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  #1  
Alt 19.12.2014, 13:46
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Stadtkatze Stadtkatze ist offline
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Standard Entscheidung bei BSDK?

Hallo,
ich wende mich jetzt Rat suchend an euch hier im Forum, da ich mir von Betroffenen Tipps und Ratschläge erhoffe.

Bei meiner Mutter wurde vor ca 10 Tagen ein Tumor am Pankreaskopf diagnostiziert. Zuerst sprachen die Ärzte von einer Zyste, danach dass man den Pankreas total entfernen müsste. Ich hatte diese Infos nur von meiner Mutter und wollte auch mit einem Arzt sprechen, da ich auch aus dem medizinischen Bereich komme. Meine Mutter war sofort gegen die OP. Bei diesem Gespräch wurde dann recht um den heißen Brei geredet und gemeint, die OP wäre halt die einzige Chance. Da hakte ich dann nach und wollte wissen, ob wir von einem Pankreas Ca reden - die Antwort war: sehr wahrscheinlich. Natürlich weiß man von der Bildgebung ohne Punktion nicht so genau ob gut- oder bösartig. Aber sie vermuten eine bösartige Tumorerkrankung, die offenbar noch nicht Metastasen gestreut hat und nur durch eine Whipple Op in Schach zu halten wäre. Der Gesprächstermin beim Chirurgen war auch schon fixiert und überschnitt sich dann mit dem Gespräch des Internisten. Der Chirurg war sehr nett und erklärte ausführlich die Schritte bei der OP, allerdings beantwortete er die Fragen meiner Mutter, die doch zum teil kritisch waren, etwas schnippisch. So in etwa:Wie es den Patienten nach dieser OP so gehe, mit: Sie leben alle noch! bzw auch: Ob sie, da es doch eine sehr große OP sei, da nicht auch verbluten könnte: Bei mir nicht, denn es blutet bei mir nie! Im großen und ganzen drängten sie uns, recht bald die Op durchzuführen und die Unterlagen zu unterschreiben. Meine Mutter braucht aber noch Bedenkzeit, noch dazu will sie vorher einige Dinge regeln und auch vor Weihnachten nichts überstürzen. Eine 2tmeinung einzuholen wurde uns auch angeraten. Auf meine Frage hin, welche Alternativtherapie man hätte, wenn sie sich nicht operieren lasse wurde mir gesagt, es gäbe nicht wirklich eine. Den Pankreas biopsieren sie nicht, das wäre zu riskant. Im Befund las ich später, dass der Radiologe aber eine Biopsie anrät. Mittlerweile weiß ich auch, dass in manchen Spitälern sehr wohl eine Pankreaspunktion durchgeführt wird. Da sich meine Mutter zur OP so schnell sowieso nicht entschließen kann, waren wir noch in einem 2ten Krankenhaus.

Dort wurde schon sehr Tacheles geredet. Vom Internisten dort bekamen wir die Auskunft, dass seiner Meinung mach auch die OP die notwendige Therapie wäre, da es operabel ist und derzeit keine Metastasen zu sehen wären, der Gallengang schon etwas eingeengt und die Chance ohne OP sehr schlecht stehen würden, nämlich wenige Monate noch zu leben. Die OP sehe er in kurativer Absicht. Wir hatten dann noch ein Gespräch mit dem Onkologen, der im Grunde das selbe sagte.
Meine Mutter meint, es wäre egal wie sie sich entscheiden würde, sie weiß dass es so oder so schlecht ausgehen würde.

Sie sagte mir schon vor 3 Monaten, dass sie glaube sie habe Krebs. Sie spüre dass etwas in ihr wächst, was da nicht hin gehöre. Ins Krankenhaus zum durch checken wollte sie aber nicht. Bis sie vor 3 Wochen immer wieder kolik- artige Schmerzen hatte, wo sie glaubte sie hätte kleine Steinchen im Gallengang (die Gallenblase wurde schon vor Jahren entfernt) und die Schmerzen halt der Gallensteinkolik ähnlich waren. Sie wollte trotzdem nicht zum Arzt bis ich sie nötigte sich eine Überweisung zu holen um das ansehen zu lassen. So wurde man fündig beim Tumor am Pankreas.

