Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 02.06.2008, 12:39
Perpetua Perpetua ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.06.2008
Beiträge: 2
Standard Wie sirbt meine Mama

Hallo, meine Mama hat seit 2004 Brustkrebs.

Im Mai 2007 wurden Knochenmetastasen festgestellt, daraufhin folgt eine Bestrahlungsserie. Im Oktober 2007 wurden Lebermetastasen festgestellt, daraufhin folgte eine Chemoserie mit insgesamt 9 Zyklen.
Dann ab März 2008 weiß man, dass keine Behandlung angesprochen hat und die Metastasen sich ausbreiten.
Seit März ist die Lunge befallen, sie wurde schon 4 mal punktiert und jedensmal sind 1,5 Liter abgezogen worde. Daraufhin folgte eine Lungenentzündung.
Letzten Samstag haben wir sie aus dem Krankenhaus geholt, weil sie austherapiert ist.
Sie leidet, kann nichts essen, ist ganz schwach.
Ich glaube auch, das sie Metastasen im Kopf hat, da sie 3 komische Beulen auf ihrem kahlen Kopf hat und auch manchmal nicht mehr ganz klar ist.

Ich, bzw. wir haben keine Ahnung , aber ganz viel Angst, wie meine Mama stirbt.
Sie hat bereits eine Patientenverfügung gemacht, der Pfarrer war da, sie hat sich von ihren Freunden und ihren Kindern und Enkel verabschiedet, aber irgenwie kann sie nicht sterben.
Es ist echt so schlimm, wie kann man ihr nur helfen?
Wer hat Erfahrung, wie so ein Mensch sitrbt?
Ich habe so Angst, dass sie erstickt.
Kann mir jemand aus Erfahrung sagen, wie man helfen kann, und auf was wir uns einstellen müssen?
Danke,
Perpetua
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 02.06.2008, 14:04
Benutzerbild von rezzan
rezzan rezzan ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.01.2006
Ort: Frankfurt
Beiträge: 146
Standard AW: Wie sirbt meine Mama

Liebe Perputua,

es tut mir sehr leid, dass auch ihr so eine furchtbar schwere Zeit durchleben müsst. Ich kann deine Ängste und Sorgen so gut verstehen, da ich selbst meine Eltern an den verdammten Krebs verloren habe. Leider kann dir niemand genau sagen, was noch passieren wird und was euch erwartet, jeder Weg ist so anders. Aber eins kann ich dir vielleicht doch etwas nehmen, diese schreckliche Angst vor dem konkreten Moment des Sterbens. Davor hatte ich trotz all dem Leid die allergrößte Angst und keiner wollte mir so richtig sagen, wie es werden wird. Jetzt habe ich diesen Sterbemoment bereits mehrfach miterlebt und kann dir sagen, dass es alles andere als schrecklich oder furchtbar war. Im Gegenteil in den letzten Stunden und Minuten schien alles wie weggeblasen, keine Schmerzen mehr, kein Ringen oder Kämpfen. Mein Vater hat ganz ruhig geatmet und dann nach ein zwei tiefen Atemzügen einfach aufgehört. Bei meiner Mutter war es genauso. Es gibt sicher unglaublich viele andere Beispiele, aber wenn du dich etwas umliest, wirst du merken, dass sehr viele diese Erfahrung machen durften. Ich meine damit wirklich durften, ich bin so dankbar, dass ich das mitbegleiten durfte und die letzten Momente waren so wichtig für mich. Zu sehen, dass Sterben nichts unfassbar schreckliches ist, sondern auf eine ganz besondere Art etwas sehr natürliches und so frei von Leid. Bitte hab keine allzugroße Angst davor, du kannst nicht mehr machen als es auf dich zukommen zu lassen und ich bin sicher, wenn es soweit ist, wirst du ähnliches erleben und fühlen. Ich wünsche es dir sehr.

