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Bin besorgt und leicht verzweifelt
Erstmal ein Hallo an alle! Bin durch google auf euch aufmerksam geworden und bin froh dieses Forum gefunden zu haebn.
Nun zu meinem Thema: Bei meinem Dad wurde vor 6 Wochen ein Darm CA festgestellt. Ein absoluter Zufallsbefund, er war zu einer Routinekontrolle beim Hausarzt, der hatte der niedrige HB nicht gefallen und schickte ihn dann ins Krankenhaus. Bei den weiteren Untersuchungen zur OP ist auch noch ein CA auf der Niere entdeckt worden (keine Metastase) und so wurde ihm vor 2½ Wochen ca 15 cm Darm (linke Flexur) und die rechte Niere entfernt. Soweit hat er alles gut überstanden, ist seid 1 Woche zu Hause und morgen haben wir den ersten Termin bei Onkologen. Klassifikation des Tumors ist soweit ich weiß T3N0M0. Hört sich ja alles nicht soooo schlimm an, trotzdem hab ich eine Heidenangst. Mein Vater bedeutet mir sehr viel, meine Mutter ist seid meinem 9. Lebensjahr schwerstbehindert und mein Vater ist immer für mich da gewesen. Ich bin im Prinzip jetzt alleine, meine Schwester wohnt weiter weg und meinen Mann will ich auch nicht so in alles reinziehen (wir leben mit meinen Eltern in einem Haus und ich will ihn nicht einschränken). LG PSG |
#2
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AW: Bin besorgt und leicht verzweifelt
liebes petshopgirl!
Deine angst ist nur zu verständlich, deshalb ist es gut, nach draußen zu gehen + sich mitzuteilen. ich kann Dir gegen die angst nur einen tipp geben: lesen, lesen, lesen. umso mehr Du weißt desto besser sind die chancen, die besten therapie-möglichkeiten auszuloten. zweitens würde ich dir raten, neben einem guten onkologen (der wirklich anteilnahme zeigt, die psychische belastung ist nämlich eh schon groß genug, da braucht Ihr nicht auch noch ein a...loch, welches sich kaum zeit für Euch nimmt. leider lese ich immer wieder auch + gerade hier von patienten, die sich irre viel bieten lassen, vielleicht durch die schwere der krankheit. wenn Ihr nicht das gefühl habt, die beste behandlung zu erfahren geht zu einem 2. arzt.) eine ganzheitlich arbeitende ärztin aufzusuchen. mistel + auch andere mittel können a) die nebenwirkungen einer chemo abschwächen + b) die wirkungen verbessern + so die lebensquali teilweise erheblich erhöhen. ich wünsche Dir + Deinem vater alles gute, Yours truly norbert p.s. als literatur tipp: carl simonton: "auf dem weg der besserung" + Lawrence leshan: "diagnose krebs: wendepunkt und neubeginn". |
#3
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AW: Bin besorgt und leicht verzweifelt
Danke Norbert für Deine Antwort, wir waren gestern beim Onkologen, so richtig schlauer sind wir nicht, dafür wollte ich aber ein neues Thema aufmachen.
Gruß PSG |
#4
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Chemo, Ja oder Nein??
Hallo ihr lieben,
war gestern mit meinem Dad beim Onkologen zum Vorgespräch. Eine Chemo ist nicht dringend notwendig (T3N0M0), der Onkologe rät aber dazu da der Tumor fast einen Verschluss verursacht hat und er ihn als recht agressiv eistuft. Nur sagte er aber auch, das diese Chemo eh nur bei 7% helfen würde. Kann das sein, oder aben wir nur einen falschen Bezug zu dieser Zahl 7? Chemo soll ½ Jahr dauern. Mein Vater ist derzei eher abgeneigt, ich weiß nicht was ich ihm raten soll..... Könnt ihr mir da etwas erklären oder einen Rat geben? Danke und Gruß PSG |
#5
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
Hallo PSG,
die Aussage des Onkologen hört sich etwas "schwammig" an. Und mit % Zahlen um sich zu werfen ist auch nicht gerade ermutigend, denn mit Statistiken spricht man von einem erfassten Durchschnitt. Und keiner von uns ist "der" Durchschnitt. Um deine Frage zur Chemo ja oder nein beantworten zu können, wären noch weitere Befunde des Berichtes notwendig. Dennoch kann niemand von uns zu- oder abraten, da wir alle keine Ärzte sind. Mein Rat wäre eher, einen weiteren Onkologen zu rate zu ziehen.
