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  #151  
Alt 06.08.2007, 12:03
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo Ihr Lieben,

die Suche nach dem "Warum?" ist schwierig. Wir werden die Antwort nie schwarz auf weiß bekommen. Die Freundin meiner Mama hat vor ein paar Wochen auch eine furchtbare Diagnose erhalten. Magenkrebs mit Metastasten (3/4 der Leber befallen). Die Ärzte sehen keine Heilungsmöglichkeit. Ihr Krebs hat wohl gerade den Stillstand erreicht. Sie bekommt nun Hormonspritzen, da dies weiterhin beim Stillstand helfen kann. Sie ist sehr gläubig und meine Mama hat sich mit ihr über Gott unterhalten. Sie fragt sich auch "Warum?". Ihr Freundin meinte: "Der liebe Gott gibt all denen, die "böse" sind immer wieder eine Chance sich positiv zu verändern."
Vielleicht ist dies ja auch ein Grund.
Mona hat natürlich recht, es gibt keine Statistiken, wo man Kerbserkrankung in Verbindung mit der Lebenseinstellung, Hilfsbereichtschaft, Gutmütigkeit und vielen anderen positiven Eigenschaften führt. Ich habe allerdings auch immer den Eindruck, das Schicksal trifft die, die besonders lieb, sensibel und hilfsbereit sind. Kenne genügend andere Personen, auf die diese Beschreibung nicht passt. Wünsche niemanden, auch nicht den "schlechten", eine Krankheit. Darüber zu Urteilen, was gut oder schlecht ist, liegt eh nicht in unserem Ermessen. Dafür sind wir alle viel zu sehr durch eigene Wertevorstellung geprägt. Diese müssen nicht immer richtig sein, daher kann man Menschen die andere Werte leben, auch nicht als "schlecht" bezeichnen.
Ich hoffe weiterhin, dass Gott denen zu hört, die ihn um Hilfe bitten. Bete zu ihm und bitte, dass meine Mama am Freitag keine schlechten Nachrichten erhält (am Do ist CT und Fr wird über das weitere Verfahren gesprochen).
Liebe Grüße
Sonja
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  #152  
Alt 09.08.2007, 08:54
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Liebe Leute,

ich vertrete die Auffassung das es zwar Tendenzen gibt um an Krebs zu erkranken und es auch zu vererben, tatsächlich ist ja die DNA ein Abbild der momentan körperlichen Situation, wenn man dann ein Kind zeugt wird dieses Abbild als eine Hälfte weiter gegeben.

Die genetische Belastung ist vorhanden aber es spielen andere Faktoren zur Krebsbildung eine erheblich größere Rolle.
Ernährung und Lebensweise zähle ich dazu, wie wir emotional drauf sind.Wie wir auf die Signale unseres Körpers hören, ob wir uns ordentlich durch checken lassen. Wann Krebs entdeckt wird.

Die Neigung Karzinome zu bilden ist ja im Grunde nichts anderes als Heilung, nur das die Zellen die zur Heilung benötigt werden, einfach sich nicht an die Umgebung anpassen und dann in ihrer Entwicklung stehen bleiben. Das weiß auch der Körper und achtet mit seinem Immunsystem darauf das so etwas nicht geschieht. Ansonsten macht er sie platt und scheidet sie aus.

Leider kennen wir es aus persönlicher Erfahrung wie das ist wenn man mit Arbeit bis über beide Ohren eingedeckt ist und nicht weiß wo man anfangen soll, so ist es auch mit unserem Immunsystem. Ein Karzinom kann dann entstehen wenn das Immunsystem soviel zu tun hat das es einfach übersieht das sich bösartige Strukturen entwickelt haben.

Wenn diese Strukturen dann auch nocht sich gut verstecken können (Zellen von Prostatakrebs bilden knochenähnliche Strukturen und tarnen sich so als Knochengewebe) dann ist der Krebs vorhanden. Wird er rechtzeitig entdeckt bevor er sich aufmacht das Land untertan zu machen in dem er sich angesiedelt hat, dann kann man geheilt werden. Sobald sich Zellen abgesetzt haben ist die Aussicht schon um die Hälfte reduziert.