Sie nimmt die Diagnose teils abgeklärt, teils traurig und schwankt zwischen der OP und der palliativen Therapie. Jetzt nimmt sie nur Tramaltabletten gegen die Schmerzen, mit diesen kommt sie gut aus, allerdings geht es ohne Schmerztabletten nicht.
Von außen kommen natürlich gute Ratschläge, wie sie soll zu alternativen Heilern gehen, ja keine Chemo machen lassen, irgendeine Saftdiät usw. Das wiederum macht mich wütend, weil die Leute gar nichts über die Diagnose wissen, nur dass sie ev Krebs hat und ihr so unvernünftige Dinge einreden.

Meine Bedenken bei der OP sind eher, die Komplikationen. Ich habe Angst vor Anastomoseninsuffizienz, Fisteln, Entzündungen, undichte Nähte usw und weiß nicht ob sie die verlängerte Lebenszeit nicht mehr im Krankenhaus unter Schmerzen und Leiden verbringt. Dazu muss man halt sagen, sie ist jetzt 75 Jahre und von natur aus eher robust und immer fest am arbeiten. Sie hat ihre Tiere und ihren großen Garten wo sie sehr viel arbeitet. Ohne diese Selbständigkeit und diese Arbeit hätte sie keinen Lebensinhalt mehr. Und sie weiß, dass sie das nach dieser OP nicht mehr in dieser Form ausüben könnte. Das macht ihr halt auch sehr zu schaffen. Vor einigen Tagen war sie noch eher für die OP, heute hat sie mich angerufen und gesagt, sie will sich nicht operieren lassen, weil sie jetzt mit den Tabletten annähernd schmerzfrei ist und alles arbeiten kann. Und danach geht das nicht mehr so - das möchte sie nicht. Ich selber, kann ihr nur beratend zur Seite stehen, aber ihr keine Entscheidung abnehmen (wie sie schon gefordert hätte) da ich selber hin und her gerissen bin. Wenn das eine rationale Entscheidung wäre, allein mit den Fakten die vorliegen und ich keinen emotionalen Bezug hätte, würde ich auch sagen: natürlich, wenn die OP in kurativer Absicht ist, muss man das Risiko eingehen. Aber so einfach ist es nicht. Mit meinen 25 Jahren Berufserfahrung in Intensivpflege habe ich alle Möglichkeiten im Kopf die mich leider nicht klar denken lassen.

Danke für's zuhören (lesen)
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  #2  
Alt 19.12.2014, 14:36
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Standard AW: Entscheidung bei BSDK?

Liebe Stadtkatze,

Willkommen hier erstmal im Forum.
Ich kann Dich soooo gut verstehen, denn wir standen Anfang August genau vor derselben Entscheidung: Tumor Pankreaskopf eventuell mit Lebermetastasen bei meiner Mutter, 73 Jahre alt, sonst fit. Die Leber konnte man nicht punktieren da die zwei auffälligen Stellen ungünstig lagen, den Pankreas wollte man nicht punktieren da die Gefahr der Krebszellverschleppung zu groß sei. Nach der Bildgebung sah alles nach Krebs aus. Man riet uns zur OP in der man gleich die Leber mit abklären wollte. Wir haben uns dafür entschieden und es nicht bereut. In der Leber gab es keine Metastasen und die OP konnte im Gesunden durchgeführt werden. Obwohl meine Mutter viele Komplikationen mitgenommen hat (Fistel, Wundheilubgssörung) und es dauerte bis sie wieder auf den Beinen war, bin ich jetzt beeindruckt von ihrem guten Allgemeinzustand. Sie war drei Wochen im KH, hatte ca zwei Monate noch eine Drainage und hat vor zwei Wochen die Chemo begonnen. Sie hat keine Schmerzen, keine Verdauungsprobleme und ca 5 Kilo abgenommen. Sie ist nicht mehr so belastbar wie vorher, hat jetzt eine Putzfrau und legt sich einmal am Tag kurz hin. Ansonsten fährt sie Auto, geht mit Freunden weg, ins Theater, spazieren... Alles ganz normal.
Ich denke, ich würde euch , wenn deine Mutter sonst gesund ist, zur OP raten. Das Leben verändert sich schon , aber die Chance auf eine längere gute zeit ist auf jeden Fall höher als ohne OP. Eine Heilung ist trotz OP sehr unwahrscheinlich, aber in Zentren liegen die 5-Jahresüberlebebsraten nach RO -Resektion bei 20%! Ohne OP 0%.
Geht auf jeden fall in ein Zentrum!!
Die OP ist eine Chance die nur wenige haben.

