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  #31  
Alt 25.03.2011, 10:12
Benutzerbild von Moona
Moona Moona ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo Ingwertee (hilft übrigens auch gut gegen Übelkeit ),

ich kann mich, was Vitamine & Co betrifft, nur Lothar anschließen. Auch ich bekam von einer Ärztin (Gyn) die Empfehlung, Orthomol zu nehmen sowie Selen hochdosiert während der Chemo, Darmaufbaupräparate zur Rückverlegung usw. Mein Hausarzt verordnete mir nur Zink und Magnesium sowie niedrigdosiertes Selen.

Mein Onkologe reagierte darauf wie Lothars' Arzt. Er meinte, es gebe eben einfach keine wissenschaftlich fundierten Studien, die belegen, dass es was bringt. Ich habe die Vitamine schließlich nicht genommen, da ich sie auch nicht vertragen habe. Das Selen habe ich bis vor kurzem und nur während einer Chemowoche hochdosiert genommen. Obs was gebracht hat? Keine Ahnung! Nehme jetzt, vier Monate nach der letzten Chemo, auch kein Zink und Magnesium mehr. Dafür (homöopathische) Präparate gegen Wechseljahrsbeschwerden wie Schwitzen und Schlaflosigkeit. Möglicherweise habe ich aufgrund der Chemo auch eine Polyneuropathie, muss ich erst checken lassen. Von Mistel war ich nie überzeugt. Meine Blutwerte sowie mein Allgemeinbefinden waren aber auch immer gut, bis auf die Leukos. Und Kalium, was durch das Stoma gekommen sein könnte. War auch wie Du verunsichert, ob und was ich an Zusatzstoffen nehmen soll. Letztendlich muss das wohl jeder für sich entscheiden.

Hatte übrigens auch immense Probleme mit den Mundschleimhäuten. Habe mir vor der nächsten Chemo-Etappe eine Zahnreinigung verpassen lassen und extremst auf Mundhygiene geachtet. Bin auch auf mentholfreie Produkte umgestiegen. Ich glaube, es hat was gebracht. Heute habe ich überhaupt keine Probleme mehr. Schleimhäute heilen ja sehr schnell.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!
Liebe Grüße,
Moona
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  #32  
Alt 25.03.2011, 20:27
Ingwertee Ingwertee ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallöchen,

mal wieder vielen Dank für Eure Antworten... werde nächste Woche bei der nächsten Chemo nochmal das Orthomol ansprechen, nehme aber jetzt nur das Selen und Vitasprint, weil das zumindest nicht schadet - wenn es denn möglicherweise auch nichts hilft. ;-)

Heute wurden die Fäden von der Port-OP gezogen, die Narbe sieht wirklich super aus, hätt ich nicht gedacht. Der Arzt hat wegen der Armschmerzen gecheckt ob irgendwas gestaut ist am Arm (also mit bloßem Auge und drauf rumdrücken, nicht mit Ultraschall o.ä.) und da das nicht der Fall war, denkt er, dass dieser Muskelkaterschmerz am Arm wohl von was anderem kommt. Naja, muss wohl lernen mich mehr in Geduld zu üben.
Eine professionelle Zahnreinigung will ich schon seit Ewigkeiten mal wieder machen lassen, hätte jetzt aber gedacht, dass es meine Schleimhäute eventuell zusätzlich reizt? Ich halte mich bislang fleißig an den Tipp von hope und trinke jeden Tag Salbeitee, schaden kann es ja nicht. Ingwertee sollte ich tatsächlich öfters trinken, der schmeckt mir nämlich sehr. ;-)

