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  #1  
Alt 04.10.2006, 00:46
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Idee AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Liebe Schnullerbacke, gerade habe ich Deinen Eintrag gesehen. Es tut mir sehr leid, daß Du Deinen Vater verloren hast. Auch wenn es jetzt schon ein paar Monate her ist, ist es einfach nur fürchterlich, man kann es nicht begreifen. Ich kann Dich sehr gut verstehen, da meine Mutter gerade mal vor einem Jahr am 11.09. gestorben ist, ich leide ebenso heftig, der Schmerz hat auch bei mir noch um nichts nachgelassen, ist eher noch schlimmer geworden.
Ich möchte Dich in Verbundenheit ganz lieb knuddeln! Wir kennen uns ein wenig bereits aus dem Chat.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und viel viel Kraft weiterhin. Das Licht ist für Dich und Deinem Vater*
Struwwelpeter

Geändert von struwwelpeter (21.01.2008 um 01:39 Uhr)
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  #2  
Alt 06.10.2006, 01:57
Schnullerbacke Schnullerbacke ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ich möchte dir für deine lieben Worte von Herzen danken.
Ja Struwwelpeter wir kennen uns schon aus dem Chat, doch hatte ich keine Ahnung das auch du einen Lieben Menschen verloren hast.

Es ist alles so schwer, an manchen Tagen habe ich das Gefühl es geht nicht
mehr weiter, ich kann nicht mehr.
Wir müssen aber stark sein denn es ist nichts mehr zu ändern.
Auch wenn die näher als das ist .

Ich möchte dir nochmals danke

Alles Liebe und Gute
Schnullerbacke
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  #3  
Alt 06.10.2006, 02:15
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Idee AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Liebe Schnullerbacke,

Du brauchst Dich nicht bedanken!
Ich kann, da ich auch einen schweren Verlust hinnehmen mußte, Dich sehr gut verstehen. Es ist wäre nicht gut, wenn wir unsere wahre Trauer verbergen würden, es tut nur noch mehr weh.
Wenn meine Trauer gar so groß ist, versetze ich mich in die Zeit, in der wir geredet, gelacht oder auch etwas unternommen haben. Die schönen Momente hole ich aus meiner Erinnerung, das macht es dann wirklich etwas erträglicher. Übrigens, im Chat hast Du mich allerdings als Betroffene kennengelernt, so oder so, es ist für jeden unsagbar schwer!
Bei Dir ist der Tod Deines Vaters noch gar nicht ganz so lang her ( bei mir eben doch ein Jahr) , aber ich hoffe, Du schaffst es jetzt schon, die schönen Dinge des Lebens wieder hervor zu "Zaubern".

liebe Grüße, struwweline

Geändert von struwwelpeter (23.10.2010 um 14:15 Uhr)
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  #4  
Alt 07.10.2006, 20:51
Rikku Rikku ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo! Ich habe es an einer anderen Stelle schon geschrieben, aber hier will ich es noch etwas genauer ausführen.

Liebe Mama!
Du hast mich neun Monate dauerhaft mit dir herumgetragen. Mir hat es damals schon verdammt gut bei dir gefallen, ich bin ja nicht umsonst 2 Wochen später als errechnet geboren worden.

Du warst immer für mich da, wenn ich dich gebraucht habe. Ich hatte eine wahnsinnig schöne Kindheit. Sie war anders als die von anderen, aber ich habe sie als so schön empfunden, denn ich habe sie größtenteils mit dir verbracht. Du, Papa, Belinda und ich, wir waren eine super Familie. Unsere Wochenendausflüge waren einfach einmalig.
Ich bin so froh, dass ich dir in den letzten Tagen die du zuhause hattest noch gesagt habe, wie viel mir diese Kindheit mit dir bedeutet. Ich bin so dankbar, dass einem keiner die Erinnerungen nehmen kann.

Bis Anfang diesen Jahres war alles super. Aber dann hattest du erst Probleme mit deinem Kiefer, und als dann Ende August der Bluthusten dazu kam...Keiner konnte ahnen, dass es so weit kommt. Mitte September wurde der Krebs diagnostiziert und heute ist der 7. Oktober und du bist nun schon seit zwei Stunden von uns gegangen...Es ging alles so wahnsinnig schnell. Aber ich bin so glücklich darüber, dass du mich an meinem Geburtstag morgens extra aus dem Krankenhaus angerufen hast - mittags lagst du dann ja schon auf der Intensiv mit künstlicher Beatmung und daran hat sich leider nichts mehr geändert.

Du wirst immer ein Teil von uns bleiben und es ist ja nur eine vorübergehende Trennung, denn irgendwann, da sehen wir uns alle wieder, an einem anderen Ort. Ich weiß, dass du uns bis dahin beobachtest und begleitest während du dort auf uns wartest.

