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  #1  
Alt 19.01.2008, 22:45
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Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Mein kleiner Engel!

Du warst eine wunderbare Tochter, auf die ich unendlich stolz bin! Du hast mir nie Kummer und Sorgen gemacht, Du hast die Schule super gemeistert, die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und hattest soviel Spaß als Kinderkrankenschwester. Du hast mir einen so lieben Schwiegersohn präsentiert, wie man sich keinen besseren wünschen kann. Ihr hattet die ganze Zukunft vor Euch, durftet aber nur 10 Jahre Deines kurzen Lebens zusammen verbringen. Und als Ihr mit dem Bau Eures Häuschens begonnen hattet wurdest Du krank! Warum mußtet das sein, 2 OP's in einem halben Jahr, dann 2006 Stillstand des Tumors, Eure Hochzeit - ihr wart so glücklich und wir alle mit Euch - und nur 2 Monate später wieder ein Rezidiv, diesmal Glioblastom! Eine Welt brach zusammen! Du hast gekämpft wie ein Löwe, und obwohl Du wußtest wie Deine Chancen stehen, hast Du uns immer die Wahrheit verschweigen wollen, obwohl ich genau Bescheid wußte, dass es keine Heilung geben würde, egal welche Behandlung gemacht würde. Erst die letzten vier Wochen, nachdem es Dir so schlecht ging, daß Du nicht mehr aufstehen und nichts mehr selbständig machen konntest, hast Du mir gegenüber Deine Traurigkeit zugegeben und hattest ja längst gemerkt, daß ich Bestens Bescheid wußte. Ich habe Dir immer versprochen, jederzeit für Dich dazusein, und dieses Versprechen habe ich Gott sei Dank halten können, denn ich wurde krankgeschrieben und hatte somit Zeit für Dich wann immer Du
mich brauchtest. Wir haben diese gemeinsamen Wochen sehr intensiv gelebt und unsere Gegenwart genossen. Wir konnten erst jetzt offen über unsere Ängste sprechen und ich konnte Dir zum Schluß auch sagen, dass Du nur an Dich denken mußt und Du gehen darfst, wann Du es möchtest. Auch Dein Mann konnte Dir dieses sagen, als Du ihm gegenüber sagtest, Du könntest nicht mehr. Ja, dann bekamst Du einige Stunden später die erste Morphinspritze und danach konntest Du einen Tag später in meinem Arm für immer einschlafen. Du hast Dir genau die Zeit ausgesucht, wo wir den ganzen Tag über erstmals alleine im Zimmer waren. Das kann einfach kein Zufall sein.

Ich bin so traurig, weil ich Dich nie wieder streicheln kann, nie mehr in den Arm nehmen kann, aber ich bin dankbar, daß Dir ein langer qualvoller Leidensweg erspart geblieben ist.

Ich werde Dich immer lieben, Du bist immer bei uns, unsere Zwiegespräche geben mir Zuversicht, daß ich irgendwann mein Leben wieder neu ordnen kann. Du wirst mir doch dabei helfen, meine Kleine?

Machs gut, mein Schatz!

Ich liebe Dich,
Deine Mama
__________________

Jeder Tag ist ein Stück Abschied
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  #2  
Alt 03.03.2008, 20:20
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Mein Papa (66) wurde am 31.1.08 ins KH eingeliefert wegen Blut im Stuhlgang. Darauf wurden ewig viele Untersuchungen gemacht, bis sich der Befund: bösartiger Enddarmkrebs bestätigte

Leider war der Tumor durch den Darm gewachsen, und konnte somit ungehindert schmerzfrei sich im Bauchraum verteilen und zu einer enormen Größe wachsen. Befallen war noch die Prostata und die Blase.

Vor einer Woche wurde beschlossen, den Krebs per Strahlentherapie und Chemo zu verkleinern um ihn dann per OP zu entfernen. Soweit kam alles nicht mehr. Sein allg.Zustand verschlechterte sich dramatisch - Blutwerte in den Keller - MRSA - Virus - und die Nieren machten schlapp.

Er kam dann in ein einzelzimmer - ohne Toilette - er konnte ja schon fast nicht mehr laufen. Das bedeutet für mich : Sterbezimmer !! Ich wollte es nicht wahrhaben, aber ich wusste, es wird bald passieren.

Freitag wurde er in das Zimmer verlegt, durften nur mit Schutzkleidung für Mund und Hände rein wegen diesen MRSA Virus. Das soll ein Virus sein, der sich vermehrt in KH verbreitet.

Freitag hat er noch über starke Schmerzen im Unterleib geklagt und Samstag als ich zu Besuch wieder kam traf mich der Schlag.

Er lag mit geöffneten Mund und offenen starren Augen im Bett und schlief fast nur die ganze Zeit.

Er wurde dann alle 2 Std. von den Pflegerinen Seitengelagert, damit er sich nicht wund liegt.

