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  #1  
Alt 27.09.2007, 10:57
Doris41 Doris41 ist offline
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Registriert seit: 27.09.2007
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Standard Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo,

ich bin ganz neu hier und habe dieses Forum endeckt und schon viel gelesen. Ich bin Doris und 41 Jahre alt. Es geht um meinen Vater, 65 Jahre alt. Ihm ging es schon lange schlecht, sehr starke Luftprobleme. Innerhalb der letzten 3 Monate hat sich sein Zustand drastisch verschlechert. 2004 wurde im Kh, er hatte durchbrochenen Blinddarm, COPD diagnostiziert. Daraufhin bekam er Sybicort und beroteck verordnet (zum sprühen). Damit kam er auch ganz gut klar. Dann seit 3 Monaten die drastische verschlechterung. Aber er wollte nie zum Arzt. Er war auch früher nie beim Arzt, das erste mal in seinem Leben war er ärztlicher Behandlung, als er 2004 als Notfall mit durchbrochenem Blindarm lag. Mitllerweile ging es ihm so schlecht, daß er kaum noch sprechen konnte, akute Atemnot. Alleine waschen und anziehen geht gar nicht mehr. Vorgestern dann zum Lungenfacharzt... Es wurde ein Ct gemacht und weitere Röntgenaufnahmen. Die nierschmetternde Diagnose:kleinzelliges Bronchialkarzinom .
Auf der Überweisung fürs KH stand: COPD Gold 3-4, riesiger Tumor in Mediastinus bzw. Hili, li. mehr als re., kleinzelliges BC, ausgedehnte Lymphose.
Weiß jemand von Euch was das genau heißt, bzw. was ist Hili ? Gestern brachten meine Mama und ich ihn in einer Lungenfachklinik. Bei der Ankunft ist er bald kolabiert, weil er keine Luft mehr bekam. Es waren aber sofort Ärzte und Schwestern da, er bekam Sauerstoff und dann ging es etwas besser. Heute wird bei meinem Papa eine Brochioskopie gemacht unter Narkose, er hat wahnsinnige Angst. Durch den Tumor ist bei ihm auch die Luft-und Speiseröhre eingeent. Der Arzt sagte gestwern, daß man nicht operieren kann. Man bietet ihm Chemo in Verbindung mit Strahlentherapie an.
Ich habe so Angst, denn ich hänge so sehr an meinem Vater. Aber ich muß stark sein für meine Mama und für meinen Vater. Wenn ich nur wüßte wie es weiter geht.
Ob wir ihn noch mal nach hause bekommen? Oder heißt das jetzt, daß er in der Klinik für den Rest bleiben muß? Kann eine Chemo und Strahlentherapie bei dieser Diagnose noch helfen oder unterstützen?

Das war jetzt sehr lang, ich bitte um Entschuldigung. Aber ich fühle mich so alleine gelassen mit meinen ganzen Fragen und der Ungewißheit.
Ich würde mich über viele Beiträge freuen, ob positiv oder negativ. ich weiß, daß es nicht zu heilen ist.

Verzweifelte Grüße
Doris
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  #2  
Alt 27.09.2007, 11:18
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

der gute Anfang ist schon gemacht, Dein Vater befindet sich in der Onkologie einer Lungenfachklinik.

Es ist richtig, dass beim kleinzelligen Bronchialkarzinom sofort eine Chemotherapie eingeleitet wird. Schon während die Chemo läuft, wird die Geschwulst sofort angegriffen.(Vorteil des Kleinzellers) Hierbei kann es sogar zu einer kompletten Remission (Rückgang des Turmors) kommen und es wird Deinem Vater dadurch schnellstens besser gehen, vor allem bekommt er mehr Luft. Hauptsache ist, dass er sich dort gut aufgehoben und betreut fühlt. Mach ihm Mut, es haben schon ganz viele Menschen geschafft, durch die richtige Behandlung rezidivfrei zu bleiben.