Dennoch kann es auch anders laufen. In dem Krankenhaus in dem ich arbeite, sind die beiden letzten Whipple-operierten kurz danach an Komplikationen gestorben. Die waren aber auch an vielen Begleiterkrankungen erkrankt.

Ich wünsche Euch alles nur erdenklich gute und die richtige Entscheidung.

Ich kann euch nur Mut machen.

Jana
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  #3  
Alt 19.12.2014, 23:52
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Geliplie Geliplie ist offline
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Standard AW: Entscheidung bei BSDK?

Liebe Stadtkatze,

Ein operabler Bauchspeicheldrüsenkrebs ist wie ein sechser im Lotto. Nur wenige haben diese Chance, da meist schon metastasen unterwegs sind. Was haben wir uns gefreut, als es hieß, dass Mama operiert werden kann, es könnte uns nicht schnell genug gehen.

Meine Mama war auch 75 und hat die OP selbst recht gut weg gesteckt.

Niemand konnte ahnen, dass Mama 4 Tage später einen Herzinfarkt erleidet...

Viel Glück euch und dass ihr die richtige Entscheidung trefft. Lasst euch nicht zu viel Zeit, uns sagten sie, es zählt jeder Tag.

Geli
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  #4  
Alt 20.12.2014, 21:13
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Entscheidung bei BSDK?

Liebes Katzerl!

Dumme Situation, trotzdem willkommen hier!

Deine Mama scheint mir eine starke, um nicht zu sagen dickköpfige Person zu sein ! Die noch viel zu tun und viel vor hat! Und das sollte sie genießen können.

Natürlich ist mit Krebs nix mehr wie es war, es wird auch nie wieder so sein!

Aaaaaaber mit der Op hat sie eine Chance, v.a. dann, wenn sich das mistige Zeugs noch nicht vermehrt hat!
Dann ist die Op sicher die Chance, noch vieles zu machen, zu erledigen, zu arbeiten!

Sicher wird das kein Zuckerschlecken, aber eben eine Chance!

Und jetzt könnte es sein, dass ich ein wenig hart klinge:
Das ganze Leben ist lebensgefährlich, palliativ und immer tödlich!!! Wie lange es dauert und wodurch wir das Zeitliche segnen, wissen wir nie! Es könnte ein Herzinfarkt, Schlaganfall oder auch ein Autounfall sein. Bummmmms und vorbei!

Mit der Op bekommt sie eine Chance, die sie bei Herzinfarkt, Schlaganfall oder Autounfall vermutlich nicht hat!

Meiner Schwie-Mu haben sie um 1950 ziemlich viel von der BSD entfernt. Sie hat noch viele Jahre zwar insulinspritzend gelebt und ist 1995 dann mit 80 gestorben, an Herzversagen! Dazwischen hat sie immer hart gearbeitet! Und die Medizin war ja in den 50ern lange nicht so weit wie jetzt!

Mutmach-versuch
Alles Gute für euch, auf dass ihr die richtige Entscheidung trefft!
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Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
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  #5  
Alt 04.01.2015, 14:10
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Stadtkatze Stadtkatze ist offline
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Standard AW: Entscheidung bei BSDK?

Hallo,

Danke für eure Antworten und Ermutigungen. Leider komme ich erst jetzt zum antworten. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan.

Wir haben uns eine 2te Meinung in einem anderen Zentrum geholt, die nicht wirklich anders ausfiel. In diesem Zentrum wurden heuer 60 solcher Operationen durchgeführt und wir bekamen eine gute Aufklärung mit all den möglichen Komplikationen - aber auch die (beruhigende) Information dass die Komplikationen in diesem Zentrum frühzeitig erkannt und behandelt werden, weil eine gute Zusammenarbeit mit den Spezialisten (in dem Fall Radiologen/Internisten) gewährleistet ist und sie auch viel Erfahrung haben. Dem gegenüber steht das erste "Zentrum" in dem wir waren, wo derartige Operationen letztes Jahr gerade 9x durchgeführt wurden und es, Zitat: "zu keinen Komplikationen kommen wird, weil wir einfach gut sind". Die Vertrauensbasis war im ersten Krankenhaus von Anfang an irgendwie gestört.
Außerdem wurde mir auf nachfragen, wo es noch ein Pankreas Zentrum gibt, erklärt, dass das hier das größte und einzige sei (und man 300 km zum nächsten fahren müsste) nur um dass in Selbstrecherche rauszufinden, dass das nächste und eigentlich wirklich spezialisierte nur 30 km weiter ist.
Einen Termin beim Onkologen hatten wir auch, wo wir gleich mal 10min von einer anderer Patientin sprachen, weil sie den Namen falsch geschrieben hatten. Von da an wusste ich, dass das in diesem Krankenhaus nix wird.

