Jung und Krebs

[Tränen]

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[Bell]

Hi Nicole,

ich bin 23 und bin vor 2 Jahren an Hodgkin erkrankt.
Es ist wirklich sehr schwer sich dieser Situation anzunehmen, verständlicherweise. Hinzu kommt ja, dass wir so jung sind und man sich noch intensiver fragt, warum ich?? Was habe ich falsch gemacht? Ich habe nie geraucht, sehr sehr selten Alk getrunken. Und schlecht ernährt habe ich mich auch nicht.
Es tut mir sehr leid, dass du dich jetzt noch mit einem zweiten Krebs auseinandersetzen musst. Wie gehen deine Familie und Freunde damit ? Bekommst du von ihnen Unterstützung?
Dass du auf Arbeit gemobbt wirst deswegen, ist ja echt die Härte. Wie hältst du es auf Arbeit aus? Was sind das für Kollegen, die nicht mal von solch einer Diagnose zurückschrecken und dich fertig machen?!
Solche Depriphasen kenne ich auch...selbst nach 2 Jahren.

Liebe Grüße

Bell

[flyyy]

Hey Tränen
Das was Du schreibst hätte von mir kommen können. Tut mir leid, dass es dir nicht gut geht!
Ich habe vor 5 Wochen die Diagnose Knochenkrebs Rezidiv bekommen. Ich dachte eigentlich, ich könnte mein Leben so fortsetzen wie vorher, da ich "nur" ambulante Chemo bekomme. Habe also an der Uni und bei der Arbeit nichts erzählt. Nach 2 Wochen wurde mir klar, dass das nicht geht. Es war zu viel, krank zu sein und mich zu verstellen. Jetzt wissen ein paar Leute davon und es macht es für mich einfacher mich selbst zu sein. Wenn ich traurig bin, weiss ich, dass ich vor gewissen Leute traurig sein darf.
Ich bin ebenfalls 24 Jahre alt. Ich schick Dir per PM meine Email, falls Du mal Lust zum plaudern hat.
Grüsschen
Flyyy

[Bell]

Hi Nicole,

zurzeit geht es mir nicht sehr gut, ich habe mehr Probleme mit meiner Vergangenheit,was meine Familie betrifft. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ich aufgrund dieser Probleme den Krebs bekommen habe.
Wie gehe ich heute mit dem Krebs um? Ich bin überempfindlich geworden, finde ich. Ich habe öfters Probleme mit meinem Körper. Jedes Mal, wenn mir etwas weh tut oder etwas drückt und zieht usw., leide ich sehr drunter. Ich schiebe alles der Therapie zu. Andererseits versuche ich gesund zu leben. Ich gehe regelmäßig zum Sport und achte sehr auf meine Ernährung. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal in einem Fastfoodrestaurant wieder gegessen habe.
Ich reagiere auch sehr empfindlich gegenüber anderen Problemen. Ich bin sensibler geworden. Manchmal fehlt mir die Naivität, die zur Unbeschwertheit dazugehört. Das Leben ist härter geworden, ich bin realistischer und ängstlicher.
Dir liebe Nicole wünsche ich von ganzen Herzen, dass du den Krebs wieder besiegst. Meld dich ruhig, wenn dir nach Schreiben zu Mute ist.
Sei lieb gegrüßt!
Bell

[Die Dannny]

Hi Nicole,
ist doch echt erstaunlich wie viele junge Leute sich mit dieser Krankheit auseinandersetzten müssen. Ich bin 27 und bekam letztes Jahr den Befund Brustkrebs. Amputation und Chemo habe ich geschafft und nun gibts Antikörper. Ich denke nicht so oft über dieses Schicksal nach, da mich meine zwei Kinder 4+1 sehr ablenken, was mich andererseits sehr beunruhigt, da sie noch so klein sind und ich nicht weiß was noch kommen wird, zudem mein Mann selbst vor einem halben Jahr eine Lungentransplantation bekommen hat. Irgendwie müssen wir da alle stark sein. Du kannst mir gern zurückschreiben wenn du möchtest.
LG
Danny

[Dani1]

Hallo liebe Nicole,

vielleicht bin ich mittlerweile zu alt für dieses Forum, aber wer weiß....

Ich bekam vor 3 jahren (32 Jahre) die Diagnose Mammakarzinom. Mittlerweile war ich schon zum 2. mal erkrankt. Nach der 2. Diagnose kam man auf die Idee, dass die ganze Sache vielleicht mit einem genetischen Defekt im Zusammenhang steht. (von der väterlichen Linie ging Ovarialkarzinom mehrfach aus) Und Eierstock- u. Brustkrebs passt zusammmen.

Mommentan werde ich genetisch untersucht. (BRCA 1 oder 2) Wie sieht es denn in Deiner Familie aus? Gibt es dort Häufungen?

Ich habe nun auch Bestrahlungen und Chemos hinter mir und es ist nicht leicht, damit klar zu kommen, aber bitte gib nicht auf!!!

Wie ist denn Deine Tumorklassifikation? Je eher der Krebs erkannt wird, umso besser die Heilungschancen. Sagt man jedenfalls so. Ich weiß, dass es schlimm ist, wenn man noch so jung ist. Aber man weiß nie, wie es am Ende ausgeht, Egal wie jung man noch ist...

Ich versuche mich abzulenken. Treffe mich mit Freunden und wenn ich mies drauf bin, lese ich oder versuche etwas zu unternehmen. Ich habe auch eine Tochter, die Angst hat mich zu verlieren. Aber ich versuche, den Alltag so gut es geht zu meistern.


L.G. Daniela