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  #1  
Alt 25.01.2021, 08:44
filmfreund filmfreund ist offline
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Registriert seit: 15.12.2020
Beiträge: 1
Standard Bitte um Rat

Hallo,
leider weiß ich gerade nicht was ich machen soll und wende mich daher an dieses Forum um evtl. einen Impuls in die richtige Richtung zu bekommen bzw. jemand hier mitliest der ähnliches erlebt hat.
Ich hatte Ende November einen Termin beim Urologen wo es um eine Potenzberatung ging im Termin wurde dann nochmals routinemäßig alles untersucht. Beim Ultraschall fiel auf dass mein rechter Hoden suspekt ist, das heißt Gewebeveränderungen zeigt. Der Tastbefund ist aber völlig unauffällig. Der Urologe meinte dass es sich wohl um Narbengewebe handeln könnte aufgrund eines Hodenhochstands der mit 5 Jahren bei mir operiert wurde oder um eine fettige Degeneration. Allerdings müsse das nun abgeklärt werden. Es wurde Blut entnommen für die Tumormarker zu bestimmen und ein MRT Überweisung gemacht. Tumormarker sowie LDH waren unauffällig, im MRT konnte malignes Gewebe in dem rechten Hoden nicht ausgeschlossen werden. Außerdem wurde festgestellt dass der rechte Hoden deutlich kleiner ist als der linke. Mit diesem Befund bekam ich von meinem Urologen eine Einweisung für die Klinik für eine Hodenfreilegung mit Schnellschnitt.
Ich hatte dort auch in der gleichen Woche inzwischen war es der 16.12.2020 einen Termin. Bei dem Vorgespräch mit dem Urologen in der Klinik wurde mir deutlich gesagt dass Sie keinen Schnellschnitt machen wollen sondern den Hoden direkt entnehmen möchten. Die genannten Gründe wären dass er eh sehr klein wäre, man nie sicher sein kann bei einem Schnellschnitt das entsprechende Gewebe zu erwischen und aufgrund des suspekten Befundes ihn eh besser entnehmen würde. Ich war in dem Moment erstmal total geschockt… aber es sollte noch dramatischer werden. In dem Moment hatte ich den in zwei Tagen geplanten OP Termin zugesagt und bin erstmal nach Hause wieder einen klaren Gedanken fassen.

Am nächsten Tag rief mich die Klinik an und sagte mir dass der OP Termin leider abgesagt werden müsse da bei dem routinemäßigen Corona Test bei mir ein positives Ergebnis festgestellt wurde. Daraufhin musste ich erstmal für zwei Wochen in Quarantäne und in dieser Zeit hat mir das Ganze, diese Ungewissheit schon arg zugesetzt. Außerdem kamen Zweifel auf da Dr. Google mir mehr und mehr das Gefühl gab wenn der Tastbefund einwandfrei ist und meine Blutwerte auch dann könne ja eigentlich nichts sein. Ich bin jetzt irgendwie nicht mehr klar was ich am besten machen soll operieren ja oder nein, evtl. auf den Schnellschnitt bestehen oder wirklich der Empfehlung folgen. Ich wurde letzte Woche nochmals von meinem Urologen untersucht und der Befund sowie das Blutbild sind bis jetzt unverändert. Ich habe für heute Morgen einen Termin zur Vorbesprechung in der Klinik mit geplanten OP Termin am Mittwoch… Ich denke halt wenn der Hoden ok ist dann warum sollte er raus und wenn ich dadurch evtl. einen zu niedrigen Testosteronspiegel bekomme dann habe ich das nächste Problem. Wenn jemand ähnliches erlebt hat würde ich mich sehr über eure Erfahrungen, Gedanken und vielleicht Einschätzung freuen. Oft ist es selbst gar nicht mehr einfach eine gute Entscheidung zu treffen wenn man selbst in so etwas steckt und bei mir kommt noch hinzu dass ich keine Partnerin oder Familie habe die mir Impulse gibt.
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  #2  
Alt 25.01.2021, 11:22
morgenleben79 morgenleben79 ist offline
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Beiträge: 76
Standard AW: Bitte um Rat

Hi
Also ich denke niemand wird dir sagen was du wirklich machen sollst. Wir können dir hier vielleicht Tips geben.
Das ist leider das blöde bei Krebs die Entscheidungen musst du ganz alleine fällen.
Aber deine Ärzte haben Recht ein Schnellschnitt kann an der falschen Stelle erfolgen.
Und leider kann es auch sein das du Markernegativ bist und trotzdem Hodenkrebs haben könntest. Seminome zeigen sich oft nicht in Marken. Ich hatte ein reines Seminom und Stadium 2b und nie erhöhte Marker.
Aber keine Angst Hodenkrebs ist gut heilbar. Egal wie du dich jetzt entscheidest.
Die einzige Frage die du dir stellen musst. Kannst du mit einer gewissen Unsicherheit leben oder bist du ein Sicherheitsmensch. Viel Glück
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  #3  
Alt 25.01.2021, 12:13
Dirty84 Dirty84 ist offline
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Registriert seit: 04.02.2016
Beiträge: 162
Standard AW: Bitte um Rat

