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  #1  
Alt 18.08.2010, 15:37
Bibs81 Bibs81 ist offline
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Frage Nierenbeckenkarzinom

Hallo zusammen,

mhhh, ich weiß nicht genau, ob ich hier richtig bin!

Bei meinem Vater wurde ein Nierenbeckenkarzinom diagnostiziert.

Es fing alles letzte Woche Montag an. Mein Vater hatte sehr viel Blut im Urin und ist daraufhin zuerst zu seinem Hausarzt gegangen. Dieser hat ihn sofort ins Krankenhaus eingewiesen.
Dort erfolgte zuerst eine Blutabnahme, eine Sonograpie und eine Untersuchung der Prostata. Anschließend bekam er sofort einen transurethralen DK.
Die Sono ergab eine Veränderung an der Niere und die Blutabnahme einen PSA Wert von 58!
Letzten Montag wurde nun eine Stanzbiopsie der Prostata durchgeführt und gleichzeitig eine Gewebeprobe der Niere bzw. des Nierenbeckens entnommen.

Heute bekam mein Vater dann Bescheid, dass es wohl ein bösartiger Tumor des Nierenbeckens ist, obwohl der histologische Befund noch gar nicht da ist. Auch an der Prostata vermutet man Krebs. Der Chefarzt mag sicherlich Erfahrung haben, aber kann man das ohne letztendlichen histologischen Befund so sagen?

Er brachte auch sofort die schriftliche Einwilligung zu einer kompletten Nierenentfernung samt Harnleiter mit. Diese OP müsse auf jeden Fall erfolgen.
Auf Nachfrage ob Metastatsen gefunden worden seien, antwortete er, dass in der Lunge wohl keine zu sehen waren.
Als Nachfolgeuntersuchung würde eine regelmäßige Blasenspiegelung bei einem Urologen reichen!

So, jetzt bin ich etwas skeptisch was die Behandlung betrifft. Mir ist klar, dass die Entfernung der Niere und der Harnleiter sinnvoll ist. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob wirklich ausgeschlossen wurde, dass keine Metastatsen da sind.
Ein CT der Niere ist erfolgt. Aber was ist mit Leber, Knochen etc?

Achja, der Chefarzt sagt, dass die Prostata zunächst nicht soo wichtig ist. Das kann erstmal warten.

Mein Vater ist jetzt natürlich froh! Er denkt: Prima, die Níere muss zwar raus, aber danach ist alles wieder gut!

Ist das wirklich so???

Vielleicht kann mir jemand seine Erfahrungen berichten...

Ich danke schonmal herzlichst

Lieben Gruß
bibs
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  #2  
Alt 19.08.2010, 15:43
silver dollar silver dollar ist offline
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Standard AW: Nierenbeckenkarzinom

Hallo Bibi,

a)hinsichtlich Karzinom des Nierenbeckens, ist das ein Urothelkarzinom oder ist die Niere selbst durch einen Tumor betroffen oder beide Themen ?? Gewebeprobe ergab welchen Tumor ?? Auch hier waere es ganz nett das Ergebnis des Pathologen zu sehen und wenn der behandelnde Arzt das nicht selbst initiiert und auf dieser Basis mit dem Betroffenen bespricht, dann ist was faul, es geht hie nicht um Karies.

b)ich wuerde vor dem Arzt, der bei einem PSA von 58 das als nebensaechlich abtut schnellstens davonlaufen zumal aus einer Stanzbiopsie eindeutig rauskommt Tumor ja/nein und welcher. Antibiotika zum Ausschluss deiner Entzuendung der Prostata, Biopsie der Prostata und Knochenszinti zur sofotigen Abklaerung sind ein "Muss" !! tut nicht weh da Lokalanaesthesie moeglich ist und eine Woche nach Biopsie sollte sowohl Ergebnis der Pathologie voliegen Prostatakarzinom ja/nein wenn ja wie agressiv wo etc. Knochenszinti gibt Aufschluss hinsichtlich Metastasen. Das Prostatakarzinom tendiert langsam zu wachsen aber ein PSA von 58, wenn der nach Abklaerung einer Entzuendung bleibt, deutet auf entweder langjaehriges Tumorwachstum oder auf agressiven Tumor hin. Wann wurde denn zum letzten Mal PSA gemessen und wie hoch war der ??

ich wuerde vorschlagen mit allen pathologischen Befunden Nierenbecken Niere und Prostata eine Zweitmeinung an einem renommierten Uni Klinikum einzuholen.

