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  #1  
Alt 23.08.2008, 11:20
Jewles Jewles ist offline
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Standard DCIS Betroffene und wie ging es bei euch weiter?

Hallo Ihr lieben DCIS und invasive BK Betroffene
Nachdem in dem Forum schon einmal das Thema Langzeituberlebende bei Brustkrebs gestellt wurde moechte ich gerne das gleiche Theme bei DCIS Betroffene stellen.
Ich selbst hatte 2005 ein DCIS und musste deshalb meine linke Brust hergeben. Das Theme eroeffne ich aus einem traurigen Grund. Eine Bekannte die im gleichen Ort lebt wie ich, hatte 2004 auch ein ausgepraegtes DCIS und verlor daraufhin ebenso ihre Brust. Ihr wurde das gleiche wie uns allen DCIS Betroffenen gesagt. Sie haben nochmal Glueck gehabt, Vorstufe Krebs, Pathologie nicht invasiv etc. Jetzt nach dreieinhalb Jahren wurden auf Grund eines vergroesserten Lymphknotens unter dem Arm der betroffenen Brust auch Metastasen in Lunge, eine Meta in der HWS sowie eine neben dem Kleinhirn entdeckt, zureckfuehrend auf BK. Die Aerzte sind ihr ziemlich ratlos gegenueber getreten, denn rein theoretisch kann ein DCIS ja nicht streuen! Wir zwei haben uns immer wie Verbuendete gefuehlt und jetzt sowas. Wie es scheint faellt sie unter die Betroffenen, welche zur Aussage fuehrt ein DCIS ist nahezu (Betonung faellt auf nahezu) zu 100% heilbar. Ich weiss, dass BK an sich irgendwie ein Roulettespiel ist, bei einem schlaegt die Behandlung an, beim anderen weniger. Da bei DCIS keine Chemo gemacht wird, frage ich schon manchmal ob man mit dieser Diagnose vielleicht doch etwas fahrlaessiger umgeht? Denn falls doch ein DCIS streut, wird man es erst mit Metas erkennen und darauf basiert ja gerade eine Chemo bei invasivem BK das dies nicht passiert. So moechte ich gerne einmal bei den DCIS Betroffenen anfragen wie es euch nach eurer Diagnose weiterhin ergangen ist.

Ich wuensche euch allen eine gute Zeit
Jewles
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  #2  
Alt 23.08.2008, 11:45
Liesa Liesa ist offline
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Standard AW: DCIS Betroffene und wie ging es bei euch weiter?

Hallo Jewles,

ich bekam die Diagnose DCIS im Okober 2006. Es wurde brusterhaltend operiert, obwohl das DCIS nicht klein war. Aber ich habe eine ziemlich große Brust, vielleicht ist mir deshalb die Amputation erspart geblieben.
Ich bekam 33 Bestrahlungen, und das wars. Tamixofen nehme ich mit Absprache meiner Ärztin nicht, weil ich noch andere Krankheiten habe, und das verträgt sich nicht.
Alle 6 Monate bin ich in der Uni-Klinik zur Kontrolle. Bis auf eine Ölzyste in der operierten Brust, war bis jetzt alles O.K.
Was mir auffällt ist, daß man über die Diagnose DCIS unterschiedliche Aussagen bekommt.
Ein Arzt sagt, es sei bösartig ( das ist für mich Krebs), der Nächste meint, daß es "nur" eine Vorstufe sei.
Eigentlich empfinde ich mich nicht als Krebspatientin. Ich hatte das Thema für mich abgeschlossen. Wenn ich aber das jetzt von deiner Bekannten lese, bekomme ich doch ein wenig Angst.

Aber was soll frau tun? Regelmäßige Kontrolle ist sicher wichtig, und sich nicht verückt machen.

Liebe Grüße und alles Gute für deine Freundin
Liesa
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  #3  
Alt 23.08.2008, 15:00
Jewles Jewles ist offline
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Standard AW: DCIS Betroffene und wie ging es bei euch weiter?

