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#1
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Todesurteil
hallo,
will jetzt einfach mal kurz schreiben. habe heute schon so viel geweint. meine mama (55) ist seit letzter woche im krankenhaus, da sie nichts mehr essen und trinken konnte. sie hatte ja brustkrebs, dann metastasen im wirbelknochen und dann an der leber. ihr bauch ist total dick. sie sieht aus, wie schwanger und sie hat viel wasser in den füßen. sie schläft viel, als nebenwirkung eines medikamentes gegen übelkeit und kann kaum reden, da ihr mund so wahnsinnig trocken ist. heute habe ich auf jeden fall mal die ärztin angerufen und wollte klarheit: sie meinte, dass meine mama wohl nicht mehr lange zu leben hätte. das ist so ziemlich das schlimmste, was es gibt. meine geschwister und ich haben 1997 unseren papa schon an krebs verloren. und jetzt unsere mama?! sie ist doch der mittelpunkt unserer familie. ich weiß gar nicht, wie ich das überstehen soll. zumal ich noch ein kind habe, das gerade mal 16 monate alt ist. aber die ärztin meint, dass ihre leber wohl schon stark vergrößert ist und sie wohl viele metastasen hat. mein gott, warum? aber diese frage werdet ihr euch alle stellen: warum und das schlimme daran ist, dass man einfach keine vernünftige antwort darauf erhält. gehe jetzt ins bett und versuche, etwas zu schlafen. muss ja morgen wieder voll da sein, für meinen kleinen. |
#2
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AW: Todesurteil
...gestern nacht ist meine mama im alter von nur 55 jahren gestorben...
ich fühle mich so hilflos und frage mich, was noch kommt. fühle mich, als hätte ich den totalen zusammenbruch noch vor mir. meine mama und ich haben in einem haus gelebt. ich habe solche angst. |
#3
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AW: Todesurteil
Liebe franconia :
Leuchtende Tage - weine nicht, weil sie vorüber - lächle - da sie gewesen. (China) Behalte Deine Mum so in Erinnerung, wie Du sie gerne möchtest - dies ist das einzige, das Dir niemand nehmen kann, denke immer daran: Deiner Mum geht es jetzt gut - sie wird sicherlich immer eine schützende Hand über Dich halten - schau in den Himmel und Du wirst sie in vielen Wolken und Sternen erkennen. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft für die kommende, schwere Zeit, es wird sicherlich nicht leicht für Dich, aber Du wirst es schaffen - Deine Kleine wird Dir Hilfe sein. Ich nehme großen Anteil an Deinem SChmerz, dem Verlust und der Trauer. Ich umarme Dich - Heidrun |
#4
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AW: Todesurteil
Liebe Franconia,
ich kann mich den Zeilen von heidrun nur anschließen und Dir sagen, wie leid es mir tut, daß Du Deine Mum gehen lassen mußtest. Auch, wenn es im Moment für Dich kein Trost ist, aber die Zeit heilt doch viele Wunden und mach es so, wie Heidrun schon sagte, denk an die schönen Stunden, die Du mit ihr verbracht hast und erzähl Deinem Kind einmal davon, denn Dein Kleiner braucht Dich genauso sehr, wie Du Deine Mum gebraucht hast. Alles Liebe und Gute für Dich und Deinen Kleinen und melde Dich auch weiterhin hier oder im Forum für Angehörige. Ich umarme Dich und halte Dich ganz fest, daß Du Dich trotz allem beschützt fühlst. Traurige liebe Grüße von Leni |
#5
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AW: Todesurteil
Wir kennen uns nicht, aber ich weine mit Dir... Bin in einer ähnlichen Situation, meine Ma ist 52 Jahre, die Ärzte sagen, sie haben noch nie einen so aggressiven Tumor gesehen...inoerabel. Wenn Du magst, kannst Du mir mailen...trösten kann man in solch einer Situation nicht, aber für jemanden da sein... melanie.wichelmann@t-online.de |
#6
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AW: Todesurteil
Liebe Franconia!
