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  #1  
Alt 15.02.2016, 12:11
Benutzerbild von Tante_Hermine
Tante_Hermine Tante_Hermine ist offline
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Beiträge: 44
Standard Teilzeit und (Teil)erwerbsminderungsrente??

Hallo,

ich komme zu dem Thema nicht weiter, vielleicht könnt Ihr mir helfen:

Ich bin 42, alleinerziehend, Kinder 8 und 10. Schwerbehinderung 50 GdB.
Daher also Alleinverdienerin. Ich arbeite 25h/Woche, seit Mai 2015 arbeite ich wieder nach 16 Monaten krank (Brustkrebs).
2015 ging es mit der Arbeitszeit noch, da ich viel Resturlaub und Restüberstunden hatte und daher meist nur 15, max. 20 Stunden/Woche gearbeitet habe plus noch viel Urlaub.
Seit Januar 2016 arbeite ich wieder normal -- und das ist mir viel zu viel, ich schaffe das energiemäßig nicht.
Ich habe es ausgerechnet, auf 20 Stunden reduzieren kann ich finanziell nicht, das reicht einfach nicht.

Haben neben der Krebsgeschichte noch eine Osteoporose und andere "kleine" Baustellen.
Aber das ist nicht so das Thema, eher, dass ich kaum den Alltag bewältige (Arbeit, Kinder, Haushalt), die Energie fehlt.
Nein, ich glaube nicht, dass das das Fatugiesyndrom ist, habe keinerlei Depression, auch keine Motivationsprobleme, und bin auch körperlich fit und agil, es ist einfach Erschöpfung und Fertigsein und das Gefühl, dass die Kombi Kinder und Arbeit derzeit so von mir im Ganzen nicht leistbar ist bzw. zu sehr auf meine Kosten geht, oder besser gesagt, Energien zieht, die ich nicht habe...

Bin ganz alleine mit den Kindern, mein älteres Kind hat auch eine Lernschwäche, so dass es viel Unterstützung bei den Hausaufgaben etc. braucht.

Jetzt habe ich überlegt, ob eine Teilerwerbsrente eine Möglichkeit wäre, auf 20 oder vielleicht sogar 15 Stunden/Woche zu reduzieren.

Könnt Ihr mir dazu was sagen?
Wer kann mich dazu "richtig" beraten?
Der Arbeitgeber wäre vermutlich damit einverstanden, das wäre nicht das Problem, könnte auch normal reduzieren, aber da wir von meinem Einkommen allein leben, geht das halt nicht ohne andere finanzielle Hilfe.
Habt Ihr Ideen?

Vielen Dank!
Liebe Grüße!
__________________
Bin zwar Wenigschreiberin, fühle mich Euch aber sehr verbunden!
Liebe Grüße!
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  #2  
Alt 15.02.2016, 14:40
Nashorn63 Nashorn63 ist offline
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Beiträge: 225
Standard AW: Teilzeit und (Teil)erwerbsminderungsrente??

Liebe Hermine,
bin auch von den BK-Mädels, ich habe mir auch schon Gedanken wegen einer "Teilrente" gemacht, ich war kürzlich zu einem Beratungsgespräch beim Rentenversicherungsträger, dort habe ich mich genau erkundigt, es ist nicht einfach.. FAkt ist aber wenn Du vor 01/1961 geboren bist ist es nicht mehr ganz so einfach mit ner Teilrente, da hat man nicht mehr den "Bestandsschutz"........
Mein Tipp: google mal auf den entsprechenden Seiten, steht auch viel drin einschließlich herunterladen von Formularen, und hol Dir mal ein Beratungstermin.
Es kann auch sein das man Dir den Tipp gibt nochmal eine Reha zu beantragen denn es gilt der Leitsatz "Reha vor Rente".
Ich beantrage mir jetzt noch mal ne Reha (1. NAchsorgereha)und dann kann ja das Leistungsvermögen noch mal neu eingeschätzt werden.

Viel Glück

Gruss vom NAshorn
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  #3  
Alt 15.02.2016, 14:57
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Beiträge: 1.912
Standard AW: Teilzeit und (Teil)erwerbsminderungsrente??

Zitat:
Zitat von Tante_Hermine Beitrag anzeigen
Ich bin 42,
Zitat:
Zitat von Nashorn63 Beitrag anzeigen
FAkt ist aber wenn Du vor 01/1961 geboren bist ist es nicht mehr ganz so einfach mit ner Teilrente,
Sie ist ganz sicher nach 1961 geboren ...

Hermine, mache doch einen Termin mit der Rentenversicherung und lasse Dir ausrechnen, was Du überhaupt bei einer Teilrente bekommen würdest und ob Du davon leben kannst. Ob Du sie bekommst, ist dann eine ganz andere Geschichte. Für nach 1961 geborene meist nicht einfach. Der Behinderungsgrad hat damit nichts zu tun, auch wer z. B. blind ist, kann ja voll erwerbsfähig sein, aber 100 GdB haben.

