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  #31  
Alt 02.11.2007, 08:50
Benutzerbild von Linnea
Linnea Linnea ist offline
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Liebe Anja,

ich finde es ganz wunderbar, wie Du Dich um Deine Mutter kümmerst! Es ist so wichtig, in all dem Schlamassel liebe, vertraute Menschen um sich zu haben! Diese Unterstützung ist nicht mit Gold aufzuwiegen!

Ich kann mir denken, daß Deine Mutter jetzt, da sie in der Klinik liegt, psychisch ziemlich absackt. Ich habe das übrigens auch im Doppelzimmer geschafft. Mir helfen die Gespräche mit meinem Psychotherapeuten sehr. (Die meisten haben das jetzt vermutlich schon so oft von mir gelesen, daß sie es kaum noch ertragen, entschuldigt bitte). Es war Zufall, daß ich an diesen Therapeuten geraten bin. Normalerweise sind Psychoonkologen hier die ersten Ansprechpartner. In den meisten Kliniken, die Krebspatienten betreuen, sind auch Psychoonkologen angestellt - müßt Ihr einfach mal nachfragen. Ansonsten gibt es vermutlich andere Fachkräfte für psychologische Betreuung im Krankenhaus.

Der Vorteil bei solchen Fachleuten ist meines Erachtens, daß sie einen aufgrund ihrer Erfahrung im Gespräch gezielt zu positiven Gedanken und Bewältigungsstrategien hinführen können, die einem über die Runden helfen. Außerdem kann man bei ihnen auch mal loswerden, daß man sich auch um seine Lieben Sorgen macht, welche die Anteilnahme oft an ihre Belastungsgrenzen treibt. Für mich ist es wichtig, auch das einmal loswerden zu können, weil ich natürlich keineswegs gerne der Auslöser für solche Belastungen bin und mich also mit diesen Gedanken selbst wieder belaste...

Liebe Anja, ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles erdenklich Gute!

Ein dickes Kraftpaket sendet Dir
Deine Linnea


PS: Was Beate geschrieben hat, läßt mich eben noch an etwas anderes denken: Ätherische Öle können oft auch der Stimmungsaufhellung dienen. Ich habe zwei Fläschchen (Zitronenmelisse und Lavendel), die ich in der Klinik immer dabei habe und an denen ich hin und wieder schnuppere. Hilft natürlich nur, wenn das Geschmacksempfinden noch nicht völlig chemo-geschädigt sind.
__________________
Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -

Geändert von Linnea (02.11.2007 um 08:58 Uhr)
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  #32  
Alt 02.11.2007, 13:12
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Eisbaer*1 Eisbaer*1 ist offline
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Liebe Beate, liebe Linnea,
gerade komme ich aus der Klinik und habe noch ein wenig Zeit, bis meine Mäuse aus der Schule kommen. Vielen Danke für deine Zeilen. Meine Jungs haben schon einige schöne Bilder gemalt, die ich grad heut im Muttis Zimmer an die Wand gehängt hab. Sie wollte sich erst wehren, weil sie meine, man dürfte das nicht! Aber 10 Minuten später kam die Ärztin und die hat sich tierisch gefreut über die neue Deko. So war meine Mum dann auch beruhigt! ( Obwohl man sie deswegen wohl kaum rausgeschmissen hätte, haha! Ich kann auch ein bisschen sakastisch werden, ups)
Die Sache mit dem Einzelzimmer sprach sie heut auch nochmal an. Die Ärztin hat ihr empfohlen, sich erstmal ein paar Tage einzugewöhnen und wenn es ihr dann immer noch so unbehaglich allein ist, dann würde sie versuchen, sie in einem 2 Bett Zimmer unterzubringen. Die Entscheidung kann ich ihr nicht abnehmen. Ich wäre auch froh über ein eigenes Zimmer!
Bislang liest Mutti noch selber. Von Hörbüchern hab ich auch schon erzählt, aber sie mag Kopfhörer nicht so gern. (Wenn sie allein in den Zimmer bleibt, bräuchte sie die noch nicht einmal! Auch noch ein positiver Aspekt) Wenn du dabei so gut schlafen konntest, sollte sie das vielleicht auch mal probieren. Sie schläft trotz Schlafmittel sehr schlecht!
Mein kleiner Sohn hat ihr sein kleines Kuschelhäschen mitgebracht, welches wir aber wieder mitnehmen mussten, wegen der "Keime".
Mal sehen, was sie am Montag sagt, vielleicht gefällt es ihr dann doch ganz gut?
Gestern war jemand von der Krebshilfe da und hat einiges mit ihr besprochen wg. Behindertenausweis, häusliche Pflege usw. Sie hat einen Flyer da geleassen. Darin wird auch über psychologische Betreuung geschrieben. Daraufhin habe ich Mutti gleich gesagt, dass ich das für eine gute Sache halte und sie war nicht abgeneigt. Ich denke, es wäre gut für sie, denn ich merke, dass sie viele Ängste hat, die sie mir gar nicht mitteilen will, wahrscheinlich um mich nicht zu beunruhigen. Am Montag wollen sie ja mit der Hochdosis beginnen. Vielleicht werde ich mich dann Anfang der Woche auch um einen"Pyschotermin" kümmern.
Sie hat fürchterliche Angst, dass ihr Körper das nicht durchsteht. Besonders die Geschichte mit "intrathekalen Therapie" (Heißt das so, wenn auch Chemo ins Rückenmark gespritzt wird) macht ihr Angst.
Aber da müssen wir erstmal abwarten, wie es läuft!
So, nun muss ich schnell Essen warm machen, die hungrige Meute kommt gleich!
Sei ganz lieb gegrüßt.
Anja.