Es ist in solchen Situationen immer schwer, Worte des Trostes zu finden. Es tut mir sehr leid für dich und deine Mama. Ich war heute bei einer Beerdigung - eine Nachbarin, die an Kehlkopfkrebs gestorben ist - wurde beerdigt. Der Pfarrer, der die Trauerrede hielt, sagte, dass ein Mensch nur dann wirklich tot ist, wenn wir nicht mehr an ihn denken, nicht mehr von ihm sprechen und nicht mehr seinen Namen kennen. Ich fand das sehr schön formuliert. Deiner Mutter wird es jetzt gut gehen, sie muss keine Schmerzen mehr ertragen und wird von ihrem Platz "dort oben" ein wachendes Auge auf dich haben. Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe! Caroline |
#7
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AW: Todesurteil
Lass dich mal umarmen, liebe Franconia 76 (((((Franconia))))))
Falls 76 dein Geburtsjahr sein sollte, so bist du so alt wie meine Tochter... Leider sieht es wirklich so aus, als ob deine Mama bald ins Regenbogenland gehen müsste. :-( Trost gibt es da kaum...außer, dass sie bald keine Schmerzen mehr erleiden muss. Sei so oft wie möglich für deine Mama da....vor allem, wenn es zu Ende geht. Sterbende brauchen unbedingt jemanden, der sie hinüber begleitet. Wenn du es nicht kannst, dann bitte jemanden anderen aus der Familie... Ansonsten wünsche ich dir für die nächste Zeit ganz viel Kraft; Kraft für die Trauer, Kraft für deinen Kleinen und....Kraft zum Weitermachen. Das Leben kann so grausam sein, aber trotzdem lebbar. Alles Gute! Norma (Diagnose Brustkrebs 2001) |
#8
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AW: Todesurteil
Liebe Franconia,
leider sehe ich das auch so, wie meine beiden Vorschreiberinnen und die Ärzte, daß Deine Mama die sogenannte Endphase erreicht hat, denn ich habe erst im Herbst in meiner Selbsthilfegruppe eine liebe Freundin verloren, die kurz vor ihrem Tod auch die gleichen Symptome hatte, wie Deine Mama. Ich weiß auch, wie Du Dich im Moment fühlst, denn die Töchter meiner Freundin (54) sind auch in Deinem Alter und mein Sohn ist nur ein Jahr älter als Du und er hatte bei meiner Erkrankung auch eine panische Angst, daß ich sterben könnte. Für die kommende Zeit wünsche ich Dir ebenfalls ganz viel Kraft und Unterstützung aus der Familie und kann Dir auch nur dieses als Trost mitgeben, daß Deine Mama bald keine Schmerzen mehr haben wird, wenn es auch momentan nur ein schwacher oder gar kein Trost für Dich sein kann. Begleite sie, wenn Du Dich stark genug dazu fühlst, bis zuletzt, das wird ihr mit Sicherheit den Abschied erleichtern, daß sie in Frieden gehen kann, das wünsche ich ihr und Dir von ganzem Herzen. Ich umarme Dich in Gedanken und denke an Euch und vielleicht meldest Du Dich wieder bei uns, daß wir Dich weiterhin wenigsten etwas trösten können. Alles Liebe und Gute Leni |
#9
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AW: Todesurteil
Liebe franconia,
ich glaube ich weiß was Du im Moment durchmachst. Ich möchte Dich jetzt einfach ganz fest in den Arm nehmen und Dir ganz viel Kraft wünschen.Falls es Dir möglich ist,versuche viel Zeit mit ihr zu verbringen. Meinen Vater habe ich auf seiner letzten Reise begleiten dürfen und ich bin sehr dankbar dafür. So,und jetzt nehme ich Dich einfach in den Arm und halte Dich ganz fest. Liebe Grüsse Elli |
#10
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AW: Todesurteil
Liebe franconia,
oh das tut mir so leid für euch! Ich kann mich ziemlich gut in deine Situation versetzen, denn im letzten Jahr hat meine Mama diesen Weg gehen müssen. Unser Vater ist zwar "schon" 1992 gestorben, aber bei sowas spielt die Zeit für die betroffene Familie wohl keine große Rolle. Ich hatte durch meine eigene BK-Erkrankung sehr viel Zeit und zum Glück auch genügend Kraft und so konnte ich meiner Mama fast die ganze Zeit beistehen. Auch wenn es für dich eigentümlich klingen mag, aber wir hatten wirklich noch ein paar sehr schöne Momente, von denen ich heute noch sehr zehre. Wenn man ein so gutes Verhältnis zueinander hat, bedarf es dann auch kaum vieler Worte. Meinen Schwestern und mir war es wichtig, unsere Mama in dieser Zeit nicht mehr alleine zu lassen und sie war darüber auch sehr glücklich. Wir konnten uns abwechseln und die Männer und Schwiegereltern drumherum haben sich um die Kinder kümmern können. Wir durften sogar im KH-Zimmer bei unsere Mama übernachten. Ich wünsche euch für diese schwierige Zeit des Abschieds alle erdenkliche Kraft und auch den Mut für EUER Leben danach! In Gedanken bin ich bei euch Anne FFM
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Zack: Lächeln! (aus "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran") Derjenige, der sagt, das geht nicht, sollte nicht denjenigen unterbrechen, der es gerade tut. Altes Chinesisches Sprichwort Geändert von Anne FFM (06.01.2006 um 16:03 Uhr) |
#11
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AW: Todesurteil
Liebe Franconia,
eigentlich kann ich mich nur meinen lieben Vorschreiberinnen anschliessen. Ich habe im Oktober 2002 meine Mutter bis zu ihrer Reise in das Regebenbogenland begleitet. Es war für sie und auch für mich ein beglückendes Gefühl. Ich konnte sie los lassen und sie ist zufrieden mit einem Lächeln hinüber gegangen. Wenn es dir möglich ist, begleite deine liebe Mutter bis zum Ende. Es ist für dich und deine spätere Trauer sehr wichtig. Du kannst ihr alles sagen was du ihr nocht mitteilen willst und damit bleibt im nachhinein nichts mehr offen, was noch zu regeln gewesen wäre. Das hilft dir in der Zeit der Trauer, du kannst später besser damit umgehen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für dich und deine kleine Tochter Grüsse Rubbelmaus |
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