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#1
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Chemo / Wirkungsgrad
Hallo,
mich beschäftigt etwas und dazu würde mich eure Meinung interessieren. Mann liest es jetzt immer öfters und hört auch von Ärzten nun sehr oft, dass immer mehr zur neoadjuvanten Chemo übergegangen wird. In den USA bieten Kliniken dies schon "standardmäßig" an (auch bei kleinen Tumoren) und ich meine auch gelesen zu haben dass dies in GER der Fall ist (bei grösseren Tumoren sowieso aber nun ebenfalls auch bei kleineren). Verschiedenste längjährige Studien haben anscheinend belegt, dass man durch eine neoadjuvante Chemo keinen Nachteil hat - dies sei inzwischen als absolut gesichert anzusehen. Ob man immer einen Vorteil hat sei dahingestellt, wichtiger erscheint mir die Aussage dass kein Nachteil besteht. Weiters liest man dann aber, dass Chemos nur in ca. 30% der Fälle wirken. Hierbei kenne ich allerdings keinerlei Studien die dies belegen. Diese zwei Aussagen passen aber nach meinem Verständtnis nicht zusammen. Ganz einfach gesagt: wenn ich eine neoadjuvante Chemo bekomme dauert dass zwischen 5 und 8 Monaten. Wirkt nun eine Chemo nicht, besteht doch ganz klar die Gefahr dass sich in der Zeit Metastasen bilden! Dies würde aber dann bedeuten dass man ganz klar einen Nachteil haben kann. Logisch wird der Erfolg der Chemo laufend untersucht, nur ist dies nicht immer ganz einfach und 3 Monate (3 bis 4 Zyklen) sind schnell vergangen bis man merkt dass eine Chemo gar nicht anschlägt. Und dass ist ein Zeitraum der einen Unterschied ausmachen kann. Geht man nun davon aus dass die Chemo nur in ca. 30% der Fälle wirkt, dann hätte eine neoadjuvante Chemo wohl nie die Zulassung erhalten. Was stimmt nun also. Kein Nachteil bei neoadjuvante Chemo oder Chemos wirken nur bei ca. 30% der Fälle. Beides gleichzeitig kann nicht stimmen, denn dass wäre ein Wiederspruch in sich. Liebe Grüsse, Gretl |
#2
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Chemo / Wirkungsgrad
Hallo Gretl,
ich glaube beides stimmt. Manchmal schlägt die Chemo eben an oder man geht davon aus, dass es an der Chemo lag, dass nichts mehr nachgekommen ist. Bei mir war es so, dass 1/2 Jahr nach der Beendigung der Chemo eine Metastase vorhanden war. Bei mir wurde allerdings auch nicht vorher getestet, welches Mittel das richtige ist. Habe die Standardtherapie erhalten EC und dann Taxol. Würde ich noch mal in der Situation sein, hätte ich auf die Chemo verzichtet. Vielleicht hätte ich gar keine Metastase bekommen und wenn doch, wäre es immer noch früh genug für eine Behandlung gewesen. Gruß, Angelika |
#3
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Chemo / Wirkungsgrad
Hallo Angelika,
dass beides stimmt kann ich beim besten Willen nicht glauben, denn nach meinem Verständtnis wäre dann eine neoadjuvante Chemo fahrlässig - aber ich kann beim besten Willen nicht glauben dass dies dann eine Zulassung bekommen hätte. Stell dir mal vor, bei 2 von 3 neoadjuvanten Chemos wirkt die Chemo gar nicht............kann wohl nicht der Fall sein. Gruß Gretl |
#4
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Chemo / Wirkungsgrad
Hallo Gretl,
ich schätze doch, dass es so ist. Die Pharmaindustrie ist die einflusstreichste und wohlhabendste in Deutschland... Solange sich aber niemand auflehnt oder bzw. anfängt nachzudenken, wird es so weitergehen. Medikamnte, die völlig überteuert sind und Studien, in denen ein Mittel mit einem anderen gleichwertigen verglichen wird, statt mit einer vollkommen anders aufgebauten Therapie. Lieben Gruß, Angelika |
#5
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Chemo / Wirkungsgrad
ja, nur ob die Chemo vor der OP oder nach der OP gegeben wird ist der Pharmaindustrie egal.
Sie "verdient" immer gleich viel. Es geht um die Studien die belegen dass eine neoadjuvante Chemo (also Chemo vor der OP) keine Nachteile hat und man nun immer mehr dazu übergeht dies so zu machen - wenn Chemos aber nur in ca. 30% der Fälle überhaupt wirken würden, dann wäre eine neoadjuvante Chemo aber ganz klar ein grosses Risiko. |
#6
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Chemo / Wirkungsgrad
noch ein Nachtrag.
Mit keine Nachteile meine ich keine Nachteile gegenüber einer sofortigen OP und anschließender Chemo. Gruß Gretl |
#7
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Chemo / Wirkungsgrad
Hallo Gretl,
deine Frage ist zweifellos berechtigt. Es gibt Nachteile einer neoadjuvanten Chemo. Nun zuerst die Vorteile (ich habe im Rahmen einer Studie eine neoadjuvante Chemo erhalten). Bei der Grösse meines Tumors hätte ich die brusterhaltende Op glatt vergessen können. Der Knoten und die Lymphe wurde jedesmal vor Chemo geschallt und ich hatte wöchentliche Blutuntersuchungen. Es gab also jedesmal eine Erfolgskontrolle und ich hätte jederzeit aussteigen können. Dass die Chemo Wirkung gezeigt konnte ich sehen. Ich denke ebenfalls, da der Körper nicht durch Op vorher geschwächt war, habe ich die Chemo relativ gut vertragen. Und ich habe Zeit gewonnen, mich mit dem ganzen Thema auseinanderzusetzen. Was ich als Vorteil betrachte. Der Nachteil ist, daß der Knoten noch tastbar war. Das Tumorgewebe anschliessend nicht mehr brauchbar ist(um evtl. eingelagert zu werden o.ä. - Impfstoff). Ob eine Chemo nach Ablio Wirkung zeigt - weiss man auch nicht so genau. Bei mir war es eine Erfolgsstory, da kein Knoten mehr zu finden war und auch die Lymphe frei waren. Ob ich nun zu den 30 % gehöre ist mir eigentlich egal, ich habe es als Chance gesehen. Liebe Grüsse Bärbel |
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