Geändert von Eisbaer*1 (03.11.2007 um 21:05 Uhr)
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  #33  
Alt 02.11.2007, 15:17
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Hallo Anja,
also erstmal, wird nicht ins Rückenmark injiziert. Es gibt im Volksmund auch den Begriff Rückenmarksnarkose, das ist aber Käse. Niemand spritzt ins Rückenmark. Intrathekal bedeutet innerhalb der Dura mater, in die Flüssigkeit, die das Rückenmark umgibt, umfliesst.
Kopfhörere mag ich auch nicht so gerne, es gibt aber welche, die (wie ein Kleiderbügel) über das Ohr gehängt werden, also sehr leicht und sie drücken auch nicht.

Der Vorteil bei einem Einzelzimmer ist auch, man kann es schmücken ohne Rücksicht auf den Geschmack einer Mitpatientin. Kein Mensch hat was dagegen, solange man nicht die Maler einrücken lässt. Weiterer Vorteil wäre für mich, es schnarcht keiner außer mir. Ich habe da diverse Erfahrungen gemacht, ich hatte während der Chemo auch Schlafstörungen, war dauernd wach. Wenn ich im Krankenhaus dann endlich eingeschlafen war, hat die Nachbarin gegrunzt also wieder wach...

Wenn Deine Mama gerne liest - Tipp "wieder gesund werden" von dem Onkologen Dr. Simonton - hat mir psychisch sehr gut geholfen. Ein Mutmacherbuch!