Ich hab dich lieb Mami.
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  #5  
Alt 15.10.2006, 23:52
diskusred1 diskusred1 ist offline
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Registriert seit: 15.10.2006
Beiträge: 22
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

hallo mein Schatz
nun ist es sieben Wochen her das du von uns gegangen bist und wir haben gemeint wir schaffen es ich weiß garnicht was ich zuerst schreiben soll .
Nun fange ich halt doch von vorne an. september 2004 erfahren wir das du BSDK hast , ein Schlag ins Gesicht.Wir können nicht mehr denken. Aber wir sagen immer wir schaffen es. Bin der Zeit im Siebten Monat schwanger.
Hatten schon eine Tochter mit 10 Jahren. Nun beginnt der Kampf, die Op fand im Oktober statt (nach Whipple), du bist echt eine Kämpfernatur bist nach 15 Tagen aus dem KH wieder raus mit dem Befund alles entfernt . Chemo nur zur
Sicherheit.(Heute denke ich anders hätten wir mehr Meinungen einholen sollen.) Also raus aus dem KH sofort zur Reha weil du willst ja bei der Entbindung dabei sein. Reha nach drei Wochen verlassen. Es ist eine Woche vor Weihnachten. Unsere Leonie wird am 27.12.04 geboren. Wie du dich freust. Du beginnst mit der Chemo hälst alles tapfer durch, über ein halbes Jahr. Du genießt jeden Tag mit deinen Kindern. Man sieht dir fast nichts an. August 05 fahren wir in den Urlaub in unser geliebtes Land nach Ungarn (wo wir seit 10 Jahen Urlaub machen weil uns Land und Leute so gut gefällt) . Nach dem Urlaub Nov 05 große Nachuntersuchung. Tumormarker erschreckend hoch. Laut Ärzte wieder bildung eines bösartigen Tumor, und dann der Spruch fahren sie nach Hause und genießen sie noch einmal das Weihnachtsfest. Aber du gibst nicht auf du wirst zwar immer weniger, aber jetzt denkst du ans arbeiten wo wir doch alle dagegen waren ( 3-Schicht).Du kämpfst dich jeden Tag in die Arbeit ich sehe wie du leidest, aber du gibst nicht auf. Unser neuer Wochenalltag sieht so 4 Tage Arbeit, 1 Tag Chemo dann Wochenende zum erholen von der Chemo. Und das über Monate (Heute Frage ich mich wie hast du das gemeistert.) Dir geht es immer Schlechter aber du sagst immer wir schaffen es, habe doch zwei Kinder und eine Frau die mich brauchen. Du kämpfst und leidest ich sehe es dir an. In deinen Betrieb sagen Gott sei Dank endlich mal einer das es so nicht weiter kann und nehmen dich von der 3-Schicht raus,aber du willst immer noch weiterarbeiten gehst jetzt in die Tagschicht. Wir alle sagen geh in die Rente nein du sagst zur Rente bin ich noch zu jung (51 Jahre, ich 15 Jahre jünger).Ich kann es nicht mitansehen,dir geht es immer schlechter.inzwischen ist es Juli 06 du feierst deinen 51 Geburtstag und außerst den Wunsch im Urlaub nach Ungarn zu fahren, wir sprechen mit den Ärzten sie meinen der Urlaub wird dir gut tun.Aug 06 Koffer packen Kinder einladen und 8 Std Fahrt vor uns was du alles selber gefahren bist. Du lebst auf dir geht es jeden tag besser ich freue mich so, du genießt die Sonne jeden Tag den Sonnenuntergang was dir immer so gut gefallen hat. Wir sind jetzt fast 2 1/2 Wochen in Ungarn dann kommt der Tag des Grauen. Du klagst über Rückenschmerzen nimmst eine Schmerztablette und sagst es geht schon wieder,du willst ja Jennifer das Reiten nicht verderben,also rein ins Auto und ab zum Reiterhof . Gegen Mittag Sagst du zu mir Schatz mir geht es nicht gut las uns nach Hause (eigene Haus in Ungarn) fahren denke mir immer noch nichts, nur komisch ich soll fahren was ich von dir nicht gewohnt bin. du liegst dich hin und schläfst eine Runde gegen halb zwei wachst du auf rufst mich Leonie auf dem Arm ich zu dir und was sehe ich dir geht es beschiessen. Ich sofort ans Telefon ruf Bekannte an sie soll einen Arzt rufen (wegen verständigungsprobleme). 10 min später deutschsprachiger Arzt kommt sagt sofort du mußt ins KH aber du willst nicht. Arzt sagt zu mir wenn ihr Mann nicht ins KH geht stirbt er uns unter den Händen weg. Ich rede auf dich ein das du ins KH sollst endlich stimmst du zu. Rein in Sanka und fort warst du.Für immmmmmmmmmmmer. Und ich mit zwei Kindern im Ferienhaus. Nachricht : Auf dem Weg ins KH gestorben. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich kommt nicht mal Tschüß sagen was mir heute noch sehr zu schaffen macht. Meine Jennifer 12 Jahre schrie glaube ich die ganze Ortschaft zusammen, Leonie noch zu klein (21 Mon) um zu begreifen was vorgefallen ist. WARUM ????? WARUM so schnell aber heute habe ich mir so ziemlich viel von der seele geschrieben.Schatz du fehlst so ich weiß nicht wie es weitergehen soll ohne dich.


