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  #1  
Alt 29.10.2017, 14:56
JuIia JuIia ist offline
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Registriert seit: 14.10.2017
Beiträge: 9
Standard AW: ....und plötzlich ging alles ganz schnell...

Es ist einfach unsere Gesellschaft heutzutage, das wir einfach nur mehr noch eine # sind, nicht mehr und nicht weniger.
Was natürlich nicht bedeutet, das ich nun alle über den Kamm scherren möchte....

Geändert von gitti2002 (29.10.2017 um 18:57 Uhr) Grund: NB
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  #2  
Alt 30.10.2017, 21:54
Miggel1966 Miggel1966 ist offline
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Ort: Hagen im Bremischen
Beiträge: 3
Standard AW: ....und plötzlich ging alles ganz schnell...

Doch stimmt genau. Ich habe auch das Gefühl. War bei meinem Mann auch so. Immer beim Arzt gewesen und nichts gefunden. Dann endlich nach Monaten die Diagnose und dann gings viel zu schnell. Nur zwei Monate und dann kam der Supergau. Seitdem steht die Zeit still für mich.
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  #3  
Alt 30.10.2017, 23:16
JuIia JuIia ist offline
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Registriert seit: 14.10.2017
Beiträge: 9
Standard AW: ....und plötzlich ging alles ganz schnell...

Ich fühle mich heute irgendwie vor dem Kopf gestossen....
Morgen ist das Begräbnis meines geliebten Vaters.
Die letzten zwei Wochen bemühte ich mich, trotz der Trauer und des tiefen Schmerzes, einen würdevollen Abschied zu organisieren.

Gestern lag ich die halbe Nacht wach, um persönliche Worte zu finden, die am allerbesten meinen Vater wiederspiegeln. Dabei flossen wieder viele Tränen.

Endlich erreichte ich heute den Pfarrer, der vom Bestatter für das Begräbnis arrangiert wurde. Er war sehr verwundert das ich ein persönliches Gespräch vorab wollte. Ich kenne es jedoch nicht anderes vom Lande. Als ich begann meinen Vater zu beschreiben (u.a einen groben Lebenslauf), blickte er mich ratlos an, bis er schliesslich sagte, das er nicht wüßte, was ich von ihm erwarte.
Ähm. Er wird dies nicht vortragen dies gehöre nicht zu seinen Aufgaben. Aber wenn ich möchte könnte ich das vortragen.... (ich selbst kann das definitiv nicht....).

Ich fühlte mich wie ein begossener Pudel. Das fühlt sich für mich wie eine unpersönliche, oberflächliche Massenabfertigung an...und tut einfach nur weh....

Achja, aber er fragte nach ob es einen Leichenschmaus geben wird....

Geändert von JuIia (30.10.2017 um 23:23 Uhr)
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  #4  
Alt 31.10.2017, 08:28
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: ....und plötzlich ging alles ganz schnell...

Liebe Julia,

das tut mir sehr leid mit deinem Vater und ich kann dich gut verstehen, dass du vor den Kopf gestossen bist.
Ja - sowas müsste man von einem Pfarrer erwarten können, das sehe ich genauso. Dass du diese Worte nicht selbst sagen kannst, das kann ich gut nachvollziehen, hätte ich bei meinem Vater auch nicht gekonnt.

Vielleicht gibt es Jemanden in eurem Umfeld, der das für dich übernehmen könnte? Ein Verwandter, Freund, Bekannter??

Alles Liebe für dich

Monika
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  #5  
Alt 31.10.2017, 12:20
Miggel1966 Miggel1966 ist offline
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Standard AW: ....und plötzlich ging alles ganz schnell...

Ich ahabe mir eine Trauerbegleiterin genommen, diese hat auch die Rede gehalten. Sie hat das wunderschön gemacht, ganz nach unseren Wünschen. Wir haben vorab mehrmals mit ihr gesprochen, sie hat sich sogar die Mühe gemacht und Freunde und Verwandte anzurufen und nachgefragt. Ich war öftrers schon auf Beerdigungen aber solch eine Rede habe ich vorher noch nie gehört. Alles war so liebevoll und genau auf meinen Schatz zugeschnitten. Ich habe ihr dafür ganz doll gedankt. Es ist schon alles schlimm genug,ich finde, dann muss der Abschied und auch die Rede besonders würdevoll und respektvoll sein.

Liebe Grüße und ganz viel Kraft wünsche ich Dir.....Es ist alles so schwer....
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  #6  
Alt 01.11.2017, 23:08
JuIia JuIia ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: ....und plötzlich ging alles ganz schnell...

Mir liess das keine Ruhe mit dem Priester...
4 Stunden vor der Beerdigung rief ich nochmals beim Bestatter an und fragte ob dies den dort so üblich sei, in dieser Stadt. Die Dame verneinte mir das und war eigentlich für mich "abgetan".
Doch nach einer halben Stunde rief sie mich zurück. Das dies nun gemacht wird. Eigentlich wollte ich mich ja nur erkundigen und rechnete nicht damit.
Der Priester bekam zwei Anrufe und eine Email...

Aber er hatte noch die Unverfrorenheit und wollte mich diesbezüglich vor dem Sarg darauf ansprechen. Doch ich wurde abgeschirmt von ihm.
Im Endeffekt übernahm es mein Mann. Weil dieser Angst hatte, das er abspringt oder etwas sagte wärend der Trauerzeremonie, was äusserst unpassend gewesen wäre...

Miggel, soetwas hätte ich mir so gerne gewünscht. Doch mein Vater war streng katholisch und vorallem musste der Priester zweisprachig sein. Dies schränkte die Auswahl sehr ein....
Ich war zwar auch von der Zeremonie schwer enttäuscht, doch ich liess das nicht mehr an mich heran. Ich sah viele von der Famile wieder, die ich 20 Jahre nicht mehr sah und wir waren alle wieder vereint und es war als hätte es nie diese ungewollte Kontaktpause gegeben und das hätte meinen Vater sosehr gefreut und alleine das Gefühl zählte für mich....
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  #7  
Alt 13.11.2017, 01:44
JuIia JuIia ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: ....und plötzlich ging alles ganz schnell...

Manchmal ist mir zum schreien zumute. Manchmal möchte ich einfach nur meinen Schmerz hinausschreien.
Oft läutet in letzter Zeit mein Telefon, Mitmenschen die sich Sorgen um mich machen und mich fragen wie es mir geht. Manchmal antworte ich, gleich wie vor 6 Stunden.... - ich weiß ja sie meinen es einfach nur gut, aber mir wird es teilweise einfach nur zu viel.
Und wenn ich dann zu hören bekomme.... ja jetzt wo das Begräbnis vorbei ist, ist es nicht mehr so schlimm.
Hallo? Warum sollte es dann nicht mehr so schlimm sein? Stellen sie sich das wie bei einem Film vor, wo die eine Szene vorbei ist und die nächste beginnt?
Ich kann das so nicht!
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