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Umfrageergebnis anzeigen: Pleurales Mesotheliom, Chemo ja oder Nein??
ja 5 55,56%
nein 4 44,44%
Teilnehmer: 9. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #1  
Alt 16.06.2009, 16:38
gabist24 gabist24 ist offline
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Registriert seit: 12.06.2009
Ort: Italien
Beiträge: 5
Standard Pleurales Mesotheliom, welche Therapie???

Hallo an alle,

bei meinem Schwiegervater wurde ein malignes epitheles mesotheliom auf der linken Seite diagnostiziert. Er hat bis jetzt keine weitere Streuung. Da wir in Italien leben, habe ich den Befund auf Italienisch, was aber kein Problem darstellen sollte. In der Famile meines Mannes gibt es jetzt zwei Parteien (mein Schwiegervater hat 4 Kinder), die ihre Meinung vehement vertreten und das ist jetzt das Problem. Mein Schwiegervater hat die Chemo begonnen, Alimta und Cisplatin (Ht bereits 2 bekommen, die 3. stehr an). Jetzt behauptet die "Gegenpartei", es sei besser keine Chemo zu machen, da dadurch erst das Mesotheliom angeregt wird und sich wesentlich schneller ausbreitet. Fuer die Chemo spricht, dass er sie gut vertraegt und dass der Pleuraerguss wesentlich eingeschraenkt wurde. Koennt ihr mir mit euren Erfahrungen weiter helfen? Es ware echt nett, wenn ihr mir eure Meinungen mitteilen wuerdet!!!

Danke||
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  #2  
Alt 16.06.2009, 17:20
stefanzh stefanzh ist offline
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Registriert seit: 19.04.2007
Ort: Zürich (Schweiz)
Beiträge: 178
Standard AW: Pleurales Mesotheliom, welche Therapie???

Also wir haben sehr gute Erfahrungen mit der sog. neoadjuvanten Chemo gemacht. Dort findet die Chemo vor der OP statt. Ein anderer Vorstoss ist, zuerst zu operieren und danach das, was übrig bleibt mittels Chemo zu töten. Neoadjuvant hat jedoch gemäss den Studien die besseren Quoten. Die Idee dabei: man schwächt den Tumor zuerst und inaktiviert besonders die Randzonen des Tumors. Anschliessend wird der Tumor entfernt.

Wichtig ist einzig: die Chemo alleine wird nciht heilen. Aber die Chemo wird schwächen; den Körper und den Tumor. Je fitter man in eine Chemo reingeht, desto besser, denn desto weniger wird der Körper geschwächt. Bei Euch haben zwar beide Verwandten recht, denn macht man nix, wächst der Tumor weiter, schwächt den Körper und wird daher (mit fortschreitender Schwächung) immer schneller und exzessiver Wachsen. Macht man eine Chemo, schwächt man zwar den Körper, aber man schwächt auch gleichzeitig den Tumor (so dieser auf die Chemo anspricht). Einfach die Nebenwirkungen sind halt störend.

Ich kann aus der Erfahrung mit meiner mutter nur zur Chemo raten, alelrdings hat meine Mutter auch ein epitheliales MPM gehabt und dort hat die Chemo ausserordentlich gut angeschlagen und sie wurde nciht übermässig geschwächt. Wichtig ist einfach, dass man versucht, fit zu bleiben und vorher schon überaus fit ist.

So, dass ist meine Meinung; mal schauen, was die anderen sagen....


Gruss aus der CH
Stefan
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  #3  
Alt 16.06.2009, 18:58
gabist24 gabist24 ist offline
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Registriert seit: 12.06.2009
Ort: Italien
Beiträge: 5
Standard AW: Pleurales Mesotheliom, welche Therapie???

Vielen Dank fuer die schnelle Antwort,

mein Schwiegerv. muss jetzt eine PET machen und dann wird ihm eine Dekortikation vorgeschlagen, denn er ist bereits 71, da machen sie keine Totalop. Mein Schwiegervater will sich allerdings nicht operieren lassen, hat Bedenken, dass er nicht mehr aufwacht oder etwas schief geht, will lieber so weiter machen. Er weiss aber nicht wirklich wie schlimm die Krankheit ist.

LG Gabi
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  #4  
Alt 16.06.2009, 20:13
TochterSimone TochterSimone ist offline
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Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 93
Standard AW: Pleurales Mesotheliom, welche Therapie???

Hallo Gabi,

mein Vater ( 72 J.) hat auch ein Pleuramesotheliom. Bei ihm kommt keine OP und Bestrahlung mehr in Frage. Die empfohlene Chemo hat er abgelehnt - er möchte die Zeit, die er hat ohne die Nebenwirkungen der Chemo geniesen. Bei meinem Vater wurde die Diagnose im zuge einer Darmkrebs OP gestellt- die Vorraussetzungen ( köperlich und seelisch) in seinem Fall waren somit denkbar schlecht.
Ich schliese mich da der Meinung von 007 an : heilen kann man ihn mit der Chemo nicht mehr und deswegen sollte die Erhaltung de Lebensqualität im Vordergrund stehen ! Mit dieser Entscheidung fühlt sich min Vater gut und ich denke nur darauf kommt es an.

