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  #1  
Alt 02.10.2012, 12:35
Tina26954 Tina26954 ist offline
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Standard Bruder erst 49 und dann BSDK

Hallo,
mein Bruder bekam an seinem 49. Geburtstag die furchtbare Diagnose BSDK mit Lebermetastasen. Trotzt regelmäßiger Krebsvorsorgeuntersuchungen wurde dieser Krebs zu spät entdeckt. Er bekommt nur lebensverbessernde Maßnahmen (Schmerzmittel). Von einer Chemo haben ihm 2 Ärzte und auch ein Professor abgeraten, weil es keinen Sinn mehr macht. Seine Lebensqualität würde sich durch die Chemo nur verschlechtern. Eine OP ist unmöglich. Seit vier Tagen kann er kaum noch essen. Heute wird er noch einmal genau untersucht von einem Professor für BSDK und Lebermetastasen. Was uns das bringt werde ich in Kürze erfahren. Er ist doch noch so jung. Einfach zu jung um uns alle zu verlassen.
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  #2  
Alt 02.10.2012, 19:14
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: erst 49 und dann BSDK

Tag Tina,
Der sch... Krebs fragt nicht nach dem Alter. Der Arzt wird euch sicherlich auch gesagt haben das gerade auch Bauchspeicheldrüsenkrebs meistens spät erkannt wird. Ich hoffe das deine Mutti mit gut eingestellter Behandlung noch für eine Weile bei euch bleiben kann. Ich wünsche dir und besonders deiner Mutti viel Kraft.
__________________
Jeder Tag ist der Anfang des Lebens.
Jedes Leben der Anfang der Ewigkeit.
(Rainer Maria Rilke)
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  #3  
Alt 02.10.2012, 20:23
theresa_n theresa_n ist offline
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Standard AW: erst 49 und dann BSDK

Hallo Tina,
zuerst mal willkommen, auch wenn der Anlass beschienen ist :/
Dass es deinem Bruder bei der Diagnose und den erwähnten Aussagen der Ärzte den Appetit verschlägt, verwundert kaum.
Ist dein Bruder in einem auf BDSK spezialisierten Zentrum in Behandlung? Wenn nicht, solltet ihr auf jeden Fall mit einem Kontakt aufnehmen. Ich bekam meine Diagnose auch in einem Krankenhaus, das als auf Krebs spezialisiertes gilt -zumindest in meinem Bundesland. Der dortige Oberarzt meinte "...durchschnittlich noch 6 Monate...palliative Chemo..blabla....Sie können fragen, wen sie wollen, Sie werden überall die gleiche Behandlung bekommen".
Stimmte aber nicht. Ich bin nun in der Uniklinik Wien, bekomme eine andere Chemo und bin noch da und recht gut beisammen, obwohl sich die Diagnose morgen zum ersten Mal jährt (Details kannst du in meinem thread http://www.krebs-kompass.at/showthread.php?t=53568 nachlesen)
Was ich damit sagen will: gerade in der Onkologie gibt es praktisch täglich Neues, und nur Spezialisten schaffen es, in ihrem Bereich immer up-to-date zu sein.
Wenn dein Bruder aufgibt, dann allerdings ist es wirklich vorbei.
Google doch mal nach Ebo Rau, so zum mal-was-positives-lesen
Ich wünsche euch das allerbeste,
alles Liebe,
theresa
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  #4  
Alt 08.10.2012, 11:12
Tina26954 Tina26954 ist offline
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Standard AW: erst 49 und dann BSDK

Hallo Bremensie,

danke für dein Mitgefühl. Aber nicht meine Mutter sondern mein Bruder hat diesen bösen Mitbewohner in sich
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  #5  
Alt 08.10.2012, 11:19
Tina26954 Tina26954 ist offline
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Standard AW: erst 49 und dann BSDK