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Jutta _________________________________________ |
#6
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
Hallo PSG,
erstmal willkommen hier. Habe soeben Deine beiden Postings gelesen. Also dass der Tumor als recht aggresiv eingestuft wird, deutet daraufhin, dass er vom Grading her ein G3 sein dürfte (die von Dir genannte Klassifikation ist nicht vollständig). Aber der "G"-Wert ist angeblich beim Darmkrebs ohnehin wenig relevant für die weitere Prognose. Dein Vater befindet sich noch im sog. UICC Stadium II, da die Lymphen nicht befallen sind und sich auch kein Fernmetastasen gebildet haben. Nachdem was ich bisher so alles gefunden und gelesen habe, ist in der Tat in diesem Stadium eine adjuvante Chemo nicht angesagt, da sie (statistisch) keinen Vorteil bringt bzw. dieser nur minimal messbar ist. Die vom Arzt angesprochenen 7% könnte der Vorteil der heutigen Standardchemo FOLFOX4 nach der Mosaic Studie sein (Zitat "Das Gesamtüberleben lag in der FOLFOX4-Gruppe bei 82,6 Prozent, im Vergleich zu 78,1 Prozent im 5-FU / LV-Arm. In relativen Zahlen ausgedrückt liegt die Sterbewahrscheinlichkeit bei der Oxaliplatin-Behandlung damit nach 56 Monaten um neun Prozent niedriger. Das Rezidivrisiko wurde, auf die Gesamtpopulation berechnet, um 23 Prozent gesenkt." siehe z.b. http://www.aerztezeitung.de/docs/200...rebs/darmkrebs ) Allerdings gilt dies im wesentlichen für Patienten mit Lymphknotenbefall, also UICC III. Und 7% oder 8% absolute Verbesserung sind in der Onkologie schon eine Menge. Dei einzige Untergruppe, die im Stadium II normalerweise mit einer Chemo nachbehandelt werden, sind diejenigen mit einem T4 Tumor, bei denen der Tumor also die Darmwand schon durchbrochen hat. Also Fazit: Nach dem veröffentlichen Stand der Schulmedizin ist nachdem was Du schreibst und weisst, eine Chemo in der Tat nicht nötig bzw. sinnvoll, sofern keine anderen Faktoren dafür sprechen. Die Tatsache, dass der Tumor einen Verschluss verursacht hat kann aber m.E. nicht dafür sprechen, denn der Tumor selbst wurde ja entfernt. Aber eine zweite Fachmeinung einzuholen kann sicherlich nicht verkehrt sein. |
#7
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
Danke für eure Antworten! Wir werden uns auf jeden Fall eine zweite Meinung
einholen. Die Onkologiepraxis in der wir waren ist recht neu und die einzige hier am Ort, ich hab bei solchen Fällen immer ein wenig das Gefühl das man die Praxis vollbekommen will. @ jimbo: Wir haben immer noch keinen Arztbericht, deswegen hab ich die Klassifikation so unvollständig gemacht.... Das schlimme an der Sache ist für mich folgendes: Ich bin selber Krankenschwester, arbeite aber seid 9 Jahren in der ambulanten Pflege und bekomme da kaum etwas von Chemotherapien ect. mit. LG PSG bzw Babs |
#8
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
Schreib doch mal wo Du wohnst (Stadt/Kreis). Vielleicht kennt ja jemand hier eine gute Praxis. Und welche empfiehlt denn das Krankenhaus?
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#9
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
Wir wohnen in Euskirchen. Das Krankenhaus hat die Praxis Dr. Link empfohlen, die direkt im Ärztehaus am Krankenhaus ist.
