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#1
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Wozu Zoladex?
Hallo Ihr Lieben!
Ich müsste demnächst mit der Antihormontherapie (für 2 Jahre geplant) anfangen. Weil ich jedoch seit Beginn meiner Chemo Juli 2012 (3xFEC, 3xDOC, keine Lymphknoten befallen, keine Metastasen, 2cm G3 Tumor) nur einmal meine Tage bekommen habe, hat mich meine Onko zur Frauenärztin geschickt. Diese hat mich untersucht und hat gesagt, dass meine Eierstöcke Eizellen produzieren und sie sich auch nicht erklären kann, warum meine Periode ausbleibt. Dann hat sie noch gemeint, dass Tamoxifen meine Ovulation fördern würde und ich eigentlich ein Mittel benötige, was bei mir für die Zeit der AHT die Menopause auslöst, weil ich ansonsten Zysten bekommen würde. Sie meinte auch, dass ich unbedingt genau Zoladex bekommen müsste. Das würde mich dann in die Menopause schicken und ich hätte dazu ein großes Risiko auf Osteoporose (bin übrigens 32 Jahre alt). Ich bin jetzt verwirrt, weil ich dachte, meine Onko will eigentlich, dass ich meine Tage bekomme und nicht dass ich ein Mittel zur Einführung der Menopause nehme. Zudem habe ich gelesen, dass Zoladex eher bei fortgeschrittenen Stadien vorgeschrieben wird und eigentlich ein Krebsmittel und nicht ein Mittel zur Einführung der Menopause ist. Wie ist Eure Erfahrung mit Zoladex? Macht das Sinn aus Eurer Sicht, ist es wirklich dringend notwendig, dieses Mittel zu nehmen? Meine Onko hat das bis jetzt noch nie erwähnt. Mein Vertrauen an dieser Frauenärztin ist aus früheren Erfahrungen auch nicht ganz fest. Bedanke mich jetzt schon für Eure Kommentare und Hinweise! Liebe Grüße Dolores |
#2
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AW: Wozu Zoladex?
Hallo Dolores,
Zoladex bekommt man u. a., wenn der Tumor hormonabhängig war, damit die Eierstöcke keine Hormone mehr produzieren können. Hormone sind dann nämlich wie Drogen für evtl. übrig gebliebene Mikrozellen. D. h., sie können den Wachstum von Krebszellen fördern. Ich habe Zoladex bzw. Trenantone fast zwei Jahre bekommen. Ich bin wahnsinnig froh, dass diese Zeit vorbei ist, da ich extreme Schwierigkeiten damit hatte (Gewichtszunahme, Hitzewallungen, absolut keine Lust mehr auf Sex oder Umarmungen --> in den Eierstöcken wird das "Kuschelhormon" produziert). Viele Grüße, Itzi |
#3
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AW: Wozu Zoladex?
Liebe Itzi,
Vielen Dank für Deine Antwort. Sie hat mir leider ordentlich Schreck gemacht Aber braucht man Zoladex UND Tamoxifen zusammen? Machen beide nicht was ganz Ähnliches, nämlich potentiell existierende Krebszellen aushungern zu lassen? Wenn ich Tam nehme (was ich schon lange weiss und von meiner Onko empfohlen wurde), wozu auch Zoladex? Liebe Grüße Dolores |
#4
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AW: Wozu Zoladex?
Hallo Dolores,
das glaube ich Dir! Tamoxifen hemmt die Östrogen- und Progesteronrezeptoren. Einfach gesagt werden jeden Morgen (nach der Einnahme) bedeutende weibliche Hormone "kaputt" gemacht. Der Brustkrebs (oder/und deren Zellabsiedelungen [Metastasen]) braucht zum Weiterwachsen das weibliche Sexualhormon Östradiol. Östradiol wird von den Eierstöcken gebildet. Zoladex-Gyn verhindert die Bildung dieses Hormons. Auf diese Weise kann das Wachstum der Geschwulst gehemmt werden. Zoladex-Gyn: Monatsspritze, mit der ein winziges Implantat unter die Bauchhaut gesetzt wird, welches regelmäßig das Antihormon in den Körper abgibt. ODER: Trenantone: 3-Monatsspritze (ohne Implantat). Wird vom Körper gleichmäßig über drei Monate "verarbeitet". Da Tam und Zoladex bzw. Trenantone verschiedene Hormone angehen, ist eine gemeinsame Einnahme angezeigt. Viele Grüße, Itzi Geändert von Itzibitzi_ (21.03.2013 um 09:41 Uhr) Grund: Ergänzung |
#5
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AW: Wozu Zoladex?
