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  #16  
Alt 20.02.2003, 23:01
Claus Hansen Claus Hansen ist offline
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Standard Es ist zum wahnsinnig werden...

Hallo Gerd,

hier die Adresse der Klinik die miner Frau sehr lange gehoöfen hat.
behandelt wurde mit Chemo, es war immer ein ganz spezieller coctail, Dr. Scheller ist auch noch Chemiker. Da gibt es dann schon auch sehr viel Neues

Fachklinik Leonardis
Abt-Walther-Weg 12 - 14
83670 Bad Heilbrunn

Tel 0049(0)8046/1870

Die Ärzte sind gleich
Chef Dr.Dr.Scheller und
Oberarzt Frau Dr. Jacob


Bis Anfang 2001 in Kornwestheim, dann bis März 2002 in der Klinik TriNaturale in Kreuth und jetzt wieder unter altem Namen in Bad Heilbrunn

Allen Kranken Gute Besserung und den Angehörigen viel Kraft.

Gruß
Claus
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  #17  
Alt 21.02.2003, 11:17
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Standard Es ist zum wahnsinnig werden...

Hallo Gerd!
Bei meinem Vater wurde vor zwei Wochen die gleich Diagnose gestellt wie bei Deinem Vater. Ich weiss, was Du momentan durchmachst. Mein Vater wird auf jeden Fall die Chemo machen (Gemcetabine). Ich bin der Meinung, dass der eigene Wille mehr bewirken kann als alles andere und außerdem: DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT!!!
Hier noch ein kleiner Tip: Ein Arzt hat mir Orthomol cor empfohlen. Das sind hochkonzentrierte Vitamine und Mineralien, also alles was der Körper braucht und durch fehlende Nahrungsaufnahme nicht bekommt. Meinem Vater tut dieses Mittel sehr gut. Er ist dadurch schon viel kräftiger geworden.
Ich wünsche Dir und allen Mitstreitern alles erdenklich Gute!!!
Gruß
Sandra
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  #18  
Alt 23.02.2003, 22:28
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Hallo!

Ganz kurz, nur, es war ein anstrengendes Wochenende. Vielen Dank wieder mal an alle für Eure Tipps, Ratschläge und Erfahrungsberichte.
Bei meinem Vater entscheidet sich die nächsten ein, zwei Tage, was genau er als Chemo bekommt und wie alles genau ablaufen wird.
Übers Wochenende konnte ich ihn das erste Mal seit über vier Wochen nach Hause holen, da sein Allgemeinzustand etwas besser war. Er hatte allerdings leider nicht allzu viel davon, da er unter dem Einfluss der Schmerztropfen ständig sehr müde war. Die Schmerzpflaster (Fentanyl) verträgt er besser, allerdings soll das die Darmfunktion zu stark beeinträchtigen, deswegen bekommt er nur welche mit sehr geringen Wirkstoffmengen.
Heute Abend ging es ihm auch wieder ein wenig schlechter, er konnte kaum etwas essen.
Kleiner Hinweis noch zu Vitaminen/Alternativen/Dr. Rath&Co:
Dr. Rath halte ich für einen einen reinen Geldhai, allerdings ist dies nur meine persönliche Meinung ohne Erfahrungswerte.
Eher empfehlenswert scheint mir die Gesellschaft für biologische Krebsabwehr (http://www.datadiwan.de/gfbk/).
Die Beratung ist kostenlos und soweit ich weiss, verkaufen die auch nichts. Selbst wenn die von ihnen empfohlenen Behandlungsmethoden nichts gegen Krebs bewirken sollten, kann vieles der Stärkung des Immunsystems helfen.

Müde Grüße an alle,
Gerd
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  #19  
Alt 23.02.2003, 22:53
Claus Hansen Claus Hansen ist offline
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Standard Es ist zum wahnsinnig werden...