Ich glaube man kann dieses Strang der DNA nicht isolieren und ihn vernichten weil Krebs nicht nur alleine darauf bezogen ist sondern von sehr vielen anderen Faktoren abhängig ist. Unsere Umwelt wird nicht besser werden und die Belastungen denen wir tagtäglich durch unsere Umwelt ausgeliefert sind, steigen immer weiter.

Können wir nur hoffen das es nicht noch dramatischer wird und wir uns unserer Verantwortung bewusst werden das wir unsere Umwelt brauchen.

Christian S.
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  #153  
Alt 09.08.2007, 12:20
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo lieber Christian!

Über Deine Worte vom 15.07. habe ich sehr viel nachgedacht.

"Warum es so unterschiedlich ausfällt warum viele so bestraft werden hat was damit zu tun das du hier auf Erden lebst um dich zu entwickeln, deine Seele zu reifen und Liebe zu lernen und zu leben. Deine Seele hat sich bei deiner Geburt entschieden dieses Leben zu führen und auch die entsprechenden Erfahrungen zu sammeln. Wenn dein Ziel erreicht ist, endet dein Leben, egal auf welche Weise. Daher ist es auch verständlich warum Menschen so unterschiedlich sterben, die einen früher die anderen später, manche scheinbar garnicht."

Wie genau meinst Du das? Ich verstehe Deine Worte so, daß wir Menschen eine Aufgabe bekommen, die wir lösen sollen, um dann eine "Stufe" weiter oder reifer wieder ein neues Leben zu beginnen.

Mal angenommen, das wäre so, dann wäre es "Gottes Plan"? Nochmal angenommen, es wäre Gottes Plan und ich bekäme von Geburt an (oder noch früher) mein "Lebensbuch" geprägt damit, daß ich im Laufe des Lebens, noch bevor ich 40 Jahre alt werde, Krebs bekomme, um, ja was? Um meine Seele reifen zu lassen an diesem Prozeß, dem ich nun ausgesetzt bin? Weil ich etwas lernen soll, was ich wohl bisher nicht gelernt habe?!
Nun gut, angenommen so ist es gedacht, dann erkranke ich also mit 38 an Krebs und erfahre einen so tiefen Fall, daß ich mich fast verliere. Ich lerne zu schwimmen, lerne, mein Lebensboot wieder zu reparieren, das Ruder wieder zu übernehmen. Ist das die Lektion für mich gewesen? Zu schauen, wen oder was ich an meiner Seite haben möchte? Weil bestimmte Dinge oder Beziehungen mir nicht gut taten?

So, ich habe also im Zuge der Erkrankung natürlich viele Dinge ändern müssen, weil sie sich zwangsläufig so ergeben haben- Beziehungen beendet, neue, wertvolle begonnen, bin abgetaucht in die Untiefen meiner Seele, habe den Schmerz so dicht gespürt, daß ich kaum atmen konnte, habe den Hauch des Todes gefühlt, der mich umwehte... Mein Blickwinkel ist anders geworden, oftmals ernster. Mußte ja auch im Zuge der "Katastrophe".
Ich hoffe, das ist nicht zu wirr, aber NUN komme ich zu dem Punkt, der mich beschäftigt:
Wenn dem so ist, daß also ein Mensch diese Krankheit bekommt, um das Leben aus anderen Winkeln zu sehen, um an dieser Herausforderung des Wahnsinns zu reifen- was,herrje, ist aber mit all den Angehörigen? Was ist mit den Menschen, die diesen Menschen lieben, die seinem Herzen nah sind? Ist auch in deren "Lebensbuch" so etwas festgeschrieben wie "Im Alter von 1 Jahr wirst Du abrupt abgestillt werden, weil Deine Mama an Krebs erkrankt"? Oder der 16 jährige, der plötzliche arge Probleme mit sich selbst bekommt? Und der Partner, der plötzlich vor der Möglichkeit steht, seine Kinder allein groß zu ziehen? Weil, auch für die Familie verändert sich ja in der Regel das ganze Leben. Ist das ein vorgedachtes Konzept?

Ich hoffe, ich konnte das in Worte fassen, was ich mich frage. Und ich hoffe, ich habe niemanden verletzt, denn das möchte ich nicht. Aber mich würde die Sichtweise interessieren, die Ihr dazu habt.