Wichtig ist jetzt, dass Du Dich nicht mit Problemen beschäftigst, die noch gar nicht da sind. Eins nach dem anderen. Deinem Dad wird jetzt geholfen.

Ich drücke ganz feste die Daumen, dass alles gut wird.

Liebe Grüsse

Ulla
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  #3  
Alt 27.09.2007, 11:45
TobiT TobiT ist offline
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Beiträge: 88
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo,

schön dass du uns gefunden hast, auch wenn der Grund schlimm ist!

Ich werde versuchen etwas Klarheit in deine Fragen zu bringen, auch wenn da leider nicht viel Gutes bei rauskommen wird. Also erstma "COPD Gold 3-4" ist die Schweregradeinteilung der COPD deines Vaters (für alle die COPD nicht kennen, das ist der Überbegriff für eine Chronisch verengende Lungenerkrankung, Asthma zählt auch dazu), Grad 3-4 heißt leider schwer bis sehr schwere COPD. Mediastinum ist die Mitte des Brustkorbes und Hili ist die Mehrzahl von Hilum und das wiederum sind die "Eintritte" in die Lungenflügel. Dort kommen die Arterien und Venen für die Lunge an und natürlich auch die beiden ersten Abzweige der Luftröhre. Kleinzelliges Bronchialcarcinom ist eine aussage über die Histologie, wobei mich die Aussage ohne Probenentnahme erstaunt... Und Lymphose bedeutet das die Lymphknoten in der Nähe befallen sind.
Das wäre das "medizinische"... Es tut mir so leid für euch!!!

Zu deinen anderen Frage:
JA eine Chemotherapie bzw. Bestrahlung kann noch sehr wohl unterstützen. Vielleicht erleichtert ihm eine solche Behandlung das Atmen wieder ein wenig. Leider hat dein Vater durch die COPD-Vorgeschichte natürlich keine guten Vorraussetzungen, für eine solche Behandlung braucht man nämlich viel Kraft. Sprecht das mit nem Arzt genau durch, fragt ihn was er empfehlen würde und was eine Behandlung für Vorteile bringt. Und JA dein Vater kommt wieder nach hause!!!
Ich wünsche euch viel Kraft bei allem was jetzt kommt!

lg
Tobi
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  #4  
Alt 27.09.2007, 17:16
Doris41 Doris41 ist offline
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Ort: Gladbeck
Beiträge: 78
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Uli und Tobi,
lieben Dank für Eure Zeilen, das hat mir schon etwas geholfen. Dank Tobi verstehe ich das alles auch etwas besser.
Die Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom stand auf dem Überweisungsschein mit Fragezeichen. Heute wurde ja die Bronchoskopie gemacht. Der Arzt sagte, daß vieleicht Morgen schon das Ergebnis da wäre. Aber er meint, daß es wohl bösartig ist. Normalerweise sind die Ärzte da ja immer sehr vorsichtig mit solchen Äußerungen, weil sie einem nicht vorher Angst machen wollen. In diesem Falle sind sie sich wohl ziemlich sicher, vieleicht liegt es an der Größe des Tumors?
Ach, es ist alles so hoffnungslos.
Wie würde das denn dann ablaufen, wenn er Chemo bekommt? Dafür muß er doch immer ins KH? Und danach wieder nach Hause? Wie Tobi schon sagte, ist er durch die COPD schon stark vorbelastet, schafft er da überhaupt die Chemo? Denn die erfordert doch viel Kraft.
Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben, ich fühle mich wie ein Blatt im Wind.Wie lange könnte er damit wohl noch leben? Auch meine mama ist fix und fertig, sie weint auch sehr viel. Mein Vater ist ihr ganzer lebensinhalt. Wir beide wünschen uns so sehr, daß uns mit unserem Vater noch etwas Zeit bleibt. Auch Zeit, um die Situation anzunehmen.

