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  #1  
Alt 01.03.2020, 14:41
Heribert Heribert ist offline
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Registriert seit: 14.07.2008
Beiträge: 173
Standard AW: Rektum-Karzinom Erfahrungen wait & watch

Hallo Ludger,


die Entscheidung zur Amputation war nach reiflicher Überlegung dem Umstand geschuldet, dass der Tumor in den Schließmuskel bereits eingewachsen war und ich mich mit 73 Jahren nicht mehr auf Ungewissheit einstellen wollte.
Der Umgang mit dem Colostoma ist erträglich.



Dir alles Gute
Heribert
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  #2  
Alt 08.03.2021, 13:12
Tria54 Tria54 ist offline
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Registriert seit: 25.02.2020
Ort: Wetterau
Beiträge: 3
Standard AW: Rektum-Karzinom Erfahrungen wait & watch

So, nun nach einem Jahr möchte ich mal kurz Feedback geben als Mutmach-Bericht für andere.

Bei der abschließenden MRT nach 28x Bestrahlungen begleitet von zwei 5-FU Infusion war der Tumor leider nur auf 1/3 des Volumens geschrumpft. Ergo Entfernung des Tumors per TME und Anlage eines temporären APs in einer 7.std OP am 17 März 2020 in einer der 13 zertifizierten Top-Darmzentren in Deutschland. Der entnommene geschrumpfte Tumor war nicht (mehr) karzinös, dagegen jedoch einer der entfernten Lymphknoten.

Die 28 Bestrahlungen und die 2 Infusionen habe ich ambulant im Darmzentrum durchführen lassen. Ursprünglich sollte dies stationär gemacht werden, was ich jedoch ablehnte. So konnte ich mein wöchentliches Schwimmprogram von 10 km und meine Spaziergänge mit dem Hund (100.000 Schritte pro Woche) bis 2 Tage vor der OP weiter durchziehen. Zwei Wochen vor der OP bin ich zum Glück noch mit meinen erwachsenen Kindern für 5 Tage in Tirol Alpin Ski gefahren.

Bereits 8 Tage nach der OP habe ich das Darmzentrum „fluchtartig“ verlassen. Ich war nämlich dort der einzige der im Pflegebetrieb Schutzmasken hatte und benutzte. Das ungeschützte Pflegepersonal ist mir einfach zu nah gekommen. Den Versorgungswechsel (einteiliges System) habe ich ab den 3. Tag selbständig (anfangs unter Anleitung) durchgeführt. Angesichts der Corona-Risiken kam für mich eine Reha nicht in Frage und bin nach Hause entlassen worden. Endlich konnte ich zum ersten Mal nach der Klinikaufnahme auch wieder meine Frau sehen. Direkt am nächsten Tag habe ich meine Spaziergänge mit dem Hund (reduziert auf 60- 70.000 Schritte pro Woche) wieder aufgenommen. Eine Ersatzversorgung hatte ich anfangs immer dabei, jedoch nie gebraucht. Nach 6 Wochen Rekonvaleszenz am 27. April die 1.ste von 8 ambulanten Chemo-Zyklen im 2 Wochen Rhythmus. Erste Woche 5x24 Std. Infusion, danach Regeneration in der 2.ten Woche. Trotz Chemo habe ich das TK-Fit Bonus-Programm (der Techniker-Krankenkasse) 60.000 Schritte pro Woche, 12 Wochen hintereinander absolvieren können. Ab Juli bin ich in der Infusionsfreien Zeit auch wieder ins Freibad zum Schwimmen gegangen.

Am 17. September, exakt 6 Monate der ersten OP, endlich die Rückverlegung (RV). Während der Stoma-Zeit hatte ausgiebig studiert, mit welcher Konsistenz die unterschiedlichen Nahrungen am Ende des Dünndarmes ankamen. Mit diesem Wissen war die Wiederinbetriebnahme des Dickdarmes kein Problem. Meine Spaziergänge mit dem Hund durch Wald und Wiese habe ich direkt wieder aufgenommen. Anfangs hatte ich meine Wechsel-Unterwäsche immer dabei, jedoch bei den 1 ½ stündigen Spaziergängen nie gebraucht.

Jetzt sind 6 weitere Monate vergangen. Was habe ich zurückbehalten. Leichte Gefühlsstörungen an den Gliedmaßen von der Chemo. Die Finger sind sehr Temperaturempfindlich geworden. An den Füßen habe ich beim Laufen immer das Gefühl als wenn der Socken verrutsch wäre.

Wirklich lästig ist natürlich die Stuhlgang-Frequenz (6 bis 8 mal in 24 Std), eine Folge des auf ein Drittel geschrumpften Rektum-Reservoirs. In Corona-Zeiten wegen geschlossener Caffee’s und Wirtshäusern ein blödes Handycap.

Nun warte ich, dass ich endlich einen Impftermin Corona-Gruppe 2 erhalte und auf die Öffnung der Biergärten nach dem Motto „mit 66 fängt das Leben an“ und natürlich auf die Wiedereröffnung der Schwimmbäder.

VG Thria54
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ccr, rektumkarzinom, wait & see, wait & watch


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