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  #1  
Alt 06.09.2007, 19:38
Paul 2 Paul 2 ist offline
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Registriert seit: 06.09.2007
Beiträge: 2
Standard Tumormarker

Bei meiner Mutter wurde im Mai im Alter von 51 Jahren Eierstockkrebs im Stadium 3C festgestellt worden. Sie wurde operiert und laut OP-Bericht hat sie eine R-0-Resektion. Kurz nach der OP sank der Tumormarker von über 200 auf 100 ab, um dann aber kurz vor der Chemo wieder auf ca 200 anzusteigen. Meine Mutter glaubt jetzt, dass irgendetwas bei der OP vergessen wurde zu entfernen und sie doch kein R-0 hat.
Während der Chemo sank der Tumormarker relativ schnell von 200 auf 100. Er sank nochmals auf 55 nach der 2. Chemo. Nun nach der 5. Chemo ist der Wert auf 20. Meine Mutter will aber unbedingt auf 0 kommen.

Meine beiden Fragen sind nun:
1) Bedeutet das ansteigen des Tumormarkers kurz vor der Chemo, dass Sie doch keine R-0 Resektion hat (Chemo begann nur 2 1/2 Wochen nach der OP)
2) Ist es tragisch wenn der Tumormarker nach der Chemo (nach dem 6.mal) nicht den Wert 0 erreicht, sondern z.B. bei 20 bleibt? Wie schnell sinkt der Tumormarker denn üblicherweise bei einer Chemo?
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  #2  
Alt 06.09.2007, 20:35
Benutzerbild von Linnea
Linnea Linnea ist offline
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Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 1.337
Standard AW: Tumormarker

Hallo Paul,

erst einmal herzlich willkommen hier! Es tut mir leid, daß Deine Mutter auch betroffen ist.

Zu Deinen Fragen:

Eine Null-Resektion ist eine sehr gute Ausgangsbasis. Es ist ja leider nicht immer möglich, die sichtbare Tumormasse vollständig zu entfernen. Aber selbst wenn die Operateure alles entfernt haben, was sie sehen konnten, sind noch Krebszellen im Körper. Deshalb wird ja auch die Chemo-Therapie durchgeführt, um diesen Zellen den Garaus zu machen. (Nur im Stadium 1a wird gelegentlich darauf verzichtet).

Es ist völlig normal, daß der Tumormarker zwischen der OP und der Chemo ein bißchen "herumspinnt", weil ja mit der Tumorresektion der allergrößte Teil der Krebszellen entfernt wurde, die verbleibenden Zellen sich aber weiterhin bemerkbar machen.

Daß der Tumormarker während der Chemo stetig zurückgegangen ist, ist ein sehr gutes Zeichen: Die Chemo scheint anzuschlagen (was ja leider auch nicht immer der Fall ist). Außerdem ist der Wert Deiner Mutter bereits bei 20 angekommen, also deutlich unter 35, was beim CA 125 gewöhnlich als Obergrenze des normalen Referenzbereiches gilt. Es ist demnach auch gar nicht nötig, auf 0 zu kommen, solange man den Tumormarker in diesen Niedrigbereich heruntergeholt hat.

Übrigens verhält sich der CA 125-Wert individuell sehr unterschiedlich: Letztlich sind weniger die Zahlen entscheidend, als die Tatsache, daß diese Zahlen während der Therapie kleiner werden. Bei manchen Frauen ist der Wert trotz einer Eierstockkrebserkrankung überhaupt nicht erhöht. Deshalb ist der Wert auch weniger zu diagnostischen Zwecken geeignet als zur Kontrolle eines individuellen Therapieverlaufs.

Langer Rede kurzer Sinn: Beide Fragen können verneint werden. Kein Grund zur Besorgnis!

Einen schönen Abend wünscht Linnea
__________________
Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -

Geändert von Linnea (07.09.2007 um 08:36 Uhr)
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  #3  
Alt 07.09.2007, 12:04
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Registriert seit: 01.02.2007
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 1.256
Beitrag AW: Tumormarker

Hallo Paul,

herzlich willkommen bei uns.

Ich wünsche deiner Mutter natürlich, daß alles so gut weitergeht.

Ich kann mich Linnea nur anschließen: eine 0-Resektion bedeutet, daß alle sichtbare Tumormasse entfernt werden konnte. Aber es gibt ja immer noch mikroskopisch kleine Krebszellen im Körper und die Chemo soll sie ja zerstören. Wenn eine 0-Resektion bedeuten würde, daß alles komplett ausgeräumt ist, dann wäre eine Chemo ja gar nicht nötig.

Der Tumormarker wird mit Sicherheit nicht auf 0 gehen. Ich habe noche nie gehört, daß er bei irgendeinem Menschen auf 0 ist, auch wenn man völlig gesund ist, ist der Marker irgendwo zwischen 2 bis 3 und 35. Man muß ja bedenken, daß jeder Mensch jeden Tag Krebszellen im Körper hat und jeden Tag ein Kampf dagegen stattfindet. Unter diesen Umständen ist ein TM auf 0 einfach unmöglich.

Außerdem ist es bei jedem Menschen verschieden, welche Höhe der Marker normalerweise hat. Ich habe meine Behandlung vor einem Jahr beendet und seither ist alles in Ordnung. Mein Marker schwankt zwischen 3 und 9 bis 10!
Das hat auch immer etwas damit zu tun, welches Labor den Marker bestimmt. Da gibt es nämlich laborbedingte Schwankungen. Im Mai war mein TM auf 3 und im August wurde er von einem anderen Labor bestimmt und lag bei 7,5! Das ist überhaupt kein Grund zur Sorge.

Deine Mutter sollte sich über einen so tollen Tumormarker einfach nur freuen!!! Ich hatte übrigens FIGO IV und bin trotzdem überzeugt davon, daß ich gesund bleibe!!!!

Alles Gute für deine Mutter

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #4  
Alt 09.09.2007, 11:27
Paul 2 Paul 2 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.09.2007
Beiträge: 2
Standard AW: Tumormarker

Danke für Eure Antworten. Ihr habt mir sehr viel weitergeholfen.
Gruß
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