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  #1  
Alt 17.08.2010, 20:12
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Ich auch

Whow, so viele Jahre mit dieser Erkrankung? Das tut so gut zu lesen!!!
Wollte grad schreiben (und tu es jetzt auch):
Schau auch mal hier, Lilli! Kämpfe für Dich!

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...5&postcount=14


Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

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  #2  
Alt 19.08.2010, 17:09
Lilli44 Lilli44 ist offline
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Standard AW: Ich auch

So,nun weiter.

Ich mache mir wegen einem Vorfall und einer fesstellung von vorgestern Sorgen.

Auf dem heimweg von meinem Therapeuten muß ich u.a.eine Strassenkreuzung überqueren.Ich lief ein paar schritte und plötzlich ohne erkennbaren Grund konnten sich meine Füße nicht mehr weiterbewegen,sie blieben einfach stehen obwohl ich versuchte zu gehen,ich konnte nicht laufen.
es war ein gefühl,als würden meine Füße mir nicht mehr gehorchen wollen,die Autos links und rechts hupten und schimpften mich aus,ich hätte sie nicht alle,aber ich konnte einfach nicht laufen,dieser Stillstand meiner Füße dauerte so 2 min,2 min,die mir wie eine Ewigkeit vorkamen,ich hatte solche Angst,denn wo werde ich als nächste stehenbleiben ohne das ich es will?
Ich dachte die ganze Zeit,ich verblöde langsam.Auf einer Strassenkreuzung ohne Grund stehen zu bleiben,das war ein so schreckliches gefühl,das steckt mir noch immer in den Knochen.

Dann bemerke ich seit einiger Zeit,das ich vergesslich werde,immer wenn ich von der Therapie kam(das mache ich schon Jahre so)habe ich die Theragespräche in mein Tagebuch aufgeschrieben damit ich es nicht mehr vergessen kann,und damit ich es loslassen konnte.
Jetzt ist es einige Zeit so,das ich schriftlich das nicht mehr kann,denn sofern ich vor dem Schreibblock sitze,kann ich mich an nichts mehr erinnern was wir in dem Gespräch besprochen hatten.
Erzählen geht so einigermassen aber das aufschreiben geht nicht mehr.Auch das macht mir Sorge,denn immer mehr von meiner Fähigkeit entschwindet mir.

Mein Thera meinte,das sind schon die ersten Ausfallerscheinungen die vom Gehirntumor stammen können,das bedarfe einer erneuten Abklärung.
Und er sagte mir auch,diese neuen Symptome sagen mir auch,ich dürfe nicht mehr verdrängen,es sei schon zu offensichtlich das mit mir was nicht mehr in Ordnung ist.
Er sagte mir,ich kämpfe so sehr innerlich mit mir,damit nichts nach aussen sich zeige,egal ob es die Krankheit ist oder meine Gefühle,ich wehre mich imens,und das "stehenbleiben"auf der Kreuzung und der anfangende "Gedächtnisverlust"sei ein Zeichen,das sie gesehen und wahrgenommen werden wollen,denn dahinter verstecke sich das,was ich so verdränge.

Ich weiß wie ein "Sterbeprozess"verläuft,und ich bin wirklich ohne das ich es bewusst steuern kann in der 2.und dritten Phase,wobei sich die Positionen sich wechseln oder nur eines davon auftritt.Das wären leugnen/nicht wahrhaben wollen/nicht glauben können,und Wut,Verzweiflung,Agression.
Ich bin noch nicht soweit zu aktzeptieren,denn mit dem aktzeptieren wird das "loslassen"eingeläutet.Ich weiß nicht,ob ihr das versteht.

Und bevor hier jemand denkt,ich hätte nicht auch die zweite meinung eines anderen Arztes eingeholt den muß ich sagen,ich habe das alles getan,auch dieser Arzt mußte bestätigen was der erste schon bereits festgestellt hatte.

Und ganz sicher probier ich alles was ich tuen kann um den Krbes zu besiegen aber ich bin nun mal ein realist und kein optimist.
Und meine neusten "Erscheinungen"kommen nicht einfach so,das hat schon seinen grund.