Befund des Arztes: Nierenversagen !!! Sie arbeiten nicht mehr. Dialyse wollte mein Papa nie und somit wäre es für ihn auch nicht in Frage gekommen, da sein allgem. Zustand schon so schlecht war, daß er es so oder so nicht schaffen würde.

Er bekam nur noch Schmerzmittel.

Und es dauerte noch 6 lange Tage bis er einschlief.

Er zwar in diesen langen 6 Tagen nur ab und zu ansprechbar oder wach. Meist schlief er. Diesen Anblick zu ertragen, kann ich bis heute nicht.

Aber als wir dann am Donnerstag zu ihm kamen, erschrak ich sooo sehr. Er lag wieder da - weit aufgerissene Augen die sich hin und herbewegten und der Mund wieder geöffnet. er hatte einen Schlauch an der Nase und wurde damit mit Luft beatmet. Die Hände waren schon kalt und die Stirn schon bläulich.

Habe ihn dann die Hände mit einen warmen Waschlappen immer abgewaschen, und ich glaube er emfpand es als angenehm.

Sein Blick war leer und ich konnte ihn ansehen, aber in seinen Augen nichts mehr lebendiges.

das schlimmste was das rasselnde Geräusch beim atmen.. es war anfangs als wir kamen auch schnell und hektisch - beruhigte sich dann mit der Zeit, denke er hat gemerkt wir waren bei ihm.

Dann habe ich ihm seinen Kopf noch mit dem Waschlappen abgerieben, da kullerte ihm eine Träne. Ich war fix und alle.

Dann wurde er wieder Seitengelagert und dann nach einer halben Stunde war die atmung sehr tief und wurde dann immer ruhiger bis es plötzliche ganz aufhörte.

Das blubbernde Gerausch des Nasenschlauches lief weiter, aber ansonsten Stille.

Ein-zweimal ging sein Mund noch auf und zu und dann habe ich nur auf seinen Bauch geschaut. Keine Atmung mehr.

Ich war entsetzt. Klingelte nach der Schwester und die stellte noch Puls fest. Obwohl er schon paar minuten nicht mehr geatmet hat. und dann war der puls auch weg. er verstarb um 14:24

Das ist grad mal 2 tage her, aber ich kann diese langen 6 tage nicht vergessen.. diese Qüälerei und dann eben auch es zu erleben. ich war froh dabei zu sein, aber irgendwie auch doch nicht. das erlebte zu verarbeiten macht mir grad am meisten zu schaffen.

in seinen letzten zwei Std. sah er so ängstlich aus - das kann ich nicht vergessen. es hatte nichts mit "friedlich" oder "erlöst" zu tun - es war nur schlimm

ich hoffe, ich habe es nicht all zu ausführlich und dadurch zu schockierend geschrieben .. aber nur so kann ich mich austauschen.. darüber reden kann ich nicht.

es war mir also kein trost ihm beim sterben begleitet zu haben - habe es mir und ihm aber so gewünscht.

wie kann ich das jemals vergessen oder verkraften ???
__________________
Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi
geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
Du bleibst unvergessen!


WER IM GEDÄCHTNIS SEINER LIEBEN LEBT,DER IST NICHT TOT, DER IST NUR FERN. TOT IST NUR WER VERGESSEN WIRD
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  #3  
Alt 14.03.2008, 20:00
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Ramonali Ramonali ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen


Mein liebster Paps,
du bist vor neun Wochen von uns gegangen, leise und ohne Lärm zu machen. Hast alles ertragen und warst in stetiger Sorge um uns, Deine Familie. Du fehlst uns so sehr, jeden Tag und jeden Augenblick. Ich schließe meine Augen und bin bei Dir, halte Deine Hand, nehme Deinen Geruch in mir auf und Deine Wärme und drehe den Augenblick für Wochen zurück...Erinnere mich daran, wie Mama und du heirateten und ich Blumen streuen durfte, an den Tierparkbesuch bei strahlenden Sonnenschein und an den Vaterstolz als mein Bruder geboren wurde. Du hast ihm immer leise gewiegt und im eine kleine Melodie ins Ohr gesummt damit er einschlafen konnte... Jetzt ist Dein Sohn groß und mußte den größten Verlust seines Lebens hinnehmen. Er trug Dich mit neunzehn Jahren zum Grab und erwieß Dir die letzte Ehre. Es ist sein größter Schmerz und mein lieber kleiner Paps, er ist tapfer und versucht nicht unterzugehen. Wir alle sind tapfer und sind jede Minute bei Dir und gedenken leise und sagen Danke für die schöne Zeit. Wir hoffen das du jetzt in Gottes Haus angekommen bist und Ruhe und Frieden erfahren kannst. Auch wenn der Schmerz uns lähmt, uns die Luft zum Atmen raubt und wir vollkommen desorientiert sind, so werden wir stark sein, auch für deine kleine Mamilie. Wir sind im Herzen, in Gedanken und in jeden noch so kleinen Augenblick bei Dir...
Wir lieben Dich und sagen leise Danke kleiner Paps....
In liebevoller Erinnerung...