Hallo Gerd,

zur Chemo gehört eigentlich immer eine Stärkung des Immunsystems, eine genaue Beobachtung aller Körperfunktionen usw. Meine Frau war in der Leonardis-Klinik sehr gut betreut und man hat auch sehr viel für das allgemeine Wohlbefinden gesorgt. Mit Massagen, mit Fitnesstraining und auch mit sehr gutem Essen(Buffet). Essen wenn irgend möglich immer im Speisesaal.
Für die Behandlung war immer ein Homöopath mit dabei. Akkupunktur nach Bedarf. Und wir waren noch bei einem antroprosophischen Arzt, der mit einer speziellen Misteltinktur unterstützt hat. Die aber von den "klassischen" Ärzten der Klinik voll akzeptiert wurde.
Devise der Klinik: Eine Behandlung die das Leben lebenswert erhält.

Grüße
Claus
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  #20  
Alt 24.02.2003, 14:51
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Hallo Gerd,

ich bin bei meiner eigenen Suche auf deinen Beitrag gestoßen. Dir zunächst einmal viel Kraft für alles Kommende. Ich kann mich noch gut an die Verzweiflung nach Diagnosestellung (bei meinem Schwiegervater wurde im August 2002 ein inoperabler Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in der Leber und im Bauchfell diagnostiziert) erinnern. Man sucht nach Auswegen, liest in kürzester Zeit Unmengen und ist sich letztlich doch immer unsicher, das richtige zu tun. Ich denke, wichtig ist es, nie die Hoffnung zu verlieren und immer zu sehen, was Deinem Vater gut tut und ihm Hoffnung geben kann. Es ist wichtig, dass er Ärzte hat, mit denen er (und Ihr als Familie) reden und alle Fragen, ggf. hundertmal, stellen könnt. Ich wünsche es Deinem Vater und Euch und hoffe, dass dieses in Tübingen gegeben ist.

Die Behandlung mit Gemzar stoppt die Krankheit ein wenig. Es treten Nebenwirkungen auf, die die Ärzte aber relativ gut im Griff haben. Wir haben sehr schnell noch mit einer unterstützenden Misteltherapie begonnen, die auch von der Krankenkasse gezahlt wird. Nach unseren Erfahrungen erhält sie Lebensqualität und fügt den üblichen Nebenwirkungen keine weiteren zu.

Mein Schwiegervater wird jetzt an der (von dir vielleicht gemeinten) Studie an der Charité teilnehmen. Es soll eine Kombitherapie mit Oxaliplatin/Folinsäure erfolgen. Wir sind banger Hoffnung, dass diese Therapie Erfolge ohne zu große Nebenwirkungen bringt.

Ihr müsst sehen, wie Dein Vater die Krankheit angehen will. Sofern er gerade sehr kräftig und kampfentschlossen ist, sollte man sich auf jeden Fall einmal mit den behandelnden Ärzten der oder einer Studie in Verbindung setzen, um auszuloten, ob das für Euch in Betracht kommt. Man entwickelt schnell ein Gespür dafür, wo man Mensch und wo Objekt ist. (Letztere Erfahrung mussten wir im letzten Herbst, kurz nach Diagnosestellung, machen und es war für alle schrecklich und hat viel Kraft gekostet). Aber Du siehst, wir geben nicht auf und probieren es erneut. Wenn Ihr mit den Ärzten sprecht, solltet Ihr auch immer die Möglichkeit erörtern, soviel wie möglich von Eurem Heimatort aus zu machen. Die meisten Ergebnisse können von Klinik zu Klinik weitergeleitet werden, so dass Deinem Vater Fahrerei erspart wird.

Viele Grüße und gebt nicht auf!

Anke
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  #21  
Alt 25.02.2003, 21:38
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Hallo zusammen!

Es ist schön, dass sich so viele im Forum zu Wort melden, aber auch traurig, dass es so viele tragische Fälle gibt.