Für mich ist der Krebs wie ein Stein, den man auf einen spiegelglatten See wirft: Da, wo der Einschlag ist, tut es irre weh, aber die Kreise, die dieser Stein verursacht, gehen ganz schön weit...

Liebe Grüße,
hope
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  #154  
Alt 09.08.2007, 14:10
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Meine Lieben,

ich bin zur Zeit selten hier, was daran liegt, dass es meinem Papa sehr, sehr schlecht geht. Vor drei Wochen hatte er laut den Ärzten im Krankenhaus noch ca. 1 Woche zu leben, nun, er ist noch immer hier bei uns und ich nutze jede freie Zeit um mit ihm und bei ihm zu sein....

Trotzdem schaue ich hier in diesen Thread und lese Eure Beiträge und freue mich ganz besonders, dass Birgit wieder da ist !! @ Birgit: Du gibt mir soviel, liebe Birgit !!!!!!! Danke für Deine Nachricht von Norbert, ich fühle mich seitdem wirklich erleichtert, denn er hatte bis zum Ende immer Sehnsucht nach einer Hand, die seine hielt..... Nun hat er soviel Frieden, wie er ihn immer ersehnte !!

Ich habe heute etwas sehr Schönes gelesen und das wünsche ich uns allen:

Ich wünsch Dir eine Hand,
die da ist wenn Du gehst.
Ich wünsch Dir einen Menschen,
den Du magst und stumm verstehst.
Ich wünsch´ Dir, dass da jemand ist,
der sagt: Ich blieb bei Dir.
Ich stütze und begleite Dich bis an die letzte Tür.

Am Anfang Deines Lebens trats Du ein durch eine Tür
in unser aller Weltenhaus, seitdem bist Du hier.
Es führte Dich so manche Hand, half öffnen und half sehn.
Und hinter jeder Tür da war ein bisschen mehr Verstehn

Später war da immer wer, der gab´Dir seine Hand,
dass Ihr gemeinsam Neues seht, erwartungsvoll, gespannt.
Du botest Deine große Hand so manchem Kleinen an,
und zeigtest, wie viel Glück sich hinter Tür´n verbergen kann.

Hand in Hand im Weltenhaus, beim Durch-die-Türen gehn,
da lerntest Du Dich selber und die anderen verstehn.
Eines war Dir immer klar, am Ziel kommt der nur an,
der Suchender und Weiser ist und loslassen kann.

Meine Lieben, ich melde mich wieder und schicke für heute ganz viel Liebe in die Runde, möge unser lieber Vater im Himmel auf Euch alle gut aufpassen !!!!

Beene
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  #155  
Alt 13.08.2007, 19:50
sonnenfrosch sonnenfrosch ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hm. Es war im Frühling 2005 - ich war am Friedhof bei meiner Oma - und da kam mir plötzlich der Gedanke - wieviel Glück ich habe - das ich noch keinen jungen Menschen "kenne" der starb...

Ich habe mich gefreut...

Zwei Wochen später erfuhr ich von dem Tod einer Schulfreundin - mit der ich seit langer Zeit wieder in Kontakt getreten war und die dazu noch schwanger war...

Dann kam meine Krankheit - wobei damals die Ursache noch nicht gefunden war...

Und während ich im Krankenhaus wurde ein 16-jähriger beerdigt werden...

Was war das dann für eine Stimme???



Christine
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  #156  
Alt 19.08.2007, 17:26
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo Ihr Lieben,

mein Papa bereitet sich auf seinen letzten Weg vor, ich kann es spüren, er ist zum Teil in einer völlig anderen Welt, und lächelt dabei... Ich wüßte so gerne, wo er ist und was er sieht, aber wenn ich ihn frage erinnert er sich nicht...

Das zeigt mir, dass es sehr wohl Dinge gibt, die wir mit unserem scharfsinnigen Verstand NICHT fassen und erklären können und das ist auch gut so ! Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich anmaßend von vielen Menschen sich für das Maß aller Dinge zu halten. Gerade heute hat mir eine Nachbarin wieder gesagt, wie unsinnig sie es findet an Gott zu glauben, denn gäbe es ihn, würde er uns meinen Vater nicht wegnehmen... Ich bin gegangen, hatte keine Lust auf eine solche Diskussion...
Wir sind in Anbetracht des ganzen Universums nicht einmal so groß wie ein Staubkörnchen und maßen uns an zu urteilen und zu denken, wr wären allmächtig...