puh Zwickmühle!
tatsächlich ist das Leben mit einem Hoden überhaupt kein Problem, ich hatte und habe nie damit gehadert das mir ein Ei entnommen wurde (mittlerweile ist mein Testosteronwert sogar wieder am oberen Ende mit 7,1).
Wenn das eine Ei eh klein und sogar vernarbt ist, besteht natürlich die Möglichkeit dass da nicht wirklich viel drin produziert wird und du vielleicht gar keinen Unterschied merkst, weil das andere schon die ganze Zeit für 2 gearbeitet hat. Aber das ist nur ein Blick in die Glaskugel...
Eine unnötige Semikastration ist natürlich auch nicht nice
Wenn es aber wirklich Krebs sein sollte (gilt Hodenhochstand nicht sogar als Risikofaktor? Ich hatte das im übrigen auch), dann wurde er super früh gefunden und auch entfernt und du bist höchstwahrscheinlich ohne weitere Behandlungen (Chemo!) geheilt.
Ziemlich viele wenns und abers....
Am besten gehst du zu einem anderen Urologen und holst eine zweite Meinung ein. Noch besser direkt bei einem Spezialisten. Hier im Forum gibts ja die Adresslisten.
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  #4  
Alt 25.01.2021, 12:22
einfaulesei einfaulesei ist offline
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Beiträge: 113
Standard AW: Bitte um Rat

ich schliesse mich meinem vorredner zu 100% an.
zweitmeinung holen, und ggf. gut abwägen - mit einem hoden kann man leben und wenn der andere eh klein und vernarbt ist... und ja, hodenhochstand gilt als risikofaktor (auch wenn er operiert wurde).
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  #5  
Alt 25.01.2021, 17:35
achi achi ist offline
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Registriert seit: 07.11.2018
Beiträge: 66
Standard AW: Bitte um Rat

Hallo filmfreund,

ich kann von meinem tumor sprechen, dieser war ebenfalls nicht zu ertasten und im ultraschall hat man inhomogenes gewebe gesehen, weshalb der urologe auch eher vernarbtes gewebe vermutet hat als einen tumor. Bei mir war dann allerdings der marker bhcg über der norm, womit sich das thema dann von erübrigt hat.
__________________
10/18 Gynäkomastie
10/18 ß-HCG positiv; CT-Befund (Verdacht): LK 1,6 cm
11/18 Orchiektomie; Nicht-Seminom (60%EC & 40%Seminom);Stadium IIa
11/18 Marker neg. Post-OP
12/18 Re-Stag. 6 Wochen Post-OP o. Befund (CT & Marker);Stadium I
seit 03/19 Nachsorge o. Befund
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  #6  
Alt 25.01.2021, 19:01
Mexxi Mexxi ist offline
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Registriert seit: 10.01.2021
Beiträge: 44
Standard AW: Bitte um Rat

Hallo,

ich kann die Zwickmühle auch sehr gut nachvollziehen! Allerdings schließe ich mich da den anderen an! Da gibts kein richtig oder falsch! Bei mir waren bei meiner Erstdiagnose auch keine Tumormarker erhöht und ich hatte sogar ein Nicht-Seminom. An deiner Stelle würde ich mir eine Zweitmeinung einholen und da nochmal mit einem anderen Urologen drüber sprechen. Da gilt glaub ich Vorsorge ist besser als Nachsorge.
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  #7  
Alt 25.01.2021, 20:34
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
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Registriert seit: 26.11.2017
Beiträge: 86
Standard AW: Bitte um Rat

Hi,

Wenn ich du wäre würde ich so schnell wie möglich:

1. eine zweite Meinung von einem anderen Urologen einholen (es gibt da ein paar Spezialisten welche man auch erstmal telefonisch oder via E-Mail kontaktieren kann)

2. basierend auf beiden Meinungen schnell handeln und falls notwendig, die Semi-Kastraktion durchführen

3. im schlimmsten Fall gibt es noch Nachbehandlungen durch Chemo, aber sehr oft bleibt es auch bei Nachkontrollen.

Generell ist HK ist aber super behandelbar und auch heilbar. Wichtig ist es, dass du dich selbst immer gut informierst und einen guten Urologen hast der dir seine Meinung genau erklärt und sich Zeit für dich nimmt.

Übrigens, mit einem Hoden zu leben ist auch wirklich gar kein Problem! Für den betroffenen nicht, für Freundinnen auch nicht, beim Testosteron gibts normalerweise auch keinen Unterschied und Fruchtbarkeit sollte auch kein Problem sein

LG und viel Glück!
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Stichworte
hodenkrebs, schnellschnitt


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