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  #1  
Alt 12.04.2010, 11:37
rudo rudo ist offline
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Beiträge: 1
Standard Mundsperre als Spätfolge der Strahlentherapie

Meiner Frau wurde im Dez.2008 ein adenozystisches Karzinom in Nase und Nasennebenhöhlen durch eine Radikaloperation entfernt.Anschliesend bekam sie in Heidelberg eine 7-wöchige Strahlentherapie.Nun kann sie in der letzten Zeit ihren Mund nur noch wenig öffnen-wahrscheinlich eine Folge der Bestrahlung.Zur Behebung des Problems wurde ihr u.a.das Gerät "Thera-Bite" empfohlen.Hat jemand Erfahrungen mit diesem Hilfsmittel?
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  #2  
Alt 12.04.2010, 23:57
gertrudmaria gertrudmaria ist offline
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Registriert seit: 05.04.2010
Ort: Bayerischer Wald
Beiträge: 66
Standard AW: Mundsperre als Spätfolge der Strahlentherapie

Hallo Rudo,
ich wurde 1987 nach einem adeonidzytischem CA radikal in der Mundhöhle operiert (Gaumen, li. OK, li Nasenboden, Teil des Oribitabogens. Danach 55 Grey Bestrahlung - keinerlei Beeinträchtigung der Mundbeweglichkeit.
2001 dann das Rezidiv, die Operation war relativ klein und harmlos, es wurde nur ein ca. daumennagelgroßes Teil am Gaumen entfernt. Anschließend ca. 30 Grey konventionelle Neutronenbeschleuniger-Strahlentherapie und dann der Hammer Brachytherapie in der Uniklinik Kiel, nochmal 45 Grey, also insgesamt 75 Grey - absolutes Maximum (der Prof. hat gesagt, er fürchtet sich vor sich selber!)
Die Folge ca. 2 Monate später war eine Kieferklemme, die ich bis heute nicht losgebracht habe. Ich bekomme den Mund nur noch 1 cm auf. Ich habe alles ausprobiert, Spatel, Kochlöffel, Keil, und so ein komisches Metallteil, das man einklemmt und dann aufschraubt. In der Uniklinik München haben sie mir unter Vollnarkose den Mund aufgespreitzt und einen Kunststoffblock, 3 cm hoch eingeschoben, mit Rückholbändchen (wie ein Tampon). Drei Tage hatte ich den Block im Mund, dann wurde er wieder rausgeholt. Der Mund ging zusammen, als ob nichts gewesen wäre.
ich habe wirklich lange alles versucht und mich geschunden (das Dehnen tut nämlich verdammt weh). Ich glaube, dass man gegen eine Kieferklemme einfach nichts machen kann. Ich habe das akzeptiert und lebe seit einigen Jahren ganz gut mit der Kieferklemme. Man muss halt beim Essen ein bisserl aufpassen und braucht einen guten Zahnarzt, der nicht in Panik verfällt, sondern mit dem Kinderbesteck die Zähne behandeln kann.

Ich wünsche Deiner Frau alles Gute
LG Gertrud
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  #3  
Alt 13.04.2010, 14:26
Sandra6472 Sandra6472 ist offline
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Registriert seit: 13.06.2007
Beiträge: 72
Standard AW: Mundsperre als Spätfolge der Strahlentherapie

Hallo miteinander!
2004 wurde ich an einem Zungen-Ca operiert, darauf folgten Bestrahlung und Chemo, die mir die üblichen Beschwerden bereiteten. Nach ca. 2-3 Jahren begann es dann in meinem Kiefergelenk zu knacksen, es wurde täglich schlimmer und irgendwann bekam ich gerade noch so ein Löffelchen durch. Zähneputzen usw war alles schwierig. Mir wurde ebenfalls der Mund in Vollnarkose gedehnt, aber so richtig ernst genommen hat mich niemand.......
Bin übrigens weiblich 38 J. und Mama von 4 Kindern.
Daraufhin hat mich eine Osteophatin zu ihrem Kollegen geschickt, der hauptsächlich Kieferprobleme behandelt. Er war entsetzt über meinen Zustand und wütend, dass ich bis dato nicht ordentlich behandelt wurde. Was soll ich sagen, mit Osteophatie, im Mund und äußerlich hat er meine Bescherden nach ungefähr 10 Sitzungen in den Griff bekommen ( ich litt nicht nur unter der erschwerten Öffnung, sondern hatte wirklich enorme Gelenksschmerzen, die sich nur mit Medikamenten bekämpfen ließen)
Okay meine Mundöffnung ist weiterhin nicht megatoll ich glaube 1,8 cm , aber die Schmerzen sind komplett weg, jedes Frühjahr gönne ich mir ein paar Stündlein beim O.. Trotzdem bedeutet Zahnbehandlung bei mir meistens eine Vollnarkose, da mein Zahnarzt an den hinteren Zähnen trotz Minibesteck nicht arbeiten kann
Ich wünsche Euch beiden alles gute und viele Grüße aus dem Allgäu von Sandra
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  #4  
Alt 02.10.2013, 21:43
PinaTommy PinaTommy ist offline
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Registriert seit: 02.10.2013
Ort: Harz
Beiträge: 2
Standard AW: Mundsperre als Spätfolge der Strahlentherapie

Hallo,
ich habe seit dem Jahr 2000 auch eine Kieferklemme von 1,8 - 2,0 cm.
Mich hat immer verwundert, dass die Verringerung meiner Mundöffnung damals schon rund 3 Monate vor der Feststellung meines Nasennebenhöhlenkarzinoms eingetreten.
Ich hatte mich in den vergangenen 13 Jahren auch daran gewöhnt und aufgrund meiner bis dato soliden Zähne auch keine wirklichen Probleme. Allerdings fangen nun - wahrscheinlich aufgrund der Mundtrockenheit - meine Zähne an Probleme zu machen.
Mein Zahnarzt kann angesichts der derart eingeschränkten Mundöffnung nicht wirklich etwas machen.
Daher habe ich Ende 2012 mit einer Physiotherapie im Kiefer und Nackenbereich angefangen um die etwas Bewegung in die Sachen zu bringen.
Therapiezeit: 6 Monate
Erfolg: 1-2 mm mehr Öffnung
Nachteil: extreme Schmerzen während der Therapie

Im August 2013 wurde dann zufällig ein Zungenkarzinom bei mir festgestellt welches im Rahmen von 2 Operationen entfernt werden konnte.
Dabei wurde versucht vor und während der OP versucht, den Kiefer weiter als 1.8 - 2,0 cm zu öffnen.
Völlig erfolglos, auch mit Medikamenten zur Muskelrelaxion lang es nicht meinen Mund auch nur ein Stück weiter zu öffnen als "normal"
Daher hatte auch der Anästhesist schon zu beginn einige Probleme mit der Beatmung.

Einige Tage nach der OP sagte der Arzt, ich könne mir die Physiotherapie im Grunde sparen, die Muskeln und Sehnen sind wohl so verkürzt, vernarbt und verbacken, da geht überhaupt nichts mehr.
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