Mein Vater hat heute erfahren, dass er an der Charité-Studie doch nicht teilnehmen kann. Irgendwelche Blutwerte sind zu hoch und die Studie erfordert wohl ein ähnliches Ausgangsniveau aller Teilnehmer. Das bedeutet, voraussichtlich morgen beginnt die Standard-Therapie mit Gemzar. Es hat auch wohl keinen Sinn abzuwarten, ob sich die Werte noch verbessern, da heute neben den Leber-Metastasen auch welche in der Lunge entdeckt wurden und keine Zeit mehr verloren werden sollte. Vielleicht schlägt es ja bei meinem Vater an. Hoffentlich.
Der Arzt mit dem wir heute gesprochen haben war sehr nett, aber ein beinharter Naturwissenschaftler. Von allen möglichen begleitenden Maßnahmen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen hält er nichts, geschweige denn Mistel-Therapie, oder ähnliches. D.h. wir müssen uns (mal wieder) selber darum kümmern.
Anke: Zunächst auch an Dich vielen Dank für Deinen Beitrag. Welche Krankenkasse hat denn die Misteltherapie bezahlt? Gesetzlich oder privat?
Wir haben zusammen beschlossen, dass mein Vater die Chemo und die Kontrolle in Tübingen machen wird, auch wenn das jeweils eine Stunde Hin- und Rückfahrt bedeutet. Mit der örtlichen Klinik haben wir eher schlechte Erfahrungen gemacht und wenn es zu irgend welchen Komplikationen kommen sollte, ist er in der Uni-Klinik einfach in besseren Händen.
Zu Oxaliplatin: Sagt mir gar nichts. In der Studie, die ich meine, ging es um Gemzar, Folinsäure (ist übrigens so weit ich weiss ein Vitamin, dass die Wirkstoffaufnahme beschleunigt) und 5-Fluorouracil (5-FU), was ein älteres Medikament ist, das für sich allein in den meisten Fällen wirkungslos gewesen zu sein scheint.
Claus: Ich vermute, eine Privatklinik übersteigt unsere Möglichkeiten, aber könntest Du mir eine Größenordnung sagen, was für Beträge für eine angemessene Behandlung auf einen zukommen würden?

Mal sehen, wie es weiter geht.

Viele Grüße, viel Kraft und alles Gute an alle,
Gerd
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  #22  
Alt 26.02.2003, 07:56
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Hallo

Ich habe schon einmal in diesem Forum eine Frage gestellt (wie man Kinder darauf vorbereiten kann) und bin sonst eigentlich nur Leser dieses Forums. Gestern aber hat eine Psychologin mir einiges zum Nachdenken gegeben. Vielleicht kann mir jedmand weiterhelfen.
Meine Schwiegermutter wird im Wilhelminen KH in Wien mit Gemzar behandelt (5cm Bauchspeicheldrüsentumor und beginnende Lebermetastasierung). Als sie die erste Chemo bekam waren meine beiden Kinder anwesend. Die Ärzte erlaubten sogar, dass sich meine Kleine (6 Jahre) zur Oma kuscheln dürfte, da diese sehr depressiv war. In dieser halben Stunde schien es als ginge die ganze aktive Energie meiner Tochter auf die Oma, und umgekehrt, die verbrauchte Energie auf meine Tochter. Diese bekam Ringe unter den Augen und wurde total erschöpft und müde. Durch eine bekannte Kinesiologin wußte ich, dass meine Tochter die Aura die Menschen umgibt sieht. Sie hat seit dem Angst vor dem Krankenhaus und auch wenn wir die Oma jetzt schon zu Hause besuchen. (Vor was genau ????)
Gestern meinte eine Psychologin folgendes: Wissen sie eigentlich, dass Kinder nicht anwesend sein sollen wenn jemand eine Chemo bekommt? Angeblich wegen der Keimzellen? Und das in jedem Beipacktext steht, dass dann die Kinder auf keinen Fall Zecken geimpft werden dürfen. Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen und wollte auch keinen Arzt danach fragen, denn das Gelächter möchte ich mir gerne ersparen.

Hat das schon einmal jemand gehört?