Eine sich sorgende Lilli44
  #3  
Alt 19.08.2010, 19:35
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Ich auch

Liebe Lilli .......

alles was ich Dir schreiben könnte drückt nicht aus, wie sehr ich mit Dir fühle
und bei Dir bin.

Zitat:
denn mit dem aktzeptieren wird das "loslassen"eingeläutet.Ich weiß nicht,ob ihr das versteht.
Ja - und Du hast recht damit.
Man kann nicht loslassen, wenn man nicht soweit ist dass man das "Jetzt" und den Weg, der vor einem liegt, akzeptieren gelernt hat.

Dein Therapeut hat wohl recht, dass das, was Du nicht sehen willst (weil Du es nicht verkraften kannst) sich auf andere Art seinen Weg sucht, damit Du es sehen lernst.

In diesem Moment wünschte ich mir, ich könnte zaubern
oder Dir ein kleines Wunder schicken ...

Mit Dir fühlende und traurige Grüße,
Angie
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  #4  
Alt 20.08.2010, 10:38
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hohesonne hohesonne ist offline
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Standard AW: Ich auch

Liebe Lilli.....

Was kann ich dir schreiben......?
Nur, vielleicht, daß ich an dich denke - täglich - und mich frage: wie mag es wohl Lilli gehen....??

In Gedanken nehme ich dich ganz sanft in den Arm.......

Ganz liebe Herzensgrüße von Bettina
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Manchmal wollt ich fast verzagen und ich glaubt ich trüg es nie. Und dann hab ich's doch getragen. Aber fragt mich bloß nicht wie.
H.Heine

Mein Mann: Zustand nach Hirntumor OP 2001,
Chemo, Bestrahlung. Jetzt Spätfolgen und Folgeschäden von der Hirnbestrahlung
Zustand nach Schlaganfall 2001
Herzkrank
Lebt seit 2015 in einem Pflegeheim
  #5  
Alt 20.08.2010, 10:41
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Ich auch

Liebe Lilli,

Zitat:
Zitat von Lilli44 Beitrag anzeigen
... Auch das macht mir Sorge,denn immer mehr von meiner Fähigkeit entschwindet mir.
Mein Thera meinte,das sind schon die ersten Ausfallerscheinungen die vom Gehirntumor stammen können,das bedarfe einer erneuten Abklärung.
Und er sagte mir auch,diese neuen Symptome sagen mir auch,ich dürfe nicht mehr verdrängen,es sei schon zu offensichtlich das mit mir was nicht mehr in Ordnung ist.
Er sagte mir,ich kämpfe so sehr innerlich mit mir,damit nichts nach aussen sich zeige,egal ob es die Krankheit ist oder meine Gefühle,ich wehre mich imens,und das "stehenbleiben"auf der Kreuzung und der anfangende "Gedächtnisverlust"sei ein Zeichen,das sie gesehen und wahrgenommen werden wollen,denn dahinter verstecke sich das,was ich so verdränge.
Ich verstehe das nicht. Es geht Dir saubeschissen (verzweih das Wort), Du bist Dir völlig im Klaren, worum es geht, und dann redet Dein Thera von "nicht verdrängen"? Das halte ich für völlig unangebracht. Schon allein der Vorwurf des Verdrängens hat meines Erachtens nichts in einer therapeutischen Sitzung verloren. Dein Thera kann sich ja darüber Gedanken machen, aber dann muss er auch so geschickt sein, dass er Dich durch vorsichtiges Fragen langsam auf die Fährte setzt, so dass Dir von selbst ein Licht aufgeht.

Aber letztlich bestimmst Du allein, wie weit Du Dich den anstehenden Fragen und Problemen öffnest, und vergiss nicht, dass Verdrängen auch seine guten Seiten hat: die Verdrängung hilft Dir auch, den Alltag zu bewältigen in Deiner Geschwindigkeit und in Deinem Rhythmus. Du kannst nicht schneller als Du kannst, und Du solltest Dich von nichts und niemanden unter Druck setzen lassen! Ich wünsche Dir so sehr, dass Du den Blick frei bekommst für das Schöne und das Gute, was Dir jetzt hilft!