Lieben Gruß
Beate

P.S: ich mag Sarkasmus
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  #34  
Alt 07.11.2007, 09:45
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Eisbaer*1 Eisbaer*1 ist offline
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Hallo, Ihr Lieben.
Nun melde ich mich auch mal wieder nach einigen ziemlich ereignisreichen Tagen.
Immer wieder hatte ich das Bedürfnis, mich mit Euch auszutauschen, doch war am Abend gegen 22:00 Uhr , wenn ich endlich zur Ruhe kam, keine Kraft mehr dafür da, um mich an den PC zu setzen. Heute fährt meine Schwester zu meiner Mama in die Klinik und ich habe etwas Zeit, um hier zu Hause "klar Schiff" zu machen und hier im Forum meine Gedanken ein wenig zu ordnen und vielleicht auch den Kopf ein wenig zu erleichtern.
Meine Mum hatte am Freitag und Samstag den totalen Tiefpunkt. Sie gefiel mir gar nicht und ich war furchtbar unruhig. Durch den anhaltenden Durchfall wollte sie nichts mehr essen und war stimmungsmäßig ganz weit unten. Sogar einen Besuch ihrer über alles geliebten Enkel lehnte sie ab, weil sie nicht wollte, dass diese sie "so" sehen. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass die Jungs sie gar nicht so sehen, wie sie sich fühlt und sie sich zu Hause vielleicht eine viel schlimmere Vorstellung machen. Wenn der Besuch ihr zu viel wäre, würde ich sie natürlich nicht mitbringen. Am nächsten Tag sagte sie am Telefon, dass ihr der Besuch nie zuviel werden würde und sie sich sehr freuen würde, wenn die Jungs kämen. Am Samstag konnte ich sie dann leider nicht besuchen, weil wir in einer Familienaktion den gesamten Garten meiner Mutter und ein Leck am Wintergarten in Ordnung gebracht haben. Manchmal muss man sich schon wundern, was einigen doch so enorm wichtig ist, obwohl sie so krank sind. Meine Mutter wollte partu, dass der Garten i.O. ist, was sagen sonst die Leute! Diesen Wunsch haben wir ihr gern erfüllt. Eigentlich wollte meine Schwester dann am Sonntag zu Ihr fahren, aber da Mutti am Telefon so schlecht klang, habe ich mir die ganze Nacht Sorgen gemacht und bin dann kurzentschlossen am Sonntag Vormittag doch losgedüst. Und das war gut so! Sie hat sich so gefreut, dass sie fast aus dem Bett gehüpft wäre! Sie sagte: Nun geht die Sonne auf! (Obwohl ich am Freitag erst da war).Wir haben richtig gut über die kommende Woche reden können! Der Beginn der Chemo wurde auf Dienstag verschoben, damit der Darm sich etwas erholen konnte und bis dahin konnten wir auch alles aufarbeiten. Mittlerweile habe ich ihr vieles erklären können, was sie nicht verstanden hatte und ich habe das Gefühl, sie wird etwas ruhiger. Am Montag sind dann meine Söhne mitgekommen und wir haben sogar UNO mit der Omi gespielt und hatten eine lustige Stunde zusammen. Die beiden arbeiten an einem großen Plakat. Auf diesem malen sie die ganze Familie in einem schönen Garten, Körper malen sie und als Kopf wird ein Foto der jeweiligen Person aufgeklebt. Und Oma mittendrin! Das soll dann in ihrem Zimmer hängen, welches sie jetzt auch angenommen hat! Die Vorteile des Einzelzimmers hat sie nun doch erkannt!
Gestern bekam sie die Rituximab Therapie und nach anfänglicher Angst wegen der Nebenwirkungen, ging es ihr abends richtig gut! Sie hat nichts gemerkt! Mittlerweile turnt sie auch einige Runden am Tag über den Flur! Eine Steigerung von 100%, denn davor hat sie fast 3 Wochen gelegen! Das gibt mir momentan die Hoffnung, dass sie jedenfalls z.Zt. die Kraft hat, "den Kampf aufzunehmen"
Heute beginnt sie mit MTX, auch intrathekal. Ich hoffe, dass sie das auch gut verträgt.
Eine Frage hab ich noch: Hat jemand von Euch schon einmal ein Problem mit dem Port gehabt, dass die Ärzte kein Blut dadurch bekamen?
Bei meiner Mutter war das heut so und der Port liegt ja erst 9 Tage. Das macht ihr nun wieder Sorgen. Ich hab ihr gesagt, dass das morgen schon wieder anders sein kann. Vielleicht ist der Schlauch ja ein bisschen gedrückt. Hoffendlich !
Noch einige Worte an Beate: Ein herzliches Willkommen Eurem neuen Familienmitglied! Ich hoffe, deine Tochter kann in Maya einen guten Freund finden, dem sie alles anvertrauen mag. Hab ich als Kind auch gemacht und das tat gut, denn dieser Freund erzählt keine Geheimnisse weiter! Eine Frage noch an dich: Irgendwo hattest du, glaube ich, eine Adresse geschrieben, wo man Tücher oder Mützen bekommen kann. Meine Mum fragte, ob ich mich darum kümmern kann. Außerdem auch dir ein Dankeschön für deine mutmachenden Worte!!Ich bwundere dich immernoch wg. deiner positiven Einstellung! Super! Alles Liebe und einen schönen Tag!
Dieses noch für Linnea: Du triffst immer den richtigen Ton um einem Mut zu machen. Dafür schonmal ein Dankeschön! Es tat mir richtig leid zu lesen, dass es dir i. M. nicht so gut geht! Ich hoffe und drücke die Daumen, dass deine Blutwerte heute gut sind und du wieder nach Hause kannst! Ich kann deine Sorgen um deinen Sohn gut nachempfinden. Mein großer kommt mit der Situation auch schlecht zurecht! Er frisst alles in sich hinein! Ich glaube, der Gedanke, dass seine Omi sterben könnte, ist ihm ziemlich present.
Einen schönen Tag und alles Liebe!
So, nun wartet aber der Haushalt auf mich! Seid alles ganz lieb gegrüßt,
Anja.