Hallo LIesa und Silleke
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  #4  
Alt 23.08.2008, 15:15
Jewles Jewles ist offline
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Beiträge: 101
Standard AW: DCIS Betroffene und wie ging es bei euch weiter?

upps jetzt war ich zu schnell
Vielen Dank schon mal fuer eure Antwort. Ich bin vollkommen der Meinung, dass ein DCIS bei weitem unterschaetzt wird. Silleke, du hast es ja bestaetigt. Man wollte mir meinen WL auch nicht entnehmen, bat aber darum, da ich es fuer meinen Kopf wissen musste, dass er frei ist. Mein WL wurde erst bei Total OP entfernt. Angeblich sei das fuer die Katze gewesen, was mir einleuchtet, da der WL noch ungenauer zu bestimmen sei, wenn vorher schon am DCIS operiert wurde. Nun gut. Ich koennte mich nur immer aergern, wenn ich zur 'Tumorsprechstunde' gehe und ich immer belaechelt werde, wenn ich von Rueckenschmerzen klage. Ich solle mir doch bewusst machen, dass ich "nur" ein DCIS hatte. Ich frage mich aber auch warum kann man nicht das Brustdruesengewebe akribisch absuchen, gerade bei einem DCIS. Wenn der BK invasiv geworden ist, macht es wahrscheinlich keinen grossen Unterschied mehr wie gross letztendlich die invasive Stelle ist. Damit will ich keinem zu Nahe zu treten, dessen BK invasiv ist. Aber die Therapie richtet sich ja danach aus ob invasiv oder nicht, Chemo oder nicht. Nimmt dann die 6-8% eher in Kauf und entlaesst den Patienten mit beten und hoffen, dass das DCIS doch nicht invasiv war? Ich weiss, es gibt nie eine Garantie aber ich frage mich ob ein DCIS Patient vielleicht um eine Therapiemoeglichkeit betrogen wird? Mein DCIS war uebrigens auch G3 und Her2 positiv. Habe ihn auch schon 2 Jahre mit mir rumgetragen. Als erstes war er als Mikrokalk linear sichtbar. Da hiess es linear ist gut, nur komisch warum nur in einer Brust, in 2 Jahren nochmal vorstellen und dann r war auf der gegenueberliegenden Seite der selben Brust ein runder Herd von 1 cm. Bei der versuchten Entfernung entnahm man auch die lineare Verkalkung und diese war auch ein DCIS.

LG an allle
Jewles
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  #5  
Alt 24.08.2008, 10:01
skibber skibber ist offline
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Beiträge: 190
Standard AW: DCIS Betroffene und wie ging es bei euch weiter?

Hallo Alle,
ich bin auch eine DCIS Betroffende und stelle mir viele Fragen. Was ich aber weiss, ist, dass ein DCIS ERST erkennbar ist, wenn er verkalkt. Bevor er zu Mikrokalk wird, nützt jegliche Untersuchung nichts, er ist auf keine Weise sichtbar. Nur im hystologischen Befund. D.H. die Brust müsste in JEDEM Fall amputiert werden um total sicher zu gehen. DCIS ist wohl nur eine Vorstufe, aber gerade der Schwierigkeit ihn zu erkennen, heimtückisch.
Ich wurde 2 mal operiert, Schnittrand im Gesunden und 33 Mal bestrahlt und hatte 3 Monate später wieder oder immer noch Mikrokalk. Das können Zellen sein, die sich erst anschliessend verkalkt haben. Der Chirurg kann bei einer DCIS Operation nur den Mikrokalk erkennen und auch den oft sehr schlecht. Daher ist bei DCIS oft so, dass nach einer ersten OP eine zweite folgt oder gar eine Amputation.
Diese Vorstufe DCIS ist für uns Betroffene echt verwirrend. Haben wir Krebs ? Haben wir ihn nicht ? Die Antwort wird uns kein Arzt geben und die Garantie, dass er invasiv oder eben nicht wird, ist auch unmöglich zu beantworten.
Die grösste Sicherheit hat man wohl bei einer BEIDSEITIGEN Amputation, aber es wurde eben beim DCIS bewiesen, dass oft überoperiert wird.
Also was sollen wir tun ? Uns gesund fühlen oder mit der ewigen Angst leben ?
Skibber
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  #6  
Alt 24.08.2008, 14:15
Benutzerbild von Erika Rusterholz
Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Ort: Region Zürich
Beiträge: 204
Standard AW: DCIS Betroffene und wie ging es bei euch weiter?