Und jetzt erlaube ich mir doch noch einen konkreten Ratschlag, der meiner Meinung nach sehr wichtig ist. Die Angst, dass deine Mutter Atemnot bekommt oder gar ersticken könnte ist furchtbar, aber du kannst dagegen etwas machen. Bitte besorgt euch sofort ein Sauerstoffgerät, das Rezept dafür stellt euch jeder Hausarzt aus und das Sanitätshaus liefert es auch schnell nachhause. Vielleicht werdet ihr es gar nicht brauchen, meine Mutter brauchte es zum Beispiel nicht. Aber wenn, dann ist es unschätzbar wichtig und erleichtert deiner Mutter alles sehr. Ich kann es wirklich nur dringend empfehlen und wartet bitte nicht so lange bis sie Atemnot hat sondern besorgt es sofort. Ich habe das bei meinem Vater versäumt und die paar Stunden, die es dauerte bis wir es dann hatten waren ein Alptraum. Das sollte und muss kein Mensch durchmachen müssen. Es ist wirklich kein allzugroßer Aufwand und es wird dich sehr beruhigen es einfach nur da zu haben. Ansonsten hoffe ich, dass ihre Schmerzmittel gut eingestellt sind und ihr eventuelle Schmerzen erspart bleiben. Auch das kann man sehr gut in den Griff bekommen.

Ich wünsche dir und deiner Familie weiterhin viel Kraft und wünsche euch von Herzen alles Gute. Und bitte, hab keine Angst, du scheinst bis jetzt so stark gewesen zu sein, du wirst auch diesen letzten schweren Weg schaffen.

Alles Liebe
Rezzan
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 03.06.2008, 22:29
Perpetua Perpetua ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.06.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Wie stirbt meine Mama

Hallo,

vielen Dank für eure tröstenden Worte und eure geschickte Kraft.

Kann mir jemand helfen, wie und wo ich am besten Astronautennahrung bekomme und kann man die trotz Schluckbeschwerden nehmen?
Ich möchte es probieren, sie kann ja nicht verhungern.
Sie hat vor 1 1/2 Wochen das letzte Mal gegessen bzw. seit dem nur nach dem Essensversuch es wieder erbrochen.
Perpetua
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 03.06.2008, 23:58
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 3.114
Standard AW: Wie sirbt meine Mama

Es tut mir so leid mit deiner Mama..
Ich habe gute Erfahrungen mit Fortimel und Nutrison gemacht
Schicke dir den Link als PM, weiss nicht ob ich ihn hier einstellen darf.
Ylva
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 09.06.2008, 19:27
DutchShark DutchShark ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.03.2008
Beiträge: 22
Standard AW: Wie sirbt meine Mama

Hallo Perpetua,

meine Schwiegermutter ist am 24.04. gegangen. Sie hat die letzten 2 1/2 Monate nichts mehr gegessen. Wir hatten am Anfang auch Angst das sie verhungert, aber die können so lange ohne Nahrung auskommen. Astronautennahrung konnte meine Schwiema auch nicht mehr essen. Sie hat dann Multivitaminsaft mit dem Strohhalm getrunken und gegen Ende Eiswürfel gelutscht.
Ich wünsche euch viel Stärke und Kraft

Kerstin

Wies 05.04.1944 - 24.04.2008
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 09.06.2008, 22:04
Benutzerbild von MM-Tiga
MM-Tiga MM-Tiga ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2007
Ort: München
Beiträge: 395
Standard AW: Wie sirbt meine Mama

Hallo, miteinander, hallo, Perpetua,
könnt Ihr Euch nicht von einem Palliativ-Arzt helfen lassen, der dann kommt oder eine entsprechender Pfleger, der dann genau weiss, was zu tun ist, was man geben kann etc. ...
Da gibt es eine Menge Ärzte, manchmal auch die Hausärzte, mit so einer Zusatzausbildung für Palliativ-Medizin.
Dann könnt Ihr ganz für Eure Mama da sein, aber das "technische" wird fachmännisch betreut und Ihr könnt Euch um die angenehmeren Dinge kümmern....
Noch ein paar schöne Stunden mit Deiner Mama wünsch ich Dir und Ruhe für den Abschied!
Alles Gute
MM-Manuela
__________________
Du musst das Leben nehmen, wie es ist
- aber Du darfst es nicht so lassen.

Karl Richter
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:55 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55