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  #1  
Alt 21.01.2006, 13:00
chriselis chriselis ist offline
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Standard und was mach´ich jetzt?

Hallo,
bei mir wurde Anfang Januar06, bei einem GanzkörperCT im Rahmen eines Klinikaufenthaltes zufällig eine Raumforderung linke Niere festgestellt.
Ich habe eine Autoimmunerkrankung (HLAB27 Rheumat.Arthritis mit Nierenbeteiligung (Glomerulonephritis) Deshalb 05 schon 2 Biopsien re.Niere.
Jetzt: Urologe+Radiologe Nr. "1" (Uni-Klinik): Verd. auf Nierentumor li, 3cm, sofortige Op.
Dann nach Rat von Freunden Einholung einer 2.Meinung /auch Univ.Klinik/Urologe+Radiologe Nr. "2": Verdacht auf kompl. Zyste li Niere/ 4 cm, irgendwann Op. (Nierenerhaltende Op)
Wem soll ich jetzt glauben, soll ich 3.Meinung einholen?
Kann man tatsächlich auf einem Ct mit Kontrastmittel nicht erkennen ob Zyste oder Tumor?
Würde mich über eine Antwort und ev. Hinweise freuen.
Danke und lieben Gruß
Christa
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  #2  
Alt 21.01.2006, 15:08
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: und was mach´ich jetzt?

Hallo Christa,
eine zweite Meinung einzuholen, wäre auch mein erster Rat gewesen.
Meine Ärzte konnten den Tumor an der linken Niere einwandfrei von einer Zyste an der rechten Niere unterscheiden. Das war vor 5 Jahren. In neueren CTs wird diese Zyste manchmal erwähnt, manchmal nicht.
Du könntest jetzt:
1. Bei Uniklinik 1 nachfragen, warum man dort so sicher ist, daß es ein Tumor sein soll, ob es nicht auch eine Zyste sein kann. Und wie sich beide im CT unterscheiden.
2. Bei Uniklinik 2 umgekehrt nachfragen, warum es denn eine Zyste sein soll, ob es nicht auch ein Tumor sein könnte, bzw warum man eher an eine Zyste als an einen Tumor denkt.
Du schreibst von 2 Uni-Kliniken. Falls beide an einem Ort sein sollten, fällt mir nur München ein. Berlin und Hamburg kenne ich nicht genau genug. Aber Franfurt und Mainz sind ja auch nicht weit voneinander entfernt. Bei Mainz wäre ich vorsichtig. Warum, möchte ich hier nicht öffentlich darlegen.
Natürlich kannst Du auch eine 3. Meinung einholen. Dazu nimmst Du Deine bisherigen Befunde (die Du sicher in Kopie hast) und "Photos" (die kannst Du jederzeit von der Klinik ausleihen) und gehst z.B. zu einem Onkologen. Vorteil: Onkologen operieren nicht!

Du hast eine Autoimmunerkrankung. Da sind die Lymphozyten oft recht zahlreich, auch wenn sie vielleicht nicht über das "normale" Maß hinausgehen. Andererseits weiß ich von einer Krebsklinik, daß bei Krebspatienten die Lymphozytenzahl meistens sehr niedrig ist. So komme ich zu der Überlegung, daß eine erhöhte Lymphozytenzahl auch ein relativer Schutz vor Krebs sein könnte.
Ich denke, daß Du wegen Deiner Grunderkrankung bei einem Immunologen in Behandlung bist. Der kann diese Frage sicherlich besser beantworten.
Alles Gute!
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #3  
Alt 21.01.2006, 16:20
chriselis chriselis ist offline
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Standard AW: und was mach´ich jetzt?

Hallo,
danke vielmals für die so schnelle Antwort. Ich hatte beide Urologen gefragt und die Antwort erhalten, daß Tumorgewebe durch das Kontrastmittel im MRT-Bild angereichtert wird im Gegensatz zur Zyste, es sei denn, wie sie bei mir (Klinik Nr. 2) vermuten,es handelt sich um eine eingeblutete Zyste, dann würde sich das "Eingeblutete" auch durch das Kontrastmittel anreichern.
So habe ich es verstanden.
Ich habe natürlich alle Befunde und auch die MRT-Bilder auf CD und werde jetzt einen Onkologen aufsuchen. Danke nochmals für den Tip!
Hab gerade nochmal meine Laborwerte angeschaut: meine Lymphozyten liegen im Moment ganz nieder (bei6,0 / Normalwert:20-45), auch das Hb ist am unteren Bereich (knapp 10)
Danke nochmals, so ein Forum ist wunderbar, man fühlt sich richtig aufgehoben.
Lieben Gruß
Christa
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  #4  
Alt 21.01.2006, 21:14
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: und was mach´ich jetzt?

