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  #46  
Alt 25.07.2004, 14:32
Tanja Reil Tanja Reil ist offline
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Ulrike, hallo Rudolf,

könnt Ihr mir meinen Artikel vom 22.07.04 noch mal "übersetzen", habe bis jetzt noch keine Antwort bekommen, würde mich aber freuen.

Zu dem neuen Medikament habe ich noch eine Frage:
Wird es hier in einer Klinik schon angewendet oder steckt noch alles in der Probephase?

Liebe Grüße

Tanja
tr-yachting@t-online.de
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  #47  
Alt 26.07.2004, 09:57
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Tanja,

da ich seit Freitag eine Störung in meinem Internet-Anschluss hatte, komme ich leider erst heute dazu, Dir zu antworten.

Laut dem Befund, den Du uns mitgeteilt hast, geht man leider von einer sehr, sehr weit fortgeschrittenen VERDACHTSDIAGNOSE aus. Demnach hätte das Nierenzellkarzionom seine Kapsel vollständig durchbrochen und würde somit darüber hinaus wachsen, ggf. in andere Organe bzw. in Blutgefäße.
Man weiß demnach bis jetzt zumindest, daß die Lunge bereits stark von Metastasen angegriffen ist, so daß sie sogar durch eine ( oder mehrere ) große Metastase oder einen Erguss, der durch den Tumor verursacht wurde, minderbelüftet ist.
Auch das Brustfell wäre dem Verdachtsbefund nach schon von Metastasen angegriffen. Diese Diagnose bestätigt natürlich auch die Luftnot, wegen der Dein Lebensgefährte einen Arzt aufgesucht hat. In den entnommenen Proben hat man Zellen eines klarzelligen Nierenzellkarzioonms feststellen können. Diese Diagnose ist also auf jeden Fall schon nachgewiesen.

Liebe Tanja, bis jezt handelt es sich nur um einen "Verdacht auf...". Aber ich muß Dir leider mitteilen, daß dieser Verdacht wohl nicht aus der Luft gegriffen ist. Es gibt schon begründete Anhaltspunkte dafür. SICHER wird man Dir nach der Nierenentfernung das histologische Ergebnis nennen können, denn das entnommene Organ wird ebenfalls histologisch untersucht. Weitere Befunde müssen CT oder MRT ergeben - Röntgen alleine ist nicht genau und aussagekräftig genug.
Ich hoffe, daß Dein Lebensgefährte in eine größere Klnik überwiesen worden ist, die diese Untersuchungen auch direkt an Ort und Stelle durchführen können.
Ich kann Dir im Moment nur empfehlen, abzuwarten, was das operative Ergebnis sein wird. Wenn die Niere frei liegt, wird der Operateur bereits viel makroskopisch ( also mit bloßem Auge ) erkennen können. Letztendlich müßt Ihr aber die histologischen Ergebnisse und die Ergebnisse der bildgebenden Verfahren abwarten müssen ( CT / MRT des Bauch- und Brustraumes, Schädel-CT und Knochenszintigramm ). Bei einer so weit ausgeprägten Verdachtsdiagnose halte ich auch ein Schädel -CT für erforderlich, um Hirnmetastasen ausschließen zu können.

Bzgl. des neuen Medikamentes kann ich Dir leider nicht sagen, in welchen Kliniken es bereits im Studienprogramm ist bzw. ob es überhaupt schon beim Nierenzellkarzinom in einer Studie angewandt wird. Tatsache ist, daß es noch in der Studienphase und noch nicht etabliert ist.

Bezgl. der Therapie solltest Du bitte abwarten, was die Klinik Dir vorschlägt und wie die nächsten Ergebnisse sein werden.

Darf ich fragen wie alt Dein Lebensgefährte ist?

Ich wünsche Euch zunächst für die heutige Operation alles Gute. Es wäre schön, wenn Du Dich wieder meldest.

Liebe Grüße und viel Kraft,

Ulrike
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  #48  
Alt 26.07.2004, 18:46
Tanja Reil Tanja Reil ist offline
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Ulrike,

danke für deine mail.