Lothar, wieviel Wochen nach der Darm-OP hast Du denn wieder mit Sport angefangen? In meinem OP-Aufklärungsbogen steht, dass die "volle Festigkeit der Wundschichten erst nach etwa 3-6 Monaten gegeben ist", ich mich solange körperlich schonen soll und unbedingt das Heben schwerer Lasten vermeiden soll. Frage: was ist schwere Last? Meine Handtasche wiegt ja schon im Normallfall so 3kg, wenn ich dann noch groß Lebensmittel einkaufe, schlepp ich bestimmt 10kg insgesamt mit mir rum. Darf ich einen Kasten Wasser tragen?
Achja, "die Bauchdecke stark belastende Sportarten sollten Sie erst nach voller Festigkeit der Wunde betreiben" - also 3-6 Monate.
Eventuell gilt das ja alles nur bei einem großen Bauchschnitt, ich bin ja minimal-invasiv operiert worden, durch den Bauchnabel und zwei weiteren kleinen Schnitten (Löchern). OP ist jetzt 6 Wochen her.
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  #33  
Alt 26.03.2011, 10:00
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo Ingwertee,
genau, frage mal nach, was Deine Ärzte von den Vitaminen und so halten. Und dann findest Du Deinen Weg.
Zum Sport und Heben: Da ich eine große OP mit einer Stomaanlage hatte, durfte ich wirklich nichts heben in den ersten Monaten und wenn, dann nur unter 5kg. Das blieb dann auch so, bis ich die Rückverlegung vornehmen lassen habe. Es erweist sich im Alltag als sehr schwierig, unter 5kg zu bleiben. Für mich hat das auch bedeutet, daß ich meine kleine Tochter nicht mehr hochheben konnte( Das war traurig!
Zum Sport kann ich Dir nichts sagen, aber da werden sich andere melden. Immer auf den Körper hören, das finde ich wichtig.
Ich kenne das mit dem Portarm und es ist durchaus langwierig gewesen. Auch heute noch, nach fast 5 Jahren, ist es mein "Aua-Arm".

Liebe Grüße
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #34  
Alt 26.03.2011, 11:24
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Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo

Ich bin auch minimal-invasiv operiert.

Seit der 2.Chemo gehe ich wieder arbeiten. Aber das ich bei mir nicht so tragisch, weil ich nicht körperlich arbeiten muss. Jedoch bin ich viel unterwegs und lege bestimmt gute 5 km täglich zurück. Treppen geh ich grundsätzlich zu Fuss, aber die Stockwerke machen mir schon zu schaffen.

Meine Bauchmuskeln waren so nach 2 Monaten "normal" belastbar. Also Einkaugen, Kisten schleppen und im Garten arbeiten war ab da kein Problem mehr.

Beim Sport begnüge ich mich mit Radfahren und Nordic Walking. Auch dieses mache ist seit der 2.Chemo, ist aber stark von der Temperatur draussen abhängig (Oxilaplatin).

Vor allem Nordic Walking tut mir sehr gut, auch weil meine Frau da mitgeht und es wieder ein Stück Normalität und Gemeinsamkeit ausserhalb des Krebses im Leben ist.

Mit dem Port habe ich inzwischen gar keine Probleme mehr. Am Anfang hat er schon wehgetan, und mir kam die Stelle vor wie wund. Wahrscheinlich könnte ich auch schwimmen gehen.

Unterm Strich habe ich jetzt, 4 Monate nach der OP, keinerlei körperliche Einschränkungen mehr.

Gruß Lothar
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  #35  
Alt 01.04.2011, 16:49
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Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo

Das mit den Schmerzen im Kiefer bei den ersten Bissen hatte ich auch, ist aber inzwischen fast ganz verschwunden.

Das mit dem Walken kann ich nur bestätigen. In der "Chemowoche" schaffe ich das nicht, da liegt mein Kreislauf darnieder, aber in der 2.Woche gehe ich jeden 2.Tag. Ich habe mir dazu eine 8 km Strecke rausgesucht mit kuzen starken Gefällen und langen aber nicht zu steilen Steigungen.

Solange die Temeraturen über 5°C sind geht es gut, aber drunter tuts mir der Wind im Gesicht weh. Aber jetzt wirds ja warm.

ciao
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  #36  
Alt 05.04.2011, 19:36
Ingwertee Ingwertee ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Habt ihr eigentlich auch Krämpfe von der Chemo bekommen? Hab es gegoogelt, es ist wohl eine Nebenwirkung vom Oxaliplatin, aber meine Hände verkrampfen total schnell und auch meine Oberlippe.. das ist irgendwie ziemlich beängstigend, weil es sich so anfühlt, als hätte jemand Fremndes Kontrolle über meinen Körper..
Ansonsten vertrag ich die Chemo psychisch irgendwie schlechter als beim 1. Mal, aber ich versuch es so zu sehen, dass ich jetzt 1/6 hinter mir hab.
Habt ihr eine Reha im Anschluss an die Chemo gemacht? War das sinnvoll? Sollte ich sowas langsam mal beantragen?

Lothar, Du hast keine Kieferschmerzen mehr, obwohl Du mitten in der Chemo steckst? Härtet sich der Körper da ab? Bei mir tun die ersten Bisse noch jedes Mal weh.. naja, heute darf ich eh nix essen, morgen steht die Darmspiegelung an.
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  #37  
Alt 05.04.2011, 21:52
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo Ingwertee,

das mit den ersten Bissen hatte ich auch. Ich konnte mich erst dran erinnern, als Du von geschrieben hast.