Paps geb. 28.Januar 1955, gest. 11.Januar 2008
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  #4  
Alt 21.03.2008, 15:38
Tina_1989 Tina_1989 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Für meinen liebeb Papa!
Mein Dad war erst 46 Jahre und viel zu jung zum Sterben!
Er erkrankte im Mai 2007 und verstarb vor ca. 3 Wochen am 1.März 2008 an Lungenkrebs. Er hat alles über sich ergehen lassen,er war so voller Hoffnung er würde es schaffen. Es hat aber leider nicht geklappt. Mein Dad sollte eigentlich dieses Jahr im Januar zur Kur aber die Ärtze stellten fest,das die Leber angegriffen war. (Dezember 07). Das schockte uns! Dann hieß es,er bekommt alle 3 Wochen 1 Tag Chemo. Als er wieder zur Chemo ins KH musste,hieß es,er hat eine Lungenentzündung. Die muss erst weg sein,bevor sie mit der Chemo fortsetzen können.... 1 Woche darauf würden wir ins KH gerufen zu einem Gespräch.(Dienstag) Wir konnten uns denken,was kommen wird. Sie können nichts mehr machen...und so war es. Er war zu schwach und der Bauchraum war voller Metastasen. Sie können weiter machen,wenn er wieder zu Kräften kommt. Wir haben es meinem Dad erzählen müssen,aber er gab trotzdem nicht auf und hat sich das essen rein gezwungen. Das tat uns weh,weil wir wussten,es gibt keine Chance mehr. Es ging ihm von Tag zu Tag schlechter. Wir waren ihn jeden Tag besuchen. Meine Mum hatte ihm am Samstag früh angerufen und er meinte,es geht ihm schlecht und bekommt keine Luft. Dann eine Stunde später rief das KH an. Eine halbe Stunde später,nach dem Anruf meiner Mum, verstarb er. Es ist erst fast 3 Wochen her und wir haben damit zu kämpfen.... Dad,wir vermissen dich sehr. Ich will dich wieder in meine Arme nehmen und mit dir blödsinn machen. Mutti vermisst dich auch sehr und Sven ist traurig,das er dich nicht mehr sehen konnte. Er wollte dich doch am Samstag besuchen kommen. Er kam extra zu uns,aber wir müssten ihm leichten berichten,das du Tod bist. Warum musstest du schon so früh von uns gehen? Wir hatten doch noch so viel vor. Wir werden immer an dich denken!!!

Mein Dad,geb. 7.11.1961-1.3.2008

Deine Kinder und natürlich Mutti!
Wir lieben Dich!
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  #5  
Alt 21.03.2008, 19:46
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Herbstzeitlose Herbstzeitlose ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Mein geliebter Heinz,
du fehlst mir, du fehlst mir, du fehlst mir so sehr. Ich muss immer noch weinen wenn ich unser Bild anschaue, jeden Tag. Ich bin so unglücklich, obwohl ich soviele Freunde habe und auch die Kinder sich um mich kümmern. Aber am Abend und am Morgen bin ich so wahnsinnig allein. Nun bist du seit November tot und ich komme nicht darüber hinweg. Dass es so schwer ist, wußte ich nicht.
Ich liebe dich.
Deine Gerti
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  #6  
Alt 30.03.2008, 18:56
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Ramonali Ramonali ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen


Hallo mein kleiner Paps,
heute ist mal wieder so ein Tag, an dem ich mich kaum instande fühle auch nur irgendetwas sinnvolles zu tun. Denke an Dich und werde endlos traurig und fange zu weinen an. Bin heute auch noch an Deinem Pflegeheim vorbeigefahren und hatte so eine Sehnsucht hinein zu gehen und in Dein Zimmer zu schauen, wohl in der Hoffnung Dich zu finden um Dich in den Arm zu nehmen. Dein plötzlicher Tod ist jetzt 12 Wochen her und der Verlust und die Trauer um Dich treffen mich jeden Tag wie ein Schlag ins Gesicht. Du fehlst mir so unendlich das ich keine Worte dafür finde, es zerreißt mich innerlich zu wissen das du nicht mehr da bist und nie mehr wiederkommen wirst, Deinen Enkel nicht mehr sehen kannst und all die schönen Dinge im Leben nicht mehr erleben kannst. Weißt Du wir wollten nächstes Jahr heiraten, wer ist dann da!? Wer wird Dein Enkel wiegen, wenn kein Opa mehr da ist, sag es mir? War das alles Bestimmung, wer hat Deinen Lebensplan geschrieben, wer hat so entschieden???
Bin verzweifelt, traurig, voller Schmerz und Kummer und Sehnsucht nach Dir...
Du fehlst uns so sehr....
Wir lieben dich...
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  #7  
Alt 17.10.2008, 22:38
Malie Malie ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo...

