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  #1  
Alt 27.10.2012, 12:34
Tommys Tommys ist offline
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Registriert seit: 27.10.2012
Beiträge: 2
Böse Magenkrebs und die Ärzte

Hallo ihr, ich möchte mich auch einmal an euch wenden und fragen ob so etwas bei euch auch schon vorgekommen ist.

Es geht um meine Frau. Sie ist Mitte 40 und an Magenkrebs erkrankt.

Mitte 2011 hatte sie Beschwerden mit dem Magen, mit viel betteln wurde eine Magenspiegelung durchgeführt. "sieht alles gut aus, ist nur der Schließmuskel und dadurch kommt die Magensäure zurück". Herbst 2011 wurde nochmal eine Spiegelung durchgeführt. Der selbe Kommentar. Februar 2012 nochmal Spiegelung. Diagnose leichter Verdacht auf Magenkrebs bzw. ein Geschwulst in der Speiseröhre. Überweisung in eine Klinik in Niedersachsen. Nach deren Magen- und Bauchspiegelung war ohne Probe schon der diffuser Margenkarzinom deutlich zu sehen. Damals uT3 uMNx.
Also ab zum Onkologen, der legte die EOX Therapie fest. 3x Zyklen.
Ich hatte ihn gefragt ob man während der Chemotherapie kontrolliert ob diese auch anschlägt. " nein das braucht man nicht und macht man auch nicht"
Ergebnis nach der Chemotherapie Tumorstadium ypT4 ( 0/48), M1 (Pertioneum), G2.
Magenop erfolgreich durchgeführt. Bauchfell und Dickdarm angegriffen.
Danach Reha. Jetzt sollte die Chemotherapie weiter gemacht werden, wieder EOX. Ihr ging es aber nach der Reha so schlecht, ihr war 24 Stunden lang schlecht und sie müsste sich permanent übergeben. Weißer zäher Schleim.
Ab in Krankenhaus nach einer Woche ging es wieder. Fing dann ab wieder an, künstliche Ernährung zu Hause, weil sie nichts mehr essen konnte. Dann ein Zyklus Chemotherapie und wieder in Krankenhaus wegen Erbrechen.
Ach so der Port ging natürlich bei der ersten Chemotherapie auch nicht, die haben den Schlauch zugenäht gehabt.
Jetzt habe ich den Onkologen gefragt warum er damals nicht kontrolliert hat und warum dieselbe Chemotherapie jetzt weiter gemacht wird. "das ist so üblich. Das der Krebs darauf nicht anschlägt oder so wie bei meiner Frau auch viel großer, kann schon mal passieren. Aber die Therapie wurde nunmal so festgelegt, also macht man die auch so zu Ende". Die Ärzte haben gesagt meine Frau war kurz davor das sie sie wieder zu machen wollten. Ein bisschen mehr und sie hätten nicht mehr operiert.

Jetzt liegt im Krankenhaus und weiß von diesen ganzen Geschichten zu Glück noch nicht alles. Aber ich habe jetzt unheimlich Angst das sie stirbt. Dann gibt noch Aussagen von "nach der Op mit guten Heilungschancen bis zu das wird nichts mehr"
Wo sind die Ärzte die sich wirklich noch um einen Patienten kümmern, wo doch schon so viel schief gelaufen ist. Es geht her nicht um einen gebrochen Arm oder so, es geht um leben oder sterben.

Tommys
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  #2  
Alt 27.10.2012, 12:41
I.J. I.J. ist offline
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Registriert seit: 19.11.2008
Beiträge: 430
Standard AW: Magenkrebs und die Ärzte

Lieber Tommy...

ja. Leider habe ich auch schon sehr viel Kummer mit den Ärzten erlebt . Man muß ein ganz ganz dickes Fell entwickeln, um daran und am gesamten Gesundheitssystem nicht zu zerbrechen.

Sammel Deine Kräfte und setze Dich durch gegen die Ärzte die nur nach Schema F vorgehen. Notfalls mach Dich auf die Suche nach einem anderen Arzt. Es ist ein steiniger Weg ...