CT von Lunge Niere und Gehirn ist schon gemacht worden. Im Gehirn ist wohl nichts zu erkennen. Du schreibst, daß sich das Karzinom schon verkappselt hat. Auf dem Ct ist nicht genau zu erkennen, ob es andere Organe schon befallen hat. Es sieht so aus, als ob es nur in und an der Niere ist. Die OP ist erstmal verschoben worden, weil sie noch ein MRT, ein Knochenzintigram und ein ING machen wollen. Dienstag kommt er ins Krankenhaus und Mittwoch ist die letzte Untersuchung. Ich geh davon aus, daß sie wohl Donnerstag oder Freitag operieren wollen. Ich kenn eine Röntgenärztin und die sagte, auf den Röntgenbildern kann man was erkennen was es aber genau ist, sieht man nicht. Das Karzinom scheint noch auf der Niere begrenzt zu sein.

Ich hab mich da sehr mit beschäftigt und was ich aus meinem Klinischen Lexikon habe, hört sich das nicht so schlimm an. Ich kann mich auch täuschen, bin ja kein Arzt, denen darf man aber auch nicht alles einfach so überlassen.

Ein sehr guter Bekannter ist von dem Prof. auch operiert worden und daß sind gute Freunde geworden, vielleicht hilft uns ja diese Konektion ein bißchen.

Mein Männe ist 55 und ich bin 33. Er wird im Dez. 56. Wir gehen jetzt ins 9 Jahr unserer Partnerschaft. Haben viele gemeinsame Hobbys unter anderem auch Schiffe. Er ist natürlich sehr traurig und es ist schwer ihn aufzumuntern.
Ich darf nicht für Lange aus dem Haus raus, sonst fängt er an zu weinen an und denkt, daß ich nicht mehr wiederkomme. Kannst Dir ja vorstellen, wie das ist.

Kannst mir ja direkt eine Mail schicken. tr-yachting@t-online.de

Aus welchen städteraum kommst Du? Und wie geht es Dir jetzt? War das bei Dir auch so schlimm?

Lieben Gruß

Tanja

tr-yachting@t-online.de
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  #49  
Alt 26.07.2004, 20:42
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Tanja,

Du mußt mich falsch verstanden haben: ich habe nicht geschrieben, daß das Karzinom verkapselt ist.

Die Verdachtsdiagnose T4 ( wenn sie denn stimmt - das wird die histologische Untersuchung nach der OP definitv zeigen ) würde bedeuten, daß der Tumor über die Nierenkapsel hinausgewachsen ist. Die Niere selbst ist von einer Fettkapsel umgeben und dann insgesamt nochmal von der sg. Gerotafaszie. Im Stadium T4 wäre auch diese letzte "Hülle", die Gerotafaszie, durchbrochen.

Ich selbst bin übrigens "nur" indirekt betroffen: mein Mann Jürgen hatte ein doppelseitiges Nierenzellkarzionom. Du wirst, wenn Du mal ein wenig im KK liest, vieles von uns dort berichtet finden ( meistens unter dem ERSTEN Thread "Niere raus, Tumor raus, was nun..."). Ich bin Krankenschwester und bin von daher beruflich und seit ca. 2 1/2 Jahren auch privat durch die Erkrankung von Jürgen oft damit konfrontiert worden.

Ich will Dich ja nicht schockieren, aber auf die Niere begrenzt kann das Karzinom nicht mehr sein, sonst hätte es nicht in die Lunge metastasiert. Es sind also zumindest Lymphknotenmetastasen vorhanden oder aber der Tumor ist in ein Blutgefäß eingewachsen. Sonst hätte keine Metasierung stattfinden können.

Bei Jürgen sind damals übrigens auch Lungenmetastasen festgestellt worden ( kleine - nur im Ct erkennbar, nicht im Röntgenbild ) : bei ihm hatte man einen positven Lymphknoten gefunden, über den der Tumor wohl metastasiert hatte. Sein Tumorstadium war damls T3a. Wir haben dann die kombinierte Immun-Chemo gemacht und seitdem gibt es einen Krankheitsstillstand. Jürgen ist 59 Jahre alt und wir kommen aus Mittelfranken in Nordbayern.

Wird Dein Mann in einer größeren Klinik operiert werden, sodaß man dort auch ggf. die weitere Therapie durchführen könnte? Ich könnte es mir vorstellen, da Du schreibst, daß man erst noch MRT und Knochenszintigramm machen will. Halte ich auch für sehr wichtig! Was verstehst Du unter ING?

Ich drücke Euch die Daumen.