Für Euch auch alles Liebe, bis bald
Doris
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  #5  
Alt 27.09.2007, 17:42
Marion B. Marion B. ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

hallo doris,

meine mama bekam vor 2 jahren die diagnose, kleinzelliges bronchialcarzinom. sie lebt heute noch, sie bekam 4 zyklen chemo, dafür war sie alle drei wochen für 4 tage in der klinik, sie wollte es stationär haben und im anschluß bekam sie dann noch 35 bestrahlungen auf die lunge und 20 prophylaktisch auf den kopf. das war ein behandlungszeitraum von august 05- ende januar 06. seither geht es ihr gut, sie brauchte keine behandlung mehr, sie hat bisher kein rezidiv.

es muß nicht immer gleich das aus bedeuten bei dieser diagnose. ich wünsch euch viel kraft.....am anfang ist es am schlimmsten.

liebe grüße

Marion
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  #6  
Alt 27.09.2007, 18:14
Doris41 Doris41 ist offline
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Ort: Gladbeck
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Marion,

danke für Deine Zeilen. Ich bin so froh dieses Forum gefunden zu haben. Ich finde es enorm, wieviel Mut und Kraft man sich hier gegenseitig geben kann. Ich fühle mich nicht mehr ganz so alleine.
Zusätzlich habe ich Angst, daß mein Vater keine Chemo machen läßt. Früher sagte er immer "niemals lasse ich so was mit mir machen". Davor habe ich so große Angst und weiß nicht wie ich ihn überzeugen soll. Denn er bekommt wirklich kaum Luft, auch nicht im Ruhezustand. Er meint immer, er erstickt. Es muß entsetzlich sein. Und es tut verdammt weh, ihn so leiden zu sehen. Sitze schon wieder hier und heule.....
Vor allem wäre dies ein Grund für mich mit dem rauchen aufzuhören, spiele schon länger mit dem Gedanken und jetzt noch mehr. Aber ich schaffe es im Moment nicht. Bin ja selber auch nicht ganz gesund, chronische Bronchitis, seit 32 Jahren Diabetikerin (trage die Insulinpumpe) und Bandscheibenvorfall, ständig Schmerzen. Aber das steht jetzt erst mal alles im Hintergrund, das wichtigste ist jetzt erst mal mein Papa.
Sch.... Krebs.
Verzeiht, daß ich manchmal so wirr schreibe, aber ich kann zur Zeit kaum einen klaren gedanken fassen.

Danke, daß es Euch gibt
Doris
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  #7  
Alt 27.09.2007, 18:32
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Und noch einmal,

liebe Doris,

das ist genau der Punkt: Deshalb schrieb ich ja, versuche jetzt ruhig zu bleiben, da Du Deine ganze Kraft noch brauchen wirst. Du weisst die Diagnose erst seit zwei Tagen.

Es wird sich ja schon in den nächsten Tagen heraus stellen, um welchen Krebs es sich bei Deinem Vater tatsächlich handelt. Es wird Dir und Deiner Mum momentan nichts anderes übrig bleiben, als abzuwarten.

Auch ob Dein Vater die Chemotherapie verträgt. Wenn Du hier die ganzen Berichte durchliest, wirst Du sehen, dass jeder Patient anders ist. Wichtig ist doch jetzt erstmal, dass Dein Vater gut und richtig betreut wird.

Mach Dich nicht bitte jetzt schon so verrückt. Wer soll denn Deinem Vater Kraft und Hoffnung geben?

Denke jetzt nicht an das mögliche Ende, sondern auf den Anfang einer wirklichen Chance.

Alles Liebe

Ulla
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  #8  
Alt 27.09.2007, 18:05
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Zitat:
Normalerweise sind die Ärzte da ja immer sehr vorsichtig mit solchen Äußerungen, weil sie einem nicht vorher Angst machen wollen.
Liebe Doris,

da kann ich ja mit reden. Als ich am 1.10. letzten Jahres freiwillig ins hiesige Krankenhaus fuhr, weil es mir so schlecht ging, wurde in der Notaufnahme eine Röntgenaufnahme vom Brustraum gemacht.

