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Wie erzähle ich es Sebastian (Gangliogliom, Hirntumor, er ist jetzt 4 1/2)
Hallo,
bei Sebastian wurde vor 3 Jahren (da war er 1 1/2) ein Gangliogliom diagnostiziert und operiert. Er hat noch einen Resttumor und muß alle 6 Monate zum MR. Zudem bekommt er Antiepileptika. Jetzt ist Sebastian 4 1/2 und er weiß nichts von dem Tumor und auch einen epileptischen Anfall hat er bewußt nie mitbekommen. Die Antiepileptika nimmt er ohne zu fragen, weil er es halt so gewohnt ist.... Wir überlegen nun schon so lange, was wir ihm sagen sollen, wenn er mal zu fragen anfängt. bzw. wieviel auf einmal... ich will ihm keine Angst machen und ihn auch nicht anlügen, nur er fragt auch bis jetzt nicht von selbst. Auch die Krankenhausaufenthalte zum MR nimmt er so hin und hat noch nie gefragt warum. Ich denke, das kommt jetzt irgendwann und bin total überfordert wie ich das Thema angehen soll. Sebastian ist etwas entwicklungsverzögert. Ich möchte ihn auch nicht mit einer zu weit gehenden Erklärung überfordern oder ihm unnötige Ängste machen. Leider habe ich bis jetzt von unseren Ärzten keine Verhaltensstrategie bekommen bzw. als Leitsatz nur einmal: Nur soviel antworten wie er konkret fragt - ist das genug? Eure Meinung wäre interessant! Danke Claudia |
#2
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AW: Wie erzähle ich es Sebastian (Gangliogliom, Hirntumor, er ist jetzt 4 1/2)
Hallo Claudia,
es tut mir sehr leid, dass euer Kleiner in so jungen Jahren schon soviel Negatives erleben muss (und ihr natürlich auch). Wie man Euch geraten hat, würde ich es auch machen wollen. Wenn er konkret nach etwas fragt, würde ich antworten, da er sonst anfängt sich irgendwelche Fantasien auszudenken und evtl. Angst bekommt. Worte wie Tod, Sterben, Krebs usw. sollten selbstverständlich nicht in der Erklärung enthalten sein (weißt Du ja auch selbst)! "Lügen" ist ein zu hartes Wort, denn letzten Endes versuchst Du ja nur, ihn und seine Kindheit zu schützen, soweit das möglich ist. Eine Umgehung der konkreten Wahrheit, kann und wird dir niemand übel nehmen und solltest Du auch selbst nicht! Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute! LG Sandra |
#3
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AW: Wie erzähle ich es Sebastian (Gangliogliom, Hirntumor, er ist jetzt 4 1/2)
Hallo Claudia, ich weiß, in welchem Zwiespalt ihr steckt! Meine Tochter starb im letzten Okt. 12jährig an einem GBM, und ich hätte ihr nie die Wahrheit gesagt, ich bin immer für Ehrlichkeit, aber was dieses Thema angeht, hab ich Nina das "Blaue vom Himmel" heruntergelogen! Sie wusste, das sie Krebs hat, war in alles involviert, aber als man uns sagte, das der Tumor explodiert war und man nichts mehr machen kann, da ging die Lügerei los und es war richtig! Ich stimme der Aussage des Arztes voll zu, sagt nur soviel, wie nötig! Ich glaube, man wächst mit der Krankheit, ihr werdet es richtig machen, instinktiv! Ich wünsche euch ganz viel Kraft, alles wird gut!!! Liebe Grüße Ute
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#4
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AW: Wie erzähle ich es Sebastian (Gangliogliom, Hirntumor, er ist jetzt 4 1/2)
Hallo Ute,
das tut mir sehr, sehr leid. Ich kann vielleicht ein bisschen nachempfinden, wie schwierig es ist, sein Kind zu verlieren. ca 1 Jahr nach Sebastian's OP wurde meine Tochter tot geboren, daher weiß ich wie schlimm der Verlust eines Kindes ist. Umso mehr will ich bei Sebastian jetzt "alles richtig machen". Ich bin immer noch unsicher was ich Sebastian überhaupt erzähle, vielleicht begrenze ich es ja zunächst auf die Epilepsie... Danke für Eure Antworten Claudia |
