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  #1  
Alt 03.03.2017, 12:57
dagehtnochwas dagehtnochwas ist offline
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Registriert seit: 02.09.2014
Ort: Südniedersachsen
Beiträge: 268
Standard AW: Behandlungsfehler?

Hallo Monika,
leider nicht schön gelaufen was du zu erzählen hast - trotzdem herzlich Willkommen. Vorweg hier schreiben weder Juristen, noch Mediziner noch Gutachter.
Wenn du einen juristischen Weg beschreiten möchtest, dann benötigts du einen langen Atem und einiges an Geld. Für deine Mutter wird es aber nicht besser. Ich würde da eher an die Klinikleitung schreiben.

Wenn man vorher so schlau wäre wie man es meistens hinter ist...
Wenn der Verdacht eines Tumors besteht, dann wird eigentlich das immer selbe Verfahren heruntergeritten (Verhalten nach Leitlinie, schau mal nach Leitlinie Lungenkrebs). Man schaut zunächst das Blut an, sind Marker auffällig oder andere Werte (z.B. Leber, CRP, etc). Dann wird ein CT oder MRT Abdomen gemacht und auch ein MRT Schädel. Meinetwegen auch ein PET-CT. Wenn eine Bronchoskopie möglich ist, dann wird auch eine Probe des vermeindlichen Tumors genommen. Alles zusammen zeichnet dann schon ein ganz gutes Bild. Ein mögliche OP bzw. eine Behandlung sollte man in einem Lungenkrebszentrum machen lassen. ein Feld,Wald- und Wiesenkrankenhaus an die Lunge lassen verbietet sich (aus meiner Sicht). Ist der Tumor zu groß (T4) oder haben sich Metastasen (M1a) gebildet, wird niemand mehr operieren, da keine kurative Itension mehr besteht, es wird nur noch alles schlimmer. Es besteht dann nur noch eine palliative Option. Dabei können Strahlentherapie, Chemo, Immuntherapie oder zielgerichtete Verfahren zum Einsatz kommen. Wenn eine Mutation fetsgestellt wird (z.B. EGFR, ALK, ROS1, BRAF) dann besteht ein sehr gut tragbare Möglichkeit den Tumor mit einem oralen Medikament zu Leibe zu rücken. Allerdings ohne Heilungsaussichten.

Wenn also die Diagnosestellung nicht so abgelaufen ist wie ich das skizziert habe, dann gehe ich da schon von einem fehlerhaften Verhalten aus. Eigentlich würde ich annehmen das niemand eine Operation an der Lunge anschiebt, wenn er sich nicht sehr sicher ist...

Alles Gute
dagehtnochwas
__________________
Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.

Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.)

Geändert von dagehtnochwas (03.03.2017 um 12:58 Uhr) Grund: Zusatz
  #2  
Alt 03.03.2017, 16:48
Frau Momo Frau Momo ist offline
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Registriert seit: 02.03.2017
Beiträge: 3
Standard AW: Behandlungsfehler?

Vielen Dank dagehtnochwas

Ich weiß ja, dass es hier keine Juristen gibt, ich wollte nur eben mal meine Sorgen los werden. Alles gut Meiner Mama würde ein Rechtsstreit leider dann auch nicht mehr helfen, wenn da was schiefgelaufen ist. Ich werde mit dem Arzt an der Uni Jena besprechen, was in dem Klinikum war und was man nun tun soll/kann. Vielmehr eigentlich, damit sowas nicht mehr passiert, um andere Patienten zu schützen. Aber das sollte dann vllt, sogar von einem Arzt aufgeklärt werden.

Das meine Mama mit T4 und M1a trotzdem operiert wird, hatte uns auch überrascht, denn es hieß vorher, dass nun erstmal Chemo und Bestrahlung folgen sollen. Die OP an der Uni stand aber schon auf dem Plan, nach der abgebrochenen OP, aber vor dem Schädel-CT. Wurde dann aber verworfen auf Grund der Hirmmetastase 11 mm.

In der Tumorkonferenz hat man sich dann wieder zur OP entschlossen, wenn die Uni sie durchführen kann, weil die Meta eben günstig liegt und noch nicht sehr groß ist. Die würde man dann hinterher mit Bestrahlung behandeln. Aber sie bräuchte keine Chemo, wenn der Primärtumor raus wäre. Falls nun aber der Tumor beschädigt wurde, dann denke ich mal, dass sie um die Chemo nicht drumherum kommt. Denke ich, wissen tu ich es auch nicht, sind eben so die Gedanken die ich mir nun mache.