LG und alles Gute für Euch!,
I.J.
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  #3  
Alt 27.10.2012, 14:32
puppe88 puppe88 ist offline
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Beiträge: 209
Standard AW: Magenkrebs und die Ärzte

Hallo Tommy,

ich glaube ich würde an deiner Stelle auf die Barrikaden gehen....
Mein Vater hatte Magenkrebs und er hatte insgesamt 3 verschiedene Chemos (man wusste seit der versuchten OP, dass er Bauchfellmetastasen hatte). Bis ihn die zum Teil massiv schwerwiegenden Nebenwirkungen (zum Beispiel Nierenbeckenentzündung) dazu zwangen, die Chemo einzustellen. Allerdings hat ihm keine einzige irgend etwas "gebracht".
Uns wurde aber anfangs zumindest die Hoffnung gemacht, dass es mehrere Wirkstoffe gäbe, die man ausprobieren könne. Ich kann das in keiner Weise nachvollziehen, warum an der Chemo für dein Frau festgehalten wird, wenn doch jetzt bereits klar ist, dass sie nicht wirkt.
Ich weiß nicht, in welchem Teil von Deutschland ihr wohnt - aber vielleicht könntet ihr die Überlegung mal in Betracht ziehen, ob ein Zentrum, welches auf Behandlung von Peritonealcarcinose (Bauchfell) spezialisiert ist, eine Option für euch wäre.
Ich weiß auch nicht, ob euch jemand aufgeklärt hat, dass die Prognose um vieles schlechter ist, wenn das Bauchfell bereits betroffen ist. Es gibt aber eben Zentren (man liest immer wieder von einem Dr. Müller oder Dr. Piso in Regensburg), die zum Teil sehr gute Erfolge mit ihren OPś bzw. den dortigen Chemos haben.
Ich wünsche euch alles Glück der Welt!

Liebe Grüße
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  #4  
Alt 27.10.2012, 14:40
JE2309 JE2309 ist offline
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Ort: franken
Beiträge: 71
Standard AW: Magenkrebs und die Ärzte

Empfehlung für Zweitmeinung bzgl. Therapie: Dr. Herwart Müller, Würzburg, surgicaloncology.de - auf Bauchfell spezialisiert und menschlich echt in Ordnung. Würd ihm die Geschichte samt Diagnosen mailen.

Die ganze Lage downt Dich sicher schon genug - deiner Frau würd ich es so weit wie möglich ersparen - wenn Du die Kraft aufbringst und es schaffst, niemandem an die Gurgel zu gehen dabei, würd ich den Ärzten die es in Deinem Fall betrifft, ein entsprechendes Feedback geben - wie man sich behandelt fühlt, welche Auswirkungen es auf einen hat usw.. Für Euch, für alle anderen, die solchen Ärzten noch begegnen, für die Mediziner selbst.

Alles Gute.
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  #5  
Alt 27.10.2012, 14:43
Benutzerbild von Rickerl
Rickerl Rickerl ist offline
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Beiträge: 196
Standard AW: Magenkrebs und die Ärzte

Es ist leider so wie "puppe88" geschrieben hat
Ich kann leider wieder mal nicht verstehen, wie Ärzte "ausprobieren" wo sie anscheinend keine Ahnung haben?
Wie kann ein T3 während der Chemo zu einem T4 werden? Okay es war nicht patologisch gesichert, aber das ist echt hart!
Leider hilft das jammern jetzt keinem, vor allem nicht deiner Frau!
Wie Puppe88 schreibt, sie muß in eine Klinik die Erfahrung mit BachfellMetas hat! Auch wenn es weit von euch zu Hause ist! Alles andere ist unverantwortlich! Die Namen hat sie dir ja bereits genannt, das sind die Ärzte die hier im Forum immer wieder erwähnt werden!

Leider ist die Aussicht auf Heilung bei Metas im Bauchfell gering, aber mit einer guten Behandlung kann das fortschreiten erheblich gemindert werden! Wenn da Ärzte von Heilung sprechen, dann ist da was nicht in Ordnung!
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #6  
Alt 27.10.2012, 21:04
Tommys Tommys ist offline
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Registriert seit: 27.10.2012
Beiträge: 2
Frage AW: Magenkrebs und die Ärzte