GEKÄMPFT; GEHOFFT; und doch VERLOREN
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  #6  
Alt 18.10.2006, 11:47
Thimmi Thimmi ist offline
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Ort: Bremen
Beiträge: 8
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo mein Schatz,

morgen jährt sich der Tag zum dritten mal, an dem Du mich verlassen hast.

Kein Tag in den letzten Jahren ist vergangen, an dem ich nicht an Dich gedacht habe.Soviele Tränen habe ich geweint, habe über Dich geredet, habe mit Dir geredet, über Dich gelacht, über uns gelacht. Es ist unvorstellbar wie präsent Du noch in meinem Leben, in meinem jetztigen, völligen anderem Leben bist. Deine Bilder stehen immer noch auf dem Highboard im Wohnzimmer, unseren letzten Urlaubsbilder hängen immer noch an der Wand.

Weißt Du noch den wunderschönen Blumenstrauß den Du meiner Ma geschenkt hast? ( ein paar Tage, bevor Du von uns gegangen bist)
Sie hat ihn fotografiert und sich als Bild vergrößern lassen und in einem wunderschönen Rahmen aufgehangen. Du siehst all dieser sentimaler Quatsch, den Du so gar nicht mochtest.....

So oft denke ich an Deine kurze Krankenzeit nach, stelle mir immer und immer wieder die selben Fragen. Es sind diese Fragen auf denen man so gar keine
Antworten bekommt. Es sind diese Fragen, die einen so sehr quälen, die einfach nur so sehr weh tun.

Die schlimmste Frage die ich mir immer und immer wieder stelle, ist einfach die Frage hätte ich nicht merken müßen das Du von mir gehst, als Du mich aus dem Krankenhaus weggeschickt hast. Weißt Du noch? Du hast zu mir gesagt: So mein Engel, gehe jetzt nach Hause und ruhe Dich einfach ein wenig aus und ich schlafe ein weníg. Auf meine Antwort: Thimmi, wir machen das so wie immer, wenn Du eingschlafen bist, dann gehe ich leise, hast Du geantwortet: So kann ich nicht einschlafen.....

Ich bin dann kurz zu meinen Eltern gefahren und als ich auf dem Rückweg am Krankenhaus vorbei gekommen bin, habe ich zu Deinem Fenster hochgeschaut und überlegt ob Du wohl schon schläftst.......

Als ich dann eine Stunde später wieder das Krankenhaus betreten habe, bist Du schon von mir gegangen. Du sahst so entspannt und gut aus, als wenn Du einfach nur schlafen würdest. Deine Krankheit war weg, Du sahst einfach aus, als wenn Du mit dem Gedanken eingeschlafen bist, alles in Deinem Leben geregelt und erledigt zu haben.

War alles geregelt, für Dich sicherlich. Für mich nicht. Ich hätte Dir gerne noch soviel gesagt, so gerne hätte ich Dich noch einmal in den Arm genommen, so gerne noch einmal geküßt, noch sehr gerne mit Dir mehr Zeit verbracht.....

Drei Jahre sind vergangen, drei lange Jahre in dem ich eine andere geworden bin. Viel egoistischer, viel härter mit sich und anderen. ich habe mich beruflich verändert, bin endlich in den Marketingbereich gewechselt und laße mir nicht mehr von anderen sagen was ich tun muss und was nicht. Ich tue nicht mehr alles um andere zu gefallen. Ein neuen Partner gibt es auch in meinem Leben, aber das weißt Du ja. Es ist schön, aber auch sehr schwierig. Du bist einfach noch sehr sehr präsent in meinem Leben. Er trägt alles mit,mit einer unendlichen Geduld und auch liebe. Ich kann in seinem Arm weinen, wenn Du mir einfach ganz ganz doll fehlst und er weiß auch warum es mir in den letzten tagen einfach nicht gut geht.

Es ist eine neue liebe, aber eine ganz andere wie wir sie hatten. Uns beide waren nur knapp drei Jahre vergönnt. Drei wundervolle intensive aber auch schwierige Jahre. Ich hatte das ganz ganz große Glück mit 35. Jahren noch einmal diese Schmetterlinge im Bauch zu haben. Und ich habe mit 35. Jahren noch einmal die Liebe auf den ersten Blick kennengelernt.

Dafür danke ich Dir. Du bist in meinem Herzen so tief, das es nichts und niemand geben wird der Dich da vertreiben kann. Ich bin heute nach drei Jahren so dankbar für unsere gemeinsame Zeit. Ich liebe Dich noch immer so sehr, das ich mir so sehr wünsche das Du einfach wiederkommen würdest.

Ich liebe Dich mein kleiner Thimmi.
Pass gut auf Dich da oben und auch auf meinem Onkel der kurz nach Dir oben angekommen ist. Vergiß mich bitte nicht und paße bitte weiterhin so gut auf mich auf.

in ewiger Liebe

Dein Engel
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