Zitat:
Zitat von Tante_Hermine Beitrag anzeigen
Nein, ich glaube nicht, dass das das Fatugiesyndrom ist,...
es ist einfach Erschöpfung und Fertigsein und das Gefühl, dass die Kombi Kinder und Arbeit derzeit so von mir im Ganzen nicht leistbar ist
Eigentlich ist die Definition des Fatiguesyndroms diese Erschöpfungszustände, die Du beschreibst. Bist Du in Behandlung? Für einen Rentenantrag ist es meist wichtig, dass man wegen der Beschwerden auch in Behandlung ist, also z. B. Psychotherapie.
__________________
lg
gilda
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  #4  
Alt 15.02.2016, 15:11
Nashorn63 Nashorn63 ist offline
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Beiträge: 225
Standard AW: Teilzeit und (Teil)erwerbsminderungsrente??

Liebe Gilda,
ja klar ist die Hermine nach 1961 geboren, aber mit dem "ausrechnen" vorab ist das nicht so einfach, denn man stellt ja erst mal den Rentenantrag allgemein und im RAhmen der Begutachtung wird ja erst festgestellt ob man weniger als 3 Stunden, oder mehr als 3 Stunden >3 bis 6 Stunden> theoretisch noch arbeiten kann, und vorab man ja nicht sagen kann ob eine volle oder teilweise Erwerbsminderungsrente in Betracht käme.Leider gibt es auch in der Qualität der Beratungsgespräche groooose Unterschiede.
Aber es ist gut wenn der AG sie auch mit vermindeter Stundenzahl (teilweise EU)
weiter beschäftigen würde... denn dazu wäre er gesetzlich nicht unbedingt mehr verpflichtet...., wenn er keinen "leidensgerechten" Arbeitsplatz mehr zur Verfügung stellen könnte

LG vom NAshorn
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  #5  
Alt 15.02.2016, 19:02
Jan64 Jan64 ist offline
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Beiträge: 853
Standard AW: Teilzeit und (Teil)erwerbsminderungsrente??

Hallo Hermine,

Es ist sinnvoll sich als erstes einen Termin bei der Rentenberatung der DRV ( ich nehme an du bist gesetzlich Rentenversichert) zu machen, um zu klären ob du erst mal überhaupt ein Anrecht auf Zahlung einer Erwerbsminderungsrente hast. Dann erfolgt eine Kontenklärung, evtl hast du noch nicht berücktsichtigte Zeiten nachzutragen, damit der Einzahlungsverlauf geklärt ist (da ist jedes Rentenpünktchen bares Geld Wert). Dies ist auch "Gesunden" von Zeit zur Zeit anzuraten. Einmal im Jahr hat jeder darauf Anspruch. Liegt alles lückenlos vor, können die dir schon mal ziemlich genau ausrechenen, welche Höhe die volle, bzw. die halbe Erwerbsminderungsrente bei dir zu diesem Zeitpunkt haben würde. Gleichzeitig können sie dir auch die Zuerwerbsgrenze bei halber Erwerbsminderungsrente benennen, die ist nämlich sehr individuell und du darfst mit deinem Verdienst nicht über diese Grenze kommen sonst gibt es Rentenabzüge. Bei Schwierigkeiten mit der DRV kannst du dich altenativ von einem Sozialverband (VdK oder SOVD) beraten lassen.

Das ist die Pflicht (Bürokratie), die Erwerbsminderung anerkannt zu bekommen steht auf einem ganz anderen Blatt (Wie NAshorn schon geschrieben hat. Reha zur Teilhabe am Arbeitsleben um die Resterwerbsfähigkeit zu beurteilen, weil in Deutschland immer Reha vor Rente geht).

Jan
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  #6  
Alt 16.02.2016, 10:26
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Teilzeit und (Teil)erwerbsminderungsrente??

Guten Morgen,

bevor ihr zur Rentenversicherung geht, führt bitte mal ein Gespräch mit dem Integrationsfachdienst, der für euch zuständig ist. Dieser kümmert sich um Belange zwischen schwerbehnindertem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber.

Mein Mann hatte nach Speiseröhrenkrebs mit Entfernung der Speiseröhre und Magenhochzug das gleiche Problem. Da er erst 48 war, war an eine Rente in irgendeiner Form überhaupt nicht zu denken. Das was er bekommen hätte, hätte alleine die Miete mit den NBK schon geschluckt.