Wir -die Angehörigen- müssen die Entscheidung des Betroffenen akzeptieren. Wir können Ratschläge geben, uns Informieren , helfen und einfach da sein, aber so schwerwiegende Entscheidungen wie eine OP kann man niemanden aufdrängen ( auch wenn man ihn noch so liebt und nur sein bestes will) Allerdings sollte dein Schwiegervater um seinen Zustand wissen, um die für ihn "richtige" Entscheidung zu treffen.

Ich schicke euch viel Kraqft, für alles was auf euch zu kommt !
__________________
Simone
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PAPA ( * 01.03.1937 + 20.10.2010)
03.02.2009 Diagnose Pleuramesotheliom
Am Ende eines steinigen Weges möge dich die Wärme der Sonne empfangen.
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  #5  
Alt 16.06.2009, 21:27
Takk Takk ist offline
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Registriert seit: 09.03.2009
Beiträge: 47
Standard AW: Pleurales Mesotheliom, welche Therapie???

Liebe Gabi,
ich möchte mich Stefan anschliessen. Bei meiner Freundin (51 J.), die die Diagnose MPM im Februar diesen Jahren erhalten hat, ist eine OP nicht vorgesehen. Man hat eine Talkum-Pleurodese (Verklebung von Brust- und Rippenfell) gemacht und 4 mal Cisplatin /Alimta Chemotherapie verabreicht. Diese Chemo hat sie ganz gut vertragen, klar gab es Nebenwirklungen, aber die waren mit entsprechender Zusatzmedikation auszuhalten. Alles in allem ist sie selbst meist sehr zuversichtlich und positiv eingestellt. Ihre körperliche Verfassung war und ist gut. Das Kontroll-CT vor knapp 2 Wochen hat einen Rückgang des Tumors gezeigt. D.h. die Chemo hat etwas bewirkt. Sie konnte nun wählen, weiter mit Chemo oder 3 Monate "Auszeit" und Pause. Nach Rücksprache mit den Ärzten hat sie sich für eine "Sommerpause" entschieden, was ich auch sehr gut finde. Wir wissen, dass es eine Heilung nicht geben wird, aber wenn man auf diese Art und Weise wertvolle Zeit gewinnen kann, ohne dass die Lebensqualität zu sehr leidet, dann ist das doch schon mal was. Ich kann Dir leider keinen ultimativen Rat geben, denn entscheiden muss m.M. nach am Ende der Patient ganz allein nach Rücksprache mit seinen Ärzten. Er ist betroffen und er lebt mit den Konsequenzen. Ich hoffe und wünsche euch, dass Dein Schwiegervater für sich persönlich die Entscheidung treffen wird, mit der er selber am besten "mit sich einig ist".
Viele Grüsse,
Takk
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  #6  
Alt 17.06.2009, 18:05
Seagirl Seagirl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.03.2007
Beiträge: 242
Standard AW: Pleurales Mesotheliom, welche Therapie???

Hallo Gabi,

auch mein Vater wurde mit Cisplatin und Alimta behandelt. Leider hatte diese Chemo bei ihm extreme Nebenwirkungen, obwohl die positive Nachricht erst war, dass der Krebs sich zurückgebildet hatte.....aber nur, um später mit voller Wucht zurückzukehren.
Heute würde ich mich bei dieser Krankheit auch gegen eine Chemo entscheiden, da sie meinem Vater extrem die Lebensqualität genommen hat.
Aber natürlich verträgt jeder die Chemo auch anders.

Grundsätzlich bin ich nicht gegen Chemo, da eine Chemo bei meinem kleinen Neffen geholfen hat, wobei durch die Chemotherapie heute (1,5 Jahre nach der letzten Chemo) seine Eisenwerte noch nicht im grünen Bereich sind. Dadurch muss er noch alle 2 Wochen ins UKE zum Aderlass. Leider kann dieses in späteren Jahren zu Leberkrebs führen.

Liebe Grüße
Heike
__________________
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  #7  
Alt 17.06.2009, 20:24
gabist24 gabist24 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 12.06.2009
Ort: Italien
Beiträge: 5
Standard AW: Pleurales Mesotheliom, welche Therapie???

Eigentlich sind sie doch alle viel zu jung!!! Bei Dir Takk deine Freundin und erst recht Dein Neffe Seagirl. Das ist echt alles sehr tragisch, aber ich denke fuer die Betroffenen selbst ist es die Hoelle, zu wissen, dass es bald zu ende ist. Deshalb verschonen die Kinder und auch der Arzt meinen Schwiegervater mit der Wahrheit wie schlimm diese Krankheit ist. Er selber fragt aber auch nicht nach, also gehe ich davon aus, dass er es auch nicht genau wissen will. Das Problem ist nur, dass er entscheiden muss. Nun, im Moment vertraegt er die Chemo sehr gut, ihm ist nur etwas uebel am 2. Tag und das war's. Ich denke solange man die Chemo gut vertraegt und eine Besserung erfaehrt, dann ist die Entscheidung fuer die Chemo nicht schwer. Mal sehen wie es weiter geht. Vielen Dank fuer Eurer aller Antworten und auch fuer Euch und Eure Angehoerigen alles Gute und viel Kraft!!!!!

Gruss Gabi
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