liebe dolores,
hier mal ein link zu der aktuellen leitlinie:http://www.ago-online.de/fileadmin/d...tientinnen.pdf was die AHT bei uns jungen frauen angeht hat sich vor kurzem in den deutschen leitlinien einiges getan. während bis vor kurzem noch zu einem gnrh-analogon (z.b. zoladex) geraten wurde, wird jetzt davon abgeraten, denn: kein vorteil in bezug auf krebs, aber nachteil in bezug auf die knochen (osteoporose) und andere NWs. (siehe Folie 9, wo jetzt ein - steht bei unter 40 stand früher ein +). dafür wird nun zu bis zu 10 jahren tamoxifen geraten. (folie 8) da gab es gerade eine große studie, die da vorteile gesehen hat. tamoxifen wird im körper übrigens zu endoxifen umgewandelt. dieses kann an die hormonrezeptoren andocken. und da im körper mit den tabletten sehr sehr viel mehr endoxifen als östrogen ist, ist die wahrscheinlichkeit, dass das endoxifen "andockt" auch viel viel größer als dass das östrogen andockt. dass tam die ovulation stimuliert ist blödsinn. allerdings löst zoladex bei der ersten gabe erstmal einen hormonschub aus. lg
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rächtscheipfeler diinen der belustigunk un türfen pehalten wärden. pitteschön. |
#6
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AW: Wozu Zoladex?
10 Jahre Tam wären für mich der Horror. Die Nebenwirkungen werden ja mit der Zeit nicht besser - zumindest bei mir.
Jeder sollte dies sowieso für sich selbst abwägen. Und augenscheinlich haben die Ärzte dazu auch verschiedene Meinungen, denn mein Chefarzt plädiert noch immer für die 5 Jahre. |
#7
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AW: Wozu Zoladex?
Hm, alles ein wenig wirr, oder ? Also dass Tamoxifen die Ovulation fördert, wäre mir ziemlich neu. Eigentlich verhindert es nur das Andocken von Östrogen.
Ich habe ein Jahr lang Zoladex bekommen und war auch froh, dass damit Schluss war, aus den genannten Gründen. Nun ist meine Chemo mittlerweile 2 Jahre her und Zoladex bekomme ich seit einem Jahr nicht mehr, habe aber trotzdem keine Periode mehr bekommen. Das Problemchen mit dem Tamoxifen ist halt, dass sich u.U. die Gebärmutterschleimhaut so aufbaut, dass man eine Ausschabung bekommen muss, wenn das Zeug sich nicht freiwillig gelegentlich verabschiedet. Aber ich nehme das Tamoxifen nun seit 2 Jahren und bei mir war es noch nicht nötig. Das einzig Seltsame ist, dass die Krankenkassen in ihrer Rätselhaftigkeit beschlossen haben, dass ich ab demnächst nur noch alle 6 Monate zum Frauenarzt gehen muss, um das kontrollieren zu lassen; finde ich nicht so gut. Dolores, bist du zufällig in einem Brustzentrum, und wenn auch nur für die Operation gewesen oder so, wo du noch mal nachfragen kannst nach einer -fundierten- Zweitmeinung ? |
#8
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AW: Wozu Zoladex?
Liebe Nicole,
besten Dank für Deine Antwort. Mir klang das Ganze auch sehr mekrwürdig. Ich lebe in Australien, wo ich in dem Sinne eigentlich keine Brustzentren kenne. Bis jetzt würde ich von meiner Chirurgin und Onkologin behandelt, zu denen ich volles Vertrauen hatte. Aber ich glaube auch, dass es Zeit ist, eine zweite Meinung zu holen. |
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