Beste Grüße
Ecki
  #6  
Alt 21.08.2010, 18:24
parigo parigo ist offline
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Beiträge: 127
Standard AW: Ich auch

Salut Lilli

Hast Du Dir Hilfe beim Sozialdienst geholt?
Die Helfen bei Behördegänge und wenn es darum geht das Dich jemand betreuht.Du solltest nicht mehr aleine zu Therapeuten gehen, nicht das Du wieder nicht mehr laufen kannst.Du brauchst und Du hast Anrecht auf Unterstützung.

Gruss

Parigo
  #7  
Alt 22.08.2010, 14:10
Lilli44 Lilli44 ist offline
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Beiträge: 59
Standard AW: Ich auch

@parigo

Ja,ich hab mich schon vor geraumer zeit um eventuelle Hilfsangebote gekümmert,denn das ich einma Hilfe gebrauchen werde,damit war zu rechnen,ein Anruf genügt und die Hilfe wird gestartet.
Zusätzlich treffe ich mich jede Woche mit meiner Hospizhelferin,die bietet mir auch soviele Möglichkeiten an,wie mir geholfen werden kann.
Ich bin selbst Hospizhelferin und hole mir Hilfe von einer Hospizhelferin,klingt doch etwas absurd oder nicht?
Meine Hospizhelferin ist sehr nett,ich bin gern mitlerweile mit ihr in Kontakt.

Der Vorfall mit der Strassenkreuzung ist bisher nicht wieder aufgetaucht,ich hoffe,das es ein "Ausrutscher"war *hoff*
Aber im Unterbewusstsein spielt diese Angst auf jeden Fall eine Rolle,das sich so etwas wiederholen kann.
Wenn der Eindruck hier entstehen könnte,mein Thera setzt mich da irgentwie unter Druck oder verlangt von mir etwas,was nicht machbar ist,dann muß ich bekräftigen,das genau das mein Thera nicht macht.
Er lässt mir alle Zeit und gibt mir jeden Raum um mich mit der Krankheit auseinander zu setzen,oder anfange "loszulassen".
Mein Thera sagt nie zu mir:ich möchte das sie dies oder jenes anfangen oder das aufhören,er lässt mir meine Wege selbst machen,er weist mir lediglich die Richtung und fragt mich dafür was ich brauche um diese Richtung einzuschlagen.

Wie wichtig findet ihr Therapeutische Begleitung bei Krebs?


Lilli44
  #8  
Alt 22.08.2010, 18:00
parigo parigo ist offline
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Beiträge: 127
Standard AW: Ich auch

SEHR WICHTIG


für die Betrofene und Ihre Angehörige.

Gruss

Parigo
  #9  
Alt 22.08.2010, 21:16
Benutzerbild von hohesonne
hohesonne hohesonne ist offline
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Standard AW: Ich auch

Ja, ich finde es auch sehr wichtig,liebe Lilli.
Ich selbst (Angehörige) habe alle 2 Wochen entlastende Gespräche. Mein Mann möchte es für sich selbst nicht in Anspruch nehmen Das finde ich sehr schade, weil ihn das sicher oftmals entlasten würde.

Zu diesem "Vorfall" neulich bei dir ist mir noch folgendes eingefallen:
BEVOR mein Mann wusste, das er krank war, hatte er eine ähnliche Situation: er hatte grade seine Arme hochgehoben und bekam sie nicht mehr runter. Er beschrieb es als eine Art Leere im Kopf. Es war furchtbar beängstigend.
Er wusste auch plötzlich nicht mehr wie man schreibt, wie Buchstaben gemacht werden. Er nahm zwar wahr, das er es nicht konnte, aber konnte es nicht.
Manchmal war auch die Sprache weg. Es dauerte einige Minuten bis sie sich wieder "einschliff".
Das alles hat sich gelegt.
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Manchmal wollt ich fast verzagen und ich glaubt ich trüg es nie. Und dann hab ich's doch getragen. Aber fragt mich bloß nicht wie.
H.Heine

Mein Mann: Zustand nach Hirntumor OP 2001,
Chemo, Bestrahlung. Jetzt Spätfolgen und Folgeschäden von der Hirnbestrahlung
Zustand nach Schlaganfall 2001
Herzkrank
Lebt seit 2015 in einem Pflegeheim
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