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  #1  
Alt 04.02.2009, 00:20
son son ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 4
Standard Mein Vater hat Blasenkrebs...

Hallo!

Bei meinem Vater wurden bei einer Routineuntersuchung der Blase per Ultraschall drei Geschwülste festgestellt. Darum mußte er ins Krankenhaus, wo ihm in einer OP drei Proben entnommen wurden. Heute (nach einer Woche) bekam er gesagt, dass eine Probe bösartig sei und sich (angeblich) noch keine Metastasen gebildet haben. Er wurde aus dem Krankenhaus entlassen und soll sich morgen bei seinem betreuenden Arzt melden. Den eigentlichen (schriftlichen) Bericht, soll er aber erst in ein paar Tagen bekommen. Als Therapie soll eine Chemo angewendet werden, welche als Flüssigkeit über Wochen tägliche direkt in seine Blase gegeben wird.

Das ist die bisherige Lage. Unsere Familie ist nun am Boden zerstört und ich frage mich, warum ein Bericht, bzw. eine Diagnose so lange dauert. Bei Krebs zählt doch sicherlich jeder Tag, um ein weiteres ausbreiten zu verhindern. Warum wird nicht sofort gehandelt? Warum wird nicht sofort operiert und der Tumor entfernt? Warum dauert es Tage, bis mein Vater die Chemo bekommt?

Ich kann hier auch nur die Abläufe schildern, leider weiß ich nicht, ob mein Vater uns die ganze Wahrheit sagt, damit wir nicht komplett verzweifeln...

Ist es ein gutes Zeichen, dass jetzt "nur" eine Chemotherapie erfolgen soll? Normalerweise wird doch erst "geschnitten" und dann erfolgt die Chemo. So habe ich es jedenfalls im Internet gelesen... Ist es vielleicht gar nicht so schlimm?

Ich entschuldige mich für meine laienhafte Ausdrucksweise und meine Ungeduld, aber ich habe große Angst um meinen Vater und möchte ihn wo ich nur kann unterstützen und helfen.

Vielleicht kann mir ja jemand die oben genannten Abläufe erklären oder Ratschläge geben. Wer kennt Spezialisten in und um Hannover?

Für Eure Hilfe wäre ich jedenfalls sehr dankbar!

Ich werde hier weiter berichten und bestimmt noch viele Fragen stellen...

DANKE ersteinmal für´s lesen!

Geändert von son (12.02.2009 um 16:35 Uhr)
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  #2  
Alt 12.02.2009, 15:21
xcdsft xcdsft ist offline
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Registriert seit: 20.08.2007
Beiträge: 14
Standard AW: Mein Vater hat Blasenkrebs...

Moin,

grundsätzlich ist die Behandlung von Fall zu Fall unterschiedlich. Leider auch von krankenhaus zu Krankenhaus. State fo the Art, so weit ich informiert bin (bzw mich informiert habe) ist folgende Verfahrensweise (deshalb habe ich nach meiner ersten OP auch den Arzt gewechselt, weil der mir die Chemo verweigert hat) :

OP - TUR.
Proben werden eingeschickt. Pathologischer Befund dauert ca. 3 - 4 Tage. Der gibt als Ergebnis eine Klassifizierung des Tumors (Beispiel: pt1 G2,
siehe Grafik bei http://de.wikipedia.org/wiki/Blasenkarzinom)

Die direkte Instillation der Chemotherapie in die Blase innerhalb von 24 Stunden nach der OP. Ich habe mich nach sechs Wochen nachoperieren lassen. Danach wurde dann die Chemo eingeleitet. Alle drei Monat folgen Blasenspiegelungen. Nach Möglichkeit einen Urolrogen mit flexibler Kamera suchen. Dann ist es auch für einen Mann problemlos erträglich.

Wenn der pathologische Befund ergibt, dass es ein oberflächlicher Tumor war,
ist das wohl die aktuelle Behandlung. Allerdings bekommt man nicht bei jedem Urologen die Chemo verschrieben. Leider. Vieler Ärzte bilden sich nicht weiter und meinen mit dem einmal erwrobenen Wissen weiter machen zu müssen (Falls Ihr hier eine Bitterkeit einigen Ärzten gegenüber erkennet )

Die Rezidiv/residuum (wiederauftritt) Rate ist bei Blasenkrebs relativ hoch (zwischen 50 und 80%). Durch die Chemo wird diese Rate (laut Studien) halbiert.