Meine Lieben, wenn Ihr heute Abend betet, möchte ich Euch bitten auch für meinen Papa zu beten, ich wäre froh, wenn ich wüßte, dass Ihr an ihn denkt.

Ich denke an Euch, wünsche Euch einen schönen Sonntag und allles Liebe !!!
Beene
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  #157  
Alt 20.08.2007, 09:55
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Liebe Beene,

ich finde es einfach ergreifend, was Dein Vater nun erlebt. So schlimm es auch für Euch ist, einen geliebten Menschen gehen lassen zu müssen, ist es vielleicht ein kleiner Trost, wieviel Schönes auf ihn zukommt. Gott wird Deinen Vater auf seinen Händen ins Licht tragen.

Bin in Gedanken bei Euch
Anneli
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  #158  
Alt 22.08.2007, 08:38
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Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Liebe Christine,

danke für deine schnelle Antwort. Das tut mir leid das deine Hausärtzin so dämlich reagiert hat und ewig dein Blut nicht untersuchen ließ, ist oft Standesarroganz, das sich Allgemeinmedizinier erst ewig selbst an die Lösung wagen bis sie fachliche Hilfe hinzu ziehen durch Überweisungen zu diversen Spezialisten.

Meine Mutter wäre auch bald mal so einem Idioten auf dem Leim gegangen und hätte dafür mit ihrem Leben bezahlt wenn sie nicht gerade da an dem Tag in der Hausarztpraxis gewesen wäre und sie da kollabiert ist.

Leider sind wir bei jedem Mediziner auf seine Kompetenz angewiesen und müssen ihm vertrauen. Bis dahin geht ja alles durch göttliche Führung danach ist die Fähigkeit des Menschen wieder im Spiel.

Man kann nur hoffen im Falle das die Intuition, göttliche Führung, einen ins richtige Krankenhaus treibt und man da die beste Fürsorge erfährt. Mir ist das damals 2004 tatsächlich so passiert. Habe mir die richtige Klinik gesucht und hatte auch noch eine Eingebung gehabt, im Katholischen Krankenhaus St. Johann Nepomuk in Erfurt.

Ob Gott mit uns zockt und bewusst das steuert halte ich auch nur für einen Gedankengang der was damit zu tun hat das es schwierig ist eine Antwort auf die vielen ungelösten Probleme der Menschheit zu finden. Warum lässt er dieses und jenes zu. Es gibt viele Probleme die aber vom Menschen selbst gemacht sind. Zum Beispiel in Unwetterregionen, warum werden keine entsprechenden Anlagen gebaut um Menschen zu schützen? Warum werden Häuser aus Materialien gebaut die beim ersten Windhauch die Biege machen? Und so kann man sehr viele Fragen stellen und bekommt eigenartigerweise auch sehr plausible Antworten. Nicht Gott zockt mit uns sondern Menschen bestimmen tagtäglich über unser Schicksal und entscheiden darüber was richtig und falsch ist. Das ist genau jenes Problem. Wo es hinführt dürfen wir jeden Tag aufs neue erleben.

Alles Liebe für euch.

Christian S.
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  #159  
Alt 22.08.2007, 13:34
sonnenfrosch sonnenfrosch ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Lieber Christian,

ich wollte mit meinen "komischen" (*g) Vergleich nicht andeuten das Gott mit uns zockt - so war das nicht gemeint der Kernpunkt war für mich -das er viel. "überfordert" ist auf uns alle aufzupassen und uns dh. nicht immer schützen kann... was ich aber nicht verstehe ist das Du alles Gute praktisch als göttliche Hilfe verkaufst - aber so bald es schief läuft waren es die Menschen?
Bitte nicht Böse sein - aber Du weißt wie es gemeint war - oder?

Liebe Sarah 222 ich habe die Erfahrung gemacht das fast alle Onkologen (besonders meine jetzigen) wirklich auf der Seite der Patienten standen und mit dem Patienten für die Gesundheit kämpfen - und ich habe sehr gesucht - ich kann bei meinen Onkologen keinen gelben Heiligenschein entdecken - vielleicht haben sie ihn abgenommen...
Klar es gibt diese arroganten - Ärzte die besser Metzger werden hätten sollen - aber es gibt auch wirklich tolle...