Der Arzt aus der Uni will operieren. Das würde doch kein Arzt machen, wenn es keinen Sinn machen würde, oder? Natürlich habe ich nun wieder Angst. Aber es ist so ein großer Eingriff und den macht man doch nicht, wenn die Aussichten schlecht sind...ich habe keine Ahnung. Ohne OP bleibt ihr nicht mehr viel Zeit, so die Aussage des Arztes aus dem Klinikum. Also hat sie keine große Wahl.

Die von dir beschriebene Diagnosestellung ist so nicht erfolgt. Die Bronchoskopie wure zum Bsp. unmittelbar nach fehlgeschlagener OP durchgeführt und die Gewebeentname erfolgte wären der OP. der Laborbefund ist vom 20.02. also postoperativ, in dem der CRP Wert mit 110 angegeben wurde. Doch da musste man ja nicht mehr fragen warum, nachdem ja die OP vorher schon den Befund ergeben hatte.

Meine Mama wurde in einem großen Klinikum behandelt, welches eine Thoraxchirurgie mit Erfahrung auf dem Gebiet der Onkologie hat. Deshalb bin ich ja so verunsichert. Ich werde wohl noch einmal das Gespräch mit dem Arzt dort suchen müssen, ich will und brauche Antworten. Nachdem meine Mama nicht in unserem Klinikum behandelt werden wollte, habe ich das andere Klinikum ausgesucht und den Termin vereinbart, mit ihrem Einverständnis. Ich habe sehr große Schuldgefühle und Angst, dass ich was falsch gemacht habe.

LG Moni

Geändert von gitti2002 (04.03.2017 um 02:02 Uhr)
  #3  
Alt 03.03.2017, 23:59
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.241
Standard AW: Behandlungsfehler?

Liebe Frau Momo, es ist doch wichtig, dass die Uni die Möglichkeit sieht, bei deiner Mutti eine Operation durchzuführen, obwohl die gesamte Situation schwierig ist. Die Entscheidung, dem Patienten eine Operation vorzuschlagen, trifft immer ein Gremium von Ärzten, die verschiedenen Fachrichtungen angehören, wie es jetzt geschehen ist.
Ich zweifle stark, dass es jemanden nützt nochmal zurück zu gehen und sich die Situation in der vorigen Einrichtung erklären zu lassen.
Eine abgebrochene Operation ist immer ärgerlich für alle Beteiligten.
Für die Weiterbehandlung wäre wichtig, dass ihr aus der vorherigen Klinik den Befund der Gewebeuntersuchung erhaltet. Heute werden verschiedene Tests durchgeführt, an Hand der Ergebnisse kann man entscheiden, ob bestimmte Medikamente wirksam sind oder nicht.

Für die weitere Behandlung drücke ich Euch ganz fest die Daumen.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.

Geändert von gitti2002 (04.03.2017 um 02:03 Uhr)
  #4  
Alt 05.03.2017, 22:12
Frau Momo Frau Momo ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Behandlungsfehler?

Vielen Dank Elisabetz für deine Antwort.

Wir schauen nun erstmal auf das, was nun vor uns liegt. Ich habe mich am Wochenende dazu entschlossen meine Mama zu begleiten. Habe soweit alles geregelt und mir eine Gästewohnung gebucht. Da die Uni von uns 250 km entfernt liegt, können wir sie nicht sehr oft besuchen. So kann ich mich jeden Tag um sie kümmern und bei Arztgesprächen mit dabei sein. Sie hat sehr viel Angst und die Entfernung macht es noch schlimmer. Nun ist sie etwas beruhigter und fühlt sich vllt. auch sicherer. Ich werde auf jedenfall so lange bleiben, bis sie auf Normalstation verlegt wurde. Da die OP erst am Montag stattfinden soll, haben wir noch das Wochenende ganz für uns und das wird uns beiden auch gut tun.

Sämtliche Unterlagen, auch der Gewebebefund wurden letzte Woche an die Uni geschickt. Einige Untersuchungen müssen dort auch noch gemacht werden, Herzecho, Labor, auch Kopf CT machen sie noch einmal.

Nun hoffen wir und drücken unserer Mama ganz doll die Daumen.

LG und viel Kraft auch euch Allen, Moni

Geändert von gitti2002 (24.03.2017 um 00:08 Uhr)
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