Ich hab Euch jetzt schon lange genug gequält mit meinem endlos-mail

liebe Grüße

Mimi
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  #23  
Alt 26.02.2003, 09:08
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Liebe Mimi,

also ich finde die Aussage der Psychologin (ist sie wirklich eine??) absurd. Vielleicht liegt es daran, dass Psychologen (im Gegensatz zu Psychiatern) keine medizinische Ausbildung haben. Aber selbst dann...?
Nachdem ich aber kein Arzt bin (kann mich aber erkundigen) gebe ich dir erstmal diese Adresse(hier antwortet Prof.Wust) - da bist du anonym, und es kann dir egal sein, ob gelacht wird oder auch nicht.
http://www.m-ww.de/foren/list.html?num=9

Ich hab auch deinen letzten Beitrag nochmal gelesen. Ich denke die Religionslehrerin hat recht. Bei Kinesiologie und Aura kenne ich mich nicht aus. Aber vielleicht kann deine Kleine wirklich in der Aura ihrer Oma etwas sehen, was ihr Angst macht. Ich denke, dann müsste man ihr auch auf diesem Wege versuchen zu helfen. Wenn du mir schreiben magst: smilie@aonmail.at

Wünsche euch alles Gute!
Afra

PS: auch meine Tochter (damals 10) hat sich im Spital zu ihrem Opa ins Bett gekuschelt - allerdings hat er da noch keine Chemo bekommen. Es war die reinste Harmonie.
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  #24  
Alt 26.02.2003, 12:31
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Hallo Gerd,

die Misteltherapie wird bei uns von einer privaten Krankenversicherung gezahlt, ich meine aber, dass auch die gesetzlichen Krankenversicherungen diese begleitende Therapie bezahlen. Wenn Du möchtest, sehe ich noch einmal genau nach, wie das Präparat heißt. Bei uns wird dieses im übrigen vom Hausarzt verordnet. Ich denke, alles, was Deinem Vater guttut, Vitamine, Spurenelemente etc. solltet Ihr ihm (dann vielleicht über den Hausarzt) zukommen lassen. Zunächst einmal hoffe ich für Euch, dass Ihr Euch in Tübingen gut aufgehoben fühlt.

Dir und allen viel Kraft und Mut!

Anke
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  #25  
Alt 26.02.2003, 18:30
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Hallo Gerd, ich meine, Claus Hansen hätte in einem seiner früheren Beiträge geschrieben, daß die Klinik Trinaturale auch Kassenpatienten aufnimmt? Er wird Dir sicher bald antworten. Übrigens spritze ich mir OHNE Pause seit mehr als 4 Jahren 2x wö. Mistel/Helixor in die Bauchdecke. Meine private Krankenkasse weigert sich, Mistel zu bezahlen. Mit 28 Ampullen kommt man jedoch relativ lange aus und die kosten ca. 145 Euro.Weiterhin alles Gute für Deinen Vater. LG
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  #26  
Alt 26.02.2003, 20:06
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Hallo Gerd,mein Mann bekam das Mistelpräparat Iscador und dieses ist Kassenleistung es gibt darüber ein Gerichtsurteil.Ich habe mich damals mit der Firma in Verbindung gesetzt und die haben mir dasbestätigt.Der Hausarzt hat es meinem Mann verschrieben und ich habe von der Krankenkasse nie wieder etwas gehört.Die Kasse hatte uns immer wieder telefonisch gesagt das Mistel keine Leistung wäre.Man muß hart bleiben .Ich hoffe ich konnte helfen
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  #27  
Alt 27.02.2003, 08:57
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Liebe Afra!