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  #35  
Alt 07.11.2007, 09:56
Zicke Zicke ist offline
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guten morgen, anja!

schade, daß es deiner mutter einige tage nicht so gut ging, aber umso schöner, daß sie jetzt besser damit umgehen kann. toll, daß sie die antikörper so gut vertragen hat! und das mit dem port--kenne ich! meiner hatte auch den dienst versagt, ich denke aber, nächstes mal klappt das. du selbst klingst auch schon viel besser und zuversichtlicher, das freut mich so für dich! ich hatte mir schon sorgen gemacht, weil ich so "lange" nichts von dir gelesen habe...seltsam, aber das zeitempfinden läßt ja im moment tage zu wochen werden!

ich drücke weiterhin alle daumen, daß deiner mutter von nebenwirkungen verschont bleibt und schicke euch mal wieder ganz viele liebe gedanken!

dat zickchen
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  #36  
Alt 07.11.2007, 11:25
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Eisbaer*1 Eisbaer*1 ist offline
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Liebes Zickchen,
bei dir möchte ich mich auch noch ganz dolle bedanken. Du hast immer ein offenes "Ohr" ( oder müsste ich hier Auge schreiben?) und die richtigen Worte, um einen zu bestärken und aufzubauen.
Ja, ich habe mich der Situation gestellt und gebe mein Bestes, um für meine Mum eine "Krafttankstelle" zu sein. Aber einen großen Teil habt ihr alle hier auch dazu beigetragen. Sich mit euch auszutauschen und den ein oder anderen Tipp zu bekommen, eure Erfahrungen zu lesen und das Verständnis, das ihr einem endgegenbringt, obwohl ihr es viel schwerer habt als ich, weil ich ja nicht selbst betroffen bin, machen mir Mut und so gebe ich es auch an meine Mum weiter. Ich erzähle viel von euch und hoffe, es macht ihr auch Mut!
Ihr seid alle ganz tolle Menschen hier und ich bin dankbar euch kennenlerne zu dürfen!
Ganz liebe Grüße und auch dir einen Tag voller strahlender Sonnenstrahlen!
Anja.
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  #37  
Alt 07.11.2007, 16:13
Zicke Zicke ist offline
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liebe anja!

erstens--ich mag dich unheimlich gern! das mußte mal geschrieben werden!

zweitens--ich glaube, für die angehörigen ist alles manchmal noch viel schwerer, als für den betroffenen selbst! ihr wollt eure lieben beschützen und könnt es nicht, ihr wollt ihnen alles abnehmen und das geht eben einfach nicht. hut ab, daß du so toll für deine mum da bist!

und -last but not least- drittens--wahnsinn, welch entwicklung du selbst in den letzten zwei wochen gemacht hast! von verzweifelt zu zuversichtlich, von am boden zerstört zu einfach stark! toll! schreib dir das mal ruhig auf deine fahne, du kannst alles schaffen, du machst jetzt so einen starken eindruck!

liebe grüße

dat zickchen
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  #38  
Alt 07.11.2007, 16:46
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Daumen hoch AW: Hochmaligner NHL (B-ALL)

Hallo Anja,

ich möchte mich anschließen. Diese Entwicklung ist mir auch aufgefallen.
Ich dachte beim lesen "wow-das hört sich doch alles schon viel positiver an"

Hey Anja, Du tolle Powerfrau ihr schafft das !

