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  #1  
Alt 15.08.2015, 11:47
Lil Lil ist offline
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Beiträge: 3
Standard Nahrungsverweigerung nach Darm-OP

Hallo zusammen!

Bei meinem Vater wurde im April Darmkrebs festgestellt. Aufgrund der Größe des Tumors wurde zunächst Chemo empfohlen, um ihn zu verkleinern und das Risiko einer Blasenschädigung bei der OP zu vermeinden.

Nach 4 Chemozyklen fand vor 3 Wochen die OP statt. Dabei wurde ihm auch ein künstlicher Darmausgang gelegt. Die OP ist eigentlich gut verlaufen und nach knapp zwei Wochen wurde er nach Hause entlassen, allerdings mit Blasenkatheter, da es mit der Blasenkontrollierung nicht so recht klappen wollte.

Mein Vater hat im Vorfeld schon einiges an Gewicht verloren, dann während der Chemo (die er nicht gut vertragen hat) weiter abgenommen, weitere 6 kg im Krankenhaus und in der Woche zu Hause ebenfalls noch mal 6 kg. Er hat im Krankenhaus sehr wenig gegessen, verspürte keinen Hunger, nur Ekel. Zuhause hat er die ersten 2 Tage noch ganz gut angefangen und hat zumindest getrunken. Seit 5 Tagen verweigert er Essen und Trinken komplett. Er verfällt körperlich regelrecht. Er kann aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen, Blutdruck ist sehr niedrig, ihm wird ständig schwarz vor Augen. Jeden kleinsten Bissen, den er irgendwie bereit ist zu probieren, erbricht er sofort wieder.
Seit 2 Tagen bekommt er Infusionen, um zumindest Flüssigkeit auszugleichen.
Wir haben sogar diese hochkalorische Spezialnahrung besorgt. Er hat nur daran gerochen, trinkt aber keineinziges Schlückchen.
Ins Krankenhaus weigert er sich zu gehen.

Was können wir noch tun? Warum weigert sich der Körper so gegen Nahrung?
Vor allem wie lange hält er es so aus? Gibt er sich auf?

Wir sind alle davon ausgegangen, dass es nach der OP endlich wieder bergauf geht. Er hatte so einen großen Kampfgeist. Mit sowas haben wir einfach nicht gerechnet.
Er ist 67 Jahre alt und war trotz Krebs bis vor der OP arbeiten. Und jetzt geht gar nichts mehr!

Ich danke für jeden Tip, Ratschlag oder Erfahrung.
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  #2  
Alt 15.08.2015, 13:35
vintage vintage ist offline
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Standard AW: Nahrungsverweigerung nach Darm-OP

hallo lil,

ihr könnt, in absprache mit der Ärztin/dem Arzt, einen palliativdienst,
der nach hause kommt, beauftragen, so dass dein papa zu hause künstlich ernährt werden kann und wieder aufgepäppelt werden kann.
das läuft dann über einen port oder die venen.


macht deinem papa das ganze mental so doll zu schaffen?
das er nicht mehr an heilung glaubt?
oder die einschränkungen?
dann wäre ebenfalls eine professionelle hilfe (hospizdienst, psychoonkologe) ratsam.
verwandte / familie sind manchmal zu nah dran.


wie schafft ihr das denn derzeit?
mit einem Pflegedienst?
und was sagt der zu dem abbau deines papas?

das verhalten spricht entgegen dem, was du über die OP geschrieben hast.
wenn er keine Metastasen hat... das Stadium nicht so weit fortgeschritten war/ist...

euch alles gute!
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #3  
Alt 15.08.2015, 14:46
Lil Lil ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Nahrungsverweigerung nach Darm-OP

Vor der Op wurden schon noch Metastasen in der Lunge gefunden. Aber laut Ärzte könnte man die auch gut angehen.

Ich weiß wirklich nicht, was der Grund ist. Schmerzen sagt er immer, hat er keine.

Stoma, Katheter,.. versorgen meine Mutter und ich.
Für die Infusionen kommt seit 2 Tagen jemand vom Pflegedienst...und die sagen im Moment noch nicht wirklich viel.

Vom Hausarzt fühlen wir uns auch sehr alleine gelassen. Er war kein einziges Mal da, sagt nur, wir sollen uns an die Klinik wenden. Die ist erstens nicht um die Ecke und zweitens möchte er da auf keinen Fall hin.

Seit heute kommt Blut aus dem After.
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  #4  
Alt 15.08.2015, 16:44
vintage vintage ist offline
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Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 745
Standard AW: Nahrungsverweigerung nach Darm-OP

also ich sehe da nur die Möglichkeit, den Notarzt zu rufen und
schnell die spezialisierte palliative ambulante Versorgung (spav) zu beantragen (beim hausarzt).
dort gehört dann eine ärztl. betreuung, die nach hause kommt,
zum Programm.
ein normaler Pflegedienst ist m.e. auch nicht ausreichend;
ein palliativ-dienst müsste es sein.

nicht essen und trinken wollen/können,
kann ein ernsthafter hinweis sein auf die letzte lebensphase.
wenn der körper alles runter fährt...

die Metastasen müssen doch auch weiter kontrolliert werden?!
hat er Termine, die er wahrnehmen soll?
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #5  
Alt 15.08.2015, 16:56
Lil Lil ist offline
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Registriert seit: 15.08.2015
Beiträge: 3
Standard AW: Nahrungsverweigerung nach Darm-OP

Er hätte noch Termine gehabt, die wir aufgrund seines geschwächten Zustands leider absagen mussten.
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  #6  
Alt 15.08.2015, 18:27
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.238
Standard AW: Nahrungsverweigerung nach Darm-OP

Liebe Lil,
es ist besser Ihr wendet Euch an den Bereitschaftsarzt, auch wenn er es erstmal nicht möchte, vielleicht läßt er doch mit sich reden. Blut aus dem After,dies ist kein gutes Zeichen.
Du kannst die Telefonnummer 116117 wählen, diese gilt in der gesamten BRD, die diensthabenden Mitarbeiter stellen einen Kontakt zum Bereitschaftsarzt her.
Deine Zeilen deuten darauf hin, dass Dein Vater auch eine andre ärztliche Betreuung braucht, ein Hausarzt, der sich nicht kümmert, den benötigt man in Eurer Situation nicht.
Mal eine Frage zurück, wer hat die Infusionen angeordnet? Die Metastasen in der Lunge lassen sich eigentlich auch ohne Operation ganz gut behandeln, ein Verfahren wäre z.B. das Lasern.

Herzliche Grüße an Dich,
Elisabethh.
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