Danke für Deine Antwort. Ich habe sofort an Prof. Wust geschrieben und bekam auch sofort Antwort. Ich finde es nur unmöglich wie einige Menschen (vor allem Psychologen u.ä.) Ängste schüren und erzeugen. Gerade jetzt braucht man Unterstützung und Hoffnung und nicht so wie gestern eine Psychologin im Wilhelminen KH zu meiner Schwiegermutter sagte: Suchen sie sich jemanden für den Haushalt. Meine Schw.mutter meinte es geht schon. Darauf die Psy. Ja aber sie werden bald"!!! nichts mehr tun können. Ich sehe schon ein, dass Ärzte und Pfleger speziell auf einer Onkologie nicht mit jedem mitleiden können, aber gar so einem Angehörigem an Gang (Wurstsemmel essend) zu sagen: Das sieht nicht gut aus fahrens lieber noch im April nach Italien nicht erst im Sommer. Und... wenn sie was brauchen, sie können jederzeit anrufen.
Ist für jemanden der gerade mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird ein Hammer. Als ob sich der Boden öffnet und man stürzt in ein Loch. Ich bin nur froh, dass ich mal in Pharmafirmen gearbeitet hab und einen Pschyrembel zu Hause hab und auch im Büro Zugang zum Internet habe und vor allem diese Seite zu finden.
Nachdem meine Schwiegermutter (Zitat) schauen eill dass alles funktioniert und kaschiert wird, dass sie nicht allem schafft (Haushalt etc.) und auch nichts Alternatives etc. will muß ich lernen mich zurückzunehmen und ihr nicht etwas einreden was sie im Grunde nicht möchte. Im ersten Moment wollte ich angefangen von Ernährung, über Reiki-Massage, etc. einiges organisieren aber sie will davon nichts wissen. Für mich ist es total mühsam nicht zu tun was ich tun würde. - Ich weiß nicht ob ihr mich versteht, so wie ich das hier schreibe.- Bei meinen Kindern und mir da kann ich aktiv etwas tun, hier kann ich nur teilweise etwas tun.
So nun muß ich noch alles lesen, was gestern geschrieben wurde.

Wünsche Euch allen einen angenehmen Tag, viel Kraft und liebe Grüße aus Wien.

Mimi
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  #28  
Alt 27.02.2003, 10:43
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Hi Mimi,

auch ich hab mich nochmal erkundigt (bezüglich der seltsamen Aussage der Psychologin) und ein fassungsloses Kopfschütteln als Antwort bekommen. Naja, du scheinst ja wirklich Pech mit Psychologen zu haben. Denn auch die Meinung" Sie können bald nichts mehr tun" kann man ja z.B. so umschreiben, dass sie sich die Kräfte für etwas Schönes (statt Haushalt) aufheben soll - da das ihrem Immunsystem gut täte..., oder so ähnlich.

Ja das "sich selbst zurücknehmen" ist wohl eines der schwierigsten Dinge in dieser Phase. Schließlich will man das Beste, und das möglichst ohne Zeit zu verlieren. Aber im Grunde kann man nur Vorschläge machen, und den Patienten schließlich voll in dem unterstützen, wofür er sich entscheidet - was immer das ist.

Wünsche dir auch mit deiner kleinen Maus alles Gute - hoffentlich kannst du ihr helfen.

Liebe Grüße zurück (auch aus Wien :-) )
Afra
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  #29  
Alt 01.03.2003, 16:54
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Hallo zusammen,
ich bin eigentlich auch eher eine stille, aber rege Mitleserin in diesem Forum, möchte mich aber einfach noch einmal an Euch wenden:
Bei meinem Vater (61 Jahre, sonst nie krank und fit) ist vor mittlerweile 7 Wochen ein Pankreas-Ca mit Lebermetastasen festgestellt worden. Ich wollte mich mit der Meinung der Ärzte in dem Stadtkrankenhaus nicht zufriedengeben und habe mit Spezialisten gesucht. Es ist wohl wirklich so, daß der Tumor inoperabel ist. Nach längerer Wartezeit (er konnte dann nicht mehr essen, ein By-Pass wurde gelegt) haben die Ärzte dann doch mal angefangen mit der Chemotherapie und sonst nix!!. Ich habe mich hier im Forum schlau gemacht und noch andere Ärzte und Kliniken kontaktiert, die eine wesentlich komplettere Therapie anbieten. Mein Problem und meine Verzweiflung ist, dass ich mit meinem Vater darüber nicht reden kann. Die Ärzte im Stadtkrankenhaus haben mir auch schon gesagt, daß er nicht über die Krankheit reden will. Und wenn ein Patient nicht wissen will, wie es um ihn steht, dann sagen sie es auch nicht.
Er will einfach nichts von der Krankheit wissen - so kann ich auch nicht mit Alternativvorschlägen oder zusätzlichen Möglichkeiten kommen. Keiner kommt an ihn ran - mein Mann nicht, mein Bruder nicht, meine Mutter nicht, ich auch nicht...Er ist eher noch sauer, wenn er mitkriegt, daß ich noch andere Kliniken kontaktiert habe. Seitdem wir von der Erkrankung wissen, haben wir meine ELtern oft besucht; aber es kommt mir so vor, als ob mein Vater auch das gar nicht will.

