Sekundärtumore bei MH

Hallo an alle Hodgkin-PatientInnen,

eine große Bitte an alle Hodgkin-Frauen. Beachtet bei der Nachsorge, dass vor allem die Brust genau begutachtet wird. Ich habe mehrfach gelesen, dass es nach Hodgkin-Bestrahlung Mantelfeld zu sekundären Brustkrebstumoren gekommen ist. Ich spreche aus Erfahrung, da ich selbst vor 15 Jahren eine Mantelfeldbestrahlung erhalten habe und jetzt an Brustkrebs erkrankt bin. Angeblich ist es Standard in der Hodgkin Nachsorge, dass junge Frauen bereits ab dem Alter von 25 ein spezielles Mammascreening erfahren. Mir war das nicht bekannt, obwohl ich regelmäßige Untersuchungen bei Allgemeinarzt und Gyn hab vornehmen lassen. Nur meiner eigenen Intuition ist es zu verdanken, dass der Brustkrebs noch keine Lymphknotenmetastasen gebildet hat, da ich auf eine genaue Abklärung der Brust drängte.

Bitte passt auf und nehmt die Vorsorgen wahr!
Alles Liebe für euch alle
Regina

hi, hatte auch MH und wollt dich fragen nach welchem Schema du behandelt wurdest? Ich war vor 5 Jahren krank und im Nachsorge Konzept der Studie HD 95 steht Schreening ab dem 25. Geburtstag. Ist das erst ab dieser Studie so?

Hallo Vienna,

ich hatte vor 15 Jahren nur Bestrahlung von Mantelfeld, paraaortalen Lymphbahnen und Milz. Es bestand damals auch die Option, die Milz zu entfernen. Meine Nachsorge folgte keinem Studienprotokoll und wenn ich mir die Nachsorgekonzepte heute so ansehe muss ich sagen, dass ich das Gefühl habe, die wussten vor 15 Jahren noch nicht richtig damit umzugehen. Mein Strahlentherapeut, mit dem ich jetzt wieder Kontakt habe, da nächste Woche meine Brustwandbestrahlung beginnt, meinte, wenn ich nur 1-2 Jahre später an MH erkrankt wäre, hätte ich auf jeden Fall auch Chemo bekommen. Die Erkenntnisse, dass es nach Radiatio zu Sekundärtumoren kommen kann ist sicher nicht neu und ich hab das damals auch sicher mit unterschrieben, aber ich wurde halt nicht auf die Wichtigkeit einer genauen Mammauntersuchung aufmerksam gemacht. Wenn du möchtest, kannst du ja mal im BK-Forum einen Eintrag lesen, in dem berichtet wird, dass es diese Form der Nachsorge wohl noch nicht so lange gibt
http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=2140

Liebe Grüße Regina

Hi Regina,

ja da besteht anscheinend ein großer Unterschied! Aber: so explizit auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko wurde ich noch nie von einem Onkologen hingewiesen. Das Thema ist nur mal beim Strahlentherapeuten aufgekommen und da auch nur im Nebensatz. Bin ja schon gespannt wie und ob das Screening wirklich durchgeführt wird. Bei den ganzen Einsparungen und Reformen im Gesundheitswesen würde es mich nicht wundern, wenn hier gespart wird!

Hallo Vienna,

da hast du wohl recht mit den Einsparungen im Gesundheitswesen, aber ich an deiner Stelle, würde schon für eine vernünftige Vor- und Nachsorge kämpfen. Wie du im Link siehst, habe ich über das andere Brustkrebsforum bereits 3 andere Frauen kontaktiert, die ebenfalls vor Jahren Bestrahlungen im Thoraxbereich hatten (2 wg. Hodgkin) und jetzt Brustkrebs haben. Also die Wahrscheinlichkeit ist da, es wird dir jedoch wohl niemand direkt ins Gesicht sagen.
Ich wünsch dir alles Gute

Regina