Christine
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  #160  
Alt 23.08.2007, 23:40
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Ich verstehe diesen ganzen Gotteskram hier nicht. Da stellen sich hier User hin und schwören auf den ach so barmherzigen Gott, der ja auch so nett war uns hier Krankheiten anzudichten, deren Namen manchesmal nicht einmal ausgesprochen werden können.

Was denkt Ihr, macht Gott für Euch ? Läßt er eure Tumore schwinden, nimmt er Euch die Schmerzen ? Warum geht Gott dann auf Kinder los, die nun ganz sicher frei von jeglicher Schuld und Sühne sind. Was sollten Sie und in ihren kurzen Leben auch schon groß angetan haben ?

Ohhhh, Gott ist eine Energie, nicht fassbar und trotzdem allgegenwärtig. Wo war denn seine Herrlichkeit, als Hiroshima ausgelöscht wurde, wo als der Orkan Kyrill die Terassentür auf ein dreijähriges Mädchen beim spielen knallen ließ und damit tötete....

Kommt mal wieder auf den Teppeich. Wer mit seiner Behandlung oder seinen Ärzten nicht zufrieden ist, der muss es halt sagen und vor allem sich selber ein wenig um die gewünschten Veränderungen kümmern. Im Rumjammern sind die Menschen ja hervorragend. Nur den Hintern zu bewegen um mal etwas zu verändern, dazu sind die meisten wohl nicht in der Lage.

Wäre der liebe Herr Gott, sofern es ihn überhaupt gibt und allein das bezweifle ich stark, doch so barmherzig, dann verstehe ich nicht, was meine Mutter verbrochen hat, sich noch drei Monate auf der Intensiv zu quälen um dann doch zu sterben. Und dass er mir zeitgleich noch den Krebs schenkte, fand ich nicht nur total daneben und unpassend, nein... auch völlig überflüssig....!

Aber der liebe Gott wird´s ja richten....

*kopfschüttel
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  #161  
Alt 24.08.2007, 08:28
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Ich finde die „Beschreibung“ für Glaube hier aus wikipedia sehr gut und klar definiert:

Das Wort „glauben“ ist die Übersetzung des griechischen „pisteuein“ mit der Grundbedeutung „vertrauen“. Ursprünglich gemeint war also nicht das unbestimmte „ich weiß nicht“, sondern im Gegenteil: „ich verlasse mich auf, ich binde meine Existenz an“. Es geht also zentral nicht um einen Gegenpol zum Wissen - für Glaube in diesem, dem Wissen entgegengesetzten Sinn steht im Griechischen das Wort „doxa“ -, sondern um Vertrauen, Gehorsam und Lebensübergabe. (Vergleiche: Geloben.)
Das lateinische Wort credere (vgl. Credo) ist direkt verwandt mit der altindischen Wurzel sraddha- „glauben“ und ist eine sehr alte (indogermanische) Verbalkomposition. Die Bestandteile bedeuten: „Herz“ und „setzen, stellen, legen“, zusammen also etwa: „sein Herz (auf etwas) setzen“.
Im Hebräischen wird meist die Vokabel „aman“ verwendet: Sich an etwas festmachen.Die Vokabel „aman“ mit der Schreibung „Aleph-Mem-Nun“ wird nur in der Stammesmodifikation des Hif'il (Aussprache „hä'ämin“) mit dem Wort „glauben“ übersetzt. Diese Stammesmodifikation drückt im allgemeinen einen kausativen Aspekt der Grundbedeutung aus. Die Grundbedeutung der Buchstabenfolge (Wurzel) „Aleph-Mem-Nun“, die auch im ursprünglich hebräischen Wort Amen erscheint, ist „fest“ oder „unerschütterlich“, die Bedeutung im Hif'il ist also „jemanden fest sein lassen“.


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Glaube





Jeder von uns glaubt an etwas, denn jeder von uns setzt ein Maß an Vertrauen in/auf etwas oder jemand. Wird dieses Vertrauen enttäuscht wird es in Vorwürfe, Mißfallen oder sonstige negativen Gefühlsäußerungen ausgedrückt.



