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  #1  
Alt 06.08.2013, 00:28
Zaphyr Zaphyr ist offline
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Registriert seit: 06.08.2013
Beiträge: 5
Standard Totalendoprothese

Hallo zusammen,

ich hab meine Endoprothese seit genau 14 Jahren.
Die Prothese hat mir eigentlich nie Probleme bereitet - abgesehen von einer Entzündung und den psychischen Problemen.
Langsam mache ich mir meine Gedanken, denn mir wurde damals eine Haltbarkeit von 10-15 Jahren vorausgesagt.
In letzter Zeit habe ich doch öfter Schmerzen, die ich nicht wirklich einordnen kann...die verschwinden auch wieder (gut das muss nichts heißen, denn mein Osteosarcom hat sich damals ebenfalls immer sporadisch gemeldet).
Ich hab zwar immer darauf geachtet, mich zu schonen und rauszunehmen wenn zu große Belastung gedroht hat, aber manchmal hab ich schon Dummheiten gemacht. Da bin ich hin und wieder gerannt (naja eher gehumpelt wie der Glöckner von Notre Dame), hab schwer gehoben, bin gehüpft...das allerdings nur hin und wieder und nicht ständig.
Ich bin schon zweimal schwer gestürzt (einmal Glatteis, einmal Treppe), aber dabei ist nichts passiert. Als ich die Treppe runtergestürzt bin, wurde es allerdings so weit durchgebogen wie es eigentlich nicht geht (also wenn es beim normalen Beugen wehtut und blockiert)
Ich hab übermorgen einen jährlichen Kontrolltermin. Aber die Fragen beschäftigen mich schon jetzt.

- kann man nach der ersten Auswechslung dannach keine zweite Auswechslung mehr vornehmen? (wurde mir so damals gesagt)
- ist der Eingriff vergleichbar mit dem ersten: 12h OP, 3 Tage Intensivstation, 2 Monate Krankenhausaufenthalt (allerdings mit Chemo dazwischen)
- nach der OP im August '99 hatte ich große Nervenprobleme - 2 Wochen hab ich gar nichts gespürt, dann 1 Jahr Nervenschmerzen und nun eingeschränkte Sensibilität. Wird bei einem Wechsel wieder an den Nerven rumgeschnippelt?
- Wird das Bein an der gleichen Stelle aufgeschnitten, oder kriege neue Narben?
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  #2  
Alt 06.08.2013, 17:56
sailor1989 sailor1989 ist offline
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Standard AW: Totalendoprothese

Hallo Zaphyr,

ich weiß nicht, was für eine TEP nu hast.
Ich habe einen proximalen Tibiaersatz, es lässt sich sicher mit deinem vergleichen.
Meine OP war dieses Jahr, aber einige Sorgen brauchst du dir (hoffe ich) nicht zu machen.

Meine Daten nach der OP:
4h OP
keine Intensiv
1 Woche Bettruhe
nach 1 Woche Mobilisierung, in meinem Fall mit voller Belastung gleich
2 Wochen Krankenhaus nach OP
seitdem bisher keine größeren Probleme (war im Februar)

Damit will ich sagen: Die Medizin ist in 15 Jahren schon sehr viel weiter.
Hattest du damals eine intravenöse Schmerzpumpe (mit Opioiden)?
Ich hatte eine PDA (Lokalanästhetika direkt ins Rückenmark):
Klingt sehr krass, kann ich auf jeden Fall aber empfehlen, da ich keine Nebenwirkungen hatte.

Zum Austausch (ist dein 1. oder?):
Es heißt, eine guter Orthopäde kann ne TEP 2-3 wechseln, ein hervoragender schafft es in Ausnahmefällen auch 4mal.
Mein Arzt in Berlin hat mir von einem solchen Fall berichtet, ich weiß nicht, ob so oft ne Ausnahme ist oder öfter vorkommt.