Gutes Dokument zum Blasenkrebs:

http://www.krebshilfe.de/broschueren-infomaterial.html

Ich wünsche Euch viel Erfolg.

Fragen gerne. Beantworte auch private Messages.

Gruss und haltet die Ohren steif
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  #3  
Alt 12.02.2009, 16:37
son son ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 4
Standard AW: Mein Vater hat Blasenkrebs...

Das ist ja das seltsame. Bei meinem Vater wurden nur Proben entnommen, es gab keine OP! Und nun, statt einer OP "nur" Chemo...

Geändert von gitti2002 (21.08.2011 um 21:33 Uhr)
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  #4  
Alt 12.02.2009, 18:04
xcdsft xcdsft ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Mein Vater hat Blasenkrebs...

Wie haben Sie denn die Proben aus der Blase entnommen? Mit Narkose und mit einem starren Rohr, welches in die Blase eingeführt wird um die Probe zu nehmen?

Ich hatte einen pta G2. Einen relativ harmlosen (von der pt Einstufung). Und da wurde auch zweimal eine TUR gemacht. Eine Kontroll TUR sollte nach ca. 6 Wochen gemacht werden.

Vielleicht solltet Ihr Euch nochmal an einer spezialisierten Klinik anmelden. Ich würde damit nicht spassen. Mein Tipp. Lest Euch so schlau wie möglich.
Wenn Ihr die pathologische ergebnisse habt, kannst Du die ja mitteilen.
Ich lasse mir jeden Brief immer in Kopie mitgeben oder nach Hause schicken. So habe ich meine Krankenakte immer digital dabei.

Bei mir wird alle drei Monate, gespiegelt. Ich hatte in zwei Jahren 2 TURs und 4 Chemozyklen (mitoMedac). Ferner alle zwölf Monate bei der Spiegelung mit Medikament HexVix. Färbt Tumorgewebe rötlich ein und ist so für den Arzt wesentlich besser zu erkennen als unter normalen Umständen.
Ferner alle drei Monate NMP22 Test.


Gruss

Geändert von gitti2002 (21.08.2011 um 21:34 Uhr)
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  #5  
Alt 17.02.2009, 14:10
son son ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Mein Vater hat Blasenkrebs...

Ja, die Proben wurden durch seine Harnröhre entnommen.

Der Befund (Bericht) liegt mir leider noch nicht vor. Mein Vater hat sich leider keine Kopie machen lassen. Der Árzt sagte meinem Vater, dass er sich keine Sorgen machen soll. Der Krebs sei noch im Frühstadium und rechtzeitig erkannt. Weil mein Vater schon länger auch Prostata Probleme hat und daher seine Blase für eine Chemo nicht ausreichend geleert werden kann, wird er am 19.02.09 erneut ins Krankenhaus kommen. Erst nach der Prostata OP ist es lt. Arzt möglich, eine Chemo in der Blase zu beginnen. Nach der Chemo soll dann die Blase von innen "ausgekratzt" werden, so der Arzt. Angeblich sei es nicht schlimm, das die Chemo erst nach der OP der Prostata beginnt. Die Prostata ist übrigens nicht Krebs befallen. Mein Vater kann nur schlecht urinieren, daher die OP.

Natürlich habe ich mit Nachdruck den Bericht gefordert. Mein Vater will mir diesen nun als Kopie besorgen...
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  #6  
Alt 18.02.2009, 09:16
xcdsft xcdsft ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Blasenkrebs...

Hallo,

ich hatte gestern meine Spiegelung. Jetzt seit über zwei Jahren ohne erneuten Tumor. Ich hatte auch einen oberflächlichen Tumor (pta G2, ein Tumor, < 3 cm).

Gestern hat mir der Arzt die Wahrscheinlichkeiten eines Rezidivs/Residuums genannt. Die Zahlen sind OK. Wichtiger war der Wert der wahrscheinlichen Progression beim nächsten Tumor. Und der liegt bei 0,8 Prozent.