Geändert von gitti2002 (27.05.2011 um 02:18 Uhr)
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  #3  
Alt 19.08.2010, 16:58
Bibs81 Bibs81 ist offline
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Registriert seit: 18.08.2010
Beiträge: 3
Standard AW: Nierenbeckenkarzinom

Hallo Guenther,

Vielen Dank für deine Antwort!

Letztendlich hast du mich darin bestätigt- ( ich sag jetzt mal DU)- dass mein Vater dort wo er nun ist, nicht gut aufgehoben ist!!

Gestern Abend kam mein Vater nach einem Spaziergang im Park auf sein Zimmer und fand eine zusätzliche Tablette in seiner Dosette. Kurz darauf kam auch schon ein Arzt und erklärte ihm, dass es nun definitiv Prostatakrebs ist und das jetzt sofort mit der Hormontherapie begonnen wird!

Welche Klassifikation bzw. welchen Gleason Score es ist, konnte mein Vater mir nicht sagen. Er ist 70 Jahre alt, ist aber grundsätzlich jung geblieben. Mein Vater war immer recht sportlich, ist bis letzte Woche noch täglich 30 km Rad gefahren.
Allerdings hat er keinerlei Vorsorgeuntersuchungen bei einem Urologen betrieben. Überhaupt ist er sehr selten zum Arzt gegangen...

Antibiose hat er prophylaktisch vor und nach der Stanzbiopsie erhalten. Ob der PSA erneut bewertet wurde ist mir nicht bekannt!

Das Gewächs im Nierenbecken ist ein Urothelkarzinom.

Ich fahre gleich ins Krankenhaus und werde mir sämtliche Befunde kopieren lassen.
Nun ist es so, dass mein Vater in solchen Dingen - ich sagmal - naiv ist! Er vertaut den Ärzten blind und behandelt sie wie Götter. Auch möchte er niemandem zur Last fallen und ja nicht irgendwen durch Nachfragen nerven!

Guenther, kannst du mir ein renommiertes Uniklinikum nennen? Bei uns gibt es ein zertifiziertes Prostatazentrum in der Nähe...aber kann ich auch dort mit den Befunden der Niere hin??

Ich danke dir herzlichst....

Bibs
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  #4  
Alt 19.08.2010, 22:33
Bibs81 Bibs81 ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Nierenbeckenkarzinom

Hallo,

so! Nach einem kleinen " Aufstand" auf der Station habe ich nun beide pathologischen Befunde in Kopie erhalten!

Zur Prostata:
Rechter Seitenlappen: Drei Stanzzylinder bis 1 cm. Mikroskopisch Stanzzylinder bestehend aus fibromuskulärem Stroma. Überwiegend Prostatadrüsen mit regelrechter zweireihiger Epithelauskleidung. Corpora amylacea. In einem Areal, welches etwa 5% der Stanzzylinder einnimmt kleinere und mittelgroße Drüsen, die teils fusioniert sind. Einreihiges Epithel mit vergrößerten und verplumpten Zellkernen. Hier lassen sich prominente Nucleolen nachweisen.

Linker Seitenlappen: Drei Stanzzylinder bis 1 cm. Mikroskopisch Stanzzylinder aus fibrösen Gewebe und glatter Muskulatur sowie herdförmig Prostatadrüsen mit zweireihigem Epithel. Weiterhin trifft man auf ausgedehnte Infiltrate aus kleinen und mittelgroßen Drüsen mit einreihiger Epithelauskleidung. Die Drüsen sind teils fusioniert. Überwiegend heller Zytoplamasaum. In den Lumina eosinophiles Sekret.