Erst am nächsten morgen erschien eine sehr junge Ärztin, die mich bitter anschaute und mir sagte:

Wir haben bei der Eingangsuntersuchung eine sehr grosse Geschwulst oberhalb ihres Herzens festgestellt. Sie gehen jetzt sofort ins CT - und wenn der Bauchraum auch voll ist, tut es mir sehr leid, sehen wir für sie keine Chance mehr!! So kann es auch gehen.

Liebe Grüsse

Ulla
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  #9  
Alt 19.02.2008, 07:50
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard Es geht bald zu Ende

Hallo,

ich bin seit letztes Jahr Sept. hier und war bisher im Forum Lungenkrebs unter dem Thread "Noch Hoffnung?Habe so Angst um meinen Vater". Dort ist die ganze Geschichte meines Daddys nachzulesen.

Kurz: Bei meinem Dad wurde im September 2007 kleinzelliger Lungenkrebs diagnostiziert, die komplette Lunge war betroffen. Zusätzlich COPD Stadium 3 und Lungenemphysem.

Es wurde 6 Chemozyklen a`3Tage mit Carboplatin und Etoposid angesetzt. Am 8.2.2008 erhielt er die letzte Chemo. Danach sollten noch evt. Bestrahlungen erfolgen, um den Tumor so lange wie möglich "im Zaun" zu halten. Auf dem CT war der Tumor nicht mehr zu sehen. Das letzte CT wurde Mitte Januar gemacht.
Meinem Dad ging es den Umständen entsprechen gut. Er war sogar mal ne Stunde im keller, und das ohne Sauerstoff. Er hat ein Sauerstoffgerät zu hause, denn er muß kontinuierlich Sauerstoff haben, da massive Luftnot.
Meine Mutter und ich waren glücklich. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt wirklich, er könnte vieleicht noch 2 schöne Jahre haben.

Meine Mutter kam letzten Donnerstag aus dem krankenhaus, sie hatte 2 schwere Darm OP`s. Ich muß kurz erwähnen, daß meine Eltern, mein Mann und ich im selben Haus wohnen. Meine Eltern unten, und wir eine Etage höher.
Letzten Mittwoch war mein Dad sogar noch kurz bei mir oben, ich war so glücklich.... Freitag war er zur Blutbildkontrolle in der onkologischen Ambulanz, Leukos sind zu niedrig, aber das hatte er immer nach der Chemo. Übermorgen müßte er wieder zur onkol. Ambulanz zur Blutbildkontrolle.

Freitagabend fin sein Zustand an, sich drastisch zu verschlechtern. Fieber, Husten, am nächsten Tag wieder Fieber runter, Abdends Fieber wieder hoch, seit Sonntagmorgen kein Fieber mehr. Er wollte absolut keinen Arzt.
Seit Sonntag ißt er fast gar nichts mehr, der Hals tut ihm weh. Er ist sehr, sehr schwach und schafft es nicht mal mehr die beine alleine ins Bett zu nehmen. Trinken kann er nur noch aus dem Schnabelbecher. Er schreit vor Schmerzen.
Gestern war ich es leid und ich rief ohne sein Wissen den Hausarzt an. Der kam auch prompt raus. Bisher hatte mein dad nur Novalgin Tropfen gegen Schmerzen genommen, er wollte absolut nichts stärkeres (Angst vor Nebenwirkungen, paradox, aber ist so) Mit ganz viel zureden konnte der Arzt ihm gestern Tilidin Tropfen gegen Schmerzen aufschreiben, zusätzlich bekam er noch Diazepam Tropfen zur Beruhigung aufgeschrieben, das weiß er aber nicht. Mit den Tropfen, das sollen wir machen sagte der Arzt, den 15 Novalgintropfen, so wie mein Dad es nimmt bewirken gar nichts mehr.
Der Blutdruck ist schon ziemlich niedrig 90/60. Mein dad kann nicht mehr aufstehen, nur mit ganz viel kraft und Hilfe bis zur Toilette.
Der Arzte sagte zu meiner Mutter und mir, es geht zu Ende und das er jederzeit sterben kann. Und das es ihm zu wünschen wäre, daß es schnell geht. Sauerstoff bekam er bis jetzt immer 2 Litter, der Arzt hat gestern auf 4 Liter erhöht.