Wollte einfach mal was positives berichten.

Nicht den Kopf hängen lassen.

Viel Erfolg,

Geändert von gitti2002 (10.06.2017 um 01:40 Uhr)
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  #7  
Alt 05.08.2011, 12:42
son son ist offline
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Beiträge: 4
Standard Der Krebs ist zurück...

Hallo an Alle!

Ich habe hier im Forum bereits Anfang 2009 über den Blasenkrebs meines Vaters (71 Jahre alt) geschrieben. Jetzt ist dieser leider zurück. Er wurde letzte Woche operiert. Den "Vor-Befund" habe ich (siehe unten). Leider ist mein Vater meiner Meinung nach ärztlich nicht optimal behandelt, bzw. betreut. Er fragt auch zu wenig nach und lässt zu viel Zeit vergehen (wartet über eine Woche auf einen Anruf das sein End-Befund fertig ist etc.). Desweiteren erfahre ich alles über die Gespräche mit den Ärzten nur über meine Eltern. Das ich mit den Ärzten rede, lehnen sie ab (haben Angst das ich da zuviel Druck mache). Ich bin ja nur Laie und kann mich ja auch nur z.B. bei Wikipedia aufschlauen. Aber was ich z.B. da über die Therapie nach der Blasen-OP gelesen habe, deckt sich nicht mit den Handlungsweisen der Ärzte. Der Arzt meines Vaters ist ein "örtlicher" Urologe und nicht Onkologe (was mich schon stutzig gemacht hat). Jetzt nach der OP bekam mein Vater per Telefon aus dem KH-Siloah in Hannover mitgeteilt, dass er in fünf Wochen erneut operiert werden muß, weil ein weiterer Tumor in der Blase bei der OP übersehen wurde. Was mich aber richtig aufregt ist, dass der zuständige Arzt im Krankenhaus die Suche nach Metastasen nicht für nötig hält. Diese sei bei der Krebsart meines Vaters nicht nötig (so sagte er am Telefon). Obwohl dieser High Grade / G3 ist! Ich kann das nicht glauben, gerade weil lt. Internet der Blasenkrebs über das Blut streuen kann und dann oft die Lunge, Leber, Skelett etc. befallen kann und dann sei lt. Wiki der Blasenkrebs nicht mehr "gut" therapierbar. Ich möchte auf jeden Fall mindestens eine zweite Meinung einholen.

Vielen Dank für die evtl. Hilfe...

Geändert von gitti2002 (05.08.2011 um 12:51 Uhr)
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  #8  
Alt 06.08.2011, 16:46
Guido Lammers Guido Lammers ist offline
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Registriert seit: 23.07.2011
Beiträge: 14
Standard AW: Mein Vater hat Blasenkrebs...

Hallo.

Zunächst einmal mein Mitgefühl. Krebs, egal in welcher Form, ist immer eine niederschmetternde Diagnose. Egal ob er das erste Mal diagnostiziert wird oder ob er wiedergekehrt ist.

Was Wikipedia angeht: Vertrau diesem Nachschlagewerk nicht zu sehr.
Jeder kann reinschreiben, was er will. Es kann jedoch als Start einer Recherche sehr hilfreich sein.

Mein Rat: Nutze die weiterführenden Links der Wikipedia, geh in die nächste Bibliothek, besorg Dir ein Wörterbuch für medizinische Fachbegriffe, frag bei den Uni-Krankenhäusern nach.

Es ist immer gut und richtig, eine zweite Meinung einzuholen, da hast Du definitiv recht. Dann aber NICHT von einem Hausarzt oder vom selben Klinikum - Interessenkonflikte und Informationsdefizite sind da vorprogrammiert.

Gerade hier in diesem Forum gibt es auch mehrere Posts mit Adressen/Namen von Ärzten, die sich bei den jeweiligen Krebsformen gut auskennen und aktuelle Erkenntnisse bei der Diagnose beachten.

Leider gibt es gerade im Zusammenhang mit Krebs viele Scharlatane bzw. nicht ausreichend informierte Ärzte - da muss man schon sehr aufpassen.

Geändert von Guido Lammers (06.08.2011 um 16:49 Uhr)
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