Hallo Theresa,

danke für deine netten Zeilen. Aber meinem Bruder hat es nicht den Appetit auf Grund der Diagnose verschlagen. Er kann nicht mehr essen, weil sein unerwünschter Mitbewohner sich immer mehr und mehr ausbreitet. Ja, er ist in einer Spezialklinik und wird von einem Professor für Bauchspeicheldrüsenkrebs und Lebermetastasen behandelt. Am Freitag sollte ein Stunt in den Gallenkanal über eine Magenspiegelung gesetzt werden. Das ist leider mißglückt. Heute soll der 2. Versuch starten. Das ist dringend notwendig, weil die Gefahr einer Gelbsucht sehr groß ist. Morgen soll dann eine Art Überbrückung vom Magen zur BSD gelegt werden. Danach soll er dann auch wieder essen können. Außer Schmerzmittel und Tab. für die Phsyche bekommt er nicht und die können auch nichts weiter machen. Das hat ihm der Professor auch bestätigt. Der Tumor klebt am Hauptversorgungskanal. Darum kann er nicht entfernt werden
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  #6  
Alt 08.10.2012, 11:45
theresa_n theresa_n ist offline
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Standard AW: erst 49 und dann BSDK

Hallo Tina,

gut, dass ihr an der richtigen Stelle seid! Ich habe deshalb nachgefragt, weil es hier im Krebsforum immer wieder Fälle gibt, bei denen die Diagnose in einem kleinen Krankenhaus gestellt wurde und die empfohlene Behandlung eben nicht mehr ganz so auf dem Stand der Wissenschaft war....
Es tut mir leid zu lesen, dass die Erkrankung deines Bruders schon so extrem weit fortgeschritten ist.
Ich halte fest die Daumen, dass der Stent heute gesetzt werden kann und morgen auch alles klappt.
Für die kommende Zeit wünsche ich euch das allerbeste, viel Kraft, Liebe und Zusammenhalt.

Alles Liebe,
theresa
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  #7  
Alt 08.10.2012, 15:01
Tina26954 Tina26954 ist offline
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Standard AW: erst 49 und dann BSDK

Ja, es tut gut zu wissen, das er in den richtigen Händen ist. Das hat er einer Arbeitskollegin seiner Frau zu verdanken. Die ist mit dem Professor verwand. Da hat er innerhalb von 3 Tagen einen Termin bekommen.
Ich hoffe auch, das die beiden Eingriffe gut verlaufen und es ihm hinterher besser geht. Was selbst der Prof. erstaunlich findet ist, das er kaum an Gewicht verloren hat, bis jetzt.Wir hoffen, das er noch recht lange bei uns bleib. Es würde mich freuen, wenn er sein 1. Enkelkind im Februar noch sehen kann.
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  #8  
Alt 09.10.2012, 08:46
Tina26954 Tina26954 ist offline
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und wieder sind zwei Tage von der wenigen Zeit, die meinem Bruder noch bleibt verstrichen. Auch der 2. Versuch den Stent im Gallengang zu plazieren ist Mißglückt. Heute sollte ja die Überbrückung vom Magen zum Dünndarm gemacht werden. Das wurde nun auf morgen verschoben, weil sie meinem Bruder nicht so kurzfristig 2 OP's zumuten wollen. Und wieder vergeht ein Tag wo nix passiert und sich dieser Parasiet breiter und breiter macht. Ich denke mal, mit jedem Tag des wartens, wird es schwieriger, ihm das Leben so schmerzarm wie möglich zu machen. Während der Op soll dann der 3. Versuch mit dem Stent starten. Alle guten Dinge sind 3. Ob das hier auch zutrifft? Ich weiß es nicht. Wir können nur hoffen.
Meine Mama war nun auch endlich zu ihrem Hausarzt und hat sich was zu Beruhigung geben lassen. Sie konnte nicht schlafen, hat nur noch geweint. Sie war einfach mit den Nerven am Ende. Auch meinem Papa geht das ganze kräftig an die Substanz. Es ist echt furchtbar ein Kind, oder wie in meinem Falle den einzigen Bruder so leiden zu sehen.
Er selber sagt immer, das ist so unglaublich, so unwahr. Er ist einfach noch nicht bereit, von dieser Welt zu gehen. Er hatte doch noch so viel vor, wollte doch so gerne noch mind. 20 Jahre leben....