G3

Gleason - Score : 4 + 3 = 7

Zur Niere schreib ich erstmal nur die Beurteilung, da steht massig viel:

PAP v. Nierenbeckenurin der li. Seite mit Zellen eines Urothelcarcinoms.

Für mich hört sich das jetzt alles SCHEIßE an!! Ich hab sooo Angst um meinen Vater. Ich könnte nur noch heulen

Erschwerend kommt hinzu, dass er das alles total verdrängt!! Er will sich mit dem Thema bis jetzt noch gar nicht auseinandersetzen. Er vertraut auf die Ärzte und weiß noch nichtmal einen genauen Befund! Will ihn auch nicht wissen...
Als ich mit dem Papier wieder in sein Zimmer kam, sagte er sofort: Lass mich damit bloß in Ruhe, ich will da gar nichts von wissen!
Och Mensch!! Das macht mich zusätzlich auch noch tierisch wütend auf meinen Vater... dabei hab ich doch so Angst ihn zu verlieren!
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  #5  
Alt 22.08.2010, 15:17
silver dollar silver dollar ist offline
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Beiträge: 30
Standard AW: Nierenbeckenkarzinom

Hallo Bibs,
scheint ja etwas probematisch mit der Einstellung Deines Vaters zusammen mit den Aerzten zu sein. Das was Du aus dem Thema Pathologie zum Prostatakarzinom geschrieben hast speziell dem Gleason Score bedeutet an sich handeln. Da Dein Vater 70 Jahre erreicht hat bleiben bei dem Wert und dem G3 mehrere Moeglichkeiten:
a)wenn Kapseldurchbruch der Prostata ausgeschlossen werden kann und die Gesundheit es zulaesst radikale Operation wirkt mit kurativem Ansatz muss Vater aber nicht nur wollen sondern auch abkoennen
b)wie oben geht auch nach Abklaerung eine Strahlentherapie mit kurativem Ansatz auch hier muss ein Strahlentherapeut darlegen ob das in dem Alter noch geht
c)Hormontherapie mono oder kombiniert d.h. einen Androgen Rezeptorenblocker (Bicalutamid) solo oder kombiniert mit einem LhRh Analogon (Enantone) oder nur ein LhRh Analogon oder ein GnRh Analogon kombiniert mit Bicalutamid oder solo. Zu erwaegen waere auch noch das mit Avodart zu kombinieren.
fuer allle 3 Punkte wuerde ich mich an eine zertifizierte Prostataklinik wenden, ich habe keine Ahnung wo ihr wohnt aber sollte via Google aufzufinden sein.

Die haben ueblicherweise neben dem Thema Prostatakarzinom auch eine urologische Abteilung wo man sich des Themas Urothelkarzinom annehmen kann. Deine Daten sind um hier Stellung zu nehmen zu wenig. Sicher ist, diese Art waechst schnell und muss raus. Ob das lokal mit Nierenerhalt geht und einem kuenstlichen Harnleiter, ob Niere und Nierenbecken und Harnleiterteile raus muessen und man mit einer Niere weiter leben muss kann ich von hier aus nicht sagen. Die Frage ist auch noch PAP denke Du sprichst ueber ein Papillom des Urothels auf der Oberflaeche, eingewaschen, durchgewachsen T Stadium ?? G Stadium ?? vielleicht muss alles raus und ne Chemo ist dann auch moeglicherweise angesagt je nach T und G Stadium.

Hoffe das hilft erst mal und wenn Dein Papa nicht will, dann bleibts wohl bei der eingeleiteten Massnahme, ich bin nur ein Anhaenger der liebend gern eine ausfuehrliche logische und nachvollziehbare Diagnose hat/sieht -Aerzte sind keien Halbgoetter und sollten in der Lage sein zu informieren- und der den ganzen vorgeplanten Behandlungsweg verstehen moechte und nicht stueckchenweise Schritt fuer Schritt jeweils wenn es unumgaenglich wird

Geändert von gitti2002 (27.05.2011 um 02:18 Uhr)
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