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  #16  
Alt 25.06.2009, 11:56
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2006
Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.082
Standard AW: wie ändert man sein denken?

Hallo Dani!
Auch ich bin nicht U25, aber bin 2006 an Darmkrebs erkrankt. Die Chemo FOLFOX 4 bekam ich auch. Wenn Du da durch bist, kannst Du auch wieder Eis essen! Gut, daß Du sie einigermaßen verträgst. Bist Du schon operiert worden?

Zu Deiner Frage,wie Du es lernst, mit der neuen Situation Krebs umzugehen: Ich weiß nur eine Antwort: Jeder findet seinen Weg.
Was sich so einfach anhört, ist verdammt schwer. Ich zB kann den Krebs nicht "annehmen", allenfalls habe ich geschafft, mich damit zu arrangieren. Mir hat der Krebs in erster Linie auch Einschränkungen und Leid gebracht, Veränderungen, aber ich habe gelernt, mit ihnen zu leben und sogar gut zu leben.

Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die zwar auch viele positive Erfahrungen gemacht haben, die aber eher daran glauben, daß viele Dinge auch ohne den Krebs passiert wären bzw von mir nicht vermißt würden, hätte ich sie nicht gekannt

Du stehst am Anfang dieser ganz neuen Lebenssituation und hast sicher das Gefühl, daß die Schuhe, in denen Du nun läufst, Dir nicht passen. Sie werden es aber sicherlich bald. Wir Menschen haben einen unglaublichen Willen, für uns selbst "gut" zu leben.

Eine Verhaltenstherapie finde ich auch einen guten Ansatz und ich kann mir vorstellen, daß da einige, sehr hilfreiche Denkanstöße kommen. Was man davon umsetzen kann und will, findet man dann allein mit der Zeit raus.

Meliur und HT haben schon sehr schöne Ansätze beschrieben und oftmals wünschte ich mir für mich auch ein wenig Gelassenheit und Vertrauen. Aber das ist wohl zur Zeit noch nicht mein Weg
Dir alles Liebe und Kopf hoch,
die hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #17  
Alt 25.06.2009, 19:58
*Anoli* *Anoli* ist offline
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Ort: Hessen
Beiträge: 48
Standard AW: wie ändert man sein denken?

Ein sonniges Hallo an alle hier,

lese seit einiger Zeit hier mit und finde es total gut, was hier zu diesem Thema geschrieben wird.
Es ist ja nicht nur der medizinische Aspekt, um den man sich Gedanken machen muß, sondern die eigene innere Einstellung zu sich selbst und allem, was einem das Leben da so serviert ist enorm wichtig um möglichst positive Effekte im Verlauf einer Erkrankung zu erzielen.

@ HT-Patient
Deine Postings finde ich echt klasse, es trifft auf den Punkt auch meine Art mit dem Leben umzugehen. Da meine Krebserkrankung schon sehr lange zurückliegt (1975 Rhabdomyosarkom der Leber, OP in USA mit 85% Leberresektion, davon ca. 1750g Tumor...) habe ich schon mit 12 Jahren angefangen, die wirklich wichtigen Dinge wieder zu 'erinnern'.
Und die Frage 'wozu' ist für mich auch keine Frage mehr, das ist halt eben das Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen.
Wie bei allem, keine Sonne ohne Schatten, kein Tag ohne Nacht usw....es sind doch immer die schwierigen Zeiten im Leben, die uns formen und in uns ganz andere Seiten zum Vorschein bringen.
Wie bei einem Diamanten - erst wenn der Stein geschliffen ist erstrahlt er in seinem ganz eigenen Glanz - werden auch wir vom Leben 'geschliffen' um möglichst all unsere 'Facetten' zum Glänzen zu bringen.

Die positive Lebenseinstellung ist wirklich eine individuelle Entscheidung - wie du so schön schreibst jeden Tag wieder aufs Neue. Das ist es dann auch, was uns nicht mehr als 'Opfer' widriger Umstände klein und schwach macht, wir haben immer die freie Entscheidung, wie wir damit umgehen (geht halt auch mal mehr und mal weniger gut, aber wir sind ja alle lernfähig... ) und das läßt uns dann auch zu unserer Stärke finden.


Folgendes Gedicht habe ich schon oft weitergegeben, mir gefällt es sehr gut, weil es so schön in Bildern 'spricht':

Leben lernen

Von der Sonne lernen, zu wärmen,

von den Wolken lernen,leicht zu schweben,

von dem Wind lernen, Anstöße zu geben,

von den Vögeln lernen, Höhe zu gewinnen,

von den Bäumen lernen, standhaft zu sein.