Fazit: Ich denke, du brauchst dir nicht so große Sorgen zu machen denke ich. Schön ist ein Austausch sicher nicth, aber du kriegst ja diesmal auch keine Chemo. Ich glaube, das macht einen riesigen Unterschied, da die Chemo schon so viel Kraft zieht.
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  #3  
Alt 07.08.2013, 21:26
Zaphyr Zaphyr ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Totalendoprothese

Hi,
war heute im Krankenhaus (jährliche Kontrolle) und hab mich nach dem Namen meiner Prothese erkundigt: sie ist von Kotz-Campanacchi
Prothese sitzt noch sehr gut im Knochen verankert. Chefarzt konnte mir auch versichern, dass die Prothese von vor 15 Jahren auch 20 Jahre und länger halten könnnen. Er hat auch gemeint, wenn der Verschleiß nur an der Gelenkstelle ist, kann die Prothese auch gewechselt werden, ohne die Verankerung am Knochen zu beeinträchtigen. Und das sogar mehrmals Ich werde jetzt viel mehr Calcium als bisher zu mir nehmen.

Ein Problem gab es allerdings: meine Kniescheibe hat sich eingedreht und die Kunststofffläche auf der Unterseite reibt nun auf der Prothese - es ist anscheinend nicht dringend notwendig jetzt eine OP durchzuführen, aber sie sollte wohl in den nächsten 12 Monaten erfolgen. Solange noch Kunststoff auf Metall reibt, sei es unbedenklich. Ich solle allerdings darauf achten, wann Metall auf Metall reibt - bei dem Gedanken läuft mir jetzt schon ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Das klingt ekelhaft
Hat jemand von euch damit Erfahrung.

PDA hatte ich übrigens auch - ich hab aber nach der OP ständig gedrückt (Schub geht ja nur einmal die Stunde) und trotzdem noch was iv verlangt. Nach dem 2monatigen Krankenhausaufenthalt hab ich Morphium gegen die Nervenschmerzen gekriegt (hat eher mäßig geholfen). Zusätzlich hab ich mit dem Morphium noch Cortison gekriegt...seither hab ich am Hintern, Oberschenkel, Oberarm hässliche Schwangerschaftsstreifen - sieht man zum Glück aber nur wenn ich nackt bin.

Geändert von Zaphyr (07.08.2013 um 21:33 Uhr)
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  #4  
Alt 08.08.2013, 01:50
Stuggi Stuggi ist offline
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Beiträge: 279
Standard AW: Totalendoprothese

Hallo Zaphyr,

hast denn noch gar keinen Buchsenwechsel gehabt?
Herzlichen Glückwunsch

Ich hab auch ne Kotz-Prothese. So hieß der Erfinder, ein Professor aus Österrreich.
Bei mir ist alle 5-7 Jahre die Laufbuchse fällig. Wie bei dir jetzt, wenn ich´s richtig verstanden habe. Das ist das Teil, das immer wieder mal gewechselt werden muss. Hält so 5-15 Jahre - je nachdem, was man macht und wieviele Muskeln und Bänder noch mithelfen.
Bänder hab ich am Knie eh kaum mehr und die Muskeln in der Wade sind bei mir auch reichlich entfernt worden. Und trotzdem: ich bin nach ner Weile wieder Rad gefahren und seit n paar Jahren (wind-)surfe ich sogar wieder. Dabei sind mir übrigens mal die Schrauben im Oberschenkel gebrochen, aber es war keine OP nötig. Heute wird sowieso nicht mehr geschraubt
Also es geht auch mit Belastung ganz gut. Wie bei so nem alten Baum ist auch mein Oberschenkelknochen an den Bealstungsstellen dicker geworden (bestimmt 1cm im Durchmesser!).

In meinen 23 Jahren hatte ich jetzt schon 3 Buchsenwechsel und jedes Mal denken meine Ärzte schon, dass die Prothese möglicherweise locker ist. Und jedesmal ist es nur die Buchse. Dieses Teil zu wechseln dauert ca. 45min.
Blanke Routine ...

