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Alt 17.08.2013, 17:51
AndreasHD AndreasHD ist offline
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Registriert seit: 17.08.2013
Ort: Stuttgart
Beiträge: 5
Standard Meine kleine Geschichte

Hallo liebe Leute,

bei mir wurde letztes Jahr am 30.11 Leukämie (ALL) festgestellt.
Die Diagnose wurde schnell festgestellt, da ich mich immer schwächer fühlte und beim Kinderarzt am Tag zuvor Blut abgenommen wurde.

Am 30. war ich dann in der Schule und meine Mutter kam und holte mich ab, dass ich sofort zum Arzt sollte. Ich dachte mir ok bestimmt nocht so wild.
Und dann sagte mir meine Ärztin das ich wahrscheinlich Leukämie habe und daraufhin wurde ich sofort ins Olgahospital Stuttgart überwiesen(Nur 10km von mir entfernt)
Dort wurden alle möglichen Tests gemacht vom Blut bis zum MRT.
Am Abend begann die Vorbereitung auf die Chemo(Harnsäure verdrängen, EK, TK)

Am 3.12 wurde die Therapie begonnen, eben das ganze KMP, LP und die erste Chemo und Prednison.
Die Chemo habe ich schon gut vertragen und paar Tage später waren alle Ergebnisse da. Ich hatte Vorläufer-B-ALL und das im Standart-Risiko.
Meine Organe waren normal, Leber und Milz etwas vergrößert, und ein paar Lymphknoten, aber eher harmlos.

Das Protokoll IA habe ich ohne Übelkeit und Erbrechen oder sonstigen Beschwerden überstanden. In IB kam der Portkatheter rein und danach die ersten Schwächezeichen und am Protokoll Ende kam auch das Fieber. Zum Glück aber in der Protokollpause, sonst hätte man die Chemo verschieben müssen. Das Protokoll M habe ich mit wenig Durchfall und MTX-Ausscheidungsstörung überstanden. Ich wurde in MRD Mittelrisiko eingestuft habe alle beide Randomisierung teilgenommen, aber der Zufall wollte das ich den Alten Kontrollarm kam.

In der Pause zwischen M und IIA hatte ich meine beste Werte seit langen:
HB 18,5(vllt etwas viel) Thrombos 350.000 und Leukos 4.000. Da dachte ich mir so möchte ich das behalten.

Aber dann kan IIA und das Dexamethason und alle Werte gingen bergab.
Meine Laune war tief im Keller, alles reizte mich und ich hatte kein Bock auf garnichts. Einfach nichts brachte mich zum lachen. Sätze habe ich geantwortet mit Hmm, Ähh.
Zur Mitte des IIA bekam ich eine stereoidindizierte Diabetes Mellitus.
Blutzucker auf 500 und ich musste mir zu Mahlzeiten Insulin spritzen.
Ich hatte auch immer wieder Elektrolyt-Probleme. Immer fehlt Natrium.
Dann zum Schluss von IIA bekamm ich noch eine Mukositis Grad 3-4 und meinen zweiten Fieber. Mir gings echt dreckig und ich dachte ich werde nie mehr so wie früher. Trotz Morphin auf 3ml/h hatte ich solche Schmerzen.
Ich habe nur Buchstabensuppe gegessen und stilles Wasser getrunken.
Das Reden fiel mir schwer und ich hörte auf zu Reden.
Mein Diabetes hat sich aufgelöst und mein Blutzucker war im normbereich bei 90. Durch eine Krankenschwester habe ich einen Tipp gekriegt: Gefrorenes Wasser auf diesen Watteträgern auf die Stellen im Mund. Das hat echt geholfen und meine Schmerzen haben sich innerhalb zwei Tagen um 70% gebessert. Morphin wurde reduziert und letztlich auch beendet.
Schließlich kam ich dann in den Block IIB und habe den recht gut vertragen.
Mein Appetit war noch nicht so gut und ich habe in der Mukositis zeit von 50kg auf 44kg abgenommen. Meine Muskeln waren auch soweit reduziert, sodass es mir schwerfiel zulaufen.
Am Ende von IIB bekam ich noch ein letztes mal Fieber.

Meine Werte stabilisierten sich wieder und es wurde mit der Erhaltungstherapie begonnen.
Ich nutze derzeit nur 75% der Zieldosis (gut für meine angeschlagene Leber)
und habe top Werte.
Im großen und ganzen alles gut überstanden.
Die Ärzte sagten von anfang an das ich "geheilt" werde.
Ich lebe inzwischen normal, Muskeln werden wieder aufgebaut und ich bin zuversichtlich das es meine erste und letzte Krebserkrankung ist.


Ich hoffe euch hat meine kleine Geschichte gefallen.


Viele Grüße Andreas
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