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  #1  
Alt 20.10.2007, 20:10
schnabi schnabi ist offline
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Registriert seit: 20.10.2007
Beiträge: 7
Standard Peritonealcarcinose???

Hallo,
ich bin neu hier und weiß nicht, ob ich hier eine Antwort bzw. Hilfe finden kann, aber ich muss es einfach versuchen.

Mein Vater (66 Jahre) hatte im März 2006 Darmkrebs. Der Tumor wurde entfernt, aber es waren viele Lymphknoten befallen, sodass er 1/2 Jahr Chemo bekam. Bei den Untersuchungen in der Folge war immer alles ok. Auch noch bei der im Juni 2007. Jetzt aber, als er Anfang Oktober wieder CD usw. hatte, die schreckliche Nachricht, dass wieder was da ist......was wurde nicht genau gesagt, nur, dass es nicht gut aussieht.....

Ich habe nun den Radiologischen Befund vor mir und versucht was zu verstehen - ist auch mit Hilfe des Internets eher schwierig. Darum hoffe ich, dass mir jemand von Euch was sagen kann (tippe den Befund einfach mal ab):

"Nunmehr Zeichen der Peritonealcarcinose mit mäßiggradigem Ascites und multiplen, bis 1,2 cm großen (Shortaxis-Durchmesser), patholog. vergrößerten Lymphknoten, betont im Omentum majus. Weiters zeigen sich intraperitoneale Absiedelungen auch an der Leberkapsel, die größte angrenzend an Segment VIII, axial 4,4 x 2,6 cm messend. Die Anastomose am rectosigmoidalen Übergang unauffällig. Keine IIeuszeichen, keine freie intraperitoneale Luft. Im Übrigen Befund idem."

Weiß, dass er nicht mehr geheilt werden kann, aber will wissen, ob es was gibt, was ihm vielleicht eine längere Lebensdauer ermöglicht? Er bekommt jetzt seit letzten Mittwoch wieder Chemo, vorerst bis Weihnachten, mal schauen, ob er anspricht. Zusätzlich spritzt er Mistelpräparate. Es muss doch noch etwas geben???? Vielleicht gibt es auch Spezialisten für sowas? Wenn irgendjemand etwas dazu weiß, bitte, bitte lasst es mich auch wissen. Bin für jeden Rat dankbar.....

Vielen Dank,
Schnabi
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  #2  
Alt 20.10.2007, 23:56
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Linnea Linnea ist offline
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Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 1.338
Standard AW: Peritonealcarcinose???

Hallo Schnabi,

erst einmal möchte ich Dir sagen, wie leid es mir tut, daß Dein Vater einen Rückfall erleben muß. Ich wünsche Euch allen ganz viel Kraft für die nächste Zeit!

Der Befund ins Normaldeutsche gedolmetscht lautet etwa so:

Es sind Zeichen einer Peritonealkarzinose (einer Krebsausbreitung im Peritoneum, dem Bauchfell) vorhanden und nicht allzu viel Bauchwasser (Ascites). Mehrere Lymphknoten sind krankhaft vergrößert, vor allem im Großen Netz (Omentum majus). Im Bauchfell befindliche (intraperitoneale) Metastasen (Absiedlungen) grenzen an die Leber an (das Segment gibt den genauen Ort an). Die Anastomose (die Verbindung - sicherlich ist damit eine bei der Darm-OP chirurgisch angelegte Verbindung zwischen zwei Darmteilen gemeint) an der Stelle, wo Rektum (Mastdarm) und Sigmoid (ein Dickdarmabschnitt) ineinander übergehen, ist unauffällig. Keine Anzeichen für einen Darmverschluß (Ileus). Keine freie Luft im Bauchfell.

Übrigens gibt es auch Operateure, die sich an eine Peritonealkarzinose heranwagen (ich kenne das vorwiegend aus dem gynäkologischen Bereich, als Rückfall-Form von Eierstockkrebs) aber wer in Österreich für eine solche OP in Frage käme, kann ich leider nicht sagen.

Dir und Deinem Vater alles erdenklich Gute!
Linnea
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- Christine Busta -
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  #3  
Alt 21.10.2007, 00:06
schnabi schnabi ist offline
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Registriert seit: 20.10.2007
Beiträge: 7
Standard AW: Peritonealcarcinose???

Hallo Linnea,

danke für Deine Antwort, hat mir schon mal weitergeholfen. Ich will aber einfach nicht glauben, dass man nichts machen kann bzw. abwarten muss. Ich werde auf alle Fälle versuchen, jemanden in Österreich zu finden, der ev. operiert. Weißt Du zufällig auch, was es bedeutet, dass nicht allzuviel Bauchwasser vorhanden ist? Ich bin auch von der größe der Absiedlungen ziemlich überrascht, wie schnell können diese Dinger wachsen? Denk mir halt, da bei der letzten Untersuchung im Juni angebl. noch nichts zu sehen war, wie kann es sein, dass es jetzt aufeinmal so viele und so große sind?