Liebe Grüße,

Ulrike
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  #50  
Alt 28.07.2004, 11:03
Tanja Reil Tanja Reil ist offline
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Ulrike,

Du machst mir keine Angst. Ehrlich!
Auf dem Ct ist nichts zu erkennen, ob der Tumor andere Organe oder so befallen hat. Die Ärztin hat so was auch nicht angesprochen. Ich hacke da ja gleich nach. So wie das aussieht, ist der Tumor an dem unteren Nierenpol.
Lt. Kernspin sieht alles gut aus. Knochenzintigramm ist absolut in Ordnung. Keine Metastasen in den Knochen.
Das Lungenmetastasen vorhanden sind, kann man so erklären, daß das Blut ja auch in der Niere gewaschen wird.
Dieses ING ist noch so eine Röntgenuntersuchung, da muß er heute hin. Deswegen schreibe ich Dir noch schnell.
Der OP-Termin ist noch mal abgesagt worden, erst nach der letzten Untersuchung wird uns ein OP-Termin genannt.

Der Befund sagt: cT4, Nx M1 pul. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe heißt das: Tumor Typ 4, N müßte für Nebenniere stehen ohne Befund und Metastasen M 1 in der Lunge, also kleine. Die sind auf dem Röntgenbild sehr schlecht zu erkennen.

Ich geh davon aus, wenn er operiert ist, bekommt er die Niere, Nebenniere und die Lymphknoten raus.
Wenn dann an anderen Organen nichts zu sehen ist, sieht die Sache für uns nicht schlecht aus.

Ich bin ein Typ, der jedes Problem angeht und für jedes Problem eine Lösung gefunden hat, dann werde ich das hier auch schaffen.

Also Zusammenfassend kann ich sagen, daß es so aussieht, als wenn der Tumor noch an der Niere ( besser gesagt in dem Nierengewebe ) steckt. Da Jochen ja sehr viele Zysten hatte, geh ich davon aus, das der Tumor sich da gebildet hat.

Jetzt warten wir erst mal die letzte Untersuchung ab und dann melde ich mich wieder bei Dir.

Ich fahr jetzt ins Krankenhaus, sonst denkt mein Männe ich komm garnicht mehr.

Bis nachhher

Tanja
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  #51  
Alt 28.07.2004, 12:49
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Tanja
Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass du auch für dieses "Problem" eine Lösung findest. Ich dachte auch immer, für alles eine Lösung zu finden und bin auf sehr brutale Art und Weise eines Besseren belehrt worden.
Alle Gute und viel Glück Barbara
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  #52  
Alt 28.07.2004, 13:41
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Liebe Tanja,

ich glaube, es gibt bei Dir Missverständnisse bezüglich des TNM-Systems. Ich habe deshalb zum besseren Verständnis untenstehend eine Tabelle eingeführt, die dieses System ein wenig erklärt.
Es ist eine Kopie aus dem Manual des Tumorzentrums München.

Der Buchstabe T kennzeichnet generell einen Primärtumor, die Zahlen 1 bis 4 dahinter stellen keinen Typ dar, sondern geben das Ausmaß des Tumors wieder. Je größer die Zahl dahinter ist, umso größer ist das Ausmaß des Tumors.
Ich möchte allerdings betonen, dass es sich bei dem Tumorstadium T 4, Nx, M1, das Ihr bislang erhalten habt, nur um eine VERDACHTSDIAGNOSE anhand der bildgebenden Untersuchungen handelt. Das genaue Tumorstadium wird erst nach der Operation bzw. nach der histologischen Untersuchung feststehen. Sollte sich das Stadium T 4 bestätigen, so hätte der Tumor Deines Lebensgefährten die Niere komplett durchbrochen. Auch die letzte Hülle der Niere, die sg. Gerotafaszie wäre durch den Tumor zerstört worden.

N steht nicht für Nebenniere, sondern für Lymphknoten.
Man unterscheidet hier mittlerweile nur noch zwischen N0,N1,N2 und Nx (früher gab es auch noch die Bezeichnung N3).
Da man diese Spezifizierung mit Sicherheit nach der Operation durchführen kann, hat man bei Deinem Lebensgefährten das x gewählt. Es besagt, dass die Lymphknoten, die um die Niere herumliegen, durch ein bildgebendes Verfahren nicht beurteilt werden können.

