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Alt 13.08.2012, 23:02
junischnee1 junischnee1 ist offline
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Registriert seit: 17.05.2012
Beiträge: 30
Standard Magenkrebs/Ernährung

Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich habe schon mal im Angehörigenforum ein bißchen über meine Mama erzählt. Seit Jänner hat sie die Diagnose: MagenCa (wenig differenziertes, diffus wachsendes Siegelringkarzinom) mit Peritonealkarzionose, - also denkbar schlechte Ausgangssituation. Nach 3x Chemo und vom "Heimat-Krankenhaus" als unheilbar/inoperabel entlassen, wurde sie nach eigener Intervention in einem Spezialkrankenhaus operiert, anschließend wurde auch 2x eine HIPEC durchgeführt.
Der behandelte Chirurg war mit dem Ergebniss sehr zufrieden, d.H die Karzinose war nicht so schlimm ausgeprägt-wie angenommen, jedoch war schon ein Krukenberg Tumor auf einem Eierstock, sowie musste ein Teil vom Dünndarm entfernt werden und die Gallenblase und natürlich der Magen. Nach schon 3 Wochen wurde sie nach Hause entlassen.
Und dann fing es eigentlich mit immer wieder kehrenden Schmerzen an (Dumping?), sie hatte eine wahnsinnge Abneigung gegen Essen und wurde - verständlicher Weise auch ungehalten, wenn wir ihr immer wieder Essen quasi "vor die Nase" hielten. Aber man konnte zuschauen wie das Gewicht runter ging. (haben uns hauptsächlich mit den Speisen nach dem häufig empfohlenen Buch nach Menstrom?? - Essen und Trinken nach Magenentfernung gehalten)
Nun mussten wir vor 2 Wochen wieder Kontakt mit dem "Heimatkrankenhaus" aufnehmen, zwecks neuerlicher Chemo, da ja bei einem so ausgeprägten Befund immer noch - hoffentlich nicht- die Möglichkeit besteht, das noch Krebszellen da sind.
Jedenfalls haben die Ärzte sofort eine parenterale Ernährung angeordnet, die ich ihr am Abend über die liegende Portnadel anhänge. (bin Krankenschwester)
Ich muss ehrlich gestehen, ich hatte zuvor noch nie gehört, das man parenterale Ernährung auch zu Hause machen "kann". Aber ich habe eingewillig, da ich ja auch möchte, das meine Mama zu ihren Kalorien kommt..
ABER...und das ist auch meine Frage an euch: Mir ist aufgefallen, das meine Mama jetzt kaum mehr isst, auch kaum mehr trinkt, und sich sehr auf ihre Kalorien in "die Vene" verlässt. Mittlerweile bekommt sie auch schon 500ml EMI dazu. Es wäre eigentlich so gedacht gewesen: 1000 Kaloieren parenterale, 1000 Kalorien oral. Auf die orale Menge kommt sie nie und nimmer.
Ist es wirklich gut, jeden Tag parenteral zu ernähren?
Hat jemand Erfahrung mit der parenteralen Ernährung?
Kann man überhaupt wieder so "schnell" zunehmen?
Ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße
Nicole
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  #2  
Alt 14.08.2012, 11:16
crab crab ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2006
Beiträge: 129
Standard AW: Magenkrebs/Ernährung

Hallo Nicole,

ich denke, dass ich Dir etwas weiterhelfen kann.
Bin selbst betroffen, habe seit April 2010 keinen Magen mehr und
beschäftige mich intensiv mit diesem Thema.
Von Anfang an bekomme ich parenterale Ernährung und habe einen Ernährungstechniker an meiner Seite, der für mich jeweils
die beste Zusammenstellung der parenteralen Ernährung berechnet. Dies geschieht von ihm in enger Zusammenarbeit mit meinem Hausarzt.

Bei täglicher parenteraler Ernährung muss mindestens viertel-
jährlich Blut abgenommen und die Leberwerte kontrolliert
werden. Denn bei täglicher PE besteht die Möglichkeit, dass
sich eine Fettleber entwickelt.

Bei Deiner Mutter wäre es evtl besser, die cal. auf 1500 anzu-
heben, und zwischen den Infusionen 1 Tag Pause zu lassen, so
wie ich es mache.

Damit würdest Du 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn
so müsste Deine Mutter an 1 Tag ihr Essen oral zu sich nehmen. Die orale Aufnahme von Speisen ist übrigens sehr
wichtig für die Dünndarmzotten, denn diese würden ohne orale
Speisengabe verkümmern und ihren Zweck nicht mehr er-
füllen, die ganzen Nährstoffe, Mineralien und Vitamine nicht
mehr aufnehmen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass ohne Instrictfaktor, der
im Magen ist, kein Vitamin B 12 mehr aufgenpmmen werden
kann, dies muss künftig mittels Spritze zugeführt werden.
Durch die fehlende Magensäure kann der Körper auch kein
Magnesium mehr aufnehmen, dies kann mit Brausetabletten
zugeführt werden.

Was den Kalorienbedarf betrifft, so hat ein Magenresektierter
einen um etwa 1/3 höheren Bedarf als ein gesunder Mensch.
Um an Gewicht zuzulegen, wäre eine tägliche Zufuhr von etwa
2300 cal nötig. Hierzu könnten auch hochcalorische Getränke
wie z.B. Fresubin provide eingesetzt werden, die in diesem
Fall auch verordnungsfähig sind.

Bei weiteren Fragen bitte einfach melden.

LG Wolfgang
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