Die nächsten Onkologen wären in Bonn (Dr. Vaupel), Frechen (Breuer/Bätzing) oder Köln. Ganz süß auch unsere Hausärztin: Sie möchte von der Krankenkasse eine Bescheinigung das sie eine zweite Überweisung austellen kann..... |
#10
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
Zitat:
bei mir steht auch eine sicherheitschemo an, welche nicht dringend notwendig ist. von den statistiken her werden damit allerdings nochmal mehr ein paar % der patienten im 5Jahres zeitraum beschwerdefrei. (ich hatte T3N1M0) mir wurde vom onkologie-prof gesagt, dass es wesentlich schwerer ist den krebs einzudämmen, wenn rezitive bzw metastasen nach der primättumor-therapie wieder auftreten. deswegen sei es wichtig, bei der erstbehandlung alles was möglich ist zu machen. und vom alter her gibt es auch ein paar überlegungen; das durchschnittsalter der DK patienten liegt bei >60 (glaube 65 ists). Wenn jetzt einer in recht jungen jahren DK bekommt, dann ist zum einen der Krebs als recht aggressiv einzustufen und zum anderen hat der patient eine höhere stat. lebenserwartung wie die Älteren. d.h. der latent vorhandene Krebs hat ein paar Jahre mehr Zeit nach einer erfolgreichen primärbehandlung um wiederzukommen (rezitiv oder metas zu bilden). d.h. die rückfallquote müsste bei jungen patienten höher sein; damit macht dann die sicherheitschemo mehr sinn wie bei älteren patienten. sonst fällt mir dazu auch nix mehr ein ... Gruss Ulli Geändert von minimops (04.05.2007 um 21:07 Uhr) |
#11
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
Mein Dad hat T3N2M0 und da sprach der Onkologe direkt davon, dass er "auf jeden Fall" eine Chemo braucht und das war mir nach Ansicht der Statistiken auch schon klar gewesen. Also das Wort "Sicherheit" sollte man als begleitend / unterstützend interpretieren. Und das Mehr liegt schon im zweistelligen % Bereich.
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#12
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
Zitat:
gibt es 2 Chemos. z.B. ist beim Rectum-Karzinom erst Bestrahlung und Chemo, dann OP, dann nochmal eine Sicherheitschemo Standard. Diese Sicherheitschemo lassen einige weg, aber die eigentliche Chemo ist richtig wichtig. |
#13
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
hi pet shop girl!
wie Jutta halte ich statistiken für den einzelnen patienten für wenig sinnvoll. was z.b. hat ein patient von einer 99%igen heilungschance wenn er das eine prozent ist? eine chemo lässt sich zudem noch in ihrer wirkung sehr durch die zusätzliche gabe eines antikörpers verbessern. einige resistente tumoren zeigen unter zugabe dieser medikamente endlich auswirkungen durch die chemo... dennoch ist die frage, ob man eine chemo gibt natürlich immer sehr schwer zu treffen + man sollte schon vor der gabe der chemo alles daran stetzen, mittel + wege zu finden, die nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. ein naturheilkundlicher arzt/ heilpraktiker kann oft wunder wirken. ich wünsche Euch viel kraft für die zukunft, Yours truly norbert |
#14
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Statistiken
Zum Thema Statistiken - natürlich kann man eine Statistik nicht auf den Einzelnen herunterbrechen, aber andererseits welche andere Möglichkeit hat man, hat der Arzt die Heilungschance oder den möglichen Nutzen einer Therapie in Zahlen zu fassen? Platt gesagt bedeutet eben eine 50% Wahrscheinlichkeit auf Heilung, dass es von zwei Patienten nur einer schaffen wird und nicht eben dass zwei halb gesund werden. Und die Abwägung potentieller Nutzen gegen möglichen potentielle Nebenwirkungen und Schäden muss letztlich auch jeder für sich treffen - vorausgesetzt man ist bestmöglich aufgeklärt und setzt sich damit auch intensiv auseinander.
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#15
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AW: Chemo, Ja oder Nein??
Hi Jimbo!
Zu den Statistiken möche ich mal etwas anmerken: Für mich ist es mehr als belastend, wenn ich höre, daß 50% es schaffen und die anderen nicht- oder wie Du es ausdrückst- von 4 schaffen es nur 2. Mich zieht das total runter. Deswegen mache ich einen Bogen um die Statistik. Ich kann mich trotzdem informieren, was die gängigen Behandlungsmethoden sind und habe das auch getan. Ich habe außerdem den Ärzten vertraut, denn hier geht es -leider- um Leben und Tod. Ich denke mal, daß es vielen von uns Betroffenen so geht. Natürlich kann es gut sein, zu wissen, in wievielen Fällen das Medikamente, die Behandlung helfen "kann". Aber für mich ist das nicht ausschlaggebend. Weißt Du, es nützt irgendwie nichts, von A-Z informiert zu sein- ich bin eben ich und mein Weg wird ein anderer sein als bei Herrn x. VG, hope |
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