Von den Blumen das Leuchten lernen,

von den Steinen das Bleiben lernen,

von den Büschen im Frühling Erneuerung lernen,

von den Blättern im Herbst das Fallenlassen lernen,

vom Sturm die Leidenschaft lernen.

Vom Regen lernen. sich zu verströmen,

von der Erde lernen, mütterlich zu sein,

vom Mond lernen, sich zu verändern,

von den Sternen lernen, einer von vielen zu sein,

von den Jahreszeiten lernen, dass das Leben immer,
an jedem Tag,
von Neuem beginnt ...


Mit ganz lieben Wünschen für alle hier,
Ilona
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  #18  
Alt 06.07.2009, 23:48
dani25 dani25 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 31.05.2009
Beiträge: 8
Standard AW: wie ändert man sein denken?

hallo zusammen,

hoffe ihr seid alle gut in die woche gestartet.
ja wurde erst operiert,bei mir war das ein absoluter zufallsbefund.bin donnerstags abends mit bauchschmerzen (sozus. "gesund") ins kh und ein tag später hatte ich krebs!!!war ein schock.

ja die positive lebenseinstellung:mein derzeitiger nemesis!!1
aber warum muss es denn so sein das einem erst was schlechtes passieren muss,dassman alle facetten zeigen kann

also mir is das ja alles selbst klar,nur wie gesagt mein inneres...
ein freund hat mir den tipp gegeben selbsfindungsbücher zu lesen,aber ich bin sehr skeptisch solchen dingen gegenüber und dann arbeite ich ja selbst im medizinischen bereich und bin -vielleicht zu viel auf schulmedizin eingestellt,aber ich glaub nicht wirklich an selbstheilungskräfte +der positiven einstellung,das damit alles besser wird.bin da eher skeptisch.
klar die positive einstellung braucht man für sich selbst um nicht ganz depressiv zu werden,aber ich glaube nicht das es auf die krankheit einfluss hat,weil ich die diskussion heute erst grad wieder hatte.

so ich glaub ich hab grad voll durcheinander geschrieben,hoffe es ist irgendwie verständlich.

wünsch euch ne schöne woche.

lg dani
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  #19  
Alt 07.07.2009, 09:28
HeikeL HeikeL ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.11.2007
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 494
Standard AW: wie ändert man sein denken?

Hallo Dani !

Auch ich glaube nicht daran, dass eine positive Einstellung direkt Einfluss auf den Krankheitsverlauf nimmt , aber die positive Einstellung hat Einfluss auf Dein Befinden !
Ich kriege auch wirklich dass Ko..., wenn mir jemand einreden will, dass, wenn man die richrige Einstellung hat, es auch schaffen wird, den Krebs zu "besiegen". Das sind oftmals nur aufmunternde Worte, weil die Leute sonst auch nicht wissen, was sie einem Krebskranken sagen und wie sie damit umgehen sollen.

Ich z.B. weiß, dass meine Tage bzw. Monate gezählt sind. Deshalb tue ich es mir nicht an, diese wertvolle Zeit damit zu vergeuden, nach dem Warum zu fragen und darüber zu grübeln, warum ich. Ich weiß, dass mir noch Zeiten bevorstehen, in denen es mir wesentlich schlechter gehen wird, aber ebengerade deshalb genieße ich jetzt die Zeit, in der es mir noch so gut geht. Aus welchem Grund sollte ich mir diese wertvolle Zeit auch noch selbst vermiesen ???
Es ist fraglich, ob Selbstfindungsbücher Dir in Deiner Situation etwas nutzen. Das mußt Du selber wissen, ob Du Deine Zeit damit sinnvoll verbringst.
Das mußt einzig und alleine Du entscheiden, genau, wie Du entscheidest, womit Du Deine Gedanken und Deine Zeit verbringst.

Ich wünsche Dir alles Liebe und dass Du bald etwas Licht in Dein Dunkel bekommst.

Heike
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  #20  
Alt 07.07.2009, 15:13
Benutzerbild von Jogilein
Jogilein Jogilein ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2009
Ort: Nähe Freiburg/Breisgau
Beiträge: 589
Standard AW: wie ändert man sein denken?

Hallo alle zusammen, sehr gute hilfreiche Beiträge.
Liebe Ilona, wunderschönes Gedicht.
Liebe Dani 25, Selbstfindung ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Das kann durch Bücher, Musik, o. etwas ganz anderes sein. Versuche in Dich hineinzuhören, was Du jetzt möchtest, was Du jetzt wirklich brauchst. Setze es dann in die Tat um, so gut es geht.
Für Euch alle alles Gute, u. Liebe, Jogilein.
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