Lieben Gruß
Beate
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  #39  
Alt 08.11.2007, 00:09
flautine flautine ist offline
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Hallo Anja,

in puncto Kampf aufnehmen kann ich mich den anderen nur anschließen. Jetzt nur noch ein Kommentar zum Port: Macht Euch keine Sorgen, wenn er nicht rückläufig ist, d.h. man kein Blut daraus bekommt. Das ist manchmal so und natürlich lästig, weil dann wieder gepiekst werden muss, aber Hauptsache, die Richtung hinein funktioniert. Beim nächsten Versuch kann es gut sein, dass man auch wieder Blut bekommt. Bei meinem Mann ist es mal so, mal so, irgendwie Glückssache. Warum das so ist, weiß aber niemand.

Liebe Grüße
flautine
__________________
Mein Mann hatte diffus großzelliges T-Zell-reiches B-Zell-Lymphom, Stadium IIIB
8 Zyklen R-CHOP ab März 07
August 07 Rezidiv
Dezember 07 BEAM-Hochdosischemo mit anschließender autologer Stammzelltransplantation
08. April 08 allogene Stammzelltransplantation
03. Juli 08 REMISSION

Juli 2014: 6 Jahre Remission!
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  #40  
Alt 08.11.2007, 08:42
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Eisbaer*1 Eisbaer*1 ist offline
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Einen guten Morgen an Euch alle,
als ich eben Eure Zeilen gelesen habe, sind mir doch glatt die Tränen gekullert.
Das ich mich nicht mehr ganz so verzweifelt anhöre hat auch damit zu tun, dass ich mich, so gut es ging, über die Krankheit informiert habe und auch hier im KK allerhand Erfahrungsberichte gelesen habe. So kann ich mich mit der Krankheit auseinander setzen und versuchen, das alles zu verarbeiten, auch, um meiner Mum Rede und Antwort zu stehen.
Doch auch ich merke, dass diese ganze Zeit wie eine Berg- und Talfahrt ist. Den einen Tag freut man sich über nicht "angkommene" Nebenwirkungen und den andern Tag läuft dann etwas nicht so, wie es sein soll und man ist wieder auf dem Weg ins Tal.
Das Problem mit dem Port hat sich gestern noch dramatisiert. Als Mittag die Chemo angeschlossen werden sollte, lief gar nichts mehr. Daraufhin haben sie mit Kontrastmittel geröngt und festgestellt, dass ein Trombos hinter dem Port liegt. Sie haben dann gleich Heparin dort hinein gespritzt und geben das jetzt auch weiter. Nur da sie nicht mit der weiteren Chemo warten konnten, haben sie nun einen ZVK gelegt. Durch das Heparin hat das ganz schön geblutet. Die Lumbalpunktion, die auch für gestern anstand, konnte aus diesem Grunde nicht gemacht werden. Das wirft uns jetzt leider wieder ein wenig zurück. Das ganze hat meine Mami wieder ziemlich aufgeregt, aber trotzdem war sie gestern abend noch eingermaßen gut drauf, was mich fast ein bisschen gewundert hat, wo sie sonst immer gleich Panik schiebt. Ich hatte wieder die ganze Nacht das Gefühl, ich müsste heut früh unbedingt zu ihr fahren und nun wachte ich um 5:00 Uhr auf und habe einen kratzigen Hals und Reizhusten, als wenn eine Erkältung kommt. Obwohl ich erst vor 4 Wochen erkältet war. Ich trau mich jetzt gar nicht hin. Das Infektionsrisiko ist einfach zu groß!
Tja, Beate, nichts mit Powerfrau, heut bin ich wieder ein klein bisschen das heulende Elend.
Trotzdem ganz viele liebe Grüße an Euch alle. Mittlerweile bedeutet ihr mir schon ganz schön viel! Dank Euch nochmals!
Anja
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  #41  
Alt 08.11.2007, 09:09
Zicke Zicke ist offline
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da nehm ich dich doch einfach mal lieb in den arm,,,kopf hoch, der port funktioniert bestimmt bald! sonst hauen wir den! hab ich meinem auch angedroht...bin heute etwas matschig, deshalb von hier "nur" ganz viele gute gedanken!

dat zickchen
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  #42  
Alt 08.11.2007, 09:48
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Daumen hoch AW: Hochmaligner NHL (B-ALL)

Hallo Anja,

bei ankommenden Infekten habe ich mir immer (in meinem früheren Leben ohne Lymphome) in der Apotheke Contramutan besorgt und das ordentlich hochdosiert genommen, oft konnte ich es dann im Anfangsstadium erledigen.