Durch Einschalten des Integrationsdienstes konnte eine Lösung gefunden werden. Ich weiss jetzt grad nicht den richtigen Fachausdruck, aber es ist nach so schwerer Krankheit und mit einem Schwerbehindertenausweis möglich, einen finanziellen Zuschuss zu erhalten, den der Arbeitgeber bekommt.
Für diesen Zuschuss kann er den Arbeitnehmer dann bei gleich bleibendem Verdienst von der Arbeit freistellen.
Bei uns kam das dann so aus, dass mein Mann ungefähr 1 Tag pro Woche weniger arbeiten muss.
Das war eine Riesenerleichterung für ihn.
Natürlich muss der Arbeitgeber einverstanden sein, aber da ihm keine finanziellen Nachteile entstehen könnte das vielleicht auch bei euch klappen.

Viel Glück!

LG Monika
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  #7  
Alt 23.02.2016, 17:42
sandi71 sandi71 ist offline
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Standard AW: Teilzeit und (Teil)erwerbsminderungsrente??

Zitat:
Zitat von monika100 Beitrag anzeigen
Durch Einschalten des Integrationsdienstes konnte eine Lösung gefunden werden. Ich weiss jetzt grad nicht den richtigen Fachausdruck, aber es ist nach so schwerer Krankheit und mit einem Schwerbehindertenausweis möglich, einen finanziellen Zuschuss zu erhalten, den der Arbeitgeber bekommt.
Für diesen Zuschuss kann er den Arbeitnehmer dann bei gleich bleibendem Verdienst von der Arbeit freistellen.
Bei uns kam das dann so aus, dass mein Mann ungefähr 1 Tag pro Woche weniger arbeiten muss.
Das war eine Riesenerleichterung für ihn.
Hallo Monika,
wieviele Prozente (GDB) hat(te) dein Mann denn? Hat er die Prozente über die Jahr behalten?
Was hatte er für Einschränkungen aufgrund der Krankheit/OP? und arbeitet er körperlich?
War diese Stundenkürzung befristet oder auf Dauer?

Bei meinem Partner (52, kein Magen mehr seit Ende NOV - 50%GDB - bis Ende 2017 befristet) steht irgendwann auch eine Wiedereingliederung an und wir wissen noch nicht, ob/wie es funktioniert.. da will ich gerne alle Möglichkeiten in Betracht ziehen/wissen..

Vielen Dank dir

edit: habe inzwischen etwas bei dir nachgelesen und gesehen, dass dein Mann 100% hatte (weißt du ob 50% auch ausreicht?)
wie geht es deinem Mann denn heute? arbeitet er immer noch als LKW-Fahrer?

Geändert von sandi71 (23.02.2016 um 17:55 Uhr)
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  #8  
Alt 23.02.2016, 21:57
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Teilzeit und (Teil)erwerbsminderungsrente??

Hallo,

als der Antrag gestellt wurde, hatte mein Mann 90 %. Ich würd da mal ein Gespräch suchen, ich denke schon dass sowas ab 50 % gehen müsste.
Die Bewilligung muss jedes Jahr verlängert werden. Dieser Antrag auf Verlängerung muss über den Arbeitgeber laufen, dieser bekommt ja auch den Zuschuss. Da sich am Zustand meines Mannes nicht mehr arg was ändern wird, hoffen wir dass es weiterläuft.

Er musste früher als LKW Fahrer auf den Baustellen, die er beliefert hat, öfter körperlich mit anpacken. Das kann er seit der schweren Erkrankung nicht mehr. Er fährt jetzt überwiegend die Lieferungen weg. Das geht noch so grad, er hat ja nach jedem Essen schlimme Probleme, weil der Verdauungsweg nicht mehr komplett ist.
Allerdings muss er wenn keine Lieferungen anstehen auch oft eher nach Hause gehen oder von vornherein zuhause bleiben und das geht dann immer von seinem Urlaub ab. Nicht toll, aber man muss Kompromisse machen. Dadurch dass er durch den Schwerbehindertenausweis 5 Tage mehr Urlaub im Jahr hat geht das.

Macht erst mal die Widereingliederung und dann mal weiter sehen. War dein Mann in Reha? Gerade ohne Magen ist das sehr wichtig wegen dem "Essen lernen".
Ein Bekannter von uns hat auch den Magen raus. Heute - nach einigen Jahren - kann er wieder ziemlich normal essen.

LG Monika
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  #9  
Alt 24.02.2016, 18:13
sandi71 sandi71 ist offline
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Standard AW: Teilzeit und (Teil)erwerbsminderungsrente??

Zitat:
Zitat von monika100 Beitrag anzeigen
er hat ja nach jedem Essen schlimme Probleme, weil der Verdauungsweg nicht mehr komplett ist
ah, das geht bei ihm zum Glück schon wieder ganz gut.. langsam kommt da etwas Routine rein, die nötigen INFOs bzgl. Essen haben wir uns angeeignet (Ernährungsberatung KH, Maestrom-Buch, Forum-Tipps)

danke für deinen Beitrag, wir werden sehen ob/wie es beruflich dann funktioniert.. noch soll er sich etwas auskurieren/Kräfte tanken
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