Krämpfe hatte ich nicht. Aber möglich ist das sicherlich. Ich war später sehr ungeschickt mit den Händen (wegen Neuropathie) und es ging nicht ganz so leicht bspw. mit Hemden zuknöpfen.

Psychisch geht es sicherlich auf und ab ... das ist ganz normal. Zählen ist aber gut. 1/6 klingt ja schonmal nach was. Nach dem nächsten Zyklus ist schon Ein Viertel vorbei.

Wegen Reha würde ich mir überlegen. Ich war zwischen OP und Chemo in der Reha. Eigentlich war das aber nicht nötig. Man konnte dort mit mir nicht viel anfangen. Auf der anderen Seite war es ganz gut, sich für ein paar Tage rauszuziehen. Falls Du das aber auch im normalen Alltag kannst (Du studierst doch, oder?), dann ist es sicherlich auch nicht schlecht, nach Ende der Therapie wieder in den Alltag zu starten, soviel Du willst. Als Studentin kann man das ja sicherlich dosieren. Ich bin 2 Wochen nach Chemoende mit der Familie in Skiurlaub gefahren. Am Tag nach der Rückkehr dann in die USA gefolgen - beruflich. Ich hatte den Eindruck, dass ich Dinge nachholen wollte - familiär und beruflich - und wieder "voll einsteigen" ... (ich war aber auch während der Chemo unterwegs, das war mir wichtig). Reha zu diesem Zeitpunkt hätte ich als Bremse empfunden, wo es doch wieder losgehen sollte. Ein Urlaub ist aber sicher nicht schlecht.

Ich weiss nicht, wie es anderen ging, aber ich war nach der Chemo nicht besonders körperlich fertig - obwohl ich eigentlich kein besonders sportlicher Typ bin.

Ach ja, das ist schon ein Sch...weg, den Du vor Dir hast - gleichwohl: Man kann das schaffen - ich habe ja schon so viel vergessen - und da muss man durch ...

Halt Dich wacker, liebe Grüße

PantaRei
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  #38  
Alt 08.04.2011, 19:27
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Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo

Abhärten tut man sich eher nicht. Ich denke die Kieferschmerzen hatten eher was mit Kälte zu tun. Aber wie auch immer, jetzt habe ich sie nicht mehr.

Während der Chemo gehts mir eigentlich gar nicht so schlecht, aber die 2 bis 3 Tage nach der Chemo könnt ich echt verschenken.

Ansonsten leide ich eher darunter (psychisch), dass meine Chemo immer wieder wegen niedriger Thrombozyten verschoben wird.

Naja, da kann man wohl nichts dagegen machen.

Gruß
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  #39  
Alt 10.04.2011, 12:22
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo,

ne, abhärten nicht. Bei mir eher das Gegenteil.

Was die Verschieberei anging, hatte ich Glück. Bei einem oder zwei Zyklen wurde die Dosis reduziert (5FU und Oxaliplatin), aber die weissen Blutkörperchen waren wohl nie so schlecht, dass ein Zyklus komplett verschoben wurde. Sie waren nie unter 2000, wenn ich mich recht erinnere.

Ich kann mir vorstellen, dass das total nervt.

Drücke die Daumen, viele Grüße

PantaRei
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  #40  
Alt 10.04.2011, 22:57
biggen biggen ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Ich habe diese Woche das 2. x Chemo mit Oxaliplatin, 5FU und Avastin bekommen. Das Oxaliplatin ist ein Teufelszeug: starkes Kribbeln bis Schmerzen in Händen, Füßen, Beinen (vor allem bei Kälte, hänge z.B. die Wäsche mit Handschuhen auf), regelrechte Spastiken in den Händen und in der Kaumuskulatur bei den ersten Bissen, Taubheits- bis Lähmungserscheinungen in den Beinen, taube Unterlippe, die sich nach innen zieht, kann nichts Kaltes essen, ich kann noch nicht mal mehr weinen, weil auch die Augenmuskeln sich spastisch verkrampfen, und das tut fürchterlich weh, Durchfall. Bisher war alles in der 2. Woche wieder rückläufig.
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  #41  
Alt 12.04.2011, 00:37
Ingwertee Ingwertee ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo zusammen,

@biggen: tut mir leid zu hören, dass Du so starke Nebenwirkungen hast. Aber ein klein wenig beruhigt es mich auch zu hören, dass ich nicht die einzige mit diesem Krämpfen/Spastiken bin.. vorallem den Krampf an der Oberlippe (die auch oft taub wird) find ich immer sehr gruselig. In der 2. Woche gehen die Nebenwirkungen bei mir auch stark zurück aber nicht ganz weg.. hab dann nicht mehr mehrmals täglich Krämpfe in den Händen, aber doch so alle 2-3 Tage.