Trink viel um die bösen Keime auszuspülen. Und halte Dich warm, für den Hals empfehle ich einen Kartoffelwickel. Also 3 Kartoffeln weich kochen (musst Du nicht schälen), dann stampfen und in ein Küchenhandtuch, dann um den Hals und noch einen Wollschal drumrum, 1/2 Std.
Die Wärme bewirkt, dass die Durchblutung steigt, dann kommen auch viele Leukozyten dort hin und machen die Keime platt.

Wenn das nicht hilft, musst Du da wohl durch. Mir sagte mal ein Arzt, ein Schnupfen dauert mit Medikamenten etwa 9 Tage, und ohne Medizin 7 + 2

Lass Dir von den Schwestern einen Mundschutz geben.

Lieben Gruß
Beate
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  #43  
Alt 08.11.2007, 09:57
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Linnea Linnea ist offline
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Liebe Anja

möchte mich doch endlich mal wieder bei Dir melden, nachdem Du mir schon vor einer Weile so lieb geschrieben hattest.

Es tut mir leid, daß es Dir nicht gutgeht. Ja, diese Aufs und Abs betreffen alle, die Erkrankten und ihre Angehörigen. Deshalb finde ich es so albern, von "Betroffenen und ihren Familien" zu reden, weil diese Familien ja genauso betroffen sind. Oft denke ich es mir schwerer, derjenige zu sein, der das alles mit ansehen muß.

Ich hoffe, Du kurierst Dich gut aus! Es ist ja kein Geheimnis, daß die körpereigene Abwehr besser arbeiten kann, wenn man viel Freudiges erleben darf. Umso wichtiger ist es dann bei seelischen Belastungen, dem Körper Ruhe zu gönnen, auch wenn Dir so ein Infekt vielleicht wie Pillepalle vorkommt.

Daß der Port bei Deiner Mum blockiert war, ist natürlich dumm. Ich drücke Euch die Daumen, daß er fortan gut funktioniert. Aber die Hauptsache ist ja, daß sie die Chemo gut verträgt!

Und wenn Du wieder fit bist, kannst Du Ihr ja viel von ihrem Garten erzählen und wie schön jetzt alles wieder ist. Unserer müßte auch "winterfest" gemacht werden... naja, ist einfach zur Zeit nicht drin... und stört auch vorerst keinen... Ist Deine Mutter sonst eine begeisterte Gärtnerin?

Ganz liebe Grüße schickt Dir
Deine Linnea
(die jetzt gleich aus dem KH entlassen wird )
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- Christine Busta -
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  #44  
Alt 08.11.2007, 12:18
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Liebe Linnea,