Ich habe hier oben gestern geheult wie ein Schloßhund. Es tut so weh!!!! Klar, ich wußte,daß es keine heilung gibt, und das mein Vater nicht mehr lange hat. Aber, weil es ihm doch letzten Mittwoch doch noch "gut" ging... und jetzt dieser Zerfall!!!!!
Ich habe so Angst, daß er sich noch lange quälem muß.
Ich hoffe hier so sehr auf Eure Unterstützung, ich habe sonst niemanden. Mein Mann ist erst Abends zu Hause, da er arbeiten muß.

Entschuldigt bitte, daß es so lang geworden ist, aber ich mußte das alles so schreiben, auch wenn es mir das Herz zerreißt.

LG
Doris
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  #10  
Alt 19.02.2008, 08:07
melin melin ist offline
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Standard AW: Es geht bald zu Ende

Hallo Doris,

ich kann Deinen Schmerz verstehen. Auch ich sehe meiner kleinen Schwester beim Sterben zu und kann ihe keinen Trost, keine Hoffnung und keine Erleichterung geben. Sie ist 40, verheitratet und hat zwei kleine Kinder (6 und 11). Sie hat angefangen mit Darmkreb. Die Ärtzte gaben ihr 1 1/5 Jahre.l Nun hat sie 3 Jahre gekämpfrt. Opreration Darm, zweimal Leber und einmal Lunge. Stahlentherapie und Chemo usw. Nichts hat geholfen. Die neue Chemo, die seit Dezember auf dem Markt ist kann sie nicht bekommen. Ihre Metas sind dagegen imun ( weiß nicht mehr genau wie das mit den Genen war bei der Chemo). Sie hat letzten Freitag dies gesagt bekommen und nun hat sie keine 3 Monate mehr.
Ich bin völlig am Ende denn immer hatte ich Trost und Mut für sie und nun kann ich nur noch da sein und zusehen wie sie uns verlassen tut. Ich wei0 nicht wie ich ds aushalten soll und wenn es für mich schon so schlimm ist wie ist es dann für unsere Eltern, ihren Mann und die Kinder?????
Es ist grausam zuzusehen und nicht helfen zu können.
Ich würde so gern ihr die Krankheit abnehmen denn sie wird noch gebraucht aber ich kann es nicht und Trost gibt es nicht.

Ich bin für jeden Tag ( und die sind selten) dankbar an dem sie leben tut und sich nicht quält. Sie bekommt Schmerztropfen und Morphium und Sauerstoff.
Ich hoffe es geht sehr schnell und ohne Erstickungsangst für sie vorbei denn mehr kann ich ihr nicht wünschen.

Ich mußte dies mal schreien sonst ersticke ich daran.

Danke
Gruß
Melin
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  #11  
Alt 19.02.2008, 15:13
Schnuffine Schnuffine ist offline
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Standard AW: Es geht bald zu Ende

Hallo Ihr beiden,

es tut mir sehr leid, was ihr erleben müsst und kann Euren Schmerz so gut nachempfinden. Leider kann ich Euch dennoch nur wenig Trost zusprechen (falls es überhaupt welchen gibt in einer solchen Situation). Genießt die zeit mit Euren Lieben und begrüsst sie sooft es geht mit einem Lächeln, gebt ihnen das gefühl, nicht allein zu sein und seid für sie da. Es tut gut, auch einfach nur dem Bett des geliebten Menschen zu sitzeen, zuzuschauen, wie er (oder sie) schläft und die hand zu streicheln.