@PantaRei und Lothar.. na schade, dass man nicht abhärtet ;-).. ich hab es dennoch stark vor! Zumindest psychisch. Bislang waren meine Blutwerte auch in Ordnung, aber ich hab ja auch gerade erst angefangen... ich hoffe, mir bleibt die Verschieberei erspart. Wobei, wenn alles im momentanen Rhythmus bleibt, werde ich meinen 5. Zyklus um 3 Tage vorziehen müssen.. hab nämlich Karten für den Eurovision-Songcontest und das lass ich mir ziemlich sicher nicht kaputtmachen.

Mein Studium ruht derzeit.. dafür hab ich keinen Kopf. Aber ich gehe noch meinem Nebenjob 2 Tage die Woche nach (klappt bislang gut) und versuche so viel wie möglich zu unternehmen, Kino, Freunde treffen, Konzerte etc., um auf andere Gedanken zu kommen.

Achja, nach Absprache mit meinem Hausarzt und Lektüre von Prof. Beuths "Krebs ganzheitlich behandeln" nehme ich jetzt täglich Cefasel-Selen 200 (da hatte der Onkologe nichts dagegen, wobei er aber auch nicht an die Wirkung zu glauben schien) und Phlogenzym (da muss ich den Onkologen noch drauf ansprechen, aber auch nach intensivem Googeln und Nachschlagen in diversen Büchern hab ich nirgendwo die Meinung gefunden, dass die Enzyme mir oder der Chemo schaden könnten).

Noch eine Frage: Wart ihr bei einem Psychoonkologen? Zahlt das die Krankenkasse in jedem Fall? Was passiert da eigentlich bei einer "Sitzung", ist das dann quasi nur ein Gespräch oder lernt man da auch Entspannungstechniken etc.?
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  #42  
Alt 12.04.2011, 09:35
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo,

Psychoonkologe ist sicherlich gut. Ich war bei einer Therapeuting und hatte das Gefühl, dass die Gespräche - mehr war nicht vorgesehen - sinnvoll wären. Wir sind dann aber umgezogen und es hat sich so zerschlagen.

Die Gespräche, die ich hatte, haben aber gut getan. Ich hatte den Eindruck, dass es mir hilft, die Krankheit einzuordnen und ihr einen Platz zu geben, sodass sie nicht das ganze Leben bestimmt. Auch Sätze wie: "nein, Sie sind nicht depressiv - Sie haben nur schlechte Laune und alles Recht dazu" haben mit gut getan.

Unter
http://www.dapo-ev.de/
kann man sich informieren.

Und noch ein Gedanke, der mit aufkommt wegen Deinem Posting "biggen". Nicht falsch verstehen, ich will niemandem auf die Füße treten oder kritisieren oder Ratschläge erteilen. Allerhöchstens will ich anregen, über etwas nachzudenken, was einem häufig begegnet:

Du schreibst von dem Oxaliplatin als "Teufelszeug". Auch in meinem Umfeld haben bspw. meine Eltern von der Chemo als "Gift" gesprochen.

Ich konnte das nicht leiden und irgendwann habe ich "auf den Tisch gehauen" und gesagt, dass ich solche Begriffe weder gut noch richtig finde und eigentlich auch nicht hören will.

Das Oxaliplatin soll schliesslich die Überlebenswahrscheinlichkeit um x % steigern, überhaupt soll die Chemo mich gesund machen. Insofern sei es das Gegenteil von Gift. Ich fand es nicht gut, von der Chemo, mit der ich ja Hoffnung auf Heilung verbunden habe, als Gift zu sprechen ... Schliesslich hofft man doch bei einer adjuvanten Chemo auf Heilung - sonst würde man es sich ja nicht antun (klingt fast wie ein Pastor, aber ich meinte es wirklich so)

Ich empfand es als hilfreich und erleichternd eine "naive Zustimmung" an den Tag zu legen und alles, was die Ärzte mit mir machen, "gut" zu finden.

(ich bin ansonsten nicht unbedingt besonders unkritisch und naiv)

Von Simonton gibt es ein Buch, er beschreibt, dass er - als Strahlentherapeut (!!) - erkannt hat, dass eine positive Einstellung gegenüber die Thereapie ganz wesentlich ist.

