Rundherd in der Leber - Sorgen oder keine Sorgen?

[seb1979]

Hallo zusammen,

ich hatte vor 3.5 Jahren ein klassisches Seminom mit rete testis Infiltration, keine Metastasen und prohylaktisch einer Runde Carboplatin.

Zur Nachsorge werden die üblichen Tumormarker bestimmt (die waren auch vor der OP damals nicht erhöht) und es wird in regelmäßigen Abständen ein MRT ohne Kontrastmittel gemacht. In den letzten zwei MRTs wurden "multiple zystische Leberläsionen bzw. Hämangiome" festgestellt (davor war immer nur von den Hämangiomen die Rede), das wurde aber stets als unproblematisch beschrieben. Das letzte MRT ist jetzt 2 Monate her. Vergrößerte Lymphknoten gab es keine.

Nun hatte ich eine Routineuntersuchung, bei der auch eine Sonographie des Abdomens gemacht wurde. Dabei wurde zum ersten Mal überhaupt in der Sonographie am Rand der Leber ein 1cm großer, echoarmer Rundherd gefunden. Der Arzt beruhigte mich dann und meinte, das deckt sich sicherlich mit den MRT Befunden, mir lässt es aber keine wirkliche Ruhe. Ich habe das Bild einigermaßen im Kopf und es war einfach eine runde Fläche, die etwas dunkler als der Rest des Bildes war. Bilder von Zysten, die man so im Netz findet, sind ja eher komplett schwarz. Das war da nicht so. Hämangiome sind eher heller als dunkler.

Naja, Ihr seht schon, mein Kopf kreist leider sehr. Habt Ihr Erfahrungen in dieser Richtung oder ähnliche Befunde? Meint Ihr, ich kann da beruhigt sein und das nächste MRT in 10 Monaten abwarten? Und hätte man vor zwei Monaten schon etwas sehen müssen im MRT, wenn da jetzt was ist?

Ich danke Euch!

[Toby01Harv]

Hi,

Du sagtest, Du hast/hattest keine Lymphknotenmetastasen? Falls das stimmt, ist eine Lebermetastasierung eigentlich ausgeschlossen (vgl. https://www.port-db.de/index.php?title=Hoden:_Seminom).

Hat man denn die Bilder der vorschiedenen MRTs verglichen? Hämangiome wachsen nicht/kaum. Zudem kann man Hämangiome im MRT idR. gut von Metastasen unterscheiden. Zysten und Hämangiome kann man dagegen nicht immer ganz eindeutig unterscheiden (hängt auch von der Größe ab; ohne Kontrastmittel ist das erst recht schwierig). Verdächtig wäre, wenn in der ersten MRT noch keine Hämangiome vorhanden gewesen wären; aber Du sagtest, dass schon immer von Hämangiomen geschrieben wurde, oder?

Um sicher zu gegen, könntest Du beim nächsten Mal auch ein MRT mit Kontrastmittel machen. Hämangiome zeigen idR. ein sog. Irisblendenphänomen. Würde mit dem MRT dieses Phänomän nachgewiesen werden können, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um Hämangiome.

Grundsätzlich würde ich mir nicht so große Sorgen machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Radiologen mehrfach Lebermetastasen übersehen.

Beste Grüße,

[seb1979]

Hi,

also das letzte MRT von vor 2 Monaten zeigte keine Lymphknotenmetastasen. Bei den Hämangiomen stand auch immer „im Sinne der bekannten Hämangiome“. Also da gab es wohl keine Veränderung.

Das einzige was neu ist, ist dass mein Arzt jetzt zwei Monate nach dem MRT im Ultraschall einen „echoarmen Rundherd“ gefunden hat. Das war in den vorangegangenen Ultraschallen noch nicht gefunden worden. Und das Bild hat mich sehr an das Ultraschallbild erinnert, das damals mein Seminom gezeigt hat. Daher mache ich mich gerade etwas verrückt.

Beste Grüße.

[Vanhohen]

Denken würde ich mir da wirklich nix.
Wenn es 3.5 Jahre her warum machst du immer noch mrt ? Lg

[seb1979]

Danke für die Einschätzung!

Dass da innerhalb von zwei Monaten etwas gewachsen ist, was man jetzt im Ultraschall sieht, aber auf dem MRT noch nicht, ist eher ausgeschlossen?

Und ja, bereits im ersten CT hatten sie die Hämangiome gesehen. Im MRT kamen dann noch welche hinzu, die im CT „zugelaufen“ waren.

Ich glaube was mich so unruhig macht ist, dass es im Ultraschall jetzt weder tiefschwarz (und damit klar Zyste), noch erhellt war, was wohl typisch Hämangiom wäre.

Liebe Grüße.

[Toby01Harv]

Hi,

ich würde zunächst mal aufhören, MRT-Bilder oder Sonobilder besser beurteilen zu können als ein erfahrener Radiologe. Hätte dieser irgendeinen Verdacht, hätte er bestimmt nochmals eine Kontoll-MRT gemacht.

Dass man mit Sono was sieht, was vor 2 Monaten mit MRT noch nicht da wahr, ist zudem sehr sehr unwahrscheinlich.

Wie gesagt, eine Lebermetastase ohne Lk-Metastase ist beim Hk eigentlich ausgeschlossen. Aus der Entfernung kann man aber natürlich nicht beurteilen, ob es auch was anderes sein könnte. Die meisten Leberläsionen bei jüngeren Menschen aber sind gutartig.

Eigentlich kann das nichts Ernstes sein; wenn die Sorgen aber zu groß sind/werden, würde ich raten, nochmals einen Kontrolluntraschall machen zu lassen. Dieser Arzt sollte dann entscheiden, ob ggf. nochmals ein Kontoll-MRT mit Kontrastmittel angeordnet wird.

[seb1979]

Hallo,

danke für die Beruhigung. Ich habe heute noch einmal bei meinem Arzt nachgefragt und er meinte, er hätte das schon abklären lassen wollen, wenn wir nicht schon eine 2 Monate alte MRT hätten, wo im selben Lebersegment eine zystische Läsion beschrieben wird. Die Bilder habe ich mir auch schicken lassen, ich hatte das falsch verstanden, das ist wohl 2.5cm groß und nicht nur 1cm.

Mh...

Liebe Grüße!