Heilungsprozess nach großer Laser-OP

[Elinde]

Hallo,

vor 10 Tagen wurde bei mir an der äußeren Schamlippe (VIN III) eine große Fläche glasert (vom Damm bist fast oben). Seit dem dritten Tag habe ich starke Schmerzen, vor allem beim Wasserlassen.
Auch habe ich das Gefühl, dass es nicht besser wird. Ständig bluten und nässen die Stellen.
Lt. meiner FA soll ich die Wunde trockenpflegen und Sitzbäder mit Tannolact durchführen.

Ich bin psychisch ziemlich fertig, kann keine Nacht durchschlafen und habe ständig Ängste. Die Wunde selbst mag ich gar nicht mehr ansehen.
Außerdem steht der histologische Befund noch aus.

Muss mir alles mal von der Seele schreiben, momentan weiß ich einfach nicht mehr, wohin mit mir.

Liebe Grüße
Elinde

[Elinde]

Hallo Gabriela,

vielen Dank für Deine lieben Worte und das "Daumendrücken".

Tja mit dem Immunsystem stimmt, dass hatte mir meine Ärztin auch schon gesagt. Als erstes steht wohl an, dass ich mit dem Rauchen aufhören werde, sobald das Gröbste überstanden ist.

Sport ist wohl auch wieder ein Thema, sobald es wieder möglich ist. Momentan kann ich nur ganz langsam gehen, aber es tut gut mal eine knappe halbe Stunde rauszugehen.

Leider hatte ich durch nebenberufliche Weiterbildungsmaßnahmen in den letzten drei Jahren sehr viel Stress, war ständig erkältet usw.. Ich habe mich einfach nicht geschont und die Infekte ausgeheilt, sondern bin direkt wieder arbeiten und in die Schule gefahren. Ich denke, dies ist u.a. eine Ursache für die Dysplasie.

Es fällt mir auch momentan sehr schwer, so viel zu Hause zu sein. Mein Freund macht zwar alles für mich, aber die psychische Belastung und meine Ängste kann er nicht auffangen. Deshalb sprech ich auch nicht so viel mit ihm darüber.

Jeden Morgen denke ich, heute muss es doch mal besser werden. Und nach dem ersten Toilettengang weiß ich, dass sich nichts geändert hat und die Schmerzen sich an diesem Tag auch nicht verringern.

Nun ja, vielleicht kommt ja doch mal ein Tag, an dem die Schmerzen weniger werden.

Liebe Grüße
Elinde

[Rosa98]

Liebe Elinde,

Deine Ängste können wir hier gut verstehen. Die hatten/haben wir alle mal mehr, mal weniger.
Dein Eingriff war schon ziemlich groß und an einer Region des Körpers, die sehr gut durchblutet ist und auch stark beansprucht ist beim Sitzen oder Gehen. Ich erinnere mich gerade an den Dammschnitt bei den Geburten meiner Kinder. Ich mußte mehrere Wochen auf einem Schwimmring sitzen und das war ja nun mit Deiner OP überhaupt nicht zu vergleichen. Also, bitte nicht den Mut verlieren, alles wird gut. Hab noch ein wenig Geduld. Sitzbäder bringen da bestimmt eine Menge.
Was aber genauso wichtig wie die physische Heilung ist, ist Deine Seele.
Die Ungewissheit wie die Histologie ausfällt und wie es danach weitergeht zehrt schon sehr an den Nerven. Aber freue Dich darüber, daß man es operieren konnte und vor allem, daß Dein Freund Dir so zur Seite steht. Das gibt Dir Halt und Kraft. Er kann Dir Deine Ängste nicht nehmen, da stimme ich Dir zu. Die müssen wir alle alleine aushalten und verarbeiten. Trotzdem ist es schön zu wissen, daß uns dabei jemand an die Hand nimmt. Und hier im Forum kann man sich ja auch mit Menschen austauschen, die in ganz ähnlichen Situationen sind.
Ich versuche immer mich an dem zu orientieren was in dieser Misere noch positiv ist und bin dann froh, daß es mir nicht noch schlechter geht, weil schlechter geht immer. Mir hilft das ungemein.
Nimmst Du denn ausreichend Schmerzmittel ? Wichtig ist auch, daß Du nicht ununterbrochen Schmerzen hast. Das zermürbt und tut auch dem Immunsystem nicht gut.
Zum Thema Rauchen hast Du bestimmt schon genug gehört. Es verzögert die Wundheilung ungemein. Du schreibst, daß Du den Stress der letzten Zeit mit Deiner Erkrankung in Verbindung bringst. Das wäre natürlich eine Möglichkeit. Vielleicht solltest Du jetzt deshalb Deinem Körper die Ruhephase gönnen um neue Kräfte zu sammeln. Hat es also nicht was positives wenn Du zu Hause sein mußt? Dein Zuhause könntest Du als Deinen Kraftplatz sehen, der Dir hilft auszuruhen und wieder gesund zu werden. Die Welt kannst Du Dir für die Zeit der Erholung über fernsehen oder Internet ins Haus holen.
Sorry, ich will hier nicht den Schulmeister geben, ich versuche nur weiterzugeben was mir selbst geholfen hat und noch hilft.
Liebe Elinde, ich wünsche Dir viel Kraft, eine schnelle Genesung und vor allem einen guten histologischen Befund.
LG Rosa

[PetraS61]

Zitat von Elinde

Ich denke, dies ist u.a. eine Ursache für die Dysplasie.