Meine Mama ist am Freitag für immer eingeschlafen. Auch wir wussten, dass es bal passieren würden, waren aber dennoch geschockt, als es sehr schnell ging. Sie hatte u.a. einen Tumor auf den Bronchien, der ihr die Luft zum Atmen nahm. Hinzu kamen Knochenmetas im ganzen Körper, besonders auf der Wirbelsäule, sodass sie zum Schluss weder Laufen, noch richtig atmen, noch aufgrund der vielen Medis richtig essen konnte. Wenn man soetwas nicht erlebt kann man sich nicht vorstellen, wie sehr sich ein Mensch quälen muss. Ihr Wunsch war es immer, einfach ohne Schmerzen einzuschlafen und nicht wieder aufzuwachen. Dieser letzte Wunsch konnte ihr mithilfe von Morphin erfüllt werden. Dadurch hat sie zwar fast die ganze Zeit geschlafen, doch war sie entspannt und ohne Angst und Schmerzen.

Meine Gedanken sind bei Euch, ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit

Claudia
__________________
_______________________
Claudia

In liebender und dankbarer Erinnerung!

Mama, 21.07.1954 - 15.02.2008
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  #12  
Alt 19.02.2008, 20:24
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Es geht bald zu Ende

Danke für Eure Antworten.

Mein dad rief mich heute an, bzw. er versuchte es. Man versteht ihn kaum noch.... Er nimmt auch so gut wie keine Nahrung mehr zu sich. Er ißt fast nur noch Wassereis (das tut ihm gut) und trinkt etwas Tee

Gott, es tut so weh ihn so leiden zu sehen. Seinen 66 Geburtstag wird er gewiß nicht mehr erleben, es ist auch besser so. Denn DAS ist kein Leben, sondern Quälerei!

Gibt es hier denn keine Leute, die erfahrungsmäßig darüber antworten können? Es ist alles schon schlimm genug, aber wenn man sich so alleine fühlt, ist es unerträglich. Und wo sonst soll man sich seelische Unterstützung
erhoffen, wenn nicht hier?

Verzweifelte und traurige Grüße
Doris
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  #13  
Alt 19.02.2008, 20:47
Kristina M. Kristina M. ist offline
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Standard AW: Es geht bald zu Ende

Liebe Doris, es tut auch mir leid, dass Du nun erleben musst, dass Dein Vater sich verabschiedet. Ich kann Dich verstehen, mein Mann ist Ende November verstorben. Auch er mochte alles in gefrorenem oder kalten Zustand. Ich habe frisches Obst (Erdbeeren, Kiwi....) püriert und eiskalt werden lassen, das mochte er noch bis unmittelbar vor seinem Tod. Bleibt jetzt immer bei ihm, Tag und Nacht und tut alles, was er mag, vor allem viel trinken, Hände streicheln, schauen, ob die Füße kalt sind,.... leise und ruhig mit ihm sprechen. Wenn Du noch etwas wissen möchtest...? Würde dann bei ganz speziellen Fragen nur über eine PN antworten. Ich wünsche Dir Kraft, Kristina

Geändert von Kristina M. (19.02.2008 um 23:13 Uhr)
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  #14  
Alt 22.02.2008, 17:00
Benutzerbild von bienchen198223
bienchen198223 bienchen198223 ist offline
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Standard AW: Es geht bald zu Ende