Hallo an alle Interessierten,

Ich habe mich durch dieses Thema durchgelesen, weil ich im Januar 04 nach der Operation der Mikroverkalkungen (bereits mit invasiv-duktalem Mammakarzinom) die Diagnose LCIS in der ganzen Brust erhalten habe. Dieses LCIS wurde nicht zusätzlich entfernt, die Bestrahlung sollte genügen, das LCIS zu eliminieren. Bis anhin ist alles bestens.


Aber was ist ein DCIS, was ein LCIS?

DCIS heisst Duktales Carcinoma In Situ und ist ein nicht-invasives Karzinom, auch "sesshafter Tumor" genannt, und zeichnet sich dadurch aus, dass es auf den Ursprungsort der Entstehung begrenzt und noch nicht in das umliegende Gewebe eingedrungen ist. Es ist auf seinen Entstehungsort, die Drüsengänge, beschränkt und wächst vorerst nicht in die Tiefe (auch als intraduktales Karzinom bekannt). Blutige Sekretion aus der Mamille kann ein Symptom bei intraduktalem Karzinom sein.

DCIS ist eine präkanzeröse Erkrankung in der Innenwand des Milchgangs. Ein unbehandeltes DCIS wird jedoch oft zu invasivem Krebs.

Da die meisten duktalen Carcinomata in situ Mikroverkalkungen enthalten, sind sie mammographisch darstellbar. So können auch Herde unter 1 cm Durchmesser festgestellt werden. Die Mammographie ist die effektivste Methode zur Früherkennung von Mammakarzinomen. Durch Palpation können Herde von Ca in situ erst ab etwa 2 cm Durchmesser erfaßt werden, wenn der Herd der Oberfläche der Brust angenähert liegt und die Brust gut durchzutasten ist.

Generell haben Patientinnen mit DCIS der Mamma eine sehr gute Heilungschance, wenn alle Herde entfernt werden.




LCIS heisst Lobuläres Carcinoma In Situ und ist ein nicht-invasives Karzinom, auch "sesshafter Tumor" genannt, und zeichnet sich dadurch aus, dass es auf den Ursprungsort der Entstehung begrenzt und noch nicht in das umliegende Gewebe eingedrungen ist. Es ist auf seinen Entstehungsort, die Drüsenläppchen, beschränkt und wächst vorerst nicht in die Tiefe.

LCIS bedeuted, dass in der Innenwand eines Drüsenläppchens anormale Zellen vorhanden sind. Dadurch hat die Frau ein erhöhtes Risiko, dass sich irgendwann in der Zukunft in der Brust ein invasiver Krebs entwickelt.

Das LCIS ist eine asymptomatische, nicht palpable Neoplasie, die meist bei einer aus anderen Gründen durchgeführten Biopsie entdeckt wird. In neuerer Zeit spricht man nicht mehr von LCIS, sondern von LN (lobuläre Neoplasie).




Von Krebsvorstufe zu sprechen, ist da nicht ganz richtig, wenn ich den Text genau durchlese (er stammt aus meiner HP unter Frage/Antwort, durchgesehen von namhaften Ärzten). Es handelt sich um einen Krebs, der noch nicht invasiv ist, d.h. der sich noch nicht ausgebreitet hat.
Von meinem Nachsorgearzt weiss ich nur, dass ein in der gazen Brust aufgetretenes DCIS eine Amputation zur Folge haben kann.

Ich hoffe, diese Angaben tragen zur Klärung bei, und wünsche von Herzen alles Gute!
Erika Rusterholz
__________________
"Ein Brustkrebs und sein Verlauf"
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