M steht für Fernmetastasen, wobei hier nur unterschieden wird zwischen KEINEN Fernmetastasen (M0), Fernmetastasen generell, die keinerlei Hinweis auf Größe oder Anzahl geben (M1) oder Mx, was heißt, dass Fernmetastasen nicht beurteilbar sind, also in einem bildgebendes Verfahren nicht nachgewiesen werden können.

Die Lungenmetastasen Deines Lebensgefährten sind
im Röntgenbild sicherlich schwer zu erkennen, zumal sich in der Lunge, wie du geschrieben hast,ja auch ein Erguss befunden hat. Aber es ist doch auch ein CT des Brustraums durchgeführt worden. Da sollte es eventuell etwas besser sein, die Metastasen zu beurteilen.

Positiv an Deinem Bericht finde ich, das derzeit keine Knochenmetastasen und keine Hirnmetastasen nachzuweisen sind. Und es ist gut, dass Du mit viel Stärke an Euer Problem heran gehst. Ich hoffe, Du wirst etwas von Deiner Stärke an Deinen Lebensgefährten abgeben können. Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Kraft und viel Stärke.

Alles Gute,
Ulrike


Tabelle 4. TNM-Klassifikation (UICC, 2002). Die pT- und pN-Kategorien entsprechen den T- und N-Kategorien.

T: Primärtumor

T0: Kein Anhalt für Primärtumor
T1: Tumor 7 cm oder weniger in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Niere (neu seit 1997)
(Tumor 2,5 cm oder weniger in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Niere [bis 1997])

T1a: Tumor 4 cm oder weniger in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Niere

T1b: Tumor mehr als 4 cm, aber nicht mehr als 7 cm in größter Ausdehnung (neu seit 2002)



T2: Tumor mehr als 7 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Niere (neu seit 1997)
(Tumor mehr als 2,5 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Niere [bis 1997])



T3: Tumor breitet sich in größeren Venen aus oder infiltriert direkt Nebenniere oder perirenales Fettgewebe,
jedoch nicht über die Gerotafaszie hinaus

T3a: Tumor infiltriert direkt Nebenniere oder perirenales Gewebe, aber nicht über die Gerotafaszie
hinaus (schließt peripelvines Fettgewebe mit ein)

T3b: Tumor mit makroskopischer Ausbreitung in Nierenvene(n) (schließt segmentale Äste
[mit muskulärer Wand] ein) oder V. cava [einschließlich Wandbefall] unterhalb des Zwerchfells

T3c: Tumor mit makroskopischer Ausbreitung in die V. cava (einschließlich Wandbefall) oberhalb des Zwerchfells



T4: Tumor infiltriert über die Gerotafaszie hinaus

TX: Primärtumor kann nicht beurteilt werden



N: Regionäre Lymphknoten

N0: Keine regionären Lymphknotenmetastasen

N1: Metastase(n) in einem regionären Lymphknoten
(Metastase in solitärem Lymphknoten, 2 cm oder weniger in größter Ausdehnung [bis 1997])

N2: Metastase(n) in mehr als einem regionären Lymphknoten
(Metastase(n) in solitärem Lymphknoten, mehr als 2 cm, aber nicht mehr als 5 cm in größter Ausdehnung,oder in multiplen Lymphknoten, keine mehr als 5 cm in größter Ausdehnung [bis 1997])

(N3: Metastasen in Lymphknoten, mehr als 5 cm in größter Ausdehnung [bis 1997])

NX: Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden


M: Fernmetastasierung


M0: Keine Fernmetastasen

M1: Fernmetastasen

MX: Vorliegen von Fernmetastasen kann nicht beurteilt werden
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  #53  
Alt 28.07.2004, 14:19
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Tanja,
es ist schon erfrischend, mit welcher Unbekümmertheit Du die Sache angehst. Ich meine damit nicht Sorglosigkeit, sondern sachliche Gründlichkeit und Dein herzhaftes Zupacken.
Natürlich ist diese Erkrankung auch Dein Problem, aber ich meine, in erster Linie ist es immer das Problem des Betroffenen. Er muß auch emotional damit klarkommen, insbesondere er.

ING (oder RIN) heißt nach "Roche Lexikon Medizin": Radioisotopennephrographie. Das scheint ein spezieller Funktionstest der Nieren zu sein. Möglicherweise wegen der vielen Zysten. Wie sieht es denn damit bei der anderen Niere aus?