Meine Mutter hat sich über die Feiertage allmählich doch für die OP entschieden, weil die Schmerzen mehr werden und sie doch merkt, dass alles langsam schlechter wird. Die einzigen Wackelpunkte sind, wenn sie "gute" Tipps und Bücher über Wunderheiler, Saftkuren und Handauflegern usw bekommt - von Leuten die rein gar nix wissen über die Diagnose/Prognose, aber doch so viel, dass man Krebs auf keinen Fall mit Chemie und Operation entgegenwirken darf sondern das mit alternativen (teuren) Mittelchen zu Wege bringen muss. Natürlich kennen jetzt viele Menschen, die genau das gleiche gehabt haben und durch diverse Wunderheiler geheilt worden sind.
Das macht mich einerseits sprachlos, andererseits wütend - dass man so respektlos und unverschämt jemanden verunsichert und eventuell von einer vernünftigen Entscheidung abbringt. Zum Glück hat der Arzt im Krankenhaus ihr im Vorhinein gesagt, sie soll nicht auf die Geschichten und Therapievorschläge von anderen hören.
Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht grundsätzlich gegen alternative Therapien, aber in dem Fall hilft es wohl erst nach der OP, vor allem wenn man weiß was es für ein Tumor ist, begleitend zu unterstützen.
Jedenfalls muss ich seit vielen Tagen gegen Wunderheiler - Geschichten reden, das kostet auch mir Energie.
Die Operation ist nun für Mittwoch angesetzt. Mir schwirren natürlich viele Gedanken im Kopf rum, ich hoffe natürlich dass alles gut geht.

Lg Stadtkatze
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  #6  
Alt 04.01.2015, 15:11
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Entscheidung bei BSDK?

Hallo Katzerl,

dieses erste Kh, die strotzen ja vor Selbstbewusstsein, aaaaaaaber 9x gegen 60x, spricht wohl für sich!

Ich find es besser, wenn die Ärzte sagen, was alles passieren könnte als wenn man nix davon sagt!

Nur ein Beispiel: Mir hat man im Vorfeld meiner Op nur am Rande gesagt, dass ein Stoma nur absolut eventuell nòtig wäre! Ich bin dann aufgewacht, als eine Schwester die andere fragte: "Ap???" - "Klar, hat se!" Den Schock konnte ich lange nicht verdauen und bin erstmal wieder in der Narkose verschwunden!

Auch halte ich es nicht für schlimm, für ein richtig spezialisiertes Zentrum 300km zu fahren, ich bin zu meiner Op 700km gefahren, weil man hier bei uns von "inoperabel, nicht heil, aber behandelbar, Sie haben noch ein paar Monate!"

Wunderheiler sind sehr suspekt, wer sich da behandeln lassen will, na denn man zu, auch wenn ich selber nix davon halte!

Aber sei es wie es sei, ich wünsch euch Kraft und halt euch die Daumen!
Weg mit dem Dreck!!!
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Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
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  #7  
Alt 05.01.2015, 14:38
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Geliplie Geliplie ist offline
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Liebe Katze,
Ich wünsche euch für Mittwoch alles erdenklich Gute.
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Geändert von gitti2002 (05.01.2015 um 14:42 Uhr) Grund: PN
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  #8  
Alt 09.01.2015, 00:48
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Geliplie Geliplie ist offline
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Liebe Katze, wie ist es gelaufen? Habe an euch gedacht...
Die Geli
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  #9  
Alt 09.01.2015, 20:56
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Stadtkatze Stadtkatze ist offline
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Hallo,