..erstmal muss ich(32) sagen,dass ich es sehr schön finde,wie offen ihr über eure Gefühle sprechen könnt.
Meine Mutter ist jetzt im November 9 Jahre tot und ich schaffe es immer noch nicht, darüber mit anderen zu reden. Es kommen mir die Tränen,denn es schmerzt immer noch so sehr. Ich weiss nicht,ob der Schmerz jemals ein Ende finden wird. Hinzu habe ich noch diese Wut,dass sie mich allein gelassen hat...
Meine Ma bekam im Dezember 98 die Diagnose,dass sie Krebs hatte.Allerdings schon mit vielen Metastasen. Ein Monat darauf habe ich erfahren,dass ich mit meinem 1. Kind schwanger bin. Ich war hin und her gerissen von Freud und Leid. Das Jahr ging so schnell...meine Ma war nur noch in Kliniken. Aber die Ärzte sagten 2 Monate vor ihrem Tod,dass sie schon noch ein paar Jahre hätte,aber eben keine 85 mehr wird...sie hatte ja nicht mal mehr ein Jahr! Ich hab meine Schwangerschaft verdrängt und war nur noch in der Klinik. Es tat so weh,sie so zu sehen. Es ist schlimm,wenn man stark sein muss,aber nur weinen möchte. Meine Ma hat es nicht anders gemacht. Sie wollte stark sein. Aber sie hatte Angst,dass hatte sie mir gesagt,als sie oft mit mir alleine war. Es ist so unfair,nicht helfen zu können. Ich hielt einfach nur ihre Hand. Im September kam mein Kleiner Sohn zu Welt. Ich war Dankbar,dass meine Ma ihn noch kennenlernen durfte. Aber sie hatte da schon sehr viel Morphium und wirkte verwirrt. Im Oktober feierten wir noch ihren 54. Geburtstag. Ich wusste nicht was ich ihr schenken sollte. Alle schenkten ihr Sachen für die Klinik(Nachthemden etc.)....und ich...ich schenkte ihr ihr Lieblings-CD. Ende Oktober schien es ihr besser zu gehen und ihr Lebensgefährte holte sich dann nach Hause. Das freute und eigendlich alle...Zu Hause entstand dann auch das letze Bild,wo sie ihren Enkel in den Armen hält.
Morgens am 04. November 99 bekam ich Morgens einen Anruf,aber mein Lebensgefährte ging hin,weil ich genau wusste,was es für ein Anruf war. Ich wusste es! Ich brach zusammen. Ich konnte leider nicht gleich hin,weil wir ja gute 100 km auseinander wohnen.
Sehen durfte ich sie ja auch nicht mehr,weil es so ewohl besser wäre. (Sie sah nicht mehr schön aus und wir sollten sie doch so in Erinnerung behalten, wie sie immer war). Ich bereue es! Ich hätte mich soooo gerne von ihr verabschiedet!
Nebenbei muss ich sagen,dass der 4. November nicht nur ihr Todestag,sonder auch der Geburtstag meines Vater ist. Was auch noch mal ins Herz traf. Mein Kleiner war nun 2 Monate alt und die Beerdigung war sehr schwer. Ich war die letzte die ging-man musste mich regelrecht vom Grab zerren. Es tut sooo weh! Ich besuche ihr Grab nicht-es ist nur Leere. Ich meide es-kann es nicht ertragen.
Naja,seither habe ich mich sehr verändert. Ich habe mich teils sehr isoliert. Habe Magersucht und werde mit dem Schmerz nicht fertig.
Es vergeht kein Tag,wo sie mir nicht fehlt.

Vielleicht habe ich hier viel geschrieben,aber ich dachte,hier werde ich verstanden. Es ist das 1. Mal,dass ich darüber erzähle/schreibe.

LG Malie
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  #8  
Alt 24.11.2008, 13:51
linda1989 linda1989 ist offline
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Standard An meine liebe Mama