Ich bin verzweifelt und weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin mir ja darüber bewußt, daß ich ihn zu nichts bringen kann, was er nicht will und woran er nicht glaubt.

Habt Ihr einen Vorschlag, wie ich mich verhalten sollte? Soll ich ihn in Ruhe lassen und nichts mehr unternehmen? Habt Ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht.
Ich bin bereits völlig fertig durch diese Situation und kann damit einfach nicht umgehen.

Vielen Dank und ich wünsche allen viel Kraft, Mut und einen schönes Wochenende.
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  #30  
Alt 02.03.2003, 21:29
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Liebe Sylvia,
vor der ähnlichen Situation stand ich vor einem Jahr. Ich kann Dir nur den einen Rat geben: Mach alles das, was Dein Vater will. Lebe mit ihm, sprich mit ihm und mach Ausflüge mit ihm. Liebe ihn und lenke ihn ab - soweit das geht. Sag ihm immer, daß er Dein Bester ist und sage ihm, was Du an ihm magst. Nenne ihm Beispiele, wo Du ohne ihn in Deinem Leben nicht zurecht gekommen wärst.

Und laß ihm seinen Willen. Wenn er sich von den derzeitigen Ärzten gut behandelt fühlt, dann ist das viel mehr wert, als wenn Du ihn in die Fremde in irgendwelche Anonymitäten schleppst. Laß ihm seine Hobbies und seine Freunde.

Dein Vater will Dich schon sehen. Aber vielleicht will er nicht, daß sich alles nur noch um ihn selbst dreht. Mein Vater wollte das jedenfalls nicht; er wollte, daß alle glücklich sind und keiner seinetwegen leidet. Also haben wir versucht, ihm mitzuteilen, daß er zu unserem Glück dazugehört. Er hat das schon akzeptiert. Daß er auch manchmal sauer war, hing eher mit dem Frust über seine Krankheit zusammen. Er hätte so gern noch viel mehr für uns gemacht; uns geholfen.

Es tut mir leid, daß ich das jetzt sage: Mein Vater ist am Montag gestorben. Am Freitag war Beerdigung - auf den Tag genau ein Jahr, nachdem er in das Krankenhaus kam, wegen seiner Bauchschmerzen. Ich bin fix und fertig. Seit einer Woche bin ich nur am Heulen. Und doch: Die vielen gemeinsamen Aktivitäten im letzten Jahr beruhigen mich ein bißchen, auch wenn sie im Endeffekt wohl nichts gebracht haben.(?)

Als eine meiner zwei Katzen mir einmal eine Maus direkt vor die Füße legte und ich mich darüber aufregte, sagte mein Vater zu mir: "Was soll sie Dir denn sonst schenken, um ihre Liebe zu beweisen?" So fühle ich mich jetzt; ich habe so viel - aus meiner Sicht - versucht. Es war im Ergebnis nicht so wie ich es wollte. Aber was hätte ich ihm sonst schenken können?

Nimm ihn als das was er immer war: Der Chef im Clan. Und wenn er sich nichts sagen lassen will, dann akzeptiere das, er ist alt genug. Aber liebe ihn bedingungslos.

Dir alles Gute und sei stark. Nutze den Tag.

Gudrun
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