Ich werde meinen Vater unterstützen so gut ich kann, ich hoffe so sehr, dass die Chemo oder die Misteltherapie ihm helfen, noch einige schöne Jahre zu haben.

LG Schnabi
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  #4  
Alt 21.10.2007, 11:25
Benutzerbild von Linnea
Linnea Linnea ist offline
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Beiträge: 1.338
Standard AW: Peritonealcarcinose???

Hallo Schnabi,

ich fürchte, ich kann Dir nicht sehr viel weiterhelfen, da ich gerade in der Klinik bin und die passenden Bücher nicht zur Hand habe.

Aber wenn ich das richtig erinnere (falls es jemand besser weiß, bitte korrigieren), gibt es für Aszites eine Dreiteilung in leicht, mäßiggradig und stark, wobei leicht eine Menge bezeichnet, die normalerweise nur mittels Ultraschall nachweisbar ist. Mäßiggradig ist (glaube ich) bis zu ungefähr einem Liter Flüssigkeit und alles darüber hinaus ist starker Aszites. Aber wie gesagt: Heute ausnahmsweise mal alle Angaben ohne Gewähr, tut mir leid....

Peritonealkarzinosen gehen aber oft mit einer großen Menge Bauchwasser einher.

Was die Metastasen betrifft, so ist es bei dieser Krebsart leider schon möglich, daß sie so schnell gewachsen sind.

Ich finde es prima, daß Du Deinen Vater so gut unterstützt und Dich hier für ihn informierst! Ich hoffe einfach, daß Dir andere Forum-Nutzer noch weitere Infos zur Peritonealkarzinose-OP in Österreich geben können!

Viele liebe Grüße
Linnea
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  #5  
Alt 21.10.2007, 17:57
schnabi schnabi ist offline
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Registriert seit: 20.10.2007
Beiträge: 7
Standard AW: Peritonealcarcinose???

Hallo Linnea,

vielen Dank für die ausführliche Antwort und die netten Worte. Ich werde versuchen, mich morgen mit Ärzten in Verbindung zu setzen und Antworten auf meine Fragen zu erhalten. Ist alles echt nicht einfach, vor allem, da ich in Wien bin und mein Vater in der Steiermark. Somit kann ich nur am Wochenende bei ihm sein und versuche die Ärzte so gut es geht telefonisch zu befragen. Werde mich auch in Wien erkundigen, vielleicht gibt es jemanden in Wien, der sich damit besser auskennt. Bis jetzt hieß es aber nur, dass operieren nicht geht.....man kann nur warten, ob die Chemo greift und dann kann er durchaus noch eine schöne Zeit haben......schrecklich dieser Zustand im Moment. Mein Vater ist übrigens voll zuversichtlich und ich finde es auch gut so.

Warum bist Du im Krankenhaus? Bis Du aus Deutschland?

Alles liebe & nochmals vielen Dank

Schnabi
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  #6  
Alt 28.10.2007, 09:14
Lasna Lasna ist offline
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Registriert seit: 10.07.2007
Ort: Kärnten, Österreich
Beiträge: 33
Standard AW: Peritonealcarcinose???

Hallo Schnabi,

Auch ich bin aus Österreich und derzeit auf der Suche nach einem Operateur für eine Peritonealkarzinose. Es geht um meine Mutter, die an Eierstockkrebs leidet. Wir waren zuletzt bei einem Gynonkologen, der am AKH praktiziert. Er riet jedoch von einer OP ab...

Hast du dich denn schon mit Spezialisten am AKH in Verbindung gesetzt? Bitte lass mich per PN wissen, falls du einen Operateur gefunden hast, ja?

Alles, alles Gute und viele Grüße aus Kärnten an euch beide,
Ines
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  #7  
Alt 28.10.2007, 17:35
schnabi schnabi ist offline
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Registriert seit: 20.10.2007
Beiträge: 7
Standard AW: Peritonealcarcinose???

Hallo Lasna,

ich habe Dir eine private Nachricht geschickt, hoffe Du bekommst Sie auch. Ansonsten melde Dich nochmal, ich habe jemanden in Österreich/Wien gefunden, der operieren würde. Haben am Dienstag noch einen Termin im AKH und werden dann entscheiden.
Ich wünsche Euch alles Gute und freue mich von Dir zu hören,

LG Gabi
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