danke für's an uns denken das ist sehr nett. Die OP ist komplikationslos verlaufen. Meine Mutter kam am späten Nachmittag auf die INT und schlief recht tief und fest als ich kurz zu Besuch kam. Da es schon Abend war, weckte ich sie auch nicht auf. Am 1. postop. Tag, also gestern schien sie sogar "relativ" fit, hatte erträgliche Schmerzen und sprach ein wenig mit mir. Sie konnte mir auch sagen, dass nur der Pankreaskopf entfernt werden musste und sie noch 2/3 des restl. Pankreas hat. Links und rechts jeweils eine Drainage. Heute Nachmittag hatte sie kurz vor meinem Besuch heftigste Schmerzen wo auch jegliche Schmerztherapie nicht wirklich griff. Hydal läuft im Perfusor, Novalgin bekommt sie zwischendurch, was ich so gesehen habe. Weitere Schmerzmedikamente halfen nichts und schließlich bekam sie einiges zur Beruhigung, weil man an ein leichtes Durchgangssydrom dachte, da sie sich recht aufregte und vermutlich auch ein wenig verwirrt war. Zudem war ich nach dem MedCocktail auch übel. Ein Ultraschall zur Kontrolle wurde auch sofort gemacht - es hat sich zum Glück keine Komplikation gezeigt.
Heute Abend hab ich mit ihr kurz telefoniert, sie ist sehr müde und kann kaum sprechen aber es scheint ihr besser zu gehen. Morgen kommt anscheinend die Magensonde weg. Da bin ich gespannt ob sie (falls sie überhaupt darf) ein paar Löffel Kost bei sich behält. Diagnose gibt es natürlich noch nicht, hab auch nicht gefragt da wir sowieso vor der OP die Info bekommen haben dass der Befund ca 2 Wochen dauern wird. Und jetzt ist mir einfach wichtig, dass sie sich langsam aber sicher gut erholt.
Hat jemand eine Ahnung wie lange diese Drains ca drinnen bleiben werden?

Vielen Dank fürs Lesen

Lg Stadtkatze
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  #10  
Alt 10.01.2015, 15:49
IchinAngst IchinAngst ist offline
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Ich halte euch weiterhin die Daumen das ihr Genesungsprozess gut voranschreiten wird...
LG Ester
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  #11  
Alt 10.01.2015, 21:24
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Liebe Stadtkatze,

schön dass deine Mutter die OP geschafft hat. Der erste Schritt ist getan!
Meine Mutter hatte auch ein Durchgabgssyndrom, ich fand es ganz schön unheimlich, aber es ist ja harmlos.
Aus dem Inhalt der Drainagen werden am 2. oder 3. Tag nach OP die Pankreasenzyme bestimmt, sind die Werte so wie im Blut können sie entfernt werden. Sind sie höher, liegt eine Fistel vor und die Drainagen bleiben bis die Fistel abgeheilt ist. Meine Mutter hatte leider eine sehr hartnäckige und behielt ihre Drainage mehrere Wochen. Mich hat das sehr beunruhigt aber solange alles gut abfließen kann ist das alles nicht so schlimm. Gefährlich sind nicht erkannte und nicht drainierte Fisteln, welche dann die Gefäße angreifen und lebensbedrohliche Blutungen auslösen können. Das ist aber sehr sehr selten.
Ich halte dir und deiner Mutter alle Daumen!!! Es wird schon alles gut werden.

Sei lieb gegrüßt!
Jana
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  #12  
Alt 10.01.2015, 23:17
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Geliplie Geliplie ist offline
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Liebe Katze,
schön, dass alles gut geklappt hat. Weiterhin alles Gute.
Die Geli
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  #13  
Alt 10.01.2015, 23:18
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Stadtkatze Stadtkatze ist offline
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Hallo,
ich danke euch für den Zuspruch. Ich habe eure Geschichten auch gelesen, und gerade deine, Jana, macht mir auch Hoffnung, dass alles gut über die Bühne geht.

Heute haben sie auf der INT die Schmerzen halbwegs gut in den Griff bekommen, allerdings mit viel Medikamenten, wie mir die Schwester sagte. Darum war meine Mutter auch sehr müde, konnte kaum sprechen und das was sie sagte, war etwas verwirrend. Die Schwester meinte auch, dass sie ziemlich Angst hatte am Vormittag, weil sie glaubte sie wäre im Keller allein eingesperrt, (sie liegt in einer normalen Intensivkoje - schätze mal, das hat sie beunruhigt) deshalb bekam sie auch etwas angstlösendes. Ich hoffe wirklich dass sich die Schmerzen nach und nach etwas besser lindern lassen. Heute war ja erst der 3. postoperative Tag, 4-5 Tage INT-Aufenthalt muss man sowieso rechnen. Die Magensonde hat sie sich in der Nacht noch selber gezupft, wäre heut sowieso weg gekommen. Ihr ist auch ständig etwas übel, was aber auch an den Medikamenten liegen kann.
Im Grunde machen sie dort eine sehr gute Arbeit und ich finde, sie ist in guten Händen. Recht viel Infos hab ich jetzt auch noch nicht bekommen.
Soweit mal der Zwischenstand.