Meine liebe Mama...
Sie musste uns vor 3 Wochen verlassen.
Am 20.12.2005 wurde ihr die Diagnose Brustkrebs gestellt...
Damit begann die Tourtour mit OP's und Chemos. Später kam die Diagnose Lebermetastasen. Ihr Tumor war sehr aggressiv und streute schnell... Mittels Homöopathie wurde der Streuprozess jedoch gott sei dank gestoppt, so das es "nur" bei Lebermetastasen blieb. So konnte sie noch weitere 3 Jahre bei uns bleiben.
Doch in den letzten 3 Monaten begann sich Wasser in ihrem Körper, besonders im Bauch anzusammeln, was ihr Rückenschmerzen (weil sie die ganze Zeit, von früh bis abends, nur auf dem Rücken liegen konnte) und Bauchschmerzen bereitete. Sie konnte nur noch sehr wenig essen und wurde dadurch immer schwächer. Dazu kamen Blutungen in der Speiseröhre, was 2 mal operiert wurde. Ihre letzten 2 Wochen verbrachte sie dann im Krankenhaus, sie konnte nicht mehr laufen oder sitzen und war sehr schwach. Ihre augen waren gelb, was darauf hinwieß, das ihre Leber nicht mehr richtig arbeitete...
Die letzte Nacht waren mein Vati und ich bei ihr und haben bis zum letzten atmezug ihre hand gehalten. Wir waren bei ihr.
Doch jetzt sitz ich hier, habe die ganze Krankheitsgeschichte miterlebt. Alle Kraft in meine Mama gesteckt um ihr irgendwie helfen zu können und bin nun doch alleine. Ohne sie. Ohne meine Mama und beste Freundin.
Ich vermisse dich so sehr und ich kann die ganze zeit nur an dich denken!
Ich hoffe du kommst uns trotzdem oft besuchen.
Du fehlst hier sehr!
Ich liebe dich!
__________________
In lieber Erinnerung an meine geliebte Mama
*02.08.1964 - 03.11.2008*
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  #9  
Alt 30.11.2008, 20:41
Chilly Chilly ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Immer noch erstreckt sich die Fassungslosigkeit ins leere,
denn das ist das, was nach dir kam.

Das Heliozentrum kann nicht ohne Sonne existieren.
Leider lernt man fast immer dann etwas richtig zu Schätzen,
wenn es schon viel zu spät ist.
Aber dann ist es schon dunkel.
Dann gibt es kein Leben mehr. Nur noch ein Dahinvegetieren.
Ohne Farben und wärme. Ohne Freude an nichts mehr.

Jeder Morgen ist Hoffnung. Sie dauert nur einige Sekunden.
Bis die Erinnerungen zurückkehren und man sich wieder in Zeit und Raum orientiert. Bis man realisiert, dass du hier nicht mehr existiert.
Und einem die Kälte überkommt.

Hart wird man. Mit sich selbst und mit den anderen. Unverzeihlich jeder kleinste Fehler. Perfektionismus lenkt ab, wird zur Obsesion nur um vom Abgrund abzulenken der im inneren klafft.

Man meidet Spiegel, erkennt sich selber nicht mehr. Der Blick verloren. Inhaltslos, denn die Essenz hat sich in andere Sphären begeben. Auf einer hoffnungslosen Suche.

Ich weiss, du würdest nur das Beste für uns wollen und das es uns gut geht.
Und ich entschuldige mich unendlich, dass ich es nicht schaffen kann nicht mehr traurig zu sein.

In liebe: deine Tochter
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  #10  
Alt 10.12.2008, 11:57
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JanetW JanetW ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

MAMA ANA AHABAK - MAMA ICH LIEBE DICH
MAMA ANA AHABAK - KOMM DOCH UND BESCHÜTZE MICH
MAMA ANA AHABAK - DENN WENN DIE NACHT ANBRICHT
MAMA ANA AHABAK - SEHE ICH DIE STERNE NICHT
ICH SEHE NUR DEIN GESICHT
VERLASS MICH BITTE NICHT
(Christina Stürmer "Mama ich liebe Dich")

In Memory of

Meine Mama war meine Stütze, Beraterin und Freundin und die wahrscheinlich sturköpfigste und stärkste Frau, die mir begegnet ist. Doch mit dem Krebs hatte sie einen zu starken Gegner.

Am 13. August 2005 hat meine Welt an Farbe verloren und auch wenn ich meine eigene Familie habe und ich jeden Tag für sie dankbar bin, wird meine Welt nicht mehr so strahlend sein.
__________________
Ich bin nur mal eben nach nebenan gegangen,
die Tür zwischen uns ist zu gefallen, aber ich bin da!
Sprecht mit mir, redet mit mir und seid glücklich mit mir, denn ich bin bei Euch!


Mama 08.08.1957 - 13.08.2005
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  #11  
Alt 12.12.2008, 22:00
kerstin_1982 kerstin_1982 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

