin und Paxlitaxel. Die Radiotherapie wollte ich mir für ein mögliches Scheidenstumpfrezidiv aufbewahren, weil man nicht 2 x bestrahlen kann. Ich hatte im KH kompetente Ärzte, auch der Onkologe machte mir Mut durch seinen Spruch: Sie sind gesund, ich muss Sie aber jetzt etwas krankmachen...

Ich habe die Nachwirkungen der großen OP/Wertheim-Meigs und der Chemo gut überstanden und bisher bin ich auch von Metastasen und Rezidiven verschont geblieben. Ich habe mir nur eine Reha an der Ostsee zur weiteren Stärkung des Körpers ausgesucht und lebe fast wie vorher, esse allerdings mehr Obst und Gemüse und bewege mich etwas mehr.

In der Nachsorge werde ich wie eine Überlebende von Eierstockkrebs behandelt und habe mir deshalb vorwiegend an den mutigen Frauen in diesem Thread ein Beispiel genommen, insbesondere das Berliner Engelchen, Tündel, Ortrud, Sannchen, Nikita1 haben mir als Überlebenskünstler imponiert.

Ich hoffe, dass Ihnen mein Fall auch etwas Mut machen kann.

Gisela

[mse13]

Vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ich will nur nochmal klarstellen, dass alle entfernten Lymphknoten f r e i waren. Unsere Tochter heiratet im Juni in Finnland und da möchte ich nicht mit Perücke und schlechtem Gesundheitszustand hin fliegen. Das ist mit ein Grund, dass ich Chemo ablehne. Kennt ihr oder kennen sie eine Frau, die den Müllerschen Mischtumor hatte und jahrelang kein Rezidiv bekam? Mein FA, der mich operiert hat und auch Onkologe ist, sprach von 10 - 15 Jahren, bis der Krebs wieder kommen könnte. Mit dem Gedanken könnte ich in meinem Alter gut leben.
Danke.

[mosescat]

Ich bekam die Diagnose MM im Juli 2011 ( 41) nach einer Kontrollausschabung. Die Wertheim-OP erfolgte eine Woche später. Im Sep. 2011 war der beginn einer chemo geplant gewesen, die aufgrund von einer lungenembolie und sepsis auf unbestimmte zeit verschoben wurden ist. Nach Genesung wurde das Afterloading 6× durchgeführt. ..ich entwickelte eine leichte Strahlenzytistis die aber bald abgeklungen ist. Am 9.11.2011 bekam ich die erste von 6 zyklen carboplatin und taxol. Die musste leider nach der 3. abgebrochen werden...weil die Leberwerte so hoch waren und eine Dauerschaedigung vermieden werden sollte. Ich muss dazu sagen...ich hatte brustkrebs und bekam 4.5 jahre Tamoxifen als therapie. Ich als im 3 jahr kann sagen es geht mir gut....bin trocken wie eine backpflaume...bin dauerverwender von Vagisan creme

[Landleben]

Hallo mse !


Bin in dem gleichen Alter wie Du,hatte vor 4 Jahren auch eine Total OP, danach 6 Bestrahlungen ( Brachy ) . Nach den 6 Bestrahlungen ging es mir weiter gut,nach ca 3 Wochen,bekam ich Schüttelfrost und gleichzeitig war mir so heiß,
Bettwäsche war zum auswinden, nach 2 Tagen war der Spuck vorbei, Lt.Ärzte eine Reaktion auf die Bestrahlungen . Mir geht es gut, jedes 1/2 Jahr zur Kontrolle, im Februar 2015 werden es 5 Jahre, da feiere ich dann



Alles Gute !

Landleben

[mse13]

Hallo Landleben,

über deinen Beitrag habe ich mich richtig gefreut! Vielen Dank, dass du damit Mut machst. Im Februar 15 fünf Jahre.....das ist wirklich ein Grund zum Feiern. Bei mir ist dann erst ein Jahr vorbei, aber es geht mir bis jetzt auch sehr gut. Die 4 Afterloadings habe ich gut vertragen. Eigentlich habe ich bisher überhaupt keine Nebenwirkungen bemerkt. Zwei Nachsorgetermine und ein MRT habe ich inzwischen hinter mich gebracht und alle sind einwandfrei ausgefallen.
Ich zwinge mich selbst zu positiven Gedanken, besonders vor Untersuchungen.
Wir schaffen das!!!
Ganz liebe Grüße
Monika

@ mosescat

Etwas Probleme mit der Trockenheit habe ich auch. Einmal pro Woche benutze ich ein Tampon mit Bepanthencreme bestrichen.