Wie schon geschrieben: Ich will weder jemanden belehren noch will ich - UND DAS IST MIR GANZ WICHTIG -: jemandem sagen, er sei an seinen Nebenwirkungen selbst schuld, weil er die falsche Einstellung hat. Ich wollte nur mal einen Gedanken niederschreiben, der mir häufiger kommt, wenn von "Gift" in Bezug auf Chemo die Rede ist ...

Ansonsten bin ich gerade happy, weil ich die Ergebnisse der ersten Hälfte der Nachsorge bekommen habe und alles gut zu sein scheint ...

Ich wünsche Euch alles Gute,

viele Grüße

PantaRei
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  #43  
Alt 12.04.2011, 18:26
biggen biggen ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo PantaRai,
Du hast natürlich Recht mit deiner Kritik, aber den Begriff "Teufelszeug" benutzte der Chef der Onkologie persönlich bei einem Gespräch mit mir.
Im Übrigen versuche ich, möglichst nicht allzu negativ zu denken, was nicht immer leicht ist: vor 6 Wochen ist meine Schwägerin mit 44 an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben (3 Kinder), 2 Bekannte, die gleichzeitig wie ich wieder erkrankt bzw. neu erkrankt sind im August/September, sind bereits tot.
Außerdem mache ich mir füchterliche Sorgen um meinen Mann (seit 30 Jahren nach einem gemeinsamen Motorradunfall schwer behindert), falls ich es nicht schaffe.
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  #44  
Alt 12.04.2011, 20:25
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo biggen,

das sind schlimme Umstände und es fällt sicher schwer, nicht negativ zu sein. Da bin ich mir sicher und ich wünsche Dir viel Kraft.

Ich habe ja auch extra geschrieben, dass ich niemanden kritisieren will. Und das war ernst gemeint.

Klar, es ist ein "Teufelszeug" ... und man treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus. Aber dann doch lieber den Beelzebub als den Teufel .. und versuchen, es nicht allzusehr zu hassen, sonst wird es noch schwerer - war mein Eindruck.

Liebe Grüße und viel Kraft wünsche ich Dir,

PantaRei
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  #45  
Alt 12.04.2011, 21:09
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Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo

Pschoonkologie ist sicher hilfreich, ich nehme die Angebote nicht in Anspruch weil ich mich während meiner Midlifecrises (ja, Männer habe auch Probleme) mich 5 Jahre lang an einer Psychoanalyse erfreuen durfte.
Jetzt profitiere ich aber wieder daran und ich bin meinem Threrapeuten im Nachhinen sehr dankbar.

Auch habe ich eine positiver Einstellung meiner Chemo gegenüber. Klar nerven die Nebenwirkungen und jede Woche 1 -2 mal Blutabnehmen.
Aber für eine 10% verbesserte Überlebenschance würde ich noch viel mehr tun.

Darum beschäftige ich mich nicht mit Meinungen von Ärzten (ausser meinem Onkologen) sondern mit mir.
Ich mache Sport weil es mir guttut. Genauso ist es mit dem Arbeiten, das gibt mir ein "normales Lebensgefühl".
Klar nervt es und es fällt mir auch nicht leicht, oft genug denke ich ... warum bleibst du nicht zuhause ...

Aber es macht mich unterm Strich ausgeglichener und die Trägheit wenn man nichts tut erreicht mich so gar nicht.

Ich versuche fröhlich und freundlich zu meinen Mitmenschen zu sein und sie sind es auch zu mir.

Und so ist mir die Nähe des Todes stets bewusst, aber die Angst frisst mich nicht auf.
Genauso tut auch meiner Frau und meinen Kindern gut, denn wenn der Tag X kommen sollte ist immer noch Zeit genug sich zu sorgen.

So ist man natürlich selbst "Schuld" wie es einem geht. Klar kann man nichts für den Krebs und die Nebenwirkungen, aber dafür was man daraus macht.

Jeder ist für sich selbst verantwortlich und alle noch so hochgeloben Schriftsteller oder sonstige Allwissenden haben keine Ahnung wie es einem aufgrund seiner individuellen Grundlagen persönlich geht.

Es gibt keinen Gott (weder im Himmel noch auf Erden) und niemanden der dir helfen kann. Sollte es doch einen Gott geben dann hat er mir den Krebs gegeben und das macht ihn nicht sehr sympathisch.

Gruß
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