hallo... durch zufall bin ich auf diese seite hier gestoßen und war von anfang an begeistert, denn ich glaube hier bin ich nicht allein mit meinen gedanken und meiner trauer!
ich möchte von meinr schwester erzählen.... sie verstarb am 28.10.im alter von 35 jahren an magenkrebs und sie fehlt mir so!
sie war einfach unbeschreiblich... unendlich lieb, nett und hat nie etwas böses getan und wurde so bestraft... das leben ist nicht fair!
alles fing letztes jahr im november damit an, das sie unbeschreibliche magenschmerzen bekam, bei allem was sie gegessen hat! ich hatte sie dann endlih mal soweit das sie zum arzt ging, nachdem sie innerhalb kürzester zeit schon 8 kg abgenommen hatte weil sie nix mehr bei sich behalten konnte! dann wirde eine magenspiegelung gemacht und der verdacht auf ein bösartiges magengeschwür bestätigte sich!
danach ging alles ziemlich schnell... sie bekam eine chemotherapie und es sah eine ganze zeit sehr gut für sie aus, bis es ihr schlagartig wieder schlechter ging...sie bekam erneut die chemo und die ärzte meinten aber schon, das der krebs gestreut hatte! es bestand keine hoffnung auf heilung mehr...
die chemo zur damaligen zeit war nur noch eine begleitende behandlung...
das alles wusste sie und sie war so stark in der zeit! ich hab sie so oft wie möglich besucht und habe den fortschritt der krankheit beobachten können! es war schon schlimm zu sehen wie sie immer mehr an gewicht verlor, ihr die haare ausfielen und sie nichts mehr essen konnte und sie sich ständig übergeben musste! ich wusste das das die nebenwirkungen von der chemo waren, aber es war einfach schrecklich daneben zu stehen und nix für sie tun zu können! ich fühlte mich so hilflos...ich hab ihr nur elfen können indem ich soviel zeit wie möglich bei ihr verbracht hab! ich war tagelange bei ihr im krankenhaus gesessen, weil der rest von der familie sehr weit weg wohnt und habe stundenlang mit ihr über gott und die welt geredet! aber in der ganzen zeit hat sie sich nicht einmal beschwert, nicht einmal über die schmerzen gejammert oder gar ans aufgeben gedaht! sie hat gekämpft is zur letzten minute! ich frag mich heute noch woher ein mensch sovoel kraft nehmen kann!anstatt sih um sich zu sorgen war ihr immer wichtig mich und den rest der familie zu beruhigen!
die schlimmste zeit war dann als sie mehrmals wöchenentlich ins krankenhaus musste um bluttransfusionen zu bekommen! in der zeit bildete sich wasser bei ihr im körper und das atmen fiel ihr immer schwerer!
und montags war es dann wieder soweit! ich hab sie samstags noch besucht, da sah alles noch ganz "normal" aus und montags sollte sie wieder blut bekommen! mein schwager hat sie dann ins krankenhaus gebracht und ab dem moment ging es nur noch abwärts! am dienstag war ich nochmal bei ihr...
ich schämemich dafür, das ich so wenig kraft hatte, das ich am anfang garnicht zu ihr ins zimmer gehen wollte! ich stand vor der tür und hab mit mir gekämpft! aber ich hab es nicht eine minute bereut sie nochmal besucht zu haben! ich habe ihre hand gehalten und versucht ihr die angst zu nehmen! aber ich muss sagen das ich mir jetzt sicher bin das es nicht sie war die angst hatte sondern ganz allein ich! mein schwager war auch da und zusammen saßen wir stundenlang an ihrem bett... es bedeutet mir viel wenn ich jetzt sage das sie genau weiss das ich da war! sie hat meine hand gedrückt und mit letzter kraft die augen öffnen können!