Hallo Christa,
die eingeblutete Zyste leuchtet mir ein. Die würde natürlich auch Kontrastmittel aufnehmen. Dazu müßte aber nach meiner Vorstellung die Blutzufuhr aus dem Gefäßsystem fortbestehen. Im Gegensatz zu einem Bluterguß, der, ebenfalls nach meiner Vorstellung, hämodynamisch tot ist.
Die "normale" Zyste enthält nur Flüssigkeit, keine Feststoffe, und wird deshalb im CT schwarz dargestellt.
Die Lymphozytenzahlen, die Du angibst, sind Prozentwerte, und zwar als Anteil der Leukozyten. Das heißt aber z.B., daß diese Zahl auf die Hälfte absinkt, wenn die Leukozytenzahl insgesamt sich verdoppelt. Dadurch wird die Prozentangabe eigentlich wertlos. Aber ich weiß, daß es meistens so angegeben wird. Auch ich muß nach jedem Differentialblutbild rechnen.
Die Ärzte der erwähnten Krebsklinik interessieren sich nur für die absoluten Werte. Als Normalwerte werden hierfür 1 - 3,9 G/l angegeben.
Ich frage mich, warum Deine Lymphozyten so niedrig sind, denn 6% scheinen mir auch ohne Umrechung recht wenig. Bekommst Du wegen Deiner Grunderkrankung ein Immunsuppressivum?
Ja ja, dieser schreckliche unpersönliche Computer, der im Ruf steht, menschlichen Beziehungen im Wege zu stehen, kann doch soviel Hilfestellung transportieren.
Liebe Grüße
Rudolf
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  #5  
Alt 07.02.2006, 21:05
chriselis chriselis ist offline
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Standard AW: und was mach´ich jetzt?

Hallo,

nun ist es sicher, daß es ein Tumor ist. Am kommenden Montag (13.) ist Besprechung für die Op, ob nierenerhaltend oder nicht und überhaupt.
Weiss jemand was oder hat ev. Erfahrung über die nierenerhaltende Op von Popken aus Berlin-Buch (Fluoreszenzphotodetektion)? Kann man von der Größe des Tumors auch auf die ev. Erhaltung der Niere schließen, oder wird das erst während der Op festgelegt.
Wird die Suche nach Metastasen durch ein CT oder MRT vor oder nach der OP gemacht. Auf was muß ich besonders achten bei dieser ersten Besprechung mit dem Operateur,( wurde bisher nur in den Ambulanzen herumgereicht)? Fragen über Fragen!!
Danke jetzt schon für ev. Antworten.
Lieben Gruß
Christa
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  #6  
Alt 07.02.2006, 21:27
SurvivorJens SurvivorJens ist offline
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Standard AW: und was mach´ich jetzt?

Hallo Christa,

ich wurde im Urban in Berlin von Prof.Dr. Weißbach an Nierenkrebs operiert, das war am 30.10.2002. Er hat Nierenerhaltend operiert. Das ging aber nur, weil der Tumor "nur" 3,5 cm Durchmesser hatte, noch total eingekapselt war, und, und das ist wohl das entscheidende, er sich in der oberen Hälfte der Niere befand. Meine Niere hatte eine Länge von 11 cm, die oberen 6 cm wurden samt Tumor entfernt. Sitzt Dein Tumor z.B. mitten in der Niere, so ist eine erhaltende OP wohl kaum möglich.
Übrigens, nach gut 1 1/2 Jahren hatte meine "geköpfte" Niere wieder ihre Ursprungsgröße erreicht.
Ich wünsche Dir alles Gute für die OP und einen guten Heilungsverlauf !

Grüße aus Berlin-Neukölln,

kämpfe weiter, geb niemals auf !

Jens
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  #7  
Alt 07.02.2006, 22:05
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: und was mach´ich jetzt?

Hallo Christa,
zu der Operationsart, nach der Du fragst, kann ich Dir nichts sagen.
Bei mir wurde ein Lungen-CT noch vor der Operation gemacht. Ob das für den Operateur wichtig war, weiß ich nicht. Skelett-Szintigramm und Schädel-MRT wurden noch am Tag der Klinikentlassung für die beiden folgenden Tage vereinbart.
Ob die Niere erhalten werden kann, dürfte nur teilweise von der Größe des Tumors abhängen. Wichtiger scheint mir die Lage. Wenn der Tumor zentral in der Niere liegt, ist es sicher schwierig, drumherum zu operieren. Wenn er aber am oberen oder unteren Ende sitzt, ist es viel leichter. Nach meiner Vorstellung.
Dein Tumor ist 3 - 4 cm groß. Da scheint es mir nicht so wichtig, ob die weiteren Untersuchungen vor der Op. oder nachher gemacht werden. Zu machen sind sie aber auf jeden Fall!
Als Standard wird von vielen Seiten angegeben:
1. Stamm-CT (oder Lunge und Bauch einzeln; kein Röntgen!),
2. Skelett-Szintigramm,
3. Schädel-MRT.
Und nach der Op. die regelmäßige Nachsorge nicht vergessen oder ausreden lassen!
Ich möchte Dir auch die statistische Häufigkeit der Metastasen angeben:
Lunge und Mediastinum 54%, dem Tumor benachbarte Lymphknoten 34%, Leber 33%, Knochen 32%, Nebennieren 19%, andere Niere 11%, Zentralnervensystem 6%.
Für Montag alles Gute!
Rudolf

(ab nächste Woche Mittwoch genehmige ich mir ein paar Tage Urlaub)
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Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
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Geändert von Rudolf (08.02.2006 um 10:38 Uhr)
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