Hallo Elinde,

ich wundere mich, warum Dir kein Schmerzmittel verordnet und kein Mittel zur äußerlichen Anwendung/Wundheilung empfohlen wurde?!

Außerdem würde ich an Deiner Stelle nachfragen, ob nicht ein HPV-Test sinnvoll wäre, da HPV Verursacher von Dysplasien an Zervix, Vagina und Vulva ist. So langsam dürfte aber auch der histologische Befund vorliegen, der evtl. schon die Frage nach HPV klärt.

Wahrscheinlich wurden doch vor der OP Problen genommen zur Absicherung, dass es sich um eine Vorstufe handelt.

Bestimmt meldet sich noch Tiffany. Sie kennt sich am besten damit aus und kann Dir sicher einen Tipp geben.

Gute Besserung!

[Elinde]

Hallo,

nochmals vielen Dank für Eure Worte. Diese bauen mich gerade sehr auf und geben mir Kraft.

@Rosa
Wahrscheinlich nehme ich nicht genug Schmerzmittel. Eigentlich nehme ich sehr selten Tabletten. Vielleicht erhöhe ich einfach die Dosis von Ibo 400 auf Ibo 800.
Vielleicht hast Du Recht und ich sollte die unfreiwillige Auszeit zum Ausruhen nutzen. Aber auch das muss ich erst mal lernen, so blöd wie es sich anhört.
Es ist halt so, dass ich das jetzt aushalten muss, was bleibt mir anders übrig.

@Gabriela
Es ist ja nicht so, dass ich gar nicht mit ihm darüber spreche. Er ist halt von der Sorte "Das wird schon alles wieder". Halt gibt er mir schon, er fängt mich auch auf, wenn ich mal ganz down bin. Ich will ihn halt nur nicht über Maß belasten.
Schön, dass Du und Dein Mann so einen guten Weg gefunden habt. Ich wünsche Euch weiterhin so viel Kraft und so ein gutes Miteinander.

@Petra
Ich bin in der Uni operiert worden. Schmerzmittel hatte ich mir schon vorher besorgt, es war klar, dass ich diese von der Uni nicht bekomme. Ich soll die Wunde "trockenpflegen" und die Sitzbäder durchführen. Morgen habe ich einen Nachsorgetermin bei einem niedergelassenen Arzt. Dort werde ich nach einer Salbe fragen, da ich schon dass Gefühl habe, dass die Wunde manchmal "spannt".
Eine Biopsie hatte ich schon im November. Ergebnis VIN III, HPV-Erreger glaube ich 16, da habe ich schon nicht mehr richtig zuhören können. Aber ich glaube, dass ist der nicht ganz so schlimme Erreger (?).
Während der Laser-OP haben die noch Proben von den Rändern genommen und auf diesen Befund warte ich halt jetzt.

Alles in allem bin ich froh, in diesem Forum gelandet zu sein, heute Nachmittag geht es mir schon wesentlich besser, als heute Morgen.

Ganz liebe Grüße
Elinde

[tiffany]

Hallo Elinde,

ich kann dich sehr gut verstehen. Hatte auch einige Vaporisationen Scheide+Vulva (VAIN III+VAIN II zwei VIN III+ VIN II) unter anderem auch im Dammbereich. Ich kann dir nur den Tipp geben...morgens und abends eine ordentliche Ladung Desinfektionsmittel raufzusprühen...abtropfen lassen und dann mit Küchenrolle (nicht mit toilettenpapier...das bleibt kleben) trocken tupfen. Danach alles schön mit Flamazinesalbe eintupfen...kannst ruhig grosszügig mit der salbe umgehen.Denn nach ich glaube 14 Tagen, darf diese dann eh nicht mehr verwendet werden! Deckt das ganze steril ab...so, dass die Wunde vor Bakterien geschützt ist! An deiner Stelle, würde ich mir ein Schmerzmittel verschreiben lassen. Wundflüssigkeit z.b...hab ich lange verloren und sehr viel Fibrienbildung gehabt. Aber das ist normal.

High risk 16, ist der schlimmste der HP Viren und für über 60% aller weltweiten GMH Krebserkrankungen verantwortlich.

Eines noch...wenn die Wundheilung einsetzt und der damit verbundene Juckreiz eintritt, ist das aufsprühen von Desinfektionsmittel eine Wohltat :-)

LG und gute Besserung

@ Petras61, vielen Dank, für das Kompliment

LG