oh mein gott, dieses bild werde ich nie vergessen und ich bin mir fast sicher das es ein lächeln auf ihren lippen war als sich unsere blicke berührten!
leider musste ich dann wieder gehen und zum abschied habe ich ihr versprochen das wir uns wieder sehen werden...
eine stunde später ist sie für immer in den armen von ihrem mann eingeschlafen! das einzigste was uns von ihr bleibt sind die erinnerungen und ihr kleiner 3-jähriger sohn, mein neffe jonas!
und jetzt sitz ich hier und vermisse sie so unendlich! sie war doch noch so jung, hat niemanden was angetan! warum müssen immer die besten menschen von uns gehen? warum ist das leben so ungerecht und warum fällt es so schwer mit der trauer und dem schmerz umzugehen?
immer wenn ich die augen schliesse sehe ich ihr bild vor mir, ich kann abends nicht einschlafen, weil tausend fragen in meinem kopf umherschwirren!
aber bei einem bin ich mir ganz sicher, sie schaut vor irgendwoher zu und manchmal ist sie viel näher bei mir als es mir in diesen momenten wirklich bewusst ist!
nicole ich werde dich nie vergessen und irgendwann werden wir uns wieder sehen, wie ich es dir versprochen habe! du fehlst mir!!!!
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  #12  
Alt 28.12.2008, 00:13
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Mein lieber Papa,
nun bist du schon über ein Jahr tot, und in manchen Momenten kann ich es immer noch nicht begreifen. Dann bist du in meinen Vorstellungen wieder zuhause wie früher, pfeifst beim Staubsaugen oder läufst auch im kältesten Winter in kurzer Hose und Unterhemd herum....oder ich sehe dich im Krankenhaus im Bett liegen und ich sage immer wieder mein lieber Papa und du sagst mein lieber Mock....
Ich habe schon länger nicht mehr wegen dir geweint (leider aus einigen anderen Gründen momentan mehr als mir lieb ist) aber nun zerreißt es mich fast. Das kann es doch gar nicht geben, dass DU nicht mehr lebst - und Mama schon noch. JEDER in de Familie hat immer damit gerechnet, dass du die Mama überleben wirst, oder sie pflegen wirst - später mal. Du warst für viele der Inbegriff von Gesundheit. Hast ja auch gut auf deinen Körper acht gegeben, Sauna, Schwimmen, Buttermilchtage, immer schön die Kerne von den Äpfeln und Trauben zerbissen (weil die Bitterstoffe darin angeblich soo gesund sein sollen) und dann zerfrisst dich der Krebs von innen. Magenkrebs - DU! Das muss doch ein Irrtum sein im göttlichen Plan...
Aber the show must go on....und nun lebt die Mama in meiner Nachbarschaft, hier in Bayreuth! NIEMALS hätte ich mir das vorstellen können.
Nun habe ich außer dir auch noch mein Zuhause verloren, da wo meine Wurzeln liegen. 2 Abschiede in kurzer Zeit...ich frage mich wovon ich als nächstes Abschied nehmen muss? Ich brauche sodringend eine Verschnaufpause!
Die letzten beiden Tage habe ich Sachen von dir sortiert und fotografiert um bei ebay einzustellen. Zum Beispiel deine 350 Streichholzschachteln. Bitte sei mir nicht böse, dass ich nicht alles aufhebe, aber unsere Räume quillen über seit dem Umzug von der Mama...
Hast du mir zugeschaut, als ich deine Sachen in den Händen hatte? Ist das in Ordnung für dich? Geht es dir gut? Ich glaube schon!
Lieber Papa, ich bin so froh, dass ich dir während deiner Krankheit immer wieder zeigen und sagen konnte, wie lieb ich dich habe, du weißt ja selber, dass wir nicht immer das beste Verhältnis hatten....
Ich drück dich in Gedanken, MEIN LIEBER PAPA