ich freue mich sehr, dass es dir besser geht und du wieder nach Hause zu deinen Lieben darfst!
Dann kannst du deinen Sohn endlich wieder richtig in die Arme nehmen und knuddeln.
Deine Sorgen diesbezüglich kann ich gut verstehen. Meine Söhne haben auch sehr an der Krankheit der überallesgeliebten Omi zu knabbern. Besonders der Große frisst alles in sich hinein und ich befürchte, dass seine Gedanken in Richtung Tod gehen, dass Oma es vielleicht nicht schafft. Leider haben wir in unmittelbarer Nachbarschaft 2 und in der Familie einen solchen Fall gehabt. Unsere Nachbarin war wie eine Ersatzoma für die Jungs, sie starb am 10.11.2004 an Magenkrebs und das ist wohl meinem Alex noch sehr im Gedächnis. Neulich bei einem Gespräch über Oma sah ich, wie der "Wasserspiegel" in seinen Augen stieg und er dagegen kämpfte. Ich habe ihn in den Arm genommen und ermutigt, den Tränen freien Lauf zu lassen, denn das tut ja auch mal gut. Aber er meint wohl, als 11-jähriger weint man nicht. Obwohl ich ja auch hin und wieder weine, und wir es auch gemeinsam tun können. Ich habe ihm gesagt, dass ich jederzeit für ihn da bin und hoffe, dass er auch den "Mut" findet zu mir zu kommen.
Meine Mutter, die 71 Jahre alt ist, war der große Garten schon länger zu viel und wir haben sie dabei immer unterstützt. Sie freut sich, dass wir in einer Gemeinschaftsaktion alles i.O. gebracht haben. Nun will ich morgen die Gräber meines Vaters und Großeltern machen. Das war meiner Mutter auch sehr wichtig und sie ist froh, dass ich mich drum kümmere.
Trotz Erkältung gehts mir soweit ganz gut. Hab schon heiße Zitrone geschlabbert und Meditonsin getropft. Meine Mutti will ich heut lieber nicht besuchen, die Gefahr ist mir einfach zu groß. Ich hab mir ihr telefoniert und ihr gesagt, dass wir dann halt noch öfter telefonieren müssen. Sie meinte zwar, sie würde mich lieber anfassen, aber es ist eben besser so!
Liebe Linnea, soll ich deinen Garten auch "fertig" machen? So wie ich es verstanden hab, ist es euch aber auch nicht so wichtig, dass der Garten jetzt schick ist. Unser eigener muß dieses Jahr auch nur mit dem Nötigsten auskommen. Aber älteren Leuten ist so etwas ja sehr wichtig! Die Nachbarn könnten ja schlecht reden!! (In dieser Situation wäre mir das soooo egal!)
So, genug geschrieben! Ich wünsche dir einen superschönen Tag zu Hause und laß dich mal schön aufpäppeln.
Von mir kommt auf jeden Fall eine ganz liebe Umarmung und ein Korb voller Energie und Kraft für die kommenden Tage.

Sei ganz lieb gegrüßt,

Deine Anja.
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  #45  
Alt 08.11.2007, 17:39
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Hallo an alle,

mir gehen so viele Dinge durch den Kopf und weil ich heut ein bisschen mehr Zeit habe, schreibe ich hier nun noch einmal.
Ich habe da noch einige Fragen zu den Chemos:
Gestern lief bei meiner Mum ja eine 24 Std. Chemo. Diese bestand aber nicht nur aus einem Mittel (größtenteils MTX), sondern aus noch 4 oder 5 anderen (ich glaube Vincristin, Ifosfamid und noch etwas). Heute um 14:00 Uhr waren die 24 Std. um und jetzt um 16:30 Uhr geht es weiter mit 4 Mitteln, die aber nur kürzere Zeit laufen (weiß nicht genau wie lange, war heut ja nicht da!). So wie heute soll es noch bis Sonntag weitergehen. D.h. sie hatte dann 6 Tage Chemo (inkl. 1 Tag Rituximab).
Lief die Chemo bei Euch ähnlich ab? Ich habe meistens nur davon gehört, dass man einen Tag therapiert wird und dann pausiert!?
Leider habe ich momentan das Gefühl, wieder in ein kleines seelisches Tief zu laufen. Ich habe heut mit unserem Hausarzt telefoniert, weil meine Mutter wollte, dass er informiert wird, da er die letzten Wochen im Urlaub war. Z.T. hatte er schon Berichte vorliegen, den anderen Teil habe ich ihm erzählt. Und dann kam der Hammer. Er sagte, ich solle den Gedanken, dass die Therapie nicht anschlägt, nicht so weit weg schieben! Ebend weil ihre Form vom hm NHL so ungewöhnlich wäre.
Pu, das hat mich doch ganz schön getroffen. Vielleicht rede ich mir ja auch alles so schön, weil ich einfach hoffen will. Aber das müssen wir doch auch, sonst hätte doch alles kein Zweck. Und außerdem, woher soll meine Mami dann die Kraft nehmen?!
Jetzt sitze ich hier, völlig bedrüppelt und versuche mich zu fangen, weil ich nachher noch mit meiner Mum telefonieren will. Ihr werde ich natürlich nichts von alldem sagen!
Wie war das noch mit der Berg-und Talfahrt?
Aber ich geb nicht auf! Ab morgen werden ich wieder stark sein, hab ich mir fest vorgenommen!
Anja.
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