Es gibt die "hereditäre Zystenniere". Hiervon betroffene Personen erkranken leichter an Nierenkrebs als andere. Ob Dein Mann davon betroffen ist, weiß ich natürlich nicht. Sollte es aber so sein, ist es sinnvoll, daß die anderen Mitglieder seiner Familie, insbesondere Männer, ihre Nieren öfter kontrollieren lassen.

Bewahre Dir Deinen Optimismus.
Liebe Grüße
Rudolf
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  #54  
Alt 29.07.2004, 15:54
Tanja Reil Tanja Reil ist offline
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Ulrike, hallo Rudolf (schön wieder was von dir zu hören, dachte schon, du wärst untergetaucht!HAHAHA)

also, Jochen ist schon wieder zu Hause. OP erst am 04.08.04.

Die Kernspin hat wohl nichts genaueres mehr ergeben, kein Kommentar der Ärzte diesbezüglich.

Das ING ist super. Die gesunde linke Niere arbeitet zu 100%, die kranke rechte zu 90 %. Bei der Untersuchung wird eine schwach Radioaktive Substanz gespritzt, die sich dann im Körper verteilt. Dann kann man sehen, wie gut die Nieren arbeiten. Die Kranke Niere arbeitet gut, nur etwas langsamer als die gesunde.
Das hört sich für mich Positiv an.

Da der Tumor wie Ulrike sagt, die Gerotafaszie durchbrochen hat, finde ich es schon komisch, daß die Niere dann noch so gut arbeitet.
Aber was ein guter Forscher (Ha ha) ist, der hat Medizinbuch. Lt. Medizinbuch Ausgabe 254 hat Jochen am unteren Nierenpol den Tumor sitzen. Lt. CT scheint das Nierenbecken und der obere Nierenpol noch nicht ganz betroffen zu sein. Aorten alle in Ordnung, keine Auffälligkeiten an anderen Organen. Wenn ich das alles höre, kann der Tumor noch so böse sein. Wir kriegen ihn weg.

Kopf in Sand wie Vogel Strauss bringt selbst bei so einer Krankheit nichts.

Sobald wir wissen, was für ein Tumor das ist, melde ich mich wieder.

Ach ja, er steht jetzt unter Besonderer Aufsicht eines Oberarztes.

Alle Werte normal.

Liebe Tausend Grüße an Euch und auch für Euch immer Kopf nach oben. Das Leben ist viel zu schön als das man Miesepetrich ist.

Bis dann

Tanja und Jochen
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  #55  
Alt 29.07.2004, 17:00
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Ulrike und Jochen,

ich wollte nur mal guten Tag sagen und dass ich mich sehr über Eure guten Untersuchungsergenisse freue!

Ich weiss nicht, ob Du Dich noch erinnerst, meine Mutter war ja in der Nervenklinik, dort ist sie seit einer Woche entlassen worden. Sie war 4,5 Wochen dort und durch die Medikamente ging es ihr zum Schluss relativ gut, aber jetzt ist sie erst eine Woche zu Haus und die gleichen Symptome wie vor dem Klinikaufenthalt zeigen sich schon wieder (brennen auf der Brust, Schlecht fühlen, Herzrasen, innere Unruhe, Angst)... zwar nicht ganz so extrem aber ich versteh es nicht - ich weiss nicht irgendwie kriegen wir das nicht in den Griff...

Die erste Nachsorge (3Monate nach der OP wurde jetzt auch während des Klinikaufenthaltes gemacht. Ultraschall und Blut, alles ok ausser die Kreatinin-und Cholesterinwerte sind etwas erhöht, laut Arzt bei einer Niere normal, was meinst Du? Eventuell bedingt auch durchr die Psychopharmaka?
Tumormarker wurden nicht untersucht, wenn ich mich recht erinnere, sagtest Du ja auch es gibt keine für die Niere. Ich habe da etwas im Internet gefunden - folgende Marker werden für die Niere empfohlen: NSE, CEA, TPS, Neopterin uvm. Was meinst Du dazu? Sollten diese bei der nächsten Untersuchung mit berücksichtigt werden?

Ganz liebe Grüsse an Euch beide,
Valéria
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  #56  
Alt 29.07.2004, 19:29
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Liebe Tanja,

Du schreibst: "da der Tumor wie Ulrike sagt, die Gerotafaszie durchbrochen hat..."