DEIN MOCK
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  #13  
Alt 06.03.2009, 21:15
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spectatres spectatres ist offline
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... weil du die wunderbarste Mutter gewesen bist die man sich vorstellen kann
... weil ich nicht will das man dich vergisst
... weil ich dir für so viele Sachen unendlich dankbar bin
... weil du es verdient hast das man dir nacheifert
... weil du nicht mehr leben darfst
.... weil ich dich liebe!!!

Karola Panzner

*05.10.1947
† 30.07.2001









__________________
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  #14  
Alt 05.04.2009, 17:59
Mexikomaus Mexikomaus ist offline
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Mein lieber kleiner Bär,

heute vor 3 Wochen bist Du für immer eingeschlafen. Ich habe Dich bis zur letzten Sekunde begleitet wie ich Dich auch vorher in Deinem Kampf gegen den Krebs begleitet habe.
Vor fast 1 1/2 Jahren fühltest Du Dich nicht richtig wohl - die Gewichtsabnahme hast Du mir verschwiegen - und gingst zum Arzt. Der nahm Deine Beschwerden ernst und schickte Dich zum CT. Aber nicht die Bauchspeicheldrüse war es, sondern die Lunge. Nach einer Untersuchungsserie stand es fest. Bronchial-CA, nicht kleinzellig, gute Prognose. Die zwei Metastasen im Gehirn wurden mit dem Gamma Knife bestrahlt. Es wurden 4 Chemo-Zyklen angesetzt. Deine Schleimhäute streikten, Du hattest keinen Geschmack mehr, fühltest Dich schlapp. Aber wie tapfer warst Du. Immer und immer wieder hast Du Dich aufgerappelt. Letztes Jahr um Ostern herum war dann die Operation. Auch hier gab Dir der Professor nach dem histologischen Befund eine gute Prognose. Die anschließende Reha hast Du hier in der Nähe gemacht. Ich bin jeden Abend gekommen. Am Wochende habe ich Dich nach Hause geholt. Dann folgte die erste Kontrolluntersuchung. Wieder eine Stelle im Gehirn, wieder Gamma Knife. Die restlichen Untersuchungen waren ohne Befund.
So gönnten wir uns endlich einen Urlaub an unserem geliebten Bodensee. Wir hatten die Räder mit, weil Du mit Deinen Chemogeschädigten Füßen nicht so gut laufen konntest. Wie habe ich gestaunt, als Du einen Berg hoch fuhrst, den ich schob. Wir hatten ein tolles Wetter, haben draußen gesessen und die Aussicht genossen. Du konntest wieder schmecken und warst glücklich - wir waren glücklich. Nach unserer Rückkehr ging es Dir schlechter: Temperatur, Schmerzen im Bein. Thrombose und ein Rückschlag. Es hatte sich wieder ein Tumor gebildet. Die erste Chemo in diesem Zyklus war eine Katastrophe: Du bist fast zusammengebrochen. Nächtelang habe ich recherchiert, bis wir uns zu einer Komplementär-Behandlung entschlossen hatten. Zu dem Arzt hattest Du - hatten wir - großes Vertrauen. Innerhalb kürzester Zeit hat er Dir Deine Lebensqualität zurückgegeben. Im September kam dann die erste Kontrolle mit dem Ergebnis: Der Tumor verhält sich ruhig. Du wolltest nach Badenweiler. Ich habe es organisiert. Im Oktober sind wir gefahren. Was waren wir glücklich. Du mußtest zwar häufiger stehenbleiben. Aber Du bist in der Therme geschwommen. Wenn ich Dich suchte, brauchte ich nur nach einem kahlen Kopf zu schauen. Wir waren uns sehr nah.
Im November begannen dann die Komplikationen. Wasser in der Lunge, Thrombose im Arm. Das alles hast Du mit einer ungeheuren Disziplin und Kraft über Dich ergehen lassen. Weihnachten konnten wir zu Hause sein. An unserem Hochzeitstag Ende Dezember hast Du alle Kräfte mobilisiert und bist mit mir ins Theater gegangen.
Dann im Januar wieder Wasser in der Lunge - diesmal Operation. Von diesem Eingriff hattest Du Dich noch nicht erholt, als Du einen Infekt in der Lunge bekamst. Dem nicht genug: Im Krankenhaus ging der Novo-Virus um. Du und ich waren dabei. Inzwischen hatte ich ein Sauerstoff-Gerät besorgt und andere Hilfsmittel. Du warst ein paar Tage zu Hause, als ich morgen wieder den Krankenwagen rufen mußte. Diesmal war es das Herz, es war Wasser im Gewebe. Am Mittwoch hat uns der Arzt gesagt, dass Du nach Hause kannst - in aller Vorsicht. Am Donnerstag hattest Du wieder einen Anfall. Jetzt hieß es: Du wirst ein leichter Pflegefall. Am Freitag hat mich der Arzt zur Seite genommen und mir gesagt: Er verläßt das Krankenhaus nicht mehr lebend. Ich durfte von da an bei Dir bleiben.

Mein Bärchen, wir haben uns relativ spät gefunden. Vielleicht war das der Grund, dass wir so aneinander gehangen haben. Die Zeit Deiner Erkrankung hat uns noch näher zusammengebracht. Die letzten Wochen war ich fast nur im Krankenhaus. Wenn ich da war, warst Du ganz ruhig. Ab Samstag abend hast Du nur geschlafen. Am Sonntag um 18:50 Uhr bist Du ganz ruhig an meiner Hand hinübergeschlafen.

Ich vermisse Dich unendlich und weiß eigentlich gar nicht, wie ich ohne Dich weiterleben soll. Ich funktioniere und regle alles - wie eine Maschine. Aus jeder Ecke im Haus, im Garten schaust Du mich an. Wenn ich an der Eisdiele vorbeikomme, sehe ich Dich am Tisch Dein Nuss-Eis löffeln. Wenn ich kann, flüchte ich. Am liebsten sind mir die Abende, dann weiß ich, dass ich bald ins Bett kann und vergessen.

Ich liebe Dich über den Tod hinaus, mein kleiner Bär. Das einzige, was mich aufrecht hält, ist der Gedanke, dass Du nicht mehr leiden mußt.

Ich liebe Dich!
Deine Angelika

______________________
Günter *14.07.1942 - + 15.03.2009
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  #15  
Alt 08.04.2009, 14:29
Mexikomaus Mexikomaus ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Mein lieber kleiner Bär,

in zwei Tagen ist Karfreitag. Wenn Du hier wärest, hättest Du mich schon seit Tagen genervt mit Fragen wie: Was kochen wir Ostern, wo fahren wir Ostern hin? Wie schön war es, Pläne mit Dir zu machen! Wie sehr habe ich mich auf die freien Tage, die Tage mit Dir gefreut. Ob wir Fahrrad gefahren sind, mit dem Auto unterwegs waren oder einfach auf der Terrasse gesessen haben. Alles war gut - Hauptsache wir waren zusammen.

Heute war ich einkaufen, habe irgendwelche Lebensmittel in den Wagen gelegt. Es ist mir ziemlich egal. 3 Tage habe ich verplant. Den Samstag versuche ich allein umzubekommen. Ich muss es ja langsam lernen.

Bärchen, ich vermisse Dich so sehr und hoffe, dass Du - dort wo Du bist - auf mich herabschauen kannst.

Ich liebe Dich
Deine Angelika
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