Hallo DORIS
es tut mir leid das du dies alles jetzt durch machen musst ich habe es durchgemacht.Mein vater starb am 15.8.2007 an lungenkrebs
im februar 2007 ist er zum arzt gegangen weil irgendwie seine stimme versagte und er immer heiser war und husten hatte. Er überweiste ihn gleich in eine klinik für krebspatienten. der arzt diagnostizierte lungenkrebs. Es war wie ein schock von den tag an musste er in der klinik bleiben erstmal . Die ärzte sagte sie können ihn nicht mehr helfen es ist zu fortgeschritten schon fast entstadium.es war wie ein schock für uns alle. am 12.3.07 hatte mein dad geburtstag und die ärzte hatten ihn aus der klinik entlassen wir sollten nochmal mit ihn sein 65 geburtstag feiern. (seinen letzten). er bekam auch schwer diabetis das war der nächste schock. meine mama und ich pflegten ihn tag täglich ich bin mit ihn zu therapien gefahren zur begleitung weil er ja schon net mehr sprechen konnte. von tag zu tag nahm er an gewicht und kraft ab. und dann kam der schlimmste tag in meinen leben an dem mein dad starb. es war abends ich verabschiedete mich wie immer. er schlief meine mutter rief mich nachts um halb 4 an und sagte du ich kann kein zuckerwert mehr bei ihm messen es kommt kein blut mehr beim stechen aus den ohr. ich dachte mir das kann doch nicht sein. ich legte mich neben ihm in bett und fragte ihn was los sei und er wackelte nur noch mit den kiefer und griff nach meiner hand. ich sagte zu meiner mama sie soll schnell den notarzt rufen das irgendwas nicht mit ihm stimmt. es kam mir vor wie eine ewigkeit. in der zwischenzeit rührte mein papa sich nicht mehr die augen waren starr und nichts bewegte sich mehr. ich brach in tränen aus und sagte meine mama er ist eingeschlafen. wir waren wie geschockt und als der arzt kam sagte er uns das er es geschaftt hat und sich nicht mehr qälen muss. was auch das schlimmste war mein 7 jähriger sohn hat alles mitbekommen. mir fällt es schwer drüber zu reden .Als die bestatter ihn abgeholt haben habe ich nach meinen dad geschrien ich hab es nicht verkraftet . es tut heute noch weh und genau einen monat später starb meine oma an einen herzinfarkt. ich suche jemanden mit dem man die trauer austauschen kann der einen versteht
lg corinna
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  #15  
Alt 15.10.2014, 14:10
Doris41 Doris41 ist offline
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Ort: Gladbeck
Beiträge: 78
Standard Panische Angst

Hallo zusammen,

ich bin Doris und werde nächsten Monat 48 Jahre alt. Vor Jahren war ich schon mal hier,weil mein Papa Lungenkrebs hatte. Er ist vor 5,5 Jahren gestorben.

Ich bin Typ 1 Diabetikerin und hatte auch geraucht. Dann hatte ich mal mehrere Monate aufgehört, dann wieder dummerweise angefangen usw.

Vor ca. 2,5 Wochen wurde Bluthochdruck bei mir festgestellt. Ich nehmejetzt Tabletten dagegen und es ist auch wieder gut. Gleichzeitig hatte ich sofort wieder aufgehört und will auch nicht wieder anfangen.

Was mich allerdings fix und fertig macht, daß ich seit ca. 3-4 Wochen trockenen Reizhusten habe. Einen Arzttermin zum großen Chek up habe ich im Januar. Ich litt immer schon mal unter Reizhusten, aber meist in Verbindung mit einer Erkältung. Nun aber täglich. Ich nehme gegen den Reizhusten Paracodin Tropfen, die kurzzeitig auch wirken. Manchmal habe ich auch einen halben Tag Ruhe und dann plötzlich ist er wieder da.

Von Beruf bin ich Krankenschwester. Vor 1 Jahr hatte die Tochter einer Pat. auch ständig Reizhusten. Irgendwann ging sie zum Arzt und es wurde Lungenkrebs diagnostiziert. Aus dem KH kam sie nicht mehr raus. Sie ist 3 Wochen nach der Diagnose verstorben.
Mein Onkel und einige im Bekanntenkreis habe ich ebenfalls durch Lungenkrebs verloren.

Nächste Woche habe ich ein paar Tage frei und wollte evt. auch ohne Termin zum Arzt, falls der Reizhusten noch da ist. Aber....ich habe panische Angst, Todesangst! Alleine bei dem Gedanken könnte ich losheulen.

Eigentlich ist der ständige Reizhusten doch ein typischesSyndrom, oder?

Mit meinem Mann kann ich darüber nicht so reden, der tut das ab. Deswegen habe ich mich an Euch gewandt.....

Liebe Grüße, Doris
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