Liebe Tanja, ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ICH HIER KEINE DIAGNOSE STELLE.

ICH sage nicht, dass der Tumor die Gerotafaszie durchbrochen hat, sondern Du hast uns in Deinem Posting vom 22.7. u.a. folg. Diagnose mitgeteilt:


" V.a. pulmnonal beidseits metastasiertes Nierenzellenkarzinom rechts cT4, Nx M1 pul.
Pleurakarzinose
Kompressionsdystelektasen im rechten Unterlappen
Harnstauungsniere rechts "

und hast um Übersetzung gebeten.


Nur dies habe ich getan. ICH kann von hier aus nicht erkennen, ob die Diagnose, die Du uns oben mitgeteilt hast und die von EUREN Ärzten abgegeben wurde, korrekt ist oder nicht. Was das Stadium T4,Nx,M1 betrifft, so sind diese Aussagen auch nicht von MIR persönlich getroffen worden, sondern sie stammen aus dem medizinischen Bereich ( s. Manual des Tumorzentrums München, oder gib unter "google" mal "Nierenzellkarzinom Tumorstadien" ein. Vielleicht bekommst Du hier bessere, bzw. medizinisch eindeutige Informationen )

Ich hoffe für Euch, dass der tatsächliche Befund, der erst nach der pathologischen Untersuchung der Niere absolut unumstößlich ist ( deshalb sprach ich bislang ja auch immer von VERDACHTSDIAGNOSE), erheblich besser ausfällt, als die Diagnose, die Du uns bisher mitgeteilt hast. Vielleicht sollten wir dann, wenn dieser Befund endgültig feststeht, uns weiter "unterhalten", falls Du weitere Hilfe benötigst oder noch Fragen hast.

Bis dahin alles Gute für Euch, besonders für die Operation, und liebe Grüße,

Ulrike
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  #57  
Alt 29.07.2004, 20:10
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Valéria,

schön wieder von Euch zu hören.

Bezüglich des Kreatininwertes brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen. Es ist völlig normal, dass nach einer Nierenentfernung es einige Zeit braucht, bis dieser Wert sich wieder normalisiert. Manchmal landet er auch Nie mehr wieder im Normbereich. Es ist auch durchaus kein Problem, wenn der Kreatininwerte ETWAS erhöht ist. Ich denke, Euer Arzt hätte schon Alarm geschlagen, wenn der Wert ZU hoch gewesen wäre.

Wichtig ist, dass Deine Mutter viel trinkt ( ca. 2 Liter pro Tag mindestens ) - das fördert die Nierenleistung und senkt auch den Kreatininwert.

Der Cholesterinwert hat aber nicht unbedingt etwas mit der Nierenentfernung zu tun. Er kann durch zu fettreiche Ernährung erhöht sein, oder aber auch ganz einfach nur durch Stress. Auch hier würde ich mir keine großen Gedanken machen, wenn der Wert nicht zu sehr vom Normbereich abweicht.

Etwas bedenklich stimmt mich, dass der psychische Zustand Deiner Mutter Zuhause wieder schlechter geworden ist. Sie sollte meines Erachtens dringend an ihrer Therapie weiterarbeiten. Hast Du inzwischen bezüglich einer ambulanten Therapiestelle etwas erreichen können? Es dauert eben manchmal seine Zeit, bis ein Patient mit so einer gravierenden Diagnose psychisch zurechtkommt. Erst recht, wenn vorher schon Symptome wie Depressionen etc. aufgetreten sind. Verlier nicht die Geduld und den Mut.

Ich wünsche Euch weiterhin alles Liebe und Gute.

Liebe Grüße,
Ulrike und Jürgen

Jetzt habe ich doch noch die Tumormarker vergessen: ich kann Dir immer nur sagen, dass es keine relevanten Tumormarker bei beim Nierenkrebs gibt, die verlässlich anzeigen, ob es einen Tumor gibt oder nicht. Ich würde von daher auf diese Untersuchung generell verzichten.
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  #58  
Alt 30.07.2004, 15:02
Tanja Reil Tanja Reil ist offline
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Hallo Ulrike,

ich glaub, jetzt hast du mich falsch verstanden. Ich wollte Dir damit nicht zu Nahe treten. Ich weiß ja, daß Du nur mit deinem Wissen hilfst.