Unsere unerfüllten Erwartungen wandeln sich in Enttäuschung, unser Vertrauen und Glaube erlebt eine Niederlage. Und das schmerzt. Aber hat es wirklich etwas mit Glauben zu tun? Sondern nicht mehr mit unseren unerfüllten Wünschen, dass die Dinge so laufen sollen, wie wir es wollen?



So auch dieses Geschimpfe hier auf die Ärzte!!!

(was gegen die Nutzungsbedingungen verstößt -2. Unterstützung des Arzt-Patienten-Verhältnis
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Was hat Glauben mit einem Arzt zu tun? Wenn wir mit einem gesundheitlichen Problem einen Arzt aufsuchen, dann glauben wir, dass er uns hilft. Also setze ich meinen Glauben und Hoffnung auf die Linderung seinerseits.

Wer aber mit seinem Arzt nicht zufrieden ist, weil dieser die Probleme nicht so sieht wie wir als Laien, dann geht eine hintergründige und anonyme Schimpfkanonade auf ihn los. Er/sie kann sich diesem Problem aber nicht stellen, da sie anonym und nicht direkt ihm gegenüber geäußert wird. Somit wird eine Enttäuschung sofort auf alle Ärzte hernieder prasseln! ???

Ich habe in meiner langjährigen Erkrankung auch diesen oder jenen Arzt angetroffen, welcher nicht dem entsprach, was ich mir vorstellte, der mit meinen multiplen gesundheitlichen Problemen total überfordert war, oder der mich auch falsch behandelte.
Das bedeutet aber nicht, dass alle Ärzte nun schlecht sind. Es fand jedes Mal ein Gespräch mit dem Arzt (oder dessen Vorgesetzten) statt, und ergab sich keine Änderung, dann suchte ich mir eben neue Ärzte.

Denn diese Freiheit besitzen wir hier, wir können wählen.

Inzwischen habe ich ein absolut super Ärzteteam, die mich als verantwortungsbewußte und vor allem sehr mündige Patientin ernst nehmen.

Ich habe die Wahl, entweder in Selbstmitleid zu zergehen und die Dinge laufen zu lassen mit Worttiraden die nicht hilfreich sind, oder die Verantwortung für mich selbst in die Hand zu nehmen und nach dem Arzt zu suchen, dem ich vertraue und dem ich zutraue mich und meine Erkrankung optimal zu behandeln!
__________________
Jutta
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  #162  
Alt 24.08.2007, 16:55
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo meine Lieben,

ich schreibe leider mitten hinein in eine interessante Debatte, ich weiß....

Ich wollte Euch mitteilen, dass mein Papa am Dienstag für immer gegangen ist. Ich war bei ihm und habe sein Sterben begleitet und aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass es Gott (oder nennt es eben anders) einfach geben muss.

Mein Vater hat vor seinem Tod nicht gelächelt, aber nachdem er gestorben war, hatte er ein seliges Lächeln im Gesicht. Der Tod kann nicht grausam sein, wenn er ein Lächeln zaubern kann....

Mein Vater hat außerdem zwei Engel gesehen, das konnte er uns noch mitteilen....

Ich bin im Moment zu fertig und muss mich erst einmal sammeln, um noch mehr zu schreiben...
Ich werde mich bald wieder melden und drücke Euch alle mal ganz fest !

Beene
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  #163  
Alt 24.08.2007, 17:18
Benutzerbild von Blauerschmetterling
Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Liebe Beene,

meine aufrichtige Anteilnahme zum Tode Deines Vaters. Der Tod ist das Tor zum Licht am Ende eines mühsam gewordenen Lebens. Von den Engeln begleitet hat Dein Vater nun seine Heimreise angetreten um sich in Gottes Schoß ausruhen zu können.
Unsere Toten sind nicht abwesend, sondern nur unsichtbar. Sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Tränen.

Liebe Grüße und viel Kraft
Anneli
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  #164  
Alt 24.08.2007, 18:50
bobbylee bobbylee ist offline
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Liebe Beene,

mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft für dich.

Stille Grüße
Bobby Lee
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  #165  
Alt 25.08.2007, 13:41
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Liebe Beene!
Es tut mir sehr leid, dass Dein Vater nicht mehr bei Euch ist.

Wie Du es schilderst, ist er friedlich gegangen und scheinbar in Begleitung von Engeln. Ein tröstlicher Gedanke!

Eine stille Umarmung,

hope
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