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Alt 19.12.2005, 11:21
NicoleK NicoleK ist offline
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Registriert seit: 13.11.2005
Ort: Thüringen
Beiträge: 26
Standard Trauerarbeit

Hallo ihr Lieben!

Ich möchte gleioch als erstes sagen, daß ich mit diesem Thread einfach nur für mich hoffe, ein paar Erkenntnisse zu erreichen, um mich ENDLICH auf den Weg der Verarbeitung zu bringen... Ich erwarte also auch nicht unbedingt Antworten.

Mir scheint es, als lebe ich noch immer, ohne einen einzigen Strauchler so weiter, wie vorher.
Und das nun dadurch resultierende schlechte Geweissen meinem Papa gegenüber macht mich völlig fertig.
Hierzu meint mein Lebensgefährte, ich würde mich viel zu sehr mit mir selbst und meinen *fehlenden* Gefühlen beschäftigen als mit der Tatsache ansich, daß mein Papa tot ist.

Ich weiss einfach nicht mehr weiter.
Ich weiss, er ist tot, wird niemals niemals wieder kommen. Ich werde niemals wieder seine liebe, tiefe Barritonstimme hören, niemals wieder sein Grinsen, welches im Bart verschwindet sehen, nie mehr das Lachen und die Freude über die Enkelkinder vernehmen, ihn nie wieder sehen, ihn nie wieder riechen können...

Und es tut so weh.

Gestern habe ich das Laufgitter meiner Kleinen und ihr Bettchen nach unten verstellt, da sie sich mittlerweile allein hinstellen kann und sie mir dann nicht kopfüber aus dem Laufgitter oder dem Bettchen fällt.
Bei jeder Schraube war mir bewusst, die hat mein Papa als letzter angefasst, da er mir vor nicht mal 10 Monaten diese Möbel zusammengebaut hatte.

Ich mache immer das Deckenlicht im Schlafzimmer an, da dort die Glühlampen wie wild flackern, nachdem am Sterbetag meines Paps am 23.11. dort eine Birne durchgebrannt war. So habe ich das Gefühl, er ist hier bei mir, bei uns und ich rede mit ihm, als stünde er neben mir.

Und doch, mein Tag läuft ab wie schon soviele Monate vorher, meine Große geht in die Schule, die Kleine habe ich daheim bei mir, oder mein Haushalt, meine üblichen Wege. Alles läuft mir (in meinen Augen) zu glatt von der Hand.
Ich schlafe gut, ich kann normal essen...

Irgendwas stimmt nicht mit mir.
Ich habe solche Angst, daß es aus mir herausbricht und ich so böse auf die Schn.... falle, daß ich nicht wieder hochkomme. Ich spüre doch, wie es in mir brodelt.

Papa, ich vermisse dich so sehr und ich wünschte du wärst noch hier bei uns! Ich möchte noch soviel für dich tun! Ich liebe dich doch!

Meine Große meinte vor 2 Tagen zu mir beim Heimweg von der Schule (und wir auf dem Weg nach hause statt des Sturmes Sonnenschein hatten), "Opa hat eine neue Arbeit gefunden und sitzt jetzt da oben an der Wettermaschine und hat uns auf dem Heimweg Sonnenschein geschickt". Sie rief danach ganz laut in den Himmel. "DANKE OPA!"

Und ich? Ich stehe daneben und freue mich, daß er wenigstens noch mental hier bei uns ist.
Wo sind die Tränen?
Wo ist der alleszerfressende Schmerz?

Bin ich kalt und gefühllos? Das ist doch würdelos meinem Papa gegenüber.

Seid bitte mal alle ganz lieb umarmt von Nicole
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