Ich muss dazu noch sagen das die ersten drei Spiegelungen in unseren Ortsansässig Krankenhaus gemacht worden sind. Die Chemotherapie fand in der größten Onkologie in unserem Nachbarort statt. Die Op ansich dann in der größten Uniklinik in Niedersachsen. Jetzt ist sie durch die starke übelkeit in einem ganz anderen Klinikum in unserer Nähe. Dort habe ich auch die sehr schlechte Nachricht erhalten. Ich habe jetzt am kommenden Montag einen neuen Gesprächstermin. Das bedeutet wir sind jetzt bei der vierten Stelle.
Ich will auch keine Klage gegen den oder die Ärzte anstreben, aber das ist doch schon grobfahrlässige Körperverletzung. Wenn meine Frau dieses nicht überleben sollte werde ich alles dran setzten das so etwas nie wieder passieren kann.
Bei der IKK hat man mir lapidar gesagt, was sollen wir dann da machen. Da können wir ihnen nicht helfen.
Der Arbeitgeber hat sie diese Woche auch noch gekündigt.
Eigentlich kann da nichts mehr kommen.........
Die größte Hoffnung die wirhaben ist, das meine Frau solche Sachen schon öfter mitmachen müsste und am Ende ist doch alles den Umständen entsprechend gut ausgegangen ist.
Schilddrüse nach der Op Blutgerinnsel in der Narbe , also nachschneiden.
Hautfarbener Schwarzer Hautkrebs. Aber da war es durch zu Fall rechtzeitig.
Grützbeutel aus dem Rücken geschnitten, Wunde ist 1 1/2. Jahre nicht geheilt, nachdem wir dem zuständigen Arzt die "Pistole auf die Brust gesetzt haben" hat er uns nach Hornheide in die Hautklinik geschickt . Nach 2 Wochen war die Wunde zu.
So gibt es bei ihr noch viel mehr Sachen .

Aber wir geben nicht auf. Meine Frau ist ein Kämpfer und ist dank meiner intensiven Fürsorge immer noch sehr gut drauf. Sie kann immer noch lachen.
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  #7  
Alt 28.10.2012, 12:50
larap larap ist offline
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Registriert seit: 31.05.2012
Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs und die Ärzte

Hallo Tommys,
das ist eine wirklich unschöne Geschichte und ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass euch das nächste Gespräch eine bessere Auskunft und auch ein besseres Gefühl gibt.
Ich kann in Hinblick auf die Ärzte nicht derart negatives bestätigen, aber auch bei meiner Mutter wird gerade mit verschiedenen Chemos hin und her experimentiert. Da auch bei ihr das Bauchfell befallen ist, hat man vorne herein auf eine OP verzichtet und sie wird nur noch palliativ behandelt, was nach meiner Erfahrung bei allen Magenkrebs Patienten mit Metas im Bauchfell durch geführt wird. Da das Bauchfell sehr schlecht durchblutet ist, geht man davon aus, das eine Chemo dort nicht nachhaltig wirkt. So wurde es mir das zumindest gesagt. Aber da deine Frau noch recht jung ist, solltet ihr auf jeden Fall den o.g. Spezialisten kontaktieren. Auch bei meiner Mutter wurde vor einem Jahr bei einem ersten MRT keinerlei Befund festgestellt, was aus heutiger Sicht nicht möglich sein kann, da bei ihr bereits Leber, Lymphen etc betroffen sind. Ich war wirklich wütend auf/über die Unfähigkeit dieses Radiologen, aber im Endeffekt ändert es nichts mehr an dem heutigen ist-Stand und so konzentrieren wir uns auf den aktuellen Moment, alles jetzt noch machbare und vor allem eine möglichst gute Lebensqualität. In der Hinsicht werden wir glücklicherweise auch gut von den Ärzten beraten, die bei ihr auch schon Chemokombinationen geändert bzw. abgesetzt haben, weil es ihr damit einfach zu schlecht ging. Hatte leider zur Folge, das die Metas erneut explodiert sind, aber so hangeln wir uns von Therapie zu Therapie damit es ihr möglichst lange noch möglichst gut geht. Es tut mir leid, dir keine erfreulicheren Infos zukommen lassen zu können, aber ich denke es ist auch wichtig eine realistische Einschätzung und Meinung von den Ärzten zu bekommen, was bei euch nicht der Fall zu sein scheint.
Ich drücke euch ganz fest die Daumen und wünsche euch beiden viel, viel Kraft und gute Energie!
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