Tipps zur Bewerbung während/nach Chemo/Ab-Therapie

[Marion C]

Hallo Ihr Lieben,

ich habe vor einigen Monaten ja schon einmal nachgefragt wie es ist, wenn man sich mit einem SB-Ausweis bewirbt und auch einige hilfreich Tipps bekommen.

Nun stellt sich die Frage (nun ist gut, die Frage stelle ich mir schon seit Monaten):

Wie stelle ich es an, wenn ich mich während oder nach der Therapie bewerbe.

Vorab: Mein Zeitvertrag ist mitte Okt. ausgelaufen. Meine Diagnose war im Aug. und seit dem dreht sich das Rädchen. Sprich: Chemo bis ende Mrz. danach Bestrahlung und bis ende des Jahres AB-Therapie.
Kurz: Ich bin Arbeitslos, ähm nee krank, aber bald arbeitslos ;-)

Z.Zt. bekomme ich Krankengeld.

Da ich die Chemo gut vertrage und davon ausgehe, das die AB-Therapie noch besser, bzw. genausogut verträglich ist, würde ich mich gerne wieder bewerben bevor meine Therapie beendet ist. Ich muss ja nicht warten bis die Kuh auf dem Eis steht.

So stellen sich für mich mehrere Fragen:

1. Jede Bewerbungsmappe beginnt mit einem aktuellen Bewerbungsfoto :-))

2. Wie formuliere ich meine Erkrankung/ meinen berufstätigen Ausfall in meinem Lebenslauf?

3. Wie formuliere ich in diesem Zusammenhang ein Bewerbungsanschreiben?

Hat irgendjemand Erfahrung oder Tipps? Gibt es irgendwelche Info-Möglichkeiten? Die AfA ist nicht gerade hilfreich. Und schon gar nicht, wenn man da gerade nicht gemeldet ist.

Vielen Dank im voraus für irgendwelche Tipps und Hinweise,

Liebe Grüße,Marion

[Gledi]

Hallo Marion!

Bei mir ist die Diagnose jetzt bald 3 Jahre her, ich bin nicht mehr "frisch" nach der Therapie, aber vielleicht sind meine Gedanken trotzdem hilfreich. Ich bin nämlich auch fleissig am Bewerbungen schreiben.

Ein Bewerbungsfoto ist in D üblich, aber keine Pflicht. In einigen anderen Ländern ist ein Foto sogar verpönt, weil es die Aufmerksamkeit auf Äußerlichkeiten lenkt.
Ansonsten würde ich einen FotografIn aufsuchen, die zaubern auch mit Perücken oder Tüchern tolle Fotos. Ich würde es auf jeden Fall so machen, wie du zum Vorstellungsgespräch bzw. zur Arbeit gehen möchtest. Also nicht das Foto mit Wallemähne vom letzten Jahr und zum Vorstellungsgespräch mit Tuch.

Die Erkrankung habe ich im chronologisch geordneten Lebenslauf einfach erwähnt. Also Datum von-bis, AU wegen xy. Genauso die Schwerbehinderung. Ehrlich und direkt, aber ohne große Worte.
Das Anschreiben würde ich ganz normal formulieren. Bezug nehmend auf Ihre Stellenausschreibung vom... usw. Da mußt du Werbung für dich machen, dem potentiellen Arbeitgeber erklären, warum ausgerechnet du die beste Frau für seine Stelle bist.

Ich stehe immer noch auf dem Standpunkt, dass jemand, der ein Problem mit meinem Lebenslauf hat, früher oder später auch ein Problem mit mir selbst haben wird. Und daher muß der- oder diejenige dann bitte auch nicht mein Arbeitgeber sein. Da geht es mir nicht nur um eventuelle Ausfälle und Leistungseinschränkungen und die 2h/Woche die ich bei der Lymphdrainage verbringe. Krebs prägt die Persönlichkeit.

LG Gledi