Geändert von Tina26954 (10.10.2012 um 09:37 Uhr)
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  #9  
Alt 10.10.2012, 09:49
Tina26954 Tina26954 ist offline
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Heute ist nun der Tag der großen OP. Ich habe gestern noch mit meinem Bruder telefoniert. Er hat mir jetzt auch erzählt, warum das mit dem Stent nicht klappt. Er hatte vor Jahren eine Gallen-Op. Jetzt haben sich die Enden des Gallengangs so verengt, das der Stent da nicht durch geht. Wenn die Umleitung vom Magen zum Dünndarm problemlos klappt, soll der 3. Versuch mit dem Stant heute über den offenen Bauch noch einmal probiert werden. Ich wünsche mir so sehr, das es klappt. Sollte es nicht möglich sein den Stent zu setzen, dann hat er ca. noch 3 Wochen.
Nach der heutigen OP muß mein Bruder 2 Tage auf Intensiv bleiben. Er wird dort auch künstlich ernährt. Er soll so wenig wie möglich sprechen und hat uns gestern darüber informiert. Jetzt heißt es für uns, warten, bis er sich meldet und nicht zu wissen, wie die OP verlaufen ist. Es ist zum Verrückt werden.
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  #10  
Alt 10.10.2012, 14:01
Iarexx Iarexx ist offline
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Ich drücke die Daumen für eine erfolgreiche OP!
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  #11  
Alt 10.10.2012, 14:45
Tina26954 Tina26954 ist offline
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Hallo Iarexx,

danke für das Daumen drücken. Das mache ich heute auch schon den ganzen Tag. Bin in Gedanken nur bei meinem Bruder. Kann mich garnicht richtig auf die Arbeit konzentrieren. Es ist ein schwerer Tag heute. Morgen wird es ähnlich sein.

LG Tina
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  #12  
Alt 10.10.2012, 16:40
Colle Colle ist offline
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ich drück auch ganz viel Daumen. und auch Dich
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  #13  
Alt 10.10.2012, 18:47
mynona67 mynona67 ist offline
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Hallo Tina,

es tut mir leid das von deinem Bruder hier zu lesen. Aber wie schon vorher hier jemand schrieb, nimmt diese sche... Krankheit leider keine Rücksicht auf das Alter . Mein Mann verstarb am 22.07.12 im Alter von gerade 46 Jahren an diesem Krebs. Uns blieb auch nicht viel Zeit nach der Diagnose. Trotz Bestrahlung und Chemo nahm sich der Krebs jeden Tag ein Stück mehr vom Leben meines Mannes.
Ich kann nur sagen, genieße jeden Augenblick der dir noch mit deinem Bruder geschenkt wird und sei dankbar, wenn er ein schnelles Erlösen haben kann.
Nichts ist schlimmer als einen geliebten Menschen diesen Kampf verlieren zu sehen und nicht helfen zu können.

Ich wünsche dir und deiner Familie all die Kraft die ihr braucht.

Heike
__________________
mein Mann: Diagnose Bsdk Februar 2012---Bestrahlung Februar-März2012---Chemo mit Gemzar ab 21.März 2012---- von uns gegangen am 22.07.2012
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  #14  
Alt 11.10.2012, 13:22
Tina26954 Tina26954 ist offline
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Hallo Heike,

wenn ich das lese, von der Diagnose bis zur Erlösung trotzt Bestrahlung und Chemo nur 5 Monate?!?!?!?!?!
Mein Bruder bekommt keine Chemo und keine Bestrahlung, weil es ihm nicht mehr helfen kann. Er hat vor 2 Monaten die Diagnose bekommen. Mir wird Angst und Bange. Das ist ja echt furchtbar. Mir fehlen die Worte.
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  #15  
Alt 11.10.2012, 13:53
theresa_n theresa_n ist offline
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Hallo Tina,
es ist furchtbar, wenn man so plötzlich mit der Endlichkeit der eigenen Existenz konfrontiert ist. Wir alle wissen zwar, dass wir ein "Ablaufdatum" haben, aber irgendwie denkt ja trotzdem jeder:"Meins ist frühestens in 100 Jahren".
Dass deine Eltern leiden, verstehe ich gut. Als mein Onkel starb, sagte meine Oma "das ist total unnatürlich, wenn die Eltern am Grab ihres Kindes stehen."
Weh tut es jedem, denn wer verliert schon gern einen geliebten Menschen.
Macht das beste aus der Zeit, die euch bleibt! Lasst es euch gutgehen! Alle, auch du, dein Bruder sowieso!
Sicher kann es jetzt ziemlich flott bergab gehen, allerdings spart sich dein Bruder die Belastungen, denen er durch eine Behandlung (z.B. Chemo) ausgesetzt wäre.
Ich allerdings traue ihm durchaus zu, dass er im Februar sein erstes Enkelkind im Arm hält und noch im März darüber meckert, dass er einen ganz anderen Vornamen gewählt hätte... jedenfalls halte ich ganz fest die Daumen dafür.
Alles Liebe,
theresa
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