Lg
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  #14  
Alt 15.01.2015, 21:24
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Stadtkatze Stadtkatze ist offline
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Hallo ihr Lieben,

ich wollte mal kurz einen Statusbericht abgeben.

Bei meiner Mutter ist es heute der 7. postoperative Tag nach der OP. Seit 4 Tagen ist sie nun von der Intensivstation auf der Normalstation. Es geht ihr den Umständen entsprechend relativ gut. Die extremen Schmerzen, die sie am 2. postoperativen Tag entwickelte dürften außerdem von einem Herpes Zoster ausgehen, den sie schon öfters hatte. Da seit heute ein paar kleine Herpesbläschen am Rücken zu sehen sind, ist die Sache wohl klar. Die Schmerzen werden laut ihr und langsam etwas besser. Sie bekommt aber neben Novalgin, Paracetamol und Xefo auch Morphium in oraler Form. Die 2 Pankreas-Drains sind seit gestern weg. Heute Abend kam auch der ZVK weg. Mit dem Physiotherapeuten geht sie jeden Tag 2x eine Runde durch das KH. Sie selber sagt, dass sie noch zittrig ist und sich auch noch schwach fühlt, aber trotzdem denke ich, dass ihr ihre relativ gute Verfassung vor der OP sehr geholfen hat, denn trotzdem sie "nur" 5 Tage quasi bettlägrig war, sieht man ihr vor allem an den Armen an, dass viel Muskel weg ist.
Die anfängliche Übelkeit hat sich gelegt, sie darf essen und verträgt es auch ganz gut. Das einzige was mich irritiert - vielleicht habt ihr da ähnliche Erfahrungen - ist, dass ihr alles zu salzig ist, (obwohl es meines Empfindens nach nicht versalzen ist) sie hat aber vor der OP schon zeitweise gemeint, dass ihr vieles zu salzig vorkommt. Neben dem Geschmackssinn dürfte auch der Geruchssinn etwas irritiert sein, da sie sagt, es rieche alles anders.
Vielleicht legt sich das wieder, wenn sie weniger Medikamente bekommt. Oder kann es sein dass das Kreon diese Nebenwirkungen macht?
Vergesslich ist sie leider noch sehr. Sie erzählt mir bei jeden Besuch dass ihr bei der Visite so viel gesagt wird, und im Umdrehen hat sie alles wieder vergessen. So viel hab ich allerdings rausbekommen: die Lymphknoten waren wohl nicht betroffen. Endgültige Diagnose in ca 1 Woche, Termin beim Onkologen und nach Abheilung der OP Wunde in ca 6 Wochen Chemo.
Das ist soweit der jetzige Stand der Dinge.

Schönen Abend euch
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  #15  
Alt 19.01.2015, 19:58
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Stadtkatze Stadtkatze ist offline
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Hallo,

heute gab es Neuigkeiten. Meiner Mutter geht's den Umständen ensprechend relativ gut. Schmerzen sind mit Medikamenten erträglich, sie spaziert auch mehrmals am Tag umher und kann auch ein wenig essen ohne zu erbrechen.

Der Befund ist nun da: duktales Adenokarzinom. R1 Resektion,pT3 pN0 (0/23) cM0 L1 V0 Pn1 G2. AJCC Stadium IIA.

Gespräch mit Onkologen: in ca 6 Wochen Beginn mit Chemo. Ursprünglich wollte man sie in eine Studie bringen, was aufgrund des Melanoms, dass sie voriges Jahr hatte, nun doch nicht möglich ist. Grundsätzlich wäre der TheapiePlan mit Gemcitabine: 1x/Woche Infusion für 3 Wochen, dann 2 Wochen Pause. Über 24 Wochen lang. Dazwischen 3monatige CT Kontrollen.

Der Schnellschnitt hat ergeben: Pankreasrand tumorfrei, im Bereich vom Choledochusrand perineurale Tumorausbreitung möglich.

Eventuell darf sie auch diese Woche schon heimgehen, wenn die Klammern der Bauch OP entfernt wurden und sonst alles passt.

Liebe Grüße

Geändert von Stadtkatze (19.01.2015 um 20:28 Uhr) Grund: Ergänzung
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