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  #1  
Alt 02.06.2015, 07:51
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Hallo Hermann,

Vielleicht ist es nicht der Tod selbst, der mich erschreckt, sondern es ist das Unbekannte vor dem ich zurückweiche.
Wer ist schon auf den Tod vorbereitet - hat so umfassend gelebt - dass er im Nichtsein keine Bedrohung sieht?
Selbst mit meiner Psychologin kann ich über dieses Thema nicht reden.
Sie ist 10 Jahre jünger als ich und hat noch keinen Verlust eines geliebten Menschen hinnehmen müssen, macht sich keine Gedanken über das was noch kommen mag. Seit genau 5 Jahren muss ich mich dieser Realität stellen.

2010 starb mein Vater an Lungenkrebs, 2013 der Schwiegervater gefolgt von meiner Mutter im Februar 2014, doch der Tod meines Mannes im August 2014 hat alles zuvor geschehene überlagert.

Es stellt sich immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens. Und wie kann ich es schaffen mit mir ins " Reine " zu kommen wie es so schön heißt??

Bisher habe ich keine zufriedenstellende Antwort auf diese Fragen gefunden.
Ich glaube es gibt sie nicht, denn es gibt so vieles in uns von dem wir nichts wissen wollen.
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  #2  
Alt 07.06.2015, 19:47
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Hallo Hermann,

Die Jahre die noch bleiben rufen nach einer Sinngebung. Das ist eine drängende Frage, man kann sich ihr nicht entziehen, wenn man älter wird.
Der Verlust geliebter Menschen und das Schwinden der Kräfte können nicht verharmlost werden.
Dass einzige was mir sinnvoll erscheint - wäre möglichst aufmerksam in der Gegenwart zu leben - doch im Alltag ist mir die Ruhe die dafür nötig ist in den entscheidenden Momenten immer wieder abhanden gekommen.

Ich habe keinen neuen Sinn gefunden. Wie auch? Wollte ich doch mit meinem Mann unsere " besten Jahre " erleben.
Nur zu gern würde ich das Leben der Vergangenheit zurückrufen.
Es vergeht kein Tag an dem ich nicht häufig an die schrecklichen aber auch schönen Zeiten mit meinem Mann denke.
Erst seine Abwesenheit zeigt mir wie kostbar unser gemeinsames Leben war.

Liebe Grüße

Jutta


Obwohl ich mich grottenschlecht ernähre fühle ich mich gesundheitlich ähnlich
" gut " wie du.
( Blutwerte sind im normalen Bereich, auch sonst habe ich im Moment keine Beschwerden.)
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  #3  
Alt 23.06.2015, 22:12
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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"Ich kenne auch die Situation, wenn es dann später doch heißt: „Leider ist der Tumor wieder gewachsen“. Wie würde ich reagieren? Ich hoffe: gelassen."

Hallo Hermann,
deine Träume sind sehr Ausdruckstark.
Sie beschäftigen sich mit der Akzeptanz des Lebens und Sterbens. Es geht darum zu akzeptieren, dass wir jederzeit sterben können.

Ich glaube dass Gelassenheit eine Lebenshaltung ist um die man sich bemühen kann, die aber immer wieder geübt werden muss.
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  #4  
Alt 04.07.2015, 23:09
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Hallo Hermann,

ich schicke dir mal einen lieben Gruß.
Deine besonnene Art lässt mich immer wieder gerne deine ehrlichen und gefühlvollen Beiträge und Antworten lesen.
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  #5  
Alt 12.07.2015, 18:32
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Hallo Hermann,

leider ist dein letzter Beitrag verschwunden. Ich möchte dir trotzdem antworten.

Deine Frau hatte vor 2 Jahren ihre letzten leidvollen Wochen vor sich, bis sie am 12. August erlöst wurde.
Es erinnert mich an die letzte gemeinsame Zeit mit meinem Mann, nur etwa 1 Jahr später.
Ich bin - genau wie du - sehr traurig darüber, dass ich ihn nicht länger als gesunden , humorvollen und liebenswerten Menschen um mich haben durfte.

Ich denke an dich

Jutta

Geändert von Yogi 12 (12.07.2015 um 20:41 Uhr)
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  #6  
Alt 14.07.2015, 12:53
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Heimchen Heimchen ist offline
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Lieber Hermann, deine Zeilen (an Jutta) machen mich traurig. Mein Sohn musste mit 37 sterben. Er hatte solch ein Gottvertrauen und er sagte, er hätte keine Angst vorm sterben. Ich finde das auch so schrecklich unfair!! !
Ich selbst bin 60 und kann es voll nachvollziehen, wie es dir geht.
LG Eva
__________________
Kay

geb. 14.06.1977

Nierenzellkarzinom
OP am 17.03.2014
gest. 02.01. 2015


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  #7  
Alt 15.07.2015, 21:43
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Zitat:
Zitat von hermannJohann Beitrag anzeigen
Es ist auch eine Frage der Gerechtigkeit. Wenn es einen Gott gibt, greift der offenbar sehr selten in das Weltgeschehen ein.
Warum sollte sonst zum Beispiel Tanja mit 61 sterben während andere Menschen 90 Jahre werden?

Hermann
Hallo Hermann, so ist es.

Ich habe vor, die Tageszeitung zu kündigen.
Zum einen kann ich Kosten sparen, aber es gibt auch andere Gründe.
In den Todesanzeigen die ich schon viele Jahre lese erscheinen immer mehr sehr alte bis uralte Menschen, die ( plötzlich und unerwartet ) gehen müssen. Manche von ihnen hinterlassen sogar noch Mann oder Frau.
Auch wenn ich sie um ihr hohes Alter ( schon wegen der Gebrechlichkeit ) nicht immer beneide versetzt es mir einen Stich , denn es wird deutlich, dass mein Mann, deine Frau und viele andere Menschen hier im Forum vor der Zeit Abschied nehmen mussten.
Die einzige Wahrheit die es gibt besteht darin, dass es letztlich für niemanden ein entrinnen gibt, auch wenn die Lebenszeit ungerecht verteilt ist.
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  #8  
Alt 18.07.2015, 01:36
Edith 53 Edith 53 ist offline
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Hallo ihr Lieben,
die Lebenszeit ungerecht verteilt? Ja, auch so empfinde ich. Mein Vater stab, ich war 6 Jahre. Dann am 20.04.13 mein Herz. Wir hatten viel vor. Alles wurde und wird immer noch anders. Noch immer habe ich mich in einem Leben ohne ihn noch nicht zurecht gefunden. Werde ich es je tun?
Immer wieder suche ich nach einem Sinn. In meiner Arbeit kämpfe ich für Menschen, die sterben. Bin für die Angehörige da und verausgabe mich. Es muß doch einen Sinn haben, oder?
Hermann,
ich weiß mal wieder nicht was ich schreiben soll, aber auch ich denke immer an diese besondere Zeit, wo alles begann und an den Gang über den Regenbogen.
So viel Hoffnung, meist kann ich kein bestimmtes Datum ausmachen.
Sei Umarmt an diesen besonderen Tagen.
Herzlich Edith 53
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Stichworte
erfahrungen, onkologie


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