Mit einem Prothesewechsel ist schon die OP gemeint, wo die Teile, die im Unter- und Oberschenkelknochen stecken, gewechselt werden. Diese OP dauert dann so 1,5-3h und die kann man auch nicht beliebig oft machen, weil dabei auch etwas vom alten Knochen entfernt werden muss. Mir wurde gesagt, 2 oder 3 mal geht schon.

Wie gesagt, frag mal ob es nur der Buchenwechsel ist. Kann man sicher 5793 mal machen. Wird ja nur abgeschraubt und dann das neue drangeschraubt.

Viel Glück,
Sebastian
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  #5  
Alt 08.08.2013, 10:12
Zaphyr Zaphyr ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Totalendoprothese

Hallo Sebastian,
da dein Nutzername Stuggi ist nehm ich an, du bist im Olgahospital behandelt worden. Kann sogar sein, dass wir mal zusammen auf dem Zimmer lagen, denn man hat mir gesagt, dass ich einen Zimmernachbar kriege, der so etwas ähnliches wie ich vor ca 8 Jahren hatte (war damals ja 1999). Ich glaub der hieß sogar Sebastian.

Ist mit Buchse das Stück Prothese zwischen den beiden Verankerungsteilen gemeint? Also inklusive der Gelenkstelle?
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  #6  
Alt 14.08.2013, 00:15
Stuggi Stuggi ist offline
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Standard AW: Totalendoprothese

Na Du bist ja ein guter Kombinierer (oder Kombiniererin? ).
Kann mich jetzt aber nicht mehr genau erinnern an damals ...

Also zur Laufbuchse müsstest mal nachfragen - vielleicht kann man dir ein Foto zeigen. Es ist das Teil, was eben die beweglichen Teile enthält und zwischen den fest verankerten Teilen in Ober- und Unterschenkel eingebaut wird. Da sind die Teile untergebracht, die verschleißen.
Wie das jetzt genau ist, weiß ich aber auch nicht ...

Sonst zum Schnmökern hätt ich noch:
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=53722
(Könnstest Du jetzt natürlich selber sein ... 1999?)
Oder:
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=48538

Viele Grüße
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  #7  
Alt 06.09.2013, 00:05
Zaphyr Zaphyr ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Totalendoprothese

Hallo,
danke für die Infos - komm heute aus dem Urlaub zurück und hab noch eine wichtige Frage.
Der Prof hat gemeint, dass man sofort operieren muss, sobald die PVC-Unterseite der metal-backed-patella durchgerieben ist. Denn sonst reibt Metall auf Metall.
Meine Frage nun: können dabei Metallspäne entstehen, die dann Gefahr laufen ins Blut überzugehen?
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  #8  
Alt 11.09.2013, 11:16
Stuggi Stuggi ist offline
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Beiträge: 279
Standard AW: Totalendoprothese

Hallo Zaphyr,

also ins Blut in dem Sinne gehen die Metallpartikel nicht - wird immer alles schön verkapselt, vom Körper. Und verbleibt normal erstmal an der Erzeugerstelle und läßt das ganze leicht entzündlich zurück (wird nach kurzem Gehen dann warm und tut weh).
Aber ja, es kann schon Metallabrieb entstehen, wenn die Laufbuchse am Ende ist.

Ich hatte das beim ersten Wechsel (der war auch eindeutig zu spät) und bei den anderen glaub nicht...
Vor diesem ersten Wechsel konnte ich nämlich nur noch sehr eingeschränkt gehen. Das tat dauernd weh (nur bei Belastung).
Außerdem konnte ich damals meinen Unterschenkel seitlich "wegbiegen". 5cm waren das bestimmt!
Kannst ja mal dein Knie festhalten und den Unterschenkel nach links und rechts bewegen. Wenn das 2cm geht ist es höchste Zeit, würde ich sagen.

Naja, ich red hier hier Spekulatius: Du musst das mit dem Arzt bereden!
Ich wollte, z.B., immer schneller die OP, als die Ärzte. Die haben das immer rausgezögert

viele Grüße
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