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  #1  
Alt 05.10.2013, 11:28
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Malde Malde ist offline
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Standard Schreiben hilft???!!

Ich denke ja...deswegen fange ich heute damit an.

Meine Freundin-STOPP...mittlerweile meine Frau bekam am 16.Sept 2012 die Diagnose mamma ca und betroffene Lymphknoten in der Achsel links. Mit 32 Jahren. Dann folgte der Zyklus von 6 Chemos, Feb 13 =P und anschließende Bestrahlung von 35 Einheiten.

Im April glaubten wir uns auf derSiegerstrasse und Zukunftspläne wurden geschmiedet.

Im Mai 13 kam der Krebs, in Form von Leber-und Knochenmetas zurück.

Danach orale Chemo therapie die Silke überhaupt nicht vertragen hat, zudem noch eine unmenge anderer Schmerzpillen wie Oxy´s und Targin. Innerhalb von 20 Tagen hat sie dann 7 Kilo abgenommen.

Anschließend wurde die Chemo durch i.v. fortgeführt und ein Durogesic Schmerzpflaster angewandt. Hierbei kam dann endlich Linderung von den Schmerzen und Erbrechen.

Aber die Lebermetas setzen Ihr schwer zu, da der Zyklus von einer Woche, wegen schlechter Werte nie eingehalten werden können und die Tumore wachsen. Seit Anfang der Woche kommt nun auch Luftnot dazu (Lungenmetas????!!!)

Soweit zur Vorgeschichte...demnächst mehr.....

LG an EUCH ALLE!!!
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  #2  
Alt 05.10.2013, 22:29
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Hallo Malde,

Ja, das Schreiben hilft auch mir an manchen Tagen, um etwas "Ballast" abzuwerfen. Manches wird einem auch selbst erst richtig klar, nachdem man es niedergeschrieben hat.
Ich wünsche dir, dass du hier ein Ventil findest, das dir zumindest ein klein wenig Druck von der Seele nimmt.

Alles alles Gute für deine Frau und für dich!
Herzliche Grüße
Simi

Geändert von simi1 (05.10.2013 um 22:52 Uhr) Grund: ... die Tücken der deutschen Grammatik ...
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  #3  
Alt 06.10.2013, 10:47
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Malde Malde ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Hi Simi,

zum Glück habe ich ein Ventil. Das ist meine Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebshilfe. Ohne die Arbeit wäre es sehr schwer manche Tage durchzustehen.

Es kommt halt hinzu, das meine Frau und ich an verschiedenen Wohnorten leben, wegen unserem Job. Aber sie hat daheim wenigstens ihre Eltern in der Nähe, die auch viel abfangen können.
Und ich bin natürlich auch in meiner freien Zeit ständig bei Ihr.
Immer wieder den Motivator zu spielen, dass fällt mir nicht leicht und kostet viel Kraft.
An den Tagen auf der Arbeit, besser gesagt im Dienst der JVA, kann und muss ich aber auch abschalten. Abends zwinge ich mich zum Sport-aber an Tagen wie heute wenn es ständig regnet, wird es schwer. Dann schaffe ich auch den Ausgleich nicht und kauf mir nen Sixer und fahre etwas spazieren und höre unsere Lieder.

Ich weiß auch, das in nicht bestimmter Zeit, der Zustand sich verschlechtern wird- dafür habe ich die Rückendeckung vom gesamten Team und kann sofort auf Teilzeit gehen. Dann bin ich ständig bei Ihr.

Aber das Wetter macht echt einen trübselig!

Grüße Malde
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  #4  
Alt 06.10.2013, 13:31
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Hallo Malde,

ich arbeite auch seit Juli wieder und das tut mir gut. Es bringt etwas Ablenkung und ein kleines Stück Normalität in den Tagesablauf.
Seit der Rezidivdiagnose im Januar war ich den gesamten Tag über bei meiner Tochter, zuletzt auch die Nächte. Ich bereue das nicht. Es war gut und richtig so und hat uns viele kostbare gemeinsame Stunden geschenkt. Danach ist es jedoch harte Arbeit wieder eine Struktur zu finden.

Gibt es bei deiner Frau keinen kurativen Therapieansatz mehr? Verzeih die Frage, aber mit dieser Krebsart kenne ich mich nicht aus.

Liebe Grüße
Simi
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  #5  
Alt 06.10.2013, 13:48
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Malde Malde ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Hallo simi,

die Knochenmeta´s wurden mit Bestrahlung (gegen die Schmerzen) und mit der Monatsspritze zur Kristallierung der Knochen behandelt. Nach der Bestrahlung hatte Silke stärkste Schmerzen und war schon fast ein Pflegefall. Ich war in der Zeit drei Wochen krankgeschrieben.

Dann wurden Ende Mai die Metas in der Leber endeckt, Durchmesser etwa 4 cm.

Dadurch sollte sie nun wieder Chemo bekommen, in form von Xeloda als orale Therapie. Die hat sie ganz und gar nicht vertragen. Ich sah einen Menschen dahin siechen. Alles was gegessen und getrunken wurde kam innerhalb von Minuten wieder raus. Auch die Schmerzmedis!

Wir haben dann auf eine Alternative gedrängt und nun ist wieder Chemo i.v. die Therapie. Normalerweise wöchentlicher Rhytmus, aber anhand schlechter Werte ca. alle 3 Wochen.

Es ist momentan schwer eine andere oder zusätzliche Therapie zu versuchen, da meine Frau sich zum Thema Krankheit "dicht" macht und alles abblockt. Alles was mit dem Thema Krebs und Tod zusammenhängt. Ich verstehe das auch voll und kann es auch nachvollziehen-aber ich fühle mich auch in der Klemme. Heimlich über Ihren Kopf mit einem Arzt sprechen, ich glaube das wäre ein großer Vertrauensbruch!!?? Am Telefon ist es eh schwer genug über solche Dinge zu sprechen! Aber am nächsten Wochenende habe ich frei und da sehen wir uns wieder

Dann wird sich alles aus der Situation raus entscheiden. Dir noch ein schönes Wochenende...

LG Malde
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  #6  
Alt 06.10.2013, 13:54
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Hallo Markus,

0h je, das hört sich nicht gut an. Findet auch ein Psychoonkologe keinen Zugang zu ihr?

Noch ein Tipp an dich: Hilfreicher als spazieren fahren, ist spazieren gehen in etwas forscherem Tempo - gerade auch bei diesem Regenwetter. Gut anziehen und raus an die Luft. Das macht den Kopf frei und hilft der Seele ein wenig durchzuatmen. Habe das als sehr wertvolles Hilfsmittel für mich entdeckt.

Einen lieben Gruß an deine Frau und dich
Simi
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  #7  
Alt 06.10.2013, 16:53
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Malde Malde ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Liebe Simi....

hab auch gerade von Dir die post´s bzgl. deiner Tochter gelesen....und mir hat es gleich die Tränen in die Augen getrieben!!! Unbeschreibbar was du hinter dir und vielleicht noch vor dir hast.
es ist die hilflossigkeit und das zusehen müssen, das mich lähmt!

Das mit dem Psychoonkologen hab ich mir auch schon gedacht, aber sselbst bei ihrer mutter macht sie gerade dicht.

Zugang habe ich noch zu ihr, aber über ihre krankheit mag sie mit niemanden reden...wir haben vorhin getelt. und sie würde gerne mit mir verreisen...malediven (wenn es nur gehen würde!!!) Wir haben extra zu unsrer Hochzeit Geld für eine Reise bekommen, aber malediven, da wär alles soweit weg, z.b. das ATZ etc.

Aber wenn es iHr Wunsch wäre??!! Nur der Flug und so weiter, ich würd des so gerne erfüllen....

Ach und wegen dem Spazieren fahren ich bin recht viel unterwegs zu Fuß, vertikal wie horizontal, aber spazieren zu fahren hat dann was lösendes und wetter unabhängiges. Außerdem ist es wie ein Käfig-keiner kann dich ansrprechen und so....tja und heute ist so ein nichtansprechtag

Liebe Grüße Markus
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  #8  
Alt 06.10.2013, 17:42
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Lieber Malde,

vielleicht würde es Deiner Frau guttun, sich hier mit den Mädels im Fortgeschrittenen-Thread auszutauschen? Die unterstützen sich wirklich toll gegenseitig und so schimm es manchmal ist, oft können die anderen Betroffenen einander die Angst etwas nehmen.

Alles Gute

gilda
__________________
lg
gilda
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  #9  
Alt 06.10.2013, 18:00
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Hallo Markus,

der Tipp von Gilda ist super. Vielleicht magst du deiner Frau mal einen Link dieses Threads schicken, wenn ihr mailt?

Hm, Mutter und Psychoonkologe ist nicht vergleichbar. Als Kind hat man im Innersten das Bedürfnis, seine Eltern zu schützen. Ein Psychoonkologe ist eine neutrale Person, die aber die Ausbildung dazu hat, Zugänge zu finden und Unterstützung zu geben. Ich würde den Versuch unbedingt wagen.

Das tut mir leid, ich wollte dir keine Tränen in die Augen treiben, habe aus diesen Gründen extra keine Signatur. Bei Menschen in ähnlicher Situation (Leukämie, erkranktes Kind) schreibe ich deshalb meistens nicht. Möchte mit unserem Verlauf keine Hoffnungen nehmen.
Von "hinten her" betrachtet bin ich nun sogar irgendwie in einer besseren Situation als du. Mit der Mutter eines kürzlich verstorbenen Mitpatienten meiner Tochter bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass uns im Leben nicht schlimmeres mehr passieren kann ... außer ein zweites Kind zu verlieren. Aber solche Gedanken verbieten wir uns strikt.

Ja, heute ist ein Trübsinn-Tag. Mein Mann ist mit den Jungs im Schwimmbad und ich pendle zwischen Gassirunden mit dem Hund, Friedhof, Rechner und Waschmaschine. Eine seltsame Aufzählung ...

Liebe Grüße
Simi

Geändert von simi1 (06.10.2013 um 18:08 Uhr) Grund: Etwas vergessen.
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  #10  
Alt 08.10.2013, 14:08
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Malde Malde ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Gestern hast du geweint am telefon...du hast keine kraft und auch keine lust mehr. die luftnot, erstickungsängste und schmerzen. die chemo schlägt nicht an. die tumore wachsen und jetzt kommt noch eine pneumonie dazu. es zereißt mich wenn ich das höre und heute bin ich am limit! wieder ein neue chemo soll es sein, wieder sollen die haare ausfallen.....du magst nicht mehr. ich verstehe dich so gut-ich glaube dir alles. wenn ich einen wunsch frei hätte, ich würde dir am liebsten deine krankheit abnehmen-sie auf meine schultern nehmen. heute ist ein schwerer Tag!!!!!!!!!!!!
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  #11  
Alt 08.10.2013, 21:17
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Oh nein!
Heute ist wirklich ein bescheidener Tag.
Kannst du zu ihr fahren, Markus?

Viel Kraft und Mut für euch beide!

Simi
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  #12  
Alt 09.10.2013, 14:44
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Hey simi,

sie ist bis Freitag bei Ihren Eltern und abends komme ich endlich heim. Und sie hat sich auch schnell wieder gefangen, die alte Kämpferin


mal sehen was jetzt morgen beim ct rauskommt
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  #13  
Alt 09.10.2013, 19:15
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Hallo Markus,

ich drücke euch ganz fest die Daumen für ein gutes CT-Ergebnis!

Liebe Grüße
Simi
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  #14  
Alt 25.10.2013, 14:16
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Meine Maus hat es nicht geschafft.....

gestern um 9.10 Uhr hatte der Leidensweg nach 13 Monaten ein Ende genommen.
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  #15  
Alt 25.10.2013, 15:41
raumwunder raumwunder ist offline
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Standard AW: Schreiben hilft???!!

Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für dich war, bin ich immer noch.
Gib mir den Namen, den du mir immer gegeben hast.
Sprich mit mir, wie du es immer getan hast.
Gebrauche nicht eine andere Lebensweise.
Sei nicht feierlich oder traurig.
Lache weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Ich bin nicht weit weg,
ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.

Fritz Reuter
__________________
"sed quis custodiet ipsos custodes?" Juvenal, römischer Dichter, 1.-2. Jahrhundert n. Chr.
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