#5
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AW: Wie erzähle ich es Sebastian (Gangliogliom, Hirntumor, er ist jetzt 4 1/2)
Liebe Caludia,
das was Ute gesagt hat ist richtig. Antworte nur auf die Fragen, die konkret gestellt werden und wäge ab, ob Du sie ganz ehrlich beantworten sollst. Wenn so ein kleines Kind fragt, muss ich sterben ? Dann hat das eine andere Tragweite als wenn ein 15 jähriger das fragt und ein nein ist dort vollkommen OK. Wir hoffen natürlich nicht, dass Dein Kleiner jemals eine solche Frage stellt und das die guten Prognosen der Ärzte eintreffen und es ihm in Zukunft wieder richtig gut geht. Alles Gute E. Junge
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www.strahlemaennchen.de Herzenswünsche für krebskranke Kinder |
#6
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AW: Wie erzähle ich es Sebastian (Gangliogliom, Hirntumor, er ist jetzt 4 1/2)
hallo,
unser sohn ist krank, nur weiß leider keiner genau was oder wie, und wir gehen alle 4-6 wochen die lk´s im US nachsehen zu lassen, die bisher 3 op´s hat er ohne fragen über sich ergehen lassen, wir haben im von "blöden" knubbels erzählt, als der sohn meiner freundin dann leukämie bekam haben wir unserem kleinen erzählt das der "böse" knubbels hat, von ihm kam dann: werden blöde knubbels auch mal böse. unseren sohn treibt immer mal wieder die frage um ob man vorher weiß wann man stirbt, ob sterben weh tut etc. leider finde ich darauf keine antwort. da er zudem epi hat und auch medis nimmt haben wir ihm erzählt das die medis "für die zacken" sind. er geht auch nicht EEG machen sondern "zacken schauen", und je nachdem wie die "zacken" sind, werden die medis mehr. vieleicht wäre was in dieser richtung von blödem/ bösen ding im kopf das "weggemacht" wurde ja was. für usneren kleinen ist das mit den "zacken" gut nachvollziehbar, da er ja die "zacken" vom eeg sieht, er nahm nun auch ein jahr medis für/ gegen die LK´s ( 3 er kombi von antibiotika und tbc medis, leider ohne erfolg) da kam von ihm mal, lieber lassen wir die knubbel alle wegschneiden dann sind sie weg rosi |
#7
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AW: Wie erzähle ich es Sebastian (Gangliogliom, Hirntumor, er ist jetzt 4 1/2)
Hallo Claudia,
ich würde auch erst einmal abwarten bis Sebastian Fragen stellt. Unser Sohn ist 2004 mit 4,5 Jahren an einem Neuroblastom erkrankt. Er dachte damals er hätte einen Krebs im Bauch, so wie den, den wir in der Nordsee gefangen haben. Kinder wissen noch nicht was es bedeuten kann, Krebs zu haben - und das ist auch gut so. Stell dir vor, dein Sohn würde sich Gedanken über das Sterben machen, das wäre doch schrecklich. Er soll leben und fröhlich sein. Wenn er irgendwann einmal fragt, kann man Kindern in einem solchen Alter das auch mit einfachen Worten erklären, ohne dass es sie ängstigt. Unser Sohn wollte heute wissen, wie Krebs entsteht und ich habe versucht, es ihm kindgerecht zu erklären, ohne ihm Angst zu machen - hat geklappt. Ich würde ihm nie (erst wenn er wirklich alt genug dafür ist) sagen, was Krebs bedeuten kann. Ich habe in der Zeit ein Tagebuch für Leon geschrieben. Dort habe ich alles aufgeschrieben, vom Krankheitsbeginn, der Behandlung, die Medikamente die er bekommen hat, wie es ihm und uns ging und geht. Dieses Buch werde ich ihm irgendwann einmal schenken. Ich wünsche euch und eurem Sebastian, dass er für immer gesund bleibt und ein fröhliches Leben vor sich hat! Viele Grüße, Claudia |
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