Nur wenn dieses der Fall ist, das diese Gerotafaszie durchbrochen wäre, dann ist es doch komisch, das die Niere noch so gut arbeitet. Das wollte ich damit sagen.
Und dann würde ich davon ausgehen, daß auch andere Organe betroffen wären. Das scheint nicht der Fall zu sein. Die Nierenaorta und die Bauchaorta sind auch in Ordnung.

Und die Einteilungen der verschiedenen Tumorstadien wußte ich auch schon, da ich ein Klinisches Wörterbuch habe, in dem das gefunden habe.

Deins ist nur noch etwas genauer, danke dafür.

Hoffe Du bist nicht sauer, daß wollte ich nicht. Missverständnisse gibt es leicht.

Ganz liebe Grüße auch an deinen Mann

Tanja
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  #59  
Alt 31.07.2004, 11:39
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Liebe Tanja,

ich bin Dir nicht böse und ich habe auch nichts missverstanden. Mach Dir darüber mal keine Sorgen.

Bezüglich der Nierenfunktion kann ich Dir nur sagen, dass die Nieren erstaunlich viel kompensieren können. Jürgen hatte z. B. eine fantastische Nierenleistung, obwohl er in BEIDEN Nieren Tumore von erheblicher Größe hatte. Linksseitig befand sich ein Tumor im Stadium T 3a, der die Fettkapsel der Niere durchbrochen hatte und von der Größe her mehr als sieben Zentimeter groß war. Diese Niere ist operativ entfernt worden, deshalb wissen wir hierzu das genaue Tumorstadium. Ebenfalls wissen wir, dass im Umfeld dieser Niere ein Lymphknoten befallen war.

Vom Tumor in seiner rechten Niere kannten wir nur die CT-Befunde (dieser Tumor ist embolisiert und ablatiert worden - die Niere wurde also erhalten). Aus diesem Grund ist uns hierbei auch nicht das genaue Tumorstadium bekannt. Von den CT - Befunden her wissen wir jedoch, dass dieser Tumor auch bereits mehr als vier Zentimeter groß war.

Und trotz dieser massiven Einbrüche in BEIDEN Nieren hatte Jürgen eine sehr gute Nierenleistung.

Ich denke, dass bei Euch die Operation weitere Klärung bringen wird. Hier wird man auch genau sehen können, ob der Tumor in Gefäße hineingewachsen ist, ob Lymphknoten im Nahbereich der Niere befallen sind, ob er die Gerotafaszie durchbrochen hat...

Man kann zwar durch bildgebende Verfahren schon sehr viel erkennen, aber leider nicht alles absolut genau und in absolut korrektem Größenverhältnis.

In diesem Sinne alles Gute, wir " hören " wieder voneinander.

Liebe Grüße,
Ulrike
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  #60  
Alt 03.08.2004, 19:00
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Hallo Ihr 2!

Danke für die Infos, Ulrike Du hast mich beruhigen können, was die Werte und die Tumormarker angeht.Und die Ermutigung Mut und Gelduld nicht zu verlieren, tut auch gut. Wenn ich so manchmal durch das Forum lese, bewundere ich die Menschen, die so positiv mit der Krankheit umgehen können, so wie auch Ihr das könnt, aber ja auch ert lernen musstet. Bei uns ist es leider noch nicht soweit. Durch die bisherigen Erfahrungen in meinem Leben, bin ich ein sehr vorsichtiger, aber auch sehr verängstigter Mensch geworden, und obwohl wir Gott sei Dank ein sehr gutes Ergebnis haben, könen wir nicht oder nur sehr schwer mit dieser Diagnose leben, umgehen usw. Manchmal geht es schon, aber dieses "Zeitbomben-Gefühl" zu überwinden, kostet viel Kraft...nichts ist wie vorher...

Aber das werden wir auch noch schaffen hoffe und denk ich. Viele in dem Forum sagen ja auch, dass sie jetzt viel intensiver leben, was ich auch einerseits nachvollziehen kann, wäre da nicht diese Angst im Hinterkopf..

Viele liebe Grüsse an Euch.
Wenn meine Mam nervlich einigermassen stabil bleibt, werden wir erst mal für 2 Wochen in unsere Heimat nach Jugoslawien fahren, Oma, Tanten, Onkel, Nichten usw. besuchen, ich denke, dass wird ihr auch gut tun und Kraft